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Ausgabe:

1990

Spalte:

881-884

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Studies in the Mesha inscription and Moab 1990

Rezensent:

Niemann, Hermann Michael

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Theologische Litcraturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 12

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i i„m;t ,w> Mich zurück am 9. August 1868 ist auch tur Fachleute kaum noch überschaubar,
relormalonschen Frageste ung uhrt und damit den ijiick zurucn. «•■■■ 6 . ••

lujv. . ... . ;=«•„„, Der vor legende, sehr begrüßenswerte Sammelband will einen Uber-

nach vorn auf'Bibel und neue C estaltungdcr Kircheoflnet. w[,u s,. . , ,6„ . . ,, . c , . . . ,-._ ,

blick über die verwickelte Geschichte der Entdeckung und über das
Görlitz Joachim Rogge fägggfa Schicksal der Stele sowie über die Geschichte der Erforschung
der Inschrift bieten. Er liefert außerdem mit seinen ausgewoge-
. nen Analysen der Inschrift im Rahmen der moabitischen Geschichte
[Trilling, Wolfgang:] Christus bczeuRcn. Für Wolfgang Tnllin^,.lig- und Ku|tur njcnt nur einen erhellenden und weiterführenden Beitrag
von K. Kertelgc. T. Holtz u. C.-P. März. Frc.burg-Bascl w.en. ^ Moabsdbst-Sondern wirft Licht aufdas Verhältnis Moabs zu Israel
Herder 1990. 312 S. gr.8 geb. DM 78.-. vcrmagdjc biblische Darstellung Moabs und das Verhältn

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is von

Es ist eine Festschrift anzuzeigen, die in Gewicht und Anlage voll fvloabitcrn und Israeliten sowohl zu ergänzen als auch zu korrigieren,
'hrer thematischen und persönlichen Doppelaufgabe gerecht wird. Dig Autoren verschaffen mit ihren die bisherige Forschung aufarbei-
Wolfgang Trilling. durch eine Vielzahl fruchtbringender (und auch tenden Beiträgen nicht nur einen zuverlässigen Einblick in den gegenökumenisch
hoch bedeutsamer) Arbeiten bekannt und geehrt und wärtigen Stand einschlägiger Untersuchungen, sondern kommen an
schon seit langem von schwerer Krankheit betroffen, durfte am 16. 4. nK^ wenigen Punkten auch zu neuen Ergebnissen.
1990 seinen 65. Geburtstag feiern. Der Sammelband erschien in der jm , Kap (..Moarj and the Moabites", 1-40) bietet J. Maxwell
Reihe Erfurter Theologische Studien als Band 59 (Leipzig 1989), so- fviii 1er einen souveränen Überblick über den moabitischen Lebens-
dann als Einzelband im Herder-Verlag. Auf ein Vorwort der Heraus- raum und sejne p,ewohner. Er skizziert informativ und mit reichen
geber. denen für die klare Gestaltung und thematische Integration die- Literaturangaben - ein Vorzug, der alle Beiträge außer dem von Morser
Festschrift Dank gebührt, folgt ein persönliches Grußwort von ton (s u )auszeichnet-die archäologische Erforschung Moabs seit der
JosefC iülden, das Wichtiges von Persönlichkeit und Lebensweg Wolf- Mine dcs vorjgCn Jahrhunderts. Weiterhin dokumentiert und analy-
gangTrillingsaufschcincn läßt. Folgende Beiträge sind enthalten: sjert M Erwähnungen Moabs in ägyptischen, biblischen und assyri-

Heinz Schürmann. Bibelwissenschaft unter dem Wort Gottes. Eine selbstkn- scncn Quellen sowie bei Josephus und anderen „klassischen" Quel-

l'sche Besinnung (11-42): Werner Vogler. Der historische Jesus und die nach- ^ Abschließend betrachtet M. die moabitische Geschichte (mit

österliche Christusverkündigung. Zum Verhältnis von expliziter und impliziter spezicMem Augenmerk auf die Zeit Mesacs) im Rahmen und mit Hilfe

t'hristologie (43-54): Traugoll Holt/.. Das Alte Testament und das Bekenntnis moabitjschcn Toponomastik in regionaler Gliederung (^rbwt

der frühen Gemeinde zu Jesus Christus (55-66); Franz Mußner, Warum muu es »Cmithern Plateau")

,i , , . . . ii ii„„i)imü_ii mwD, h-myswr, boutnern i latcau ).

*n Juden post Christum ncK'h geben 'Rcucxioncn im Anschluß an Rom v n ■ /

(67 7i, , • * a l , ,u l „ „, ludai/ität (74-83): Das ebenso spannende wie ungewöhnliche Kapitel 2: "The Disco-

io/-73); Gunther Baumbach. Randbemerkungen zu Jesu JudaiznawUOJ r . . . „

Ulrich Luz, Die Jüngerrede des Matthäus als Anfrage an die Ekklesiologie oder: very and Reconstruct.on of the Mesha^ Inscnpt.on (41-92) hat

Exegetische Prolegomcna zu einer dynamischen Ekklesiologie (84-101); Franz M Patrick Graham beigesteuert. Nach Wissen des Rez. sind bisher

