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Ausgabe:

1990

Spalte:

638

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Autor/Hrsg.:

Chilson, Richard W.

Titel/Untertitel:

Catholic Christianity 1990

Rezensent:

Bäumer, Remigius

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Seite 1

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Theologische Litcraturzcitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 8

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Völkern" auf die Initiativen des Ökumenischen Rates im Bereich such a deeper understanding will get beneth their differences to the

Öffentlicher und gesellschaftlicher Verantwortung. Die entscheiden- common ground wherc they are at one" (4). und noch spezieller, "to

den Stichworte sind der Flüchtlings- und Weltdicnst, die Verantwor- seek to deepen and clarify understanding of their faith in the light of

tung Tür den Frieden und das Zusammenleben der Nationen, das Ver- their own respective traditions" (ib.) als einen wichtigen Schritt in

hültnis von Kirche und Gesellschaft in einer Zeit raschen sozialen diesem Programm.

Umbruchs, die Zusammenarbeit von Frauen und Männern und Jeder der vier Grundeigenschaften der Kirche, die das Credo be-

Khließlich das Rassenproblem. •- kennt. Einheit. Heiligkeit. Katholizität und Apostolizität. widmet der

Ein besonderer Reiz dieses Bandes liegt darin, daß die Darstellung Autor. Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom,
der wichtigen Diskussionsgänge innerhalb der ökumenischen Be- mehrere Kapitel seiner Untersuchung. Dabe. stehen die Aussagen
Wegung immer wieder durch sehr lebendige Porträts von wichtigen des II. Vatikanischen Konzils, und hier wieder die der Dogmatischen
Persönlichkeiten aus dieser Anfangszeit aufgelockert wird. Aus dem Konstitution über die Kirche „Lumen gentium" und des Okumenis-
Erleben der persönlichen Zusammenarbeit heraus gelingen Bilheimer musdekrets „Unitatis redintegratio" begreiflicherweise im Vorderlebendige
Skizzen von John R. Mott. Henry P. van Düsen, Martin grund, werden ausführlich zitiert und interpretiert.
Niemöller, Franklin C. Fry.^Willem A. Visser't Hooft. Hendrik Sogleich im zweiten Kapitel wird ausführlich die besondere Formel
Kraemer u. a. Als sehr hilfreich erweist sich auch der Umstand, daß bedacht, über deren Tragweite, nach erheblichen Diskussionen schon
der spätere Dierktor des Instituts für ökumenische und kulturelle auf dem Konzil selbst, seither immer wieder verhandelt worden ist:
Forschung seiner Darstellung sehr überlegte Anmerkungen und Hin- "The one Church of Christ 'subs.sts' in the Catholic Church Hier
weise auf weiterführende und z. T. schwer autlindbare Literatur bei- setzt sich der Autor entschieden dafür ein. daß "the C hurch of Christ
gegeben hat. Ein Anhang biete, einen Überblick über die wichtigen is no longer to be identified exclus,vely with the Roman Catholic
offiziellen Veröffentlichung« der ökumenischen Bewegung von Church" (33). oder mit anderen Worten: "TheC hurch that subsists.n
'910-1963. Nützlich is. auch der kombinierte Personen- und Sach- the Catholic Church is catholic. but cathol.city is not lound exclu-
index, der dem Band beigegeben ist und das Auffinden von Einzel- sively in Catholicism." (84) Und deshalb auch die Schreibweise m.t
darstellungen erleichtert jeweils großen Anfangsbuchstaben.

Bilheimer hat ein gut lesbares und lebendiges Buch geschrieben, das Dies kann nur eine Probe sein. Das Buch ist durchgehend von dem

sowohl Tür den bislang Unkundigen als auch für solche, die mit Bemühen bestimmt, durch tieferes Verstehen Brucken zu schlagen^

ökumenischer Geschichte vertraut sind, mit Gewinn zu lesen ist. Der und das heißt auch von der Hoffnung, daß sich auch andere, die gewiß

Vorteil des Augenzeugen und des Mitbeteiligten wird klug genutzt. in mancher Beziehung ihre Schwierigkeiten mit den Ausführungen

ohne daß der Autor die eigene Person besonders in den Vordergrund haben, doch im Grundbekenntnis wiedererkennen. Auch sie sind

rückt. Der Band endet mit einem Rückblick auf die Bedeutung der immer mitgemeint, mit angesprochen. Das "Wc im Titel setzt keine

