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Ausgabe:

1990

Spalte:

545-546

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Titel/Untertitel:

Ungleiche Partner vor gemeinsamen Aufgaben 1990

Rezensent:

Spitzeck, Hans

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung I 15. Jahrgang 1990 Nr. 7

546

In pastoral-liturgischer Hinsicht zeigt der Vf. in vier Paragraphen Spannend wird die Lektüre jeweils, wenn die Autoren Ubergange

Perspektiven auf. wobei unter der Überschrift ..Bemerkungen zu einer zwischen kirchlichem und gewerkschaftlichem Engagement beschrei-

dynamischen Leitung der Eucharistiefeier" 25 Ratschläge für die ben. D. h. kirchliches Engagement erwc.st sich vielfach als trans.ton-

Pastorale Praxis gegeben werden (S 623-627). Diese können nun sehe Phase im Hinblick auf ein späteres gewerkschaftliches Engage-

nicht im einzelnen besprochen werden. Es sind Denkanstöße für die ment. Die Forschergruppe des SWI stellte auffallend häufig (est. daß

Geologisch sachgemäße und pastoral verantwortbare Feier der die heutigen Gewerkschaftsfunktionäre ehemals besonders engagierte

Eucharistie, für die genaue Überlegung hinsichtlich der Texte und der Kirchenmitglieder waren, be. denen das subjektiv erlebte Ausein-

Reihenfolge im liturgischen Ablauf. Sic sind auch lesenswert im Hin- anderklaffen von sozialethischer Motivat.on und k,rchhcher Praxis

bück auf gemeinsame ökumenische Abendmahlsfeiern. zur Abkehr von der Kirche führte und einem Engagement ,n den

Als letztes spricht sich der Vf. bezüglich der Katechese für einen Gewerkschaften Platz machte. Die Studie ist deshalb doppelt wert-

nmystagogischen Weg" aus. nicht nur als Hinlührung zur Euchari- voll, da sie sowohl Horizonte für die Praxis eröffnet als auch damit

«ic sondern auch als Modell der Pädagogik der Kirche (S. 636). Man zusammenhängend neue theoretische Fragen der ökumenischen

w'rd ihm recht geben müssen, daß die Hinführung zur Eucharistie Theologie aufwirft.

"'cht in einem Traktat über die Realpräsenz bestehen kann, sondern Berljn HunsSpitzcck
daß sie über die Symbolik und die materielle Berührung erfolgen
muß. Dennoch ist die Konsequenz wohl überzogen, eine „Mystago-

6'k" zum Modell einer Pädagogik zu machen. Richter, Klemens [Hg.]: Eheschließung - mehr als ein rechtlich Ding?

So stellt sich dieses Werk insgesamt als pointiert katholischer Bei- Freiburg-Basel-Wien: Herder 1989. 180 S. 8* = Quaestiones

,rag zur ökumenischen Diskussion über die Eucharistie dar. Das Disputatae, 120. Kart. DM 39.-.

•Rezept" ist der Rückbczuu (Rückzug'') auf die Patristik, auf die „lex „, .... „ K, ,

orand," des I Jt DamU steht der Vf dem orthodoxen Eucharistie- Entsteht die sakramentale Ehe durch den Konsens der Nuptunen-

erständnis nahe. Leider wird das Gespräch mit dem Protestantismus ten. so daß sie einander das Ehesakrament ^^«j^^^

k«um geführt, nur im historischen Ruckblick auf die Reformatoren s.er der Spender, weil d*ekkleaok*«h

und m-. , r. , JOJ r . • u„„ i^irr-h^n fiir das Wie vernähen sich kirchenrechtliche und liturgische Aspekte der tne-

ur>u mit der Bemerkung, daß den relormatonschen Kirchen tur aas wie venu. c-_,-fli-hi th*nln««rh

3 i, . . , , , ., , . „,. , c ,. .,___imouic„rpvk «ichließunK und -segnung zueinander? Ist die Formptlicnt tneoiogisui

h t. nichts anderes bleibe, als im Blick auf die Abendmahl praxi s« t g g ^ Können ungläubigc Ge.

