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Ausgabe:

1990

Spalte:

669-670

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Autor/Hrsg.:

Lohfink, Norbert

Titel/Untertitel:

Der niemals gekündigte Bund 1990

Rezensent:

Wächter, Ludwig

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung I 15. Jahrgang 1990 Nr. 9

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Lucan Thcology and in the Classical Creeds (65-100); sich vertreten, allerdings nur in „dramatischem" Sinn: auf Fortgang

Reginald H. Füller: Scripturc. Tradition and Priesthood (101-116): der Geschichte, auf Veränderung hin._ D« Frage nach . Bund und

Richard J. Bauckham: Tradition in rclation to Scripture and Reason „Heil" darf nicht auf das ewige" Heil der Seele hinauslaufen son-

(117-145); Joseph F. Kelly: Scripturc and Tradition in the Early Irish dem ist auf die Gestalt dieser Welt zu beziehen. Für das judisch-

Church (146-1 73): Leslie W. Barnard: The Useofthe PatristicTradi- christliche Gespräch wäre es sinnvoller, sich über die Tora und unsere

tion in the Late Seventeen.h and Early Eighteenth Centuries Einstellung zu ihr Gedanken zu machen als über den BegnfT des

(174-203); David A. Pailin: Reason in relation to Scripture and „Bundes". Dem kann man nur zustimmen.

Tradition (207-238); Henry Crouzel: Theological Construction and In dem Buch wird auf einen wissenschaftlichen Apparat verzieh-

Research: Origen on Frce-Will (239-265); Suan J. Smalley: Evelyn tet. Doch merkt man beim Lesen, daß ein solcher ,m Hintergrund

Underhill and the Mvstical Tradition (266-287): Hen.ry Chadwick: steh,: Wie wäre es sonst möglich, gut begründete Exegesen im AIten

Epilo«ie(288-297i ' und Neuen Testament zu bringen und dazu noch die w^cnschaft-

G H' liehe Diskussion sowie den im Gang befindlichen jüdisch-christlichen

Dialog ständig zu berücksichtigen? Gerade Tür ihn bringt das Büchlein

wertvolle Anregungen.

Bibelwissenschaft **. LudwigW8chter

U*fink, Norbert: Der niemals gekündigte Bund. Exegetische Geton- Septuaginta-Vokabular. Göttingen: Vanden-

ken zum christlich-jüdischen Gesprach. Freiburg-Basel-Wien. RehkopfP * ,, s g. b DM 38,-.

Herder 1989. 120 S.8*. Kart. DM 15,80. hoecK« Kupreuu .™ .

Die Untersuchung nimm, ihren Ausgang von der Äußerung des Insbesondere durch seine ^^^^^^

Papstes Johannes Paul ... (Mainz 1980). die heu.igen Juden seien das matik des neu.c-stamentlichen ^^T^T^^

»Gottesvolk des von Gott nie gekündigten Alten Bundes", befragt und ner. 14. Aufl. 1976 durch die aus ^^^fj^T

k: . - . „ ,, r>, i„l„t,!, Wprk w eder ein durchschaubares Arbeitsinstrument geworden isi.

ninterlragt sie: Was sind ihre biblischen Grundlagen .'In welcher Tra- Werk wieder freust man„;0fcch mit Beiträgen zur

Hj,;„n ., ..„.,, . . ■ • l, hat sich der - freilich auch sonst tnannigtaen mit Beitragen zur

u"ion steht sie? Wogegen wendet sie sich.' .., „ . ..... , „ •„.• „h u„,Vr,ropirptpnp-Autor einen

Letztere Frage beantworte. Kap. 1 ...Neuer Bund' und christlicher ^^^^^^^^^^

Antijudaismus": Es wird damit das christliche Populärkonzep. des Namen gemach. Er setzt ^^•^^^^^
■■neuen Bundes" abgewiesen, das den heu,,gen Juden abspr.h, da

halten abgetanen Bund zugehörend, in einem besonderen Go,es- ^l^^^^MmM weit mehr, es is, ein wichtiger

Verhältnis zu s,ehen. Kap. II stellt sich die Frage, ob „neuer Bund" ein allem für Studenten b ; ist gewiu wen

^icdenartigkeit der Verwendung von -Bund im NT Rom 9 4 8 dcrcn Häufi keit in der Konkordanz von Hatch-

Apg78. Eph2.llf; Lk 1.72-75; Apg3.25f; Oal3J5-8. einige ^ ngcge8ben sind, werden ausgelassen. Das letzte

Gal4,22-3I; Oftb 11.19) geschlossen, daß es s.ch um einen H.lfs- Rcdpath mit „passim g g 7 werk des Buches gut begründet Erfaßt

begriff handele, der so odef so einse.zbar sei und auf diese oder jene ist angesichts von An^^^^J^^^S und dwk

