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Ausgabe:

1990

Spalte:

549-550

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Johannes Paul II. Papst, Die Zeit der Frau 1990

Rezensent:

Kirchner, Hubert

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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 7

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Mit großem Gewinn wird man auch Gerhard Aeschbachers Beitrag Theologinnen, Elisabeth Gössmann. Professorin in Tokyo, be.ge-

über „Musik im Kontext musikalischer Wirklichkeif lesen. Die geben ist (S. 112-150). die aus ihrer spezifischen Sicht sowohl che

Musik hat sich ja in ihrer Bedeutung, Möglichkeit und Funktion in Positiva wie auch die Desideria deutlich, aber abgewogen zur Sprache

den letzten 50 Jahren in „fast revolutionärer Art" gewandelt, was bringt. Eine knappe „Hinführung" von Joseph Kardinal Ratzinger.

auch Tür das Verhältnis von Musik und Kirche nicht ohne Konse- Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Gkubeufchlt

«Wenzen bleiben kann. Aeschbacher schildert einerseits die Kennzei- (S. 109-120). weist daraufhin, daß das Schreiben erheblich über den

chen traditioneller Musikpraxis und andererseits das Neue der heuti- Rahmen einer bloß erbaulichen Meditation hinausgehe. „Der Text

gen musikalischen Wirklichkeit, die zueinander in einem derartigen führt in die Tiefe und kann gerade darum auf lange Sicht fruchtbar

Spannungsfeld stehen, daß ein Gleichgewicht nicht mehr möglich sein." (S. 112) Dieses freilich wird sich beweisen müssen. Die derzeit

«heint. Sein Fazit: Die Musik kann nicht mehr sich selber überlassen noch zu erwartende Antwort auf die pastoral-praktischcn Fragen der

werden, sondern muß verantwortet werden, und der Mensch muß zu Stellung der Frau in Kirche und Gesellschalt, die durch die Bischols-

ein,.m ~- j w u -j _ ,. a-™ .. 'i hewnRtes ivnode anaesnrochen worden sind, werden wohl bald erste Hinweise

einem mundigen Menschsein geführt werden, zu dem u. a. newuuies jyauue ou^»t"«~

Initial, u« u ..... T___ „eben können. Der hier angeschlagene Grundtenor laßt allerdings

»nusches Hören ebenso gehört wie eigenes Tun. S**""1

"m Beitrag von Ulrich Asper geht es schließlich um die Aufgaben kaum Überraschungen erwarten,

des Kirchenmusikers in der Gemeinde aus der Sicht des Praktikers. Schöneiche bei Berlin Hubert Kirchner
v°raussetzung Tür die verschiedenen kirchenmusikalischen Ämter ist
B*<* Asper. daß evangelische Kirchenmusik nicht bloß Mittel zur

Er*eckung der Andacht, sondern ein vollgültiges Stück Gottesdienst Wejge|, George: Catholicism and the Renewal of American Demo-

der Kirche ist. Der Kirchenmusiker hat von daher ein wichtiges Stück cracy. New York-Mahwah: Paulist 1989. VI, 218 S. gr. 8 Kart.

Gemeindearbeit zu leisten, und er sollte dabei auch ein gleichberech- $ 11.95.

"81er Partner des Pfarrers sein. George Weigel President of the James Madison Foundation in

ts ist eindeutig daß /wineli der von hm geprägten reformierten ueorge weigci, riesig ~„ • .u-

unueuiig. oau/.wingii der von in n gw s . Washington D C Works from fundamentally sound premises in this

Kirche in Fraeen der Kirchenmusik kc n cichtes Erbe hinterlassen wasningion. u. ^., ™. r, i

hat J-riJ r • Kl'Lnc™K " j, (1cn Problemen book. His first premisc is that an American lorm ol KultwkampJ is

■>l-Jede Generation wird sich darum wohl neu mit den i roDicmcii r : "f„n<t-i-

ain:«; j ... n „.;„„ Af ver "he ne vieorous y contested in the U.S.A. toda>. i nat is. lunoa-

dUseinandersetzen müssen. Dabei kann unserer Generation die ver- neing vigu.uu y

sucht*ci , u ^- , ■ . menta understandings of the human person. human sociery, ano

<*ntc Standortbestimmunggute Dienste leisten. ^ desljny.. are at stake in current American debates over public

Basel Helene Werthcmann po|jcy. Weigel, like many other commentators on this struggle, belie-

ves that the very future of liberal demoeraey is at stake in these
debates.