Zeilinger, Redaktion in Mt 13.24-30 (102-109); Paul Hoffmann. Die Aufer- nocn nje s0 gründlich, detailliert und bibliographisch vorbildlich

weckung Jesu als Zeichen für Israel. Mt 12.39f und die matthäische Osterge- be|egt die Geschichte der Entdeckung und der Bemühungen um die

schichte (110-123); Hans Klein, Zur Traditionsgeschichte von Mt 16,Kit). 17. Bergung der Inschrift durch Preußen, Franzosen und Briten, die Zer-

Zugleich ein Beitrag zur Frühgeschichte der christlichen Taufe (124-135); störung der Stele und die Bemühungen um die Wiederauffindung und

Christoph Kähler, Kirchcnleitung und Kirchenzucht nach Matthäus 18 ReUu fur die Wissenschaft sowie Interpretationsversuche der etwa

36-1451: Eduard Schweizer. Auf W. Trillings Spuren zu M. -.1-14 hr/chnte nach dcr Aufündung und die Bedeutung der Inschrift

«J-.4,,: Gerhard Dau.zcnherg. Das Wort ^^SSSSSS ffi d F^hungdes 18. Jh. dargestellt worden. F. A. Klein, der En,-

des Evangeliums (Mk 13.10) und seine Vorgeschichte (150-165). < laus ruer iui uic &

März. Zur Vorgeschichte von 1 k 12 35-48 Beobachtungen zur Komposition decker der Stele, verkörperte als deutschstammiger Elsasser aus dem
d<* Logientradition in der Redequelle (166-178); Petr Pokorny. Lukas französischen Strasbourg und als Missionar der englischen Chureh
l5.l 1-32 unddielukanischcSoteriologicd79-192);JamesD. G. Dunn. Paufs Mjssj0nary Society in seiner Person gewissermaßen schon die in den
Knowledge ol'the Jesus Tradition. The Evidence of Romans (193-207); Rudolf efsten Jahrzehnten um die MI bemühten Nationen. G. dokumentiert
p°sch. Das Evangelium Gottes über seinen Sohn. Zur Auslegung der Tradition ^ verwjc|<e|ten Anstrengungen von Klein sowie dann auch von Cler-
"i Rom 1,1-4 (208-217): Nikolaus Walter, Gottes Zorn und das „Harrender mont_(;-ianncau und Warren um die MI vor Ort, ihre jeweiligen VerKreatur
". /ur Korrespondenz zwischen Römer 1.18-32 und 8-19-22 handlungcn mit Behörden ihrer Heimatländer und ihre Kontakte
£'?-226>; Karl Kertelge, Jesus Christus verkündigen als den Herr«i (2! Kor 4,5) f sowjc das Scnicksai der Stele bis zur Zerstörung und die

Bemühungen aller Beteiligten um Wi„ung der

«* of lhc Codex il Earlv C hrist.anity (249-256,; Johannes B. Bauer, Christus Bruchstücke und die Edition in ihren für die MI tragischen Vcrwir-

«dereus. Die Tempelaustreibung Hieronymus und das Nazaräerevangelium rangen. G.s sorgfältige Darstellung,ze,gt den W.ders.nn nationaler

<257-266); Norbert Brox. Pascha und Passion. Eine neugefundenc Exegese des Streitigkeiten um Altertümer und die negativen Folgen einer politi-

°rigcnes (De Pascha 12,22-16,4)1267-274); Ulrich Kühn. Kirche unter dem sjerlen Archäologie.

rcchtlcrtigenden Wort Gottes (275-286); Siegfried Hübner, „Heimgesucht über „The Jext of the Mesnac |nscription" (Kap. 3, 93-95) wird von

"nsere Kraft" - Ernstfall im Glauben (287-298). Eine Liste der Veröffent- R p Jackson und j A Dearman in einer Fassung geboten, die an

''Hungen von Wolfgang Trilling (299-312) schließt diese gelungene Fest- ^ derjenjgen in KA| abweicht. Im Anschluß unter-

* nftab sucht jackson "The Language of the Meshac Inscription" (Kap. 4,

Naumburg(Saalc) Eckart Rcinmuth 96-130). Der seiner Übersetzung folgende philologische Kommentar

erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit der Erklärung aller
Worte und Phänomene. Er bietet aber ein ausführliches morpholo-

AlteS Testament gisches Wortregister. J. kommt zu dem Schluß, daß das Moabitische

noch enger verwandt mit dem Hebräischen sei als etwa in letzter Zeit
öearman Andrew [Ed ]• Studie« in the Vlesha Inscription and Vloab. W. R. Garr annahm. Obwohl Moabitisch mehr signifikante Merk-
Atlanta, GA: Scholars 1989. XIV. 324 S. m. 18 Abb. 8' = SBL. male mit dem Hebräischen teile als mit dem Phontzischen, teile es
Archaelogyand Biblical Studies.02! Pb. $ 12.95. auch Merkmale mit dem Phönizischen. die im Hebräischen fehlen.

, ... was die Mittelposition des Moabitischen zwischen beiden verdeut-

D,e herausragende Bedeutung der Mesa-Inschrift (MI) als bisher Dcssenungcachlet muß Moabitisch als separate Sprache mi,
S*r bek-nt" lä"Berer Inschrift Moabs für die.e^a.ischen und grammatischen Charakteristiken

?**er Kultur und Geschichte und damit zugleich eines wichtigen spcz.tiscnc

Nachbarvolk« der eisenzeitlichen Israeliten steh, außer Frage. Die ge ^ ,

Lll"atur zur Interpretation der Inschrift seit der Aufl.ndung der Stele J. Dr.nkard tragt