Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1990

Spalte:

577-578

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Sevrin, Jean-Marie

Titel/Untertitel:

Le dossier baptismal séthien 1990

Rezensent:

Kirchner, Dankwart

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

577

Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 8

578

Jakobus und Petrus hier sagt, daß ihnen noch bevorsteht. ..im Sand Jean-Marie Sevrins Etudes gehen von der Voraussetzung aus. daß

verharrt zu werden wie ich selbst", so wird das einerseits automa- der Sethianismus. die sethianische Gnosis. ein eigenständiges Phano-

<i*h verständlich, wenn man einmal voraussetzt, daß dieser Text men innerhalb der spätantiken gnosfschen Bewegung darstellt, das

«oder das Textstück) die relativ späten Erzählungen der Evangelien dem Valentinianismus vergleichbar ist. Während wir aber letzteren

von der Grablegung und dem leeren Grabe Jesu vielleicht noch gar sozial und soziologisch erfassen können, ist es noch umstritten, ob der

"ich, kennt, und dürfte andererseits eine solche Aussage genau dem Sethianismus nur eine literarische Erscheinung darstellt oder aber ,n

entsprechen, was man historisch über das Begräbnis Jesu ja schon Gruppen und Kultgemeinden eine Basis hatte und somit die Vcr-

vermutet hat - wandtschaft der sethianischen Texte neben der intellektuellen Di-
M

nutet nat.- -------------- . ■ , , • ^ „ .....

lan wird nicht sagen können, daß das Bruchstück der alten Petrus- mension auch eine praktische besitzt. Die Praxis religiöser Gruppen
*ten (die Geschieht* von der gelähmten Tochter des Petrus), als wird in erster Linie ,n ihren Riten und kultischen Handlungen grellste
Schrill im P. Berol. 8502 (= BG) überliefert, gegenwärtig im bar. Zum Sethianismus gehörende Texte reden häufig von der Taufe.
Zentrum des wissenschaftlichen Interesses steht. Um so mehr muß Es ist nun das Ziel der Untersuchungen, von S. herauszufinden^ wie
*an die entsagungsreiche Bearbeitung von L. Roy respektieren, mit diese Tauftexte zu verstehen sind, da sie ja auch als rem mytholo-
der sie den Text, s ine Probleme und seine Bedeutung noch einmal ,n gische Aussagen ohne Praxisbezug gedeutet werden. Mit sorgla tig
*>Bcr Ausführlichkeit und Umsicht beleuchtet, ohne zu erwarten. GründHchke. werden d,e einzeinen Ste^len^u^t und^ rj^e
daß das zu wesentlich neuen Erkenntnissen führt. Nach Lage der der m Frage kommen den setjnan.sehe^ Das«nd
rv . .. „„ a^iPi Ha« Anokrvnhon des Johannes aus Nag Hammadi-L odex (= iHL)

U|nge erscheint es- hinsichtlich der Gesamteinschatzung von ACPt aas /poMl>"«» uc . „___. „sn1

h„ u j- »imiuiwi« joraM„r Ii | ■ ||] 1 • IV 1 und aus dem Codex Berolinensis Gnosticus 8502 samt

urch die Herausgeberin - hinreichend auf;jh«i Stellung zu de al c - Nl MU . , 2,; d« dreigestaltlge Protennoia

^XiT^^^^SlTl^Z NHCXnLdasÄgypter-Evangel.umNHCin.-.V.-.dieApokaKpse
dL Bcrlm- 1984 W JAC 27/28. 1984/85 238 -4_|) n.nz Zostrianus NHC Vlll.l; die titellose Schrift aus

*«*„. Während sie nämlich für Tardieus Auflassung vom hn desAdam^ H „Unbetem.« altgnostischc Werk":

^•llenwer, von AcPt in, Rahmen des BG (als dem beabsich , en dem Cod« ftnoa g ^ ^ lsl ein

»mnettsehen Abschluß und Höhepunk, der ganzen Sammlung)»*h ^S^SuM, bevor im 8. Kapitel die Aufmerksamkeit auf die

0 fcn ist. versagt sie ihm mi, Rech, jegl-che Gefolgschaft be, seiner Kaprte, ge^ flm«, ^V» ^ ^ ^ ^

••^logischen" Nebeninterpretation nismus zu rechnenden Schriften machen keine Aussagen zur Taufe.

h persönlich verdanke dem Werk der Autonn diei Öffnung de m m Selhianismus immanen, und ohne ausführliche

Jugen dalur. daß doch noch nich, alle Textprobleme von Aul t *k* O* ™' hichtliche Vergleiche vorgenommenen Tex.ananlysen

-aren bzw. sind. Und als ein Verantwortlicherfur den ^möd*^ Jgj JJJ«* ^ Beobac.htungen und wichtigen Antworten, von

