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Ausgabe: | 1990 |
Spalte: | 50-51 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie |
Titel/Untertitel: | Eretz-Israel. Archaeological, Historical and Geographical Studies 1990 |
Rezensent: | Bernhardt, Karl-Heinz |
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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 1
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"'Möglichkeiten ist die scharfe Trennung zwischen philosophischer sehen Periodisierung dargestellt werden (78-185). Dies geschieht
und theologischer Erkenntnis und die Zurückführung der Theologie unter Berücksichtigung der wichtigeren Ausgrabungsstätten und der
auf den Glauben. Das sind natürlich keine ganz neuen Ansichten, und besonders charakteristischen Fundgegenstände. Der Erläuterung
erst eine genaue Analyse des Textes wird die Besonderheiten von dient eine ganze Anzahl von Zeichnungen. Der Tafelanhang mit
rathorns Position innerhalb der Oxforder Theologie aufzeigen Schwarzweißphotographien berücksichtigt etwas einseitig eisen'zeit-
°nnen. Hoffmann hat mit seiner sorgfältigen Edition erstmals eine liehe Ausgrabungsplätze, vor allem Teil es Seba' und Hirtel el MSäS.
zuverlässige Grundlage für das Studium dieses bisher kaum bekann- Schließlich ist noch ein Faltblatt beigegeben, auf dem man leicht wäh-
ten Ankers geschaffen und in seiner Einleitung durch eine kom- rend der Lektüre die wesentlichen Keramikformen in übersichtlicher
Pnmierte Hinführung zum Inhalt der 20 Quästionen (S. 17-66) sowie Zusammenstellung einsehen kann.
urch ein knappes Sachregister (S. 527-532) den Zugang zu den ver- Die Darstellung der archäologischen Kulturperioden bis zum Ende
c 'ungenen Argumentationen Crathorns erleichtert. Damit ist ein der Eisenzeit legt den Akzent auf das Westjordanland. Das ist im Rah-
^eiterer Schritt zur Erhellung des noch immer nicht hinreichend er- men einer „biblischen Archäologie" vollauf berechtigt. Nurgelegent-
rschten spätmittelalterlichen Nominalismus getan. lieh werden für den Zeitraum der älteren archäologischen Perioden
Tübingen Ulrich Köpf Ausgrabungsstätten außerhalb des Westjordanlandes erwähnt (84,
lOOf, 107, 115, 122 0- Für die Eisenzeit ist der Radius weiter gespannt.
- Unter der Überschrift „Nachbarn Israels" werden auch archäologisch
capalbo K™.„k D , ■ • , •', r«i r. i erfaßbare Kulturleistungen der Phöniker. Philister, Aramäer. Ammo-
i^enneth: Pohtia Christiana: the ecclesiology of Alvarus Pclagius B .' ' *~ '
""rS46.1986,3i7-3->7) niter, Moabiter und Edomiter berücksichtigt (186-210). Das Auf-
E»Kt, Siephan: Subjektivität und Rationalität. Der GlaubensbegrifT Peter "eben der Beschränkung auf Palästina lediglich für die Phasen der
de^elards (1079-1142): Eine Frucht des geistigen Aufbruchs im 12. Jahrhun- Eisenzeit führt allerdings zu Inkonsequenzen. Während die eisenzeit-
en(ThGl 79.1989.130-146). liehen Aramäerstädte in Nordsyrien relativ ausführlich beschrieben
liehen^ mann'"JOS<:f Rupert: Die Abendmahlslehre an der Wende der christ- werden (197-204), erfährt der Leser nichts über die für die Interpreta-
'derEuchPatan"ke Fruhmittelalter- lsidor von Sevilla und das Sakrament tion des Alten Testaments und für die unmittelbar vorisraelitische
1989.Xv™^achdruckderlA^ Kultur- und Religionsgeschichte des kanaanäischen Raumes so
Kamin Sarai, jKf" °M 98""' . . ,-, ■ bedeutenden Ausgrabungen von Ras esch-Schamra in Nordsyrien.
r,>„ ,n* ^arah. and Avrom Saltmann [Ed.]: Secundum Salomonem. A Thir- ., , . ' f, . " . . _ . . _. . . '.
