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Ausgabe: | 1990 |
Spalte: | 618-620 |
Kategorie: | Philosophie, Religionsphilosophie |
Autor/Hrsg.: | Waldschütz, Erwin |
Titel/Untertitel: | Denken und Erfahren des Grundes 1990 |
Rezensent: | Hödl, Ludwig |
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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 8
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••Maria nostra sorella" würde dabei in die Irre führen. Richtig sollte es Katholizismus erbringt. Steigerung der Mitgliederzahlen, 10 % Steige-
auch türdic Fcei.-kein Widerspruch!-nur heißen, sie ist Redempto- rungder Einnahmen (mit einer "Ballancc on hand" von 15.608.30 S
ris Mater, aber nicht unsere Schwester. Das wäre Anfang eines für 1987) lassen den Erfolg auch als Sclbstbestätigung erkennen.
Dogmas. Daraufsind auch die vier Reports der Regionen von New England.
Bremen Walter Nagel
Dallas, Houston Texas. Western gerichtet (271-277). indem sie von
"Progressand Concerns" mit "Mary Totlay"reden.
Inhaltlich begegnet kaum Neues, obschon die vergleichende Er-
Marian Studies, Vol. XXXVII/1986. Proceedings of the Thirty- ^hücßung und Interpretation der 52-69 weiterführt, bemerkens-
Seventh National Convention of The Mariological Society of wcrt mi, dcr Aus|cgung von § 64 auf die Kirche, die nicht nur-gleich
America held in Tampa, Fla. May 28 and 29. 1986. Puhl, by The Urbj|din Maria-als Mutter. Jungfrau und gleichsam Gefäß des
.. "The Church as Spouse ). Die mittelalterliche Brautmystik scheint
Mit ihrem bisher umfangreichsten Berichtsband fördert die ameri- gewandelt ins Ehegeheimnis zwischen Gott und Maria (vgl. § 65: er
tonische Gesellschafl für Mariologie einen bestehenden Trend, der hat wie § 62 die längsten Zusätze gegenüber dem Schema erhalten),
mit dem Pontilikat des regierenden Wojtyla-Papstes gegeben ist. Jede Schwierig mag manche Konsequenz aus solchem last konfusem Irra-
kr Weltreisen von Johannes Paul II. bestätigt diesen Trend, indem tionalismus für rationale Denkweisen in der römisch-katholischen
«abei stets die Nationen und Völker in besonderen Aktionen der Kirche werden; doch dürfen die Pflege und Entwicklung solch uberhimmlischen
Königin ans Herz gelegt werden. Die lehrmäßige Rück- kommener Mariologie nicht als bedeutungslos abgewiesen werden.
Endung solcher Mutterschaftsfunktion und Schutzaufgabe Marias als Sie lebt als Andachts- und Predigtgegenstand, um das Geheimnis der
-Mutter Gottes und Mutter der Mensehen" findet sich in Lumen Menschwerdung auszudrücken; ..schwanger durch den Geist Gottes".
mtium, also in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche das sollten viele Christgläubige werden. Wenn man es biologisch zu
m. II. 1964). Dort bringt Kapitel VIII bekanntlich den Konzils- wörtlich nimm, und den zettbedingten Ausdrucksformen einer
Schluß einer christologisch eingebundenen Mariologie. Diese Texte Marienverchrung dogmatische Gesetzlichkeit beilegt, w.rd es probieren
1986 Gegenstand der Vorträge und Diskussionen im National- malisch. In Fragen von gestern darl nicht alles gesehen, und h,er
konvent der Mariologischen Gesellschaft, der im Franciscan Center Zweifelnde dürfen nicht mißachtet werden,
der franziskanischen Schwestern in Tampa tagte. Die darüber ent- Jcna HorstBeintker
Mandene vorliegende Publikation darf prinzipielles Gewicht für einen
Baissen restaurativen Zug im Katholizismus und seine religiöse
1 ärbung behalten, denn so ausgiebig werden andere Teile der Doku- Philosophie, RehgionsphllOSOphie
"Tente von Vaticanum Sekundum wohl nicht mit literarischem
Niederschlag dieses UmfangS belebt. Es wird auch die Anwendung WaldschÜtZ, Erwin; Denken und Erfahren des (.rundes. Zur philoso-
der gewonnenen Erkenntnisse aus Lumen gentium, Kap. VIII. also phischen Deutung Meister Eckharts. Wien-Freiburg-Basel: Herder
Fortsetzung vorgesehen. 1989. 369 S. gr. 8'. Pb. öS 428.-.