• ökumenischen Tradition", die es insbesondere der römisch-katho- Grenzen

llschen Kirche im Zuge des IL Vatikanischen Konzils ermöglicht hat. Schöoeichehei Berlin . Hubert Kirchner
aktiv in die ökumenische Bewegung einzutreten. Die Grundclemente

d'eser ökumenischen Tradition sind das gemeinsame trinitarische ,

Glaubensbekenntnis und das Verständnis der Kirche als Leib Christi Chilson. Richard. Catho.ic ^'^"''^ J£* %

"nd als Volk Gottes. Mit diesem Abschluß enthält das Buch zugleich Jr^rftta V °* " *** m^ '

ein Vermächtnis: Die kostbare gemeinsame ökumenische Tradition - . . . a .

darfnieht vordergründig kirchenpolitischen Interessen geopfert werden. ^ vf. hjer zu besprcchenden Buches hat bereits mehrere kate-

Bochum Konrad Raiscr chetische Arbeiten veröffentlicht, u. a. "The Faith of Catholics" und

"Füll Christianity". In dem vorliegenden Buche gibt er eine Einführung
in die katholische Glaubenswelt unter den Stichworten: Weg.

AlumanIIti ^»«k^lioa Wahrheit und Leben. Im ersten Abschnitt informiert er über die

UKUmeniK. UatnOlICa H| ^hnf. un<J Jjc InU,,.p|.ctation der Schrift, behandelt Gottesdienst.

Liturgie und das liturgische Jahr und zeigt Grundsätze des christlichen

S«'livan. Francs A.: The Church We Believe In. One. Holy. Catholic Lebens auf. Im zweiten Abschnitt: „Die Wahrheit" berichtet er über

and Apostolic New York-Mahwah: Paulist 1988. IV.. 241 S. gr. dieOftenbarung: die Wahrheit der Schrift, die Wahrheit der Tradition

8". Kart. $ 9.95. und die Wahrheit des christlichen Weges (den Weg der Erleuchtung.

den Weg der Reinigung). Im dritten Abschnitt: „Das Leben" erörtert

Es ist eine immer wieder neue Erfahrung, daß interkonfessionelle ^ ^ gejst|icne Leben, das Leben in der Kirche, das Leben im Reich

Gt;spräche über den Glauben sehr bald dort auf die höchsten Barric- Go|tes

lv" stoßen, wo die < restalt dieses Glaubens angesprochen wird, wo es ^ Kjrchenhistorikcr interessiert besonders das Kapitel „Kirche

Urn die Strukturen geht, in denen dieser Glaube gelebt und bezeugt ^ ^ /ejr Es bjetet eine knappe Geschichte der Kirche von den

w'rd und wirken soll in dieser Welt. Ökufncnische Gottesdienste Anfängcn bis zur Gegenwart. Schwerpunkte sjnd die Ausbreitung des

''"den ihren Höhepunkt im gemeinsam gesprochenen Credo. Be- chrjs,entums, die Konstantinischc Wende, die Missionicrung Euro-

fcfchnet die Gemeinsamkeit der Worte aber tatsächlich auch und in &^ hohe Mjtle|a|tcr- Reform und Gegenreformation, die Auf-

icdem Falle Übereinstimmung in den bekannten Inhalten? Doch wohl k|;j "ung und die neueste Zeit. In einem eigenen Abschnitt berichtet er

schwerlich, zumal im Bekenntnis zur Una saneta catholica et aposto- überdic amerikanische Erfahrung.

llCi»ecclesia. ihrem theologischen Ort und ihrer Gestalt. Dje Angaben sind an einzelnen Stellen zu berichtigen. Zu korrigie-

Öer Zweck der vorliegenden Studie ist insofern gezielt ökumenisch. ^ ? ß Jas Todesjahr von Joachim von Fiore. der 1202. nicht

An«esiehts der Tatsache, "that differences in ecelesiology are the ones , ]82 starb. (397) Auch das Todesjahr von Thomas von Aquin ist

that constitutc the most stubborn obstacles to Christian reunion"(3). fa|Jh angcgebcn. Er starb bereits 1274. nicht erst 1302. (398) Das

dcr Aufgabe, insofern „thcology is defined as 'faith secking under- Todcsdatum von Zwingli ist 1531. nicht 1556.

standing"' (ib.) und des verheißungsvollen Ausgangspunktes, daß Lobend crwähnt seien die Hinweise auf weiterführende Literatur.

"Practically all Christians, however dividcd in other respects. are Zusammcn(asscnd darf man sagen: Es handelt sich um eine für

Un'ted in professing their Taith in 'one. holy. catholic and apostolic weitere Kreise bestimmte Information über die Lehre der Ktrene.

Church'" (ib.). geht es darum, "to seek a deeper understanding of the Remigius Bäumer

cr<*d in which they already professa common faith. in the hopes that FreiburglB, l