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Ausgabe:

1990

Spalte:

601-602

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Titel/Untertitel:

Internationales Symposion über den Stand der Augustinus-Forschung 1990

Rezensent:

Haendler, Gert

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 8

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Dan 9.26 auf Jesus einbezogen. Die Wendung von der Apokalyptik Denken Augustin von Kurt Hasch (231-245). An der Gnadentehre
zur Heilsgeschichte, die die Danielexegcse seit dem späten 2. Jh. werden die Verzeichnungen eindrucksvoll dargestellt und zurückgekennzeichnet
, wird von Origenes noch überboten, indem dieser die wiesen. Abschließend formuliert Mayer: „Am Nachweis der Schatten
einschlagigen Stellen existentiell deutet. ^heincn einiSe Autoren der n<--"zeltllchcn Augustmuskr.tik mehr
Der Vf. hat in einer fleißigen Arbeit ein reiches Material aus Juden- interessiert zu sein als an der Darstellung des Lichtes. Kann das dem
'um. Neuem Testament, apokrypher Literatur und Kirchenvätern Werk Augustins schaden? . . . Ich glaube nicht-so lange nicht, als der
zusammengetra en sicn um das wisscn Mühende mehr an der Erkenntnis des Lichtes als

an der der Schatten, nur indirekt am Schatten, direkt aber am Licht

Greifswald Hans Georg Thümmcl interessiert ist. In der Umkehr des Satzes vom Licht und Schatten

kommt das Positive des hermeneutischen Interesses in seiner Anwendung
auf die Augustinusforschung noch treffender zum uv

Mayer, Cornelius, u. Karl Heinz Che Ii IM [Hg.]: Internationales druck: Wo es Schatten gibt, gibt es auch Licht, jenes Licht, auf das die

Symposion Ober den Stand der Augustinus-Forschung, vom 12. bis Scnatlen verweisen" (245).
16. April 1987 im Schloß Rauischholzhausen der Justus-Liebig-

Universität Gießen. Würzburg: Augustinus 1989. XXV, 262 S. 8" Rostock Oer. Haendler
=Cassiciacum.39.l. Kart. DM 128,-.

Aul dem Symposion zur 1600-Jahrfeiör der Taufe Augustins Lundström, Sven: Die Überlieferung der lateinischen Basiliusregel.

sprachen I I Spezialisten. Uoulven Madec sprach über «Le neopla- Stockholm: Almquist & Wiksell Intern. 1989. 86 S. m. 1 Abb. 8" =

lonisme dans la conversion d'Augustin» mit dem Untertitel «Etat Acta Universitatis Upsaliensis. 21. SEK 91.-.

d'une question centenaire (depuis Harnack et Boissier, 1888)» • ,„•■• , ■ , • r,u , i

,o -,, * v , . „„,.u;„H,. nie sogenannte atemische Basiliusregel ist eine Übersetzung des

<9-25). Die verschiedenen Deutungen kommen aus den verschiede- Uit sogenannte u b "

"cn Darstellungen Augustins in seinen Dialogen bzw. im 7. Buch Kirchenvaters Rulin von Aquileja aus den Jahre. 396 397. ihm ha,

seiner Conlessiones Augustin empfand zwischen Piatonismus und eine verlorene Sammlung von Anweisungen des Basilius vorgelegen.

Christ«ZTLSÄ ZS en theologie et une difference Diese Ubersetzung war 1986 von dem Wiener Altphilogen Klaus

iuiii «unc luLiiuit (Minen, s , ,aMricrhn 7elzer im Rahmen der Wiener Kirchenvaterausgabe neu ediert wor-

* " re"rn>> 2* EHt FrC'dTnn pf 4^'' a h e dllZ EL 86): in ThL/ 113.1988 war darüber zustimmend berichte,

« P"*teme ■ 2,7888 c,t .200 worden ,2790. Viel umfassender war Sven Lundström auf jene

feuchte, die Forschungsgesch.ch.c und zahl, seit 1888 ..etwa 12W worden Gnomon 60.1988. 587ff. Seine

Arbeiten allein zu den Confessiones" (27^3). 22SS5S5 dem Sinne zusammen. ..daß /elzer beinahe über-

hese. .daß die Confessiones von einer theologischen ^°[^r ™ ™ richtig hergestellt haben dürfte" (7). Lundström bedauert

konz,pler, seien" ,40). Es gab eine ..Rezeption der pro.rp, ^^/eircT Jm Stemma codicum vorgelegt habe. Erbiete, nun

rad,tIon und Gattung, die Augustinus gr0ßc Freiheit ,m Oes en nur d l ^ Codices zwischen dem 5.