W.rk,,chke„ verweise. Die einzige Stelle im NT die einen „alten ist er ^^^^^ nicJ alphabetisch

»und" wörtlich nennt. 2Kor 3.14 (Kap. IV), statuiere keinen Gegen- fdw ^^V^^' J£ ^ njcn, au|-genomn1encn PsSal

zwischen zwei „Bünden". Es lieg, vielmehr die Denkfigur der ^^^^^^T^ Z do*n belegten Wörter

- ^erbicung vor. Vcrhäl.nismäßig kurz wd^er ^-^.^Z^lZ^. S Haup.tei,

Hchraerbncf bchandc|t (Kap. V). der ja nun wir lieh von zwe (dm. eingeschoben, darauf verwiesen. Denn anderer-

• Bunden" redet und den ersten als veraltet und dem Ende nahe w d « des Vokabulars streng die (nicht unproble-

ara tensiert. Im Hinblick auf die bittere W.rkungsgeschichtc-on £» £ LXX-Ausgabe von A. Rah.fs.
**» 8 6f. 13 empfiehl, L„ zumal im Gespräch mit Juden, s.ch mehr ma^^jng des Ma,cria|s jsl außerorden.lich übersichtlich. Für
< mJ Konntherbrief zu orientieren. Vokabel stehen zwei und nur zwei Zeilen zur Verfügung. Daher
Kap. VI und VII befassen sich mit Jer 31, dem Wort vom „neuen jede ■ ^ ^ ^ Vorkommen wcrden mjt
°Und" Es handelt sich, wie JrefTend herausgestellt wird, nicht um ist die^ g ^ ^ d|e ^ angegeben, darüber
«Wen inhaltlich neuen Bund, sondern um die Neustiftung des Bundes^ swuc der Be,egangaben bei Hatch-Redpath. Damit ist
•'hn kennzeichnen nicht nur Tora und Bundesformcl, sondern auch n.naus ,nformation über die Häufigkeit gegeben; die Angabe
a'e Gabe des Undes und das glückliche Leben als Volk im geschenk- eine g Vorkommens (nach der Ordnung bei Hatch-Redpath) bei
«" Land" (S. 59). In der Heimkehr aus dem Exil wurde Gottes Ver- des ^ Me&:n j* nur begrenzt hilfreich und läßt nur bei einer
'eihung erfahren und ha, sich die Verheißung von Jer 30-31 ..in Endc der Reihcnfo|ge der Bücher erste Vereinen
! ersten Sinn recht bald erfüllt" (S. 69). Die volle Erfüllung frei- Plazierung m

J*. das .neue Herz", damit „neuer Bund" Wirklichkeit wird, stellte munmg Bejrügung des neutestamentlichen Vorkommens der

Kh n|eht ein. Christen verweisen hier auf Jesus von Nazaret. Doch wjeder sjnd bej bjs zu vjer Belegen die Stellen genannt, sonst

*W Ps 51,| 2, daß schon vor Christus dem frommen Juden das neue. o . ^ ^ Komm, das Wort nicht im Neuen Testament.

"Tora treue Herz als Neuschöpfung Gottes erbittbar war (S. 68). die wörterbuch von Bauer bzw. Bauer-Aland erfaßte
, dem Thema selbstverständlich, wird auch auf Rom 9-11 ein- woni jchen L.itera,ur vor. ist darauf durch die Siglen „WB"
Begangen (Kap. VIII). insbesondere auf Rom 11,26f. und es werden ten '™ hingcwiesen Zusätzlich sind durch Zeichen diejenigen
r*p- 'Xl-Gedankcn zu Rom 9-11 nach 2000 Jahren" reflektiert: Ist "w." .jert dic erst oder nur in LXX nachgewiesen sind bzw. die
Z 9**™*«* heute so geartet, daß sie die Juden „e.fersucht.g WOn 'übcrhaum nicht verzeichnet sind.
maehen könnte? c nd auf engem Raum, gleichwohl aber sehr durchsichtig.

A-bschließend (Kap. X-Xll) wird zu den verschiedenen Sichten, die SO ,hc |nforrna,ionen angeboten, dic den Ort der LXX-

hcu^ 'm christlich-jüdischen Dialog über das Verhältnis von Juden wicm.ge . p ^ ßezug zum Neuen Tcstarnen,, zu erken-

u [ hnsien vertreten werden. Stellung genommen: Man sollte nicht Natürlich gehört zum Bild der Beziehung zwischen Wort-

Von ^wei oder gar mehreren Bünden sprechen, sondern nur von dem nen henen. Testaments auch, welche Vokabeln

Bund. Die Formulierung „doppelter Heilsweg" dagegen läßt bestand der LXX