>;,„„„., ^Qth_,:_fl His second major premise is that American Catholicism should

UKumenik. oainoiiua ^ ^ m^ role _ perhaps even the major role _ jn providing the

philosophical and ethical underpinnings for the third Century of the

J«>hannes Paul II.: Die Zeit der Frau. Apostolisches Schreiben American experiment in demoeraey. As the largest Christian church

-Mulieris dignitatem" Papst Johannes Pauls II. Hinfiihrung von ^ ^ whjch js stiI1 decpiy jnftueneed by Christian values and

*• Ratzinger. Kommentar von E. Gössmann. Freiburg-Basel- ctives tne Roman Catholic Church may certainly have such an

w>en: Herder 1988. 150 S. 8'. Kart. DM 16,80. important role to play. Even many diehard Protestants acknowledge

*wei Gründe waren es. die Papst Johannes Paul IL veranlaßt^ as ™ch . ^ Amcncan Catholicism - like American Chri-

£h gezielt mit dem Thema der Würde der Frau und ihrer-speziellen 1 h e p _ and theo|ogically divided a,ong

^ urung zu beschäftigen. Einerseits regte die Wehbischofssy od ^ J £ broadcr soclcty. At Just the moment

un ,h T !"ien "Vert?Un,8 S ZtZcZ when the cuLe ,s reeeptive to Christian «and specifcal.y Catholic,

JJ theolog.schen Grundlagen .... die für die Losung der Problem wne ^ js divjded be(ween reac.

n bezug auf die Bedeutung und die Würde des Menschseins als Frau and , ..Jacobjn.. revo|utionary avant garde on

* Mann notwendig sind", zu arbeiten (S. 10). Dieses so I hier ge- ™™™£h * are "profoundly anti-demoeratie". There

"eben. Andererseits bot das Marianische Jahr noch einmal eine be- . ...' , of a vjta] center which can provide the necessary

0ndere Anknüpfungsmöglichkeit. Es verstärkte gewiß die ohnehin zu KP«*10 ^» thc chuKh or the society as they face the funda-

^anenden marianischen Intentionen und beeinflußte wohl auch leaae jjP^ ^dfmoonlcy in America or in the world. It is the avo-

n<-n Stil des Schreibens, den der Papst selbt als „Meditation" bezeich- me^ ^ ^ ^ ^ articulate the intellectual underpinnings

e[5!.2)- ... ihr such a vital center. The question for Weigel ishowtodo this. His

Ule Uberschriften der sieben Hauptteile (neben der Einleitung und torsuc the_ asheseesit- fallen mantleof John Courtney

cr" Schluß) weisen die entsprechenden Schwerpunkte: Frau-Gottes- answer i m for Undergirding demoeraey with Christian

j"UUer-(Theotökos); Abbild und Gleichnis Gottes; Eva und Maria; WUrray, ^ ^ ^ ^ ^ Vatican Coun

*Us Christus; Mutterschaft und Jungfräulichkeit;Die Kirche- Braut ^T^.^ Humanae Personal'. Weigel, following Murray, argues

,r'Sti;Am größten ist die Liebe. * * th^ncept of religious liberty is the key to unraveling fundamen-

v.lnzw,sehen ist schon lebhaft über das Schreiben diskutiert worden. u» rob|ems 0f church and State, as well as to illuminating several

lele Aussagen des Papstes, besonders über die Gleichrangigkeit von ta P on ^ contcmporary public-policy

J.rau "nd Mann, womit „endlich jeder Hierarchisierung des other basic

|3eschlechtervcrhältnisscs abgeschworen wird" (E. Gössmann, S. aß^" far sq . This is a cogent argument concerning a serious topic.

h>' haben befriedigte Zustimmung erfahren. Anderes freilich hat med wj,h enough speeificity to give one a good idea of what

. Ul heftige Kritik ausgelöst, so z. B. die Folgerungen, die der Papst n p ^ ropOSing [t is concretized in terms of "Six Arguments

Renten Kapitel, „Die Kirche - Braut Christi", zieht (die aber t e a sec(jon of (hc book in which Weigel discusses six

. e'neswcgs neu sind!), um damit zu begründen, daß geistliche Amter kcc ^ ^ ^ thcoretica] framework. Space does

dcr Kirche für die Frauen verschlossen sind, da diese unfähig dazu puoi -pu ana]ysi, of these arguments; suftice it to say that

Christus zu repräsentieren. . , " r^ • much herc which is meaty and worthy of attention. The chap-

, ^s « deshalb nur zu begrüßen, daß der Ausgabe des päpstlichen ncre (^ ^ is considerably more thoughtful

Vhreihens ein Kommentar einer der bekanntesten katholischen ter on abortio p