J*' (43). Der längste Beitrag stamm, von Jean Doignon. der d, ck, Versicherung, es sei „nicht leicht, ein

g* Cassiciacum führ,: «Etat des ^^TZl^Si emni 'mr diese Überlieferung zu ers.ellen" ,7). wird man dem

Jogues de saint Augustin» (47-86). Auch Francois DecrdwettW S. ^ ^ ^ ^ jn ^

** einen, alten Problem zu: «Saint Augustin. d man - Autor gew. mjt Alzens Edition, in der fort-

^,smedans|-a.hqueromaine»(87-97).llse.n,u, M»d««> *J ,. RufilKTexl WIC auch * griechischen Texte

*J ertes Bild über die „Erziehung ^Hus zitier, werden. Es steck, viel Arbei, in der Untersuch«*

W-130). Im Gegensatz zu Marrous Standardwerk " ^ 11 neue deren Leserkreis aber wohl klein sein wird.
Augustin und das Ende der antiken Kultur" kann sie sich aul neue
Forschungen stützen, die eine Blüte der Kultur und Wissenschaft in
Nordafrika bis zum Vandaleneinbruch zeigen. Alfred Schindler spitzt

*>n Thema zu: ..Die Theologie der Donatisten und Augustins^Reak- Kjrchengeschichte: Ref Ormationszeit

tl0n (131-147). Nun soll Augustin nicht einlach als „Ant.donatist rVI,l'"C S
erkür, werden; aber die „Herausforderung des Donatismus. ein-

«hließlich des Tyconius hat stimulierend gewirkt . . . Augustin hat obcrman, Heiko Augustinus: Werden und \ ertunK der Reformation.

Kirche nie als 'ecclesia tnumphans" in dieser Zeit verstanden, und Vonl Weges.rci. zum" Glaubenskampl. 3■■^^ Aull. Tubin-

haben die Dona.is.en zweifellos mitgewirkt" (147). Serge gen: Mohr I 89. XX 502 S. m. 8 Ta . u. I Ktc gr.8 = Spat-

^neel schildert eindrucksvoll «Le sort des evcques e, des commu- scholas.ik und Re,orma„on... Lw. DM 78. .

J1auiesdonatistesaprcslaConlcrenccdeCarthagcen411»(I49 167). |977 war dic crstc Auflage dieses Werkes erschienen.

P»e unterschiedlichen Schicksale bis zum Vandaleneinbruch werden ^ ^ dama,s mh dicscm Buch den zweiten Teil seines auf

^egorien geordnet, ( laude Lepellej bringt einen neuen Gesichts- n^nde berechneten Werkes ..Spätscholastik und Reformation"

Punkt: «Augustin dans FAfrique romaine de son temps: Lcs conti- zugleich hatte er mit diesem Werk einen Beitrag zum

"Uilcsaveclaciteclassique»(l69-I88). Er stützt sich auf neu edierte ^h^n Jubiläum der Universität Tübingen liefern wollen. In

Augustinbricfe und archäologische Ergebnisse, aber auch auf Stellen jwvj^ Rc/cnsjon dieses Buches"' hatte ich damals darauf hinge-

m Je civitate Dci. Otto Wermelingcr berichtet über •■Ncucre ™j wk^cn_ daß sich mit dieser doppelten Zielsetzung eine gewisse Ver-

Sellungskontroverscn um Augustin und Pelagius" (199-- )• änderung des ursprünglichen Planes des gesamten dreibändigen

'Freren Schrillen bleibt die Verfasserschaft des Pelagius umstritten ergeben hatte. Hatte Obcrman bei der Veröffentlichung seines

•Augustin'bleibt weiterhin Hauptquelle zur Rekonstruktion er ßanefe, gesagt, der zweite solle Luther unddie Theologie des

Wagianischen Streitigkeiten" (212). Wilhelm (ieerlings beklag^ua- g itteWtefs bchandc|n. so hat der Band „Werden und Wertung

Harnack ein Thema stiefmütterlich behandelt werde: ..Die ^ ^n- Reformation" die abgewandelte Aufgabe, an dem Beispiel Tübin-

ü. H.

"tologie Augustins" (219-230). Er unterstreicht Augustins soteno- ^ Kontinuität von Spätmiltelalter und Reformation, aber auch

'ORisches Anliegen, das I rinitälslehrc und Christologie verhinüc. ^ . jUc,.lIlcr und kaüiolischer Theologie des früheren 16. Jahr-

J«nal die Sermones und die Ennara.iones in Psalmos zeigen „den VOT^

Anteil der persönlichen Christusfrömmigkeit Augustins an c ^ ^ ^ ^ ^ Auflage erschienen, die hier

«•»haften Ausformung" (230). Als „Paradigma neuzeitlicher Augu- ^ wonjcn ist. Wie Obcrman in dem Vorwort zur zwei

«fcuskritik" bezeichne. Cornelius Mayer die Einführung m das