5 M--hrich,ung zu ändern und den Weg aufnehmen, der zur notwendig oder nP • ^ ^ ^ ^

J namik der lex orandi zurückführt (S 556). Dam,, kann aso um - ttufekirchenrechtlicher, kirchengeschichtlicher und

gl °CSPIÜCh "atÜriiCh n,Cht ab^thl0SSCn- S°ndCrn a"Cnfa"S bC' Sekundlicher Sich, diskutiert. Be, allen Unterschieden las-

" werden- sen dje Autoren keinen Zweifel daran, daß die Eheschließung „mehr

BadKösen Roland Biewald ^ gjn rechtiicn Djng» jst. Nach einer Einführung des Hg. deutet

X. Jik'k das Große Segensgebet als Konstitutivum der Trauungsliturgie
. H. Vorgrimler setzt sich mit der u. a. von Ii. Baumann ver-
'ablonowski, Harry W. [Hg.]: Kirche und Gewerkschaften im Dialog. tretene„ Tnese auseinander, die Ehe sei nur im analogen Sinn Sakra-
U: Ungleiche Partner vor gemeinsamen Aufgaben. Bochum: SWI ^ r ^ ^ tordert das liturgische Geschehen im Kirchenrecht
1989. 172 S. 8- = SWI Studien. 12. mehr zu beachten. A. Müller und H. Becker betonen den Zusammen-
c- . _. r- i k™0 Am Fhpsakraments mit der Taufe und ziehen daraus praktische
für beide Seiten gewinnt die Kooperation von Kirche und Gewer - ^^^^ untersuch, das Verständnis der Ehesten
zunehmend an Bedeutung. Harry Jablonowsk, Annette ^TSlitittS, Tertullian. Hippolyt und Ka.lixt. A. Kalks
D^ewlcd. Waltgr Fuchs.stratmann und Traugot. Jahniche, vom «Meßung be, (g ekklesiologischen und heilsökono-
^'alwissenschafllichen Institut der EKD (SWI) ,n Bochum haben n befönt aus Ortho unterscheide, sich
*** von der Hans-Böckler-S.iftung des Deutschen Gewer schaf.s- ^^^^ darin von dcr katholischen. daß nur der
des geförderten interdisziplinären Forschungsprojekt Grenzen dj-ft^Mjt^ konstitutiv« Epiklese vollziehen kann,
"d Perspektiven dieser Kooperation in der Bundesrepublik Deutsch- Priest dieTu ^das Sa Enesegnung in den europäischen
*nd untersuch,. Ihr Ausgangspunkt war. daß im Vergle.ch zum theo- F. ScMz »uh£'"J^ * hlforrmert abschließend
Wen Selbstverständnis und zu den Erwartungen der Gemeinde- ^^^^Z * ^ jn dcn USA ^
m»8l-eder die gegenwärtige Praxis der evangelischen Kirchen und über Benedict-ones "upuarv ^ ^ ^ ökumenischen
Nemden hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. ^a,h - 1ium"

de ^ewerkschaften zum Teil vorhandene Kirchenfeindlichkeit in Das Problem der zunehmenden Zahl von Partnerschaften ohne jede

ersn let«en Jahren durch eine umfassende Kooperationsbereitschaft Form der Eheschließung kommt nur sehr am Rand in den Blick. Ist es

g,gevtZt Wurde- Jedoch ist die Intensität der Kooperation jeweils abhän- nur eine Frage des Sprachgebrauchs, daß der Begriff „Seelsorge" keine

einV°m lnhalt der gesellschaftlichen Konflikte, zu deren Bewältigung Rolle spielt?

Hien8.ernc'nsarnes Engagement erfolgt. Ein besonders enge* Zusam- E. w

Praktische Theologie: Homiletik

c'.'cnwirkcn von kirchlichen Gemeinden und Institutionen mit den
pwerkschaften belegen die Autoren für Betriebsstillegungen, wäh-
sCnd die Kirchen bei Lohnkämpfen in der Regel inaktiv bleiben. Entgehend
wird sich die Zusammenarbeit von Kirchen und Gewerk-

SChaften aucn j„ Zukunfl „uf Aklionsbündnisse bzw. thematische AifrM|: Werkbuch Predigt. Im Dialog mit der Gemeinde.

Jelhündnissc konzentrieren. „Ein breites institutionelles Bündnis üraz_Wien-Köln: Styria 1989.240S. 8". Kart.OS220.-.
' eht also nicht auf der Tagesordnung", diagnostiziert die Forscher- katholischer Gemeindepfarrer im österreichischen

S"PPe <S. 155). Halbjährliche Gespräche zwischen Vertretern der Der a . ft rür Honliic,ik die Predigerausbil-

£**schaften und der Kirchen haben sich jedoch bewährt, wobei • £™ Jh ^hen Faku|tät der Universität Graz". Vor 15

J Autoren insbesondere die Rolle der Kirchenkreise unterstrechen. dung , ^ ^ promovicrt mit einer Disscrta-

^entliene Vermittlungsaufgaben fallen der politischen Diakon.c Jahren n. p^dig, in1 Spannungsbezug von Gottes

reichlichen D,enstes in der Arbeitswclt (KDA) zu. d,e aut derGe- uon ur,e < ■ ^ lempsychologische Kriterien

meindeebenc an der Schnittstelle von Normalität und Krise ansetzt. Wort und Horcr.