Z dC:hülb ZUm Schluß n0Chfimge ^rvorhebendc und wencr hingen ^ ^ ^ ^

ehrende Bemerkungen zu diesenl Bereich gestatten. In pj 3..5 geht den« hat Der Taufakt besteht ,m

• «n die Beziehung eines A n R. übernimmt da zu rech, aus CGL P^^^dm des Täuflings, das als die fünf Siegel

«rashler/Parrott) die eviden,e neue Sek.ionierung ho na, wnmrt Utari«^^ und wird umrahm, von Epiklese. Apo.axis und wei-

*W*ch das Vorkommen von achmim.sierenden ImperfekUorn en b^nn« , ^ ^ ^ ^ ^ ^

£ » ««• einen Fall vermehr, ist. p. 139.1 erschein, mir ihre e,g n- viclmchr habcn haretlSch,üdische Täufer-

andige Rekonstruktion des Verbs, von dem ja nur der Res d ^"J^^Sten Taufe Pate gestanden,

«»cn Buchstabens erhalten ist. (zu tamio -^f™J^ " ö s" gl legenden Ergebnisse werden diejenigen besonders
^rzeithche Auflassung des ganzen Satzes als einleuchtend und W«e g g xistenzdwScthianismusalsKult.

«Jterführend. Die Präp. am Anfang von p. 136.2 heiß, wo gar nich ^^J^^J ^ Dem Vf ist aber auBcrdem für die Ar,

•■ln (wie im Register S. 230 b deutlich vorausgesetzt wird), sondern g ^ ^ Ergebnjssen hm zu danken Ejn

«• </,„. = ehm. wie z. B. auch LibThom p. 143.2 [und vgl. Hj. und kommenticrtcn Textabschnitte, ein Index der zitierten

^ otsky: Collected Papers. .971. 377]). p. .39 8 f ist zwar das^- Inctad^ ffl^cdnedie^lHcheU^turumfaaende

''ge griechische Syntagma eine Ar. Adverbaqu.valent. aber d s diefaudesvonS.

^*nte Element für sich doch nurdas. wonach es aussieht, namlicn ein ^ ^ Jjc dissertation magistrale de la Faculte de Theolo-

^WWiv; das ganze Syntagma ist zu interpretieren als "on the grounos rUniversite catholiquc de Louvain dar. Daß diese Dissertation

lh;'t I was suitable" (G. M. Browne). Die in p. 140.14 seinerzeit aucn g def Bib[iotheque C opte de Nag Hammadi aufge-

0r> mir unterstützte Tilgung des Wortes /twn war/ist ein Fehler, dies schulden wir den Herausgebern unseren

**X?ns hat auch nach indeterminiertem Ausdruck seine Legitimität: nommtn

Y '^gliche Gesamtausdruck bedeutet: ..und lauter andere Reden". DanK.
das heißt: ..und noch viele andere Reden". Berlin

NB: Nicht jeder Autor ist für alles verantwortlich zu machen, was in
Se|nem Werk erscheint. Wenn der Leser in der Vorbemerkung zu Text
u"d Übersetzung (S 185) den Satz findet: «Nous avons introduit.

dans ,e t«re 5SÄ ,a traduction. ,a numerotation des ^^^^r^^^Z
- enccs eommunemen, admise par .es editeurs. so möge e , «henbJJ *%*£g*^DM 24.80.

wundern, wenn diese ..Verheißung" nich, wahrgemacht werden 1988. 3W >■
«inn. Der Satz ist offenbar durch ein mechanisches Versehen aus der eingehende Studie über das Menschenbild schwarzafnka-

AusgabederSextussprüche(BC'NH 11) hierher geraten. nischer Religionen entfaltet ihre Thematik in folgenden vier Haupt-
Berlin Hans-Martin Schenke , Afrikanisches Bewußtsein. II. Homo ritualis. III. Der

dependente Mensch, IV. Die Ethik.

Der Schlußteil stellt noch einmal zusammenlassend die frage nach
einem Dialog mit den Stammcsreligionen". Ein umfangreiches Literaturverzeichnis
sowie ein Stichwort- und ein Personenverze.chms
Sevrin. Jean-Marie: U Dossier Baptismal Sethien. Etudes surla ur Benutzbarkeit der Arbeit erheblich bei.

saeramentaire gnos.ique. Quebec: Universite baval 1986. XX. »f ^ ejnleiten(j fes( daß sein Buch helfen soll. ...n der Begeg-
S. gr. 8- = Bibliothcque Coptc de Nag Hammadi. Section ^ Afrikanern weitherziger und verstehender zu werden (8).

<<Etudes».2.

nommen

Dankwart Kirchner