. D>c Analvsc von Lumen gentium nahmen vier Referenten vor:
^er theologischen Kontext und Einführung zum 8. Kap. trug Die vorliegende W.ener ph osophische Habilita.ionsschr,., wurde
F- M. Jelly. O. P. vor. über die folgenden M 55-59 referierte ... T. 1987 auch mit dem Kardinal-Inni.zer-Eorderungspreis ausgezeich-
O'Connor. über $8 60-65 C. W. Neumann. S. M.. über (j§ 66-69 mit net. gleichermaßen also philosophisch und theologisch gewürdigt,
«fcn, Akzent ..20 fahre später" von G. F. Kirwin. O. M. I. Eine über- Und dies geschah mit guten Gründen. In der Auseinandersetzung m„
^'••htderiährhcher.aßtenmanolog.schenLi.era.urbie.etwiederE.R. der vorherrschenden neupla.omschen und ideahs.ischen Eckhart-
Canoll. O Carm Theologieprofessor an der Chicagoer Loyola- deutung versuchte Waldschutz einen eigenständigen am deutsehen
» nnersität. Dieser' ^ » Lite a.urbench. fäll, ebenfalls, rech geglie- und lateinischen Werk Eckharts orientierten Zugang, der ,m Kon.ra-
«tert- auch nationale mariologische Ciesellschaf.cn und deren Tagun- punk. zur Konstitution In agro dommico des Papstes Johannes
iwiuihk iiwwn!»« " vvil fVom 27 März 329 more Iiis onco und more svslematico
Scn berücksichtigend mit 31 Seiten gefü ter als Iruher aus. keinesfalls XAH. (vom ti. mwt ■. i •
vr.ii .■• ,■ '^"u^"u- ■ ■ . , . „_„ henründet wird, n den Augen seiner kirchlichen Kritiker ebenso wie
U)Hstandm aber informal v Die üb heben Beigaben und der ganze rtegrunuci wuv .....e
,! • /in IQX7 I34f inden Augen seiner glaubigen Anhänger war Meister Eckhart weniger
»ahmen (vgl. meine früheren Rezensionen ThLZ 112. 1987. 134t. ma«^c" . , hf ^ wisscndcr< dcsscn wisscn und
HO 1985. 844f) Sind geblieben, doch außer den Interpretationen der und in der Theologie die zweispaltige Antwort
» 52-69 v on Lumen gentium bring, der Studienband einen Annan W ■ • in K J ^
>»7-267). Er enthält die ursprüngliche Vorlage zur Manolog.e. d, ™f ^n"^i dc,. olcichgesinnten und Verurteilung
'»62 dem Konzil als selbständige dogmatische Konstitution vorgelegt Ablehnung. Hege >eru g
J«rde. Das "Sehen,, of the dogma.ic Constitution on the blesses Zcr als philosophisches noch ah ,heo,o-
J»n Mary. MotherofGod and Mo.hero. Men . lateinisch eng isch J^« ™ " ^ vcrstanden werdcn. Für bcldc. rür Philo-
"*cne,nander gesetzt, war nicht angenommen worden. Appendix .. ^ 1 ; ; wcjB ef . ^ /u v,cl. Scin wjssen kalln
Rentier, ,m„ Hervorhebungen, die textliche Entwicklung u ^«jf noch dcr Theologie eindeutig zugeordnet
* P. VIII von Lumen vntium. Appendix III bring, den vollen la ein - wede^der P ^ . ^ ^ ^
«Jen lex, der Fußnoten zum 8. Kapitel; Append* V ^ jg«^ wjsscns jst cbcnso die Frucht dcr Synthese von
Ersetzung vom 8. Kapitel (mit Fußnoten): Appendix V bietet e«« überaßg ^ GIaubenscrfahnmg ^ >ucn ^
Synops,s aller Kapitel von Lumen Vnt,um: Appendix VI hi ng pmw* p ^ ^ ^ exjstcnzerhe||ung ,);,s ^
2>mmary and Analvsis of Charter VIII". und Appendix V II beleg Ht schol;lsljsdlcl> Theologie, die „concordantia" (..conso-
£j amerikanischen Einfluß auf die Konzilsentscheldung betictls des tnema ^ Wor{ ^ Gtaubens und Wort dcs Ericen.
tS' , , , , .v.„, _ so nens hat Eekhart mit der ihm eigenen, ureigenen Kraft und Freiheil
ts mag überraschen, wenn über das Mundigwerden du l r. u ties acistes überzeugend dargestellt. Im Gleichklang der philoso-
*r°n ^ einem längeren Beitrag im vorjährigen Bench.sb.inc □ ^^^^ umj dcr lheo|0!,isc|K.n Heilserkenn.nis
1160) - mit Eehrdarlegungen zu Maria gesprochen wird. ne, » P ™- ^ gesammeHe Erkennen auf die Göttes-
'"Wgierte Marienverehrung ist nicht neu in der (.eschichte katno- L»«terkenntnis und zwar auf dem Weg der Erfahrung des wah-
'"*her Frömmi0l,.i. wi- ,-h,-nso erstaunliehe Anpassungen an weit- und Selbste Ken .......
her Frömmigkeit, wie ebenso erstaunliehe Anpassungen an we
hc*e Bewegungen, um sie aufzufangen, fast banale Gewöhnung im
ren, gnadenhaften Selbstsems.