Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1990

Spalte:

746-748

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Marxsen, Willi

Titel/Untertitel:

"Christliche" und christliche Ethik im Neuen Testament 1990

Rezensent:

Strecker, Georg

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

745 Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 10 746

........,__,, tion wird zu 5 27-29 angedeutet (S. 1400, nicht aber zu 6.51 c-53

Fazit.die Studie bietet nach meinem Urteil weder eine uberzeu- tion wira zu :w angeuem y *

. , . , ,, . . __„„ _„h (S 46). Daß die Übernahme gnostischcn Guts (S. 140. vgl. 132)

gende Interpretation der paulimschen Vcrsohnungsaussagcn noch l* 6, " ^„r »u

J , „ .. . u- k,i „un Hör tci weise theobgische Verwandtschalt (Kasemann) oder gerade Ab-

eine zutretlende Bestimmung ihrer traditionsgeschichtlichen Htr- wuwene u e /r,j»«.„«v—i .

. « _ " , ,. . ,__j„n,w urcnzungdagcgeninderSprachedesGcgnerslBultmanntseinkonnte.

kiinK. C ute Gründe sprechen nach wie vor lur die Annahme. daß der grciizunguug & f e

kuiiuwipmh wäre doch auch wichtig lur den Leser. Auch im Kapitel über die

Aposte terminologisch an einen Sprachgebrauch anknüpft, der ihm WllIC uut" .... . D ui .i. a

' * ..... , , ,, i^j-h. offcnbarung wäre es sehr schon, wenn etwas zur Problematik und zur

« antiken Judentum vorgegeben war. Das judisch-hcllen stisch Ofltnbaru g Dcnkcns ^ 149-156).

Material (S 69f. 73. 76ff. 78). dessen Bedeutung B. zu Unrech ^^^^^^^ >4>icscs Buch kann kau»

crunterspielt (S. 79). dokumentiert eine teste religiöse Verwendung Ab,de Darstcllung.. S, 8). Als solche gibt es einen sehr

J« Begnfle ..Versöhnung» und ..versöhnen" und diesem Material «ehr 'eist Te8ta]nmt zu findcn ist. Es

waren lehrreiche Belege aus dem Liber Antiqui.atum Bibhcarum geschrieben und leicht zu lese,, Den reichen Intal!

(l2.4:30.4.49.2)SowieausderrabbinischenL,teralurand,e Seite zu «»^J^eE ist unmöglich. Mi. Recht wird bei Jesus selbst

«eilend P,uh»<tann in der Ä^-d. h. *^-l»"^7 *^^ Abl hnung der extremen Positionen von C. H. Dodd

von der ..Versöhnung" rede, als das Judentum seiner Zeit, das lieg, " präscnlischc Escnat0,0gie) und A. Schweitzer (rein

der Einzigartigkeit und Unerhörtheit jenes Gotteshandelns begrund t uners^ ( Pandea,rscits (JJ ,4 ungenau: der Sohn sprichl in

Rom 5,6nl), das Inhalt und Mitte des von ihm verkündigten Evange- wird nur daran gehindert, sich als

IUms lst' ; Sklaven dem Vater zu unterwerfen. S. 20 wäre neben Mk 8.35 auch

Tübingen Otfried Hofius Lk j 7,33; j0h 12,25 [ohne „um meinetwillen"] anzuführen). Daran

schließt richtig die Besprechung von Q mit ihrem unter Einfluß
jüdisch-weisheitlicher Theologie stehenden Umbruch in der Christo-

<«nilka, Joachim: Neutestamentliche Theologie. Ein Überblick. logie an Ein alter, von der Verhaftung bis zur Entdeckung des leeren

Würzburg: Echter 1989. 158 S. gr. 8* = Die Neue Echter Bibel. ürabs reichcnder paSsionsbericht (S. 32 wäre zu Mk 15.33 vielleicht

Ergänzungsband 1 zum Neuen Testament. Kart. DM 32,-. auch au(- Amos g 9 hinzuweisen) wird mit Wahrscheinlichkeit noch

inr }7 n ("hr angesetzt da der Hohepriester noch nicht mit Namen

Uber die Schaffenskraft von Joachim Gmlka kann mar, nur ™r3^«-Oj££2. * ««^Synoptiker mit ihren Eigen-

Jaunen. Schon weder ist e,n gewichtiges Buch von ihm ersch ene, cnann»d 35. Z. 3 v. u. in 1: Druckfehler: predigten).