teenth Centura i aiin r- . ' rc , ...... ., . weil eben das alte Ugant bereits mit Beginn der Eisenzeit seinen histo-
,lur> Latin Commentarv on the Song of Solomon. With an Introduc-
,0" RamatGan:Bar-llanUniversit> 1989.101 S. [99 S.hebr.],4Taf.gr. 8". nschen Lauf beschließt. Lediglich das ugaritische Alphabet wird
^Jylianopoulos, Theodore: The filioque: dogma. theologoumenon or error? erwähnt (177f). Nicht genannt werden offensichtlich aus dem gleichen
'R 31.1986.255-288). Grunde auch Kamid el-Loz und Teil Der 'Alla. Eine stark geraffte
Ui**"0, Alberto: Gründzüge der Soteriologie Tertullians (ThGI 79. 1989. Behandlung unter Beschränkung auf Palästina (mit Verweisen auf das
Vej h' . Ostjordanland) erfahren die Ruinenstätten der hellenistisch-römi-
tomeimErt'nFnedriCh: °'e Entstehung der Konkordienformcl sowie der Epi- schen Zeit (211-224). Den Abschluß bildet eine Erörterung des Ver-
z"rGenJ., u ercichdesProfessorsAndreasMusculusundscinerRichtun8: hältnisses von „Biblischer Archäologie und Bibelwissenschaft"
iQsn , '"thenscher Bekenntnisschriften des 16. Jahrhunderts (JBBKG 57. ,.,„. r- uu. .. a j
l989-237-257) (225-228). F. orientiert auf eine „behutsame Auswertung der
w'fcks. Jared- i;,;„____i D_ c . . „ . . ~ archäologischen Ergebnisse für die Interpretation der Bibeltexte. Die
I . a,ca Living and Praving as Simul Iustus et Pcccator. A Chaptcr in ° K
l"er'sSpiritual TeachingiGr. 70.1989 521-548) darin enthaltene Warnung vor übereilten Schlüssen gilt sowohl den
Exegeten als auch den Archäologen.
Insgesamt bietet V. Fritz einen guten Einblick in die Entwicklung
und in die Ergebnisse der archäologischen Erforschung Palästinas,
wobei zugleich ein sehr anschaulicher Eindruck von der kultur-
P . geschichtlichen Entwicklung in ihrer ganzen Breite vermittelt wird.
ntA Volkmar: Einführung in die biblische Archäologie. Darmstadt: Den Zugang für den Nichtfachmann erleichtern Hinweise auf
issenschaftliche Buchgesellschaft 1985. XIII, 233 S., 16 Taf.. geschichtliche Vorgänge. Für eine „Einführung" wird allerdings doch
alttaf 8' = Einführungen. Die Archäologie. wohl manchmal zuviel vorausgesetzt. Obgleich die Fachtermini im
P^. allgemeinen mit wenigen Worten treffend erläutert werden, geschieht
^hn^ raSC'le Entwicklung der Archäologie während der letzten Jahr- dies nicht in jedem Falle (z. B. bei Begriffen wie Engabe, Plenthe.
. e Wlr(l in der von Volkmar Fritz vorgelegten Einführung in das Pyxis, Torus). Ein Stichwort-Verzeichnis, das zur Erschließung der
Die Um ^e^'et der Biblischen. Archäologie eindrucksvoll deutlich. Fülle des Gebotenen sehr nützlich wäre, konnte wohl aus Raumgrün-
Maß 6 en archäologischen Feldarbeit sind in einem hohen den nicht beigegeben werden. Vermissen wird der Nutzer des Bandes
hat j ZUVer'^ss'ger geworden. Die Entwicklung der Grabungstechnik auch ein Register der Ortsnamen. Die kleinformatige Kartenskizze
azu ebenso beigetragen wie die fortschreitende Erfahrung in der auf S. 5 berücksichtigt nur einen Teil der im Text erwähnten Ausgra-
^eutung unc] Dokumentation der Befunde und Funde. Die Ergebnisse bungsplätze und historischen Stätten entweder mit dem biblisch über-
st' an^ar,'zur|ehmenden Grabungsvorhaben zeigen, daß aus der ein- lieferten oder mit dem modernen arabischen bzw. neuhebräischen
Vf t" ^''kd'sz'P''n eine Grundlagenwissenschaft geworden ist. Der Namen. Erfreulicherweise fehlt es nicht an umfangreichen, thema-
puk|ann selbstverständlich in einer allgemeinverständlich gehaltenen tisch gegliederten Literaturangaben, die jedem Abschnitt zur ergän-
'kation beschränkten Umfanges nur einen Einblick in die man- zenden Information und zur Weiterarbeit nachgeordnet sind.
'Ilgen und z.T. komplizierten Methoden sowie in ihre fach- „ . .,,...„.
W|ssen<:f-l,n»i- li- ■ . , . • ™* ■ ■ .■ , Berlin Karl-Heinz Bernhardt
st b na,'1,cne Entwicklung bieten (49-68); aber das hinter ihnen
ende wissenschaftliche Ziel wird dem Leser einleuchtend nahe-
racht. Auch die so wichtige Frage der Konserv ierung der Denk- Kretz-Israel. Archacological, Historical and Geographica! Studics.
p. er erfährt Berücksichtigung. Vorausgeschickt wird eine kurze Ein- t9: Michael Avi-Yonah Memorial Volume. Ed. by D. Barag.
F rung 'n die natürlichen Bedingungen Palästinas (18-28) und in die G- Foerster, A. Negcv. Jerusalem: Israel Exploration Society and
' 0rschungsgeschichte der biblischen Archäologie (29-48). Ein weile- Th„e Inslitutc of Archaeology, The Hebrew University 1987. XII,
Al«chnitt macht mit den Problemen der Periodisierung und der 83* S" 333 S' 'hebr-'4"'
■"onologie vertraut (69-77), bevor im Hauptteil des Bandes die ein- Vorangestellt sind dem Gedenkband für Michael Avi-Yonah
en Kulturphasen der altorientalischen Zeit gemäß der archäologi- 71904-1974) eine kurze Einführung in seine bedeutendsten Arbeiten
Archäologie