Seme neutestamcntl.chc Theolog.e is, der erste Ergänzung Uur a r ^ Paulusbricfen bekenn,nismäßige und hym-

Neuen Echter Bibel, enthält also keine Anmerkungen und keine Au - Ebenso Bottehafi dargestellt, also das

e-nandersetzung mi, anderen Ansichten. Sie ist auch ausdrücklich £he & aub n. Evangelien (bezogen auf die

-e-n Uberblick" bezeichnet, dem „Deo volente" ein gründliche es d1*" Paulus" wobei die Parallele von Mk 16.6f und

und umfassenderes Werk folgen so,. (S. 8). Versteht man unter W£> ^ ^hdTetUbnung des Grabs noch zu nennen

•neutestamentlicher Theologie" mindestens auch die oft notvolle I Kor n 3, ^ wjrd ^ dankenswerten

^mühung. sich mi, den Differenzen und auch Widersprüchen inner- ^HÄ^M* ,m ejnzclnen auch f ragen zu stellen wären,

halb des Neuen Testaments auseinanderzusetzen, die Schwierigkeiten ^'•^°«n ^ (S. 68-92; S. 90:

W markieren und Lösungen oder wenigstens Stellungnahmen anzu- gesam ha t nw wner ^ dje p^^,^ ejnze|n

htten, dann kann dies in diesem Rahmen natürlich nicht geschehen. 1 m. ■ ^ • „Elemente" des Kolosserbriefs auch

^s ist die Grenze dieses Bandes. Er übergeht zwar keineswegs diese Jf£*J*2^ bezwcitlc ich angesichls der re.igions-

^nterschiedc und Unstimmigkeiten, aber die eigentliche Problematik, ™ Tex(e dje jch JBL ,07. 1988. 456-464 zusammen-

d'e dem Theologen, gerade auch dem systematisch interessierten wie gesc ^ ^ ^ | £ph3 ,_,9 müßt(, auch das

^Joachim Gnilka ist. Not macht, „beißt" noch nirgends so zu. dal gest - ' Röm ,5_27 erwahm werden). Es folgen
»otehe Nöte und (nicht leicht zu erreichende) Auswege greifbar ^™rief (S. 113 wird die in den Briefen sonst kaum erscheinen
. .. dc Rückschau auf das irdische Leben Jesu mit Recht hervor-
So wird etwa das Eindringen apokalyptischer Gedanken und die kalholischen Briefe ohne 1-3 Jon <S. 121:4,6 statt 4.9:
••bedenkliche" Ethik, die dem. der nicht arbeiten will, auch sein Essen gen a ^ wn oben.. jn Jak 3-, 5 wich,jg genug. um
»WW zukommen lassen will, im 2. Thessalonicherbnel deutlich ^„ " RmJen) und schließlich das johanneische Schrifttum
hervorgehoben (S. 94). ohne daß das Problem, ob nicht doch die tr » möglicher Beleg für die Bezeichnung Jesu als
APokalyp,ik (wenn nicht bei Jesus, so doch in der allerersten gQ werden) unddie Apokalypse.

■ememde) die Mutter der Theologie sei, und wie sich eigentlich 001 » ^ ^ nochma,s die Bewunderung für diese Leistung

^eilszusagc und Ethik zueinander verhalten, aufgenommen wird. Die ^ Überblick über das, was dasteht im Neuen Testa-

D'fterenz der Sicht und Ordnung der Gemeinde in den Pastoralbriefen auszusP beansprueht, die theologischen Probleme aufzuwer-

gegenüber den echten Paulinen wird keineswegs übergangen men. Ma(erja| darbieten wi,i, an dem sich diese artikulie-

IV '03-105), auch das Fehlen von Angaben über verfassungsgemaße len. so . djeses Buch einen sehr hilfreichen Dienst.

S'rukturen in der johanneischen Gemeinde nicht verschwiegen ren können, ^

(S- '45, ohne Uoh 2,20. 27); aber der für die heutige Kirche brennend Zttrich
akute Gegensatz wird nicht deutlich. Daß die Bildsprache des vierten

Evangeliums mit ihren Ich-bin-Aussagen (S. 131) nicht dieselbe ist »11,* mu. v.w.l im p,.en Testa-

*'c d.e der Gleichnisse Jesu in den Synoptikern, kann der aufmerk- v1arxsen, Willi „Christ, ehe" und ^^«Wkta Neuen res a

sa^ Leser durchaus feststellen; aber merkwürdigerweise wird me„,. Oflterrioh: Güte«!ohrf Verlagshaus

nirgends der theologisch doch sehr wesentliche (oder bin ich seit 272 S. 8 . Kart. DM 98, .

meiner Dissertation hier zu stark Partei?) Charakter der Ich-bin- ^ ^ Ejnheit sondern von der Disparatheit

Aussagen besprochen, auch nicht die Frage, ob „Ich" Subjekt oder ■ jnandcr nicht zu vereinbarenden Ethiken" im Neuen Testa-

' rad'kat ist. und was das Prädikat „wahrer" Weinstock, „guter der ^ ^ ^ ^ ^ Definition des Begriffs „christliche

H,«e. -Lebens-'-brot theologisch markiert. Daß dabei das Ich Jesu men ^ ^ ^ FnfBi ob die Autoren der neutestamentlichen

Polemüch abgehoben wird von anderen Ansprüchen (15.1 gegenüber £ christliche' oder eine christliche Ethik" vertreten

9.40f gegenüber seinen Führern. 6.32 gegenüber seiner Heils- x "di(Tcrenziert a,so zwischen dem Wort „christlich", über

^'schichte), wird nicht sichtbar. Die Bildrede vom Weinstock wird 1 • >• u ■ Zusammenhang der Wahrheitsfrage ent-

s°8ar als Allegorie bezeichnet (S. 143). Die Möglichkeit einer Redak- dessen Anwendbar