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Ausgabe:

1990

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

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Neuerscheinungen

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541

Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 7

54:

zu

Einführung liest: jeweils folgen den aufgeworfenen Fragestellungen Interpretamcnt der Einheit von Altem und Neuen Testament. D.ese

Prägnante Darstellungen mit abschließenden kurzen Literaturhinwe,- ..höchst besondere Geschichte" ist als „Mitte der Geschichte" von

»en; der wissenschaftliche Apparat ist knapp gehalten. So gesehen einem „totalisiercnden Geschichtsbegnff". einer Geschichtsphiloso-

empfindet man es nicht mehr als Nachteil, daß z. B. der transzenden- phie. die nach B. H. Leu „von Hegel über Marx ... bis hm zu Stalm

tal-anthropologische Ansatz K. Rahners nicht und K. Barths Offen- und Hiller" geführt hat. zu unterscheiden. Sie versucht. Geschichte

barungsverständnis nur ganz am Rande zu Wort kommen, auch nicht ..nicht als Herrschaf.s-Gcschichte. sondern als Liebesgesehich.e z,

die Diskussionen um Offenbarung im 19. Jh. denken. (140 Dabei dürlen die ,hren ..dre, Glaubensart, e n en.sprc

Schwerer wieg, dagegen, daß zuweilen, bes. im 3. Kap. (Ollen- chenden ..drei GesCh.chtskre.se weder auseinanderlallen . noch

hamngslehre). der angestrebten Kürze zuliebe der Tiefgang geopfert sind sie ..gegeneinander auszuspielen". (21) Hier ,s. Bohren eine War-

wird. Was Vf. etwa zur Frage der Zuordnung von Schöpfung*- und nung. Weil er eine „chns.ologische Interpretation des dritten Glau-

geschichtlicher Offenbarung zu sagen weiß (bes. 1011). ist sehr mager bensartikels" abweist. ..argumentier." er „nicht mehr t,in.tansch,

und verschweig, dem unkundigen Leser mehr die Probleme. Auch die sondern exklusiv pneumato ogisch . Seine pneuma.ologiseh hyper-

von Schmitz n den Vordergrund gerückte Vermittlung mit dem trophe Ekklesiolog.e" hat eine Praktische Theologie zur Folge deren

Erfahrungsbegriff weck, den Wunsch nach weiterreichenden erkennt- ..elitäre Attitüde" s.ch über den konkreten ebensgesc h.chthehcn

^theoretischen Erläuterungen, übrigens führ, das Anliegen des Ort des Menschen und der Kirche souverän hinwegsetzt. ..Bohren

Autors zu einer Betonung der Jon,mnestaufe als grundlegender kann Empirie letathch nicht in seinen Ansatz integrieren. ,2 0

Erschließungserfahrung Jesu ,38.1). Wie Vf. an dieser Stelle die rJemgegenü1*rw,llGr&ingers™£f*Ü!^£E!S

»ynopt. Zeugrisse als h stonsche Berichte interpretier,, hält der his.o- beleuch.ender Geschichtskreise (32 die ak .che P**s des Men-

ri.„u .. . • • ,• ,„ ir;, «-ln-n" uuasi von außen her m den Blick nehmen. (.<4)

'K-n Kn„k nicht stand und steht auch m„ seinem sonstigen ft- scher, Q >)Trinitarische Gottesgeschichte und mensch-

-hen Umgang exegetischer Fragestellungen nicht ,n l bereinstim- JtaJBW»^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^

Geschichte Gottes individuelle menschliche Lcbcnsgeschichte immer

Leipzig MaUhuuPetzoldt mitgcsetzt jst» sie ist der ..kritischen Anfrage" ausgesetzt, ob

sie nicht zu „theologischer Gleichschaltung individueller Lebensgeschichte
" und Ausschaltung „menschlicher Freiheit" geführt habe,

'n solcher konzeptionellen Betonung der Erfahrungswirklichkci, besteh, ..Gegenüber der frühen dialektischen Theologie" wird F. Wagners

enae wrhii»i.. r—i.i-----

ehe Verklammerung dieses Buches mit der vom VI., „derselben Einwand" ."nicht zu Unrecht" erhoben. Denn sie artikulierte ihren

*«hc<Bd. ^veröffentlichten Rel,g,onsph,losophie(l984). Pr0,cst gCgcn den „Kulturprolestantismus" so. daß „der Gegensatz

zwischen Gott und Mensch gar nicht schart genug formuliert werden"
__ konnte. (350 Die praktische Auswirkung zeigen Thurneysens unterrichtliche
Folgerungen an: „Gott kann man nicht vermitteln, also
bitter. Hans Friedrich: Streit um d,e Rechtfertigung. Xu Jörg Baurs Kolik ^ nuf eincs: Mitteilung des verbum alienum von ihm als eines
^ökumenischen PapierstEK 23.1990.155-156). , verbum alienum". (37f Zitat) Mit Barths späterer „Wendung hm zur
Martens. Gottfried: „Einig in Sachen Rechtfertigung"- Wo liegt der Haken.' trjmtarischCT Rcllcxion wird" zwar „auch die individuelle Lebcns-
Diskussion um das Rechtfertigungskapitel des Dokuments „Lchrvcrurtei- hjchtc cin nolwcndiges Thema der Theologie" (39). Grözinger
ungen-kirchentrennend?"<LuThK 13,1989.166-174). Bbereeht aber beinahe seine Übereinstimmung mit Thurncyscn auch
inS'olle' v«*«r: Rechtfertigung und Schrif.auslegung. Zum Schnt.gcnrauch b Hinsicht, die bis in die „Kirchliche Dogmatik" hinein
3»»ech,rertigun8skapite, dcr ökumenischen Studie ..Uhrverurtc.lungcn - k.r- I^jeiiwirkt" Dennoch. Barth ..erinnert" daran, „daß der Mensch seine
brennend.-„ uThK ,4. ,9,0.1-18,. SlHchkeit erst im Horizont... der Geschichte und Partnerschaft
mit dem trinilarischen Gott" gewinnt und „daß diese Partner-
■> •__ i i-, „,,r in Freiheit zu denken ist". (61) Diese Geschichte, die in

Praktische Theologie: Allgemeines ^L^SSSL und ihre Erzählung sind der verwei-

sungszusammenhang. der von der Trinitätslehre zu Gröz.ngers grund-

Cri'«inRer, Albrecht: Erzählen und Handeln. Studien zu einer trinita- , dem „Medium der Praxis" (47) führt. Er knüpft an den ersten

"sehen Grundlegung der Praktischen Theologie. München: Kaiser ^ ßucto von w Schilpp an: ..wir Menschen sind immer in

1989. 130S.8- = Kaiser-Taschenbücher, 70. Kart. DM 14.80. Geschichten verstrickt." (40) „Fünf Grundtypen des Erzählens" (42)

. , „ ^1 D. Ritschi. Sie präzisieren Unterscheidungen und die

„Studien" wollen lediglich ein Betrag „*« den Prolcgomena w c||ung von beschichten, die Freiheit zur Praxis erst eröff-

Llncr ■ ■ Praktischen Theologie" sein (123), mischen sich aber ent- Me ' p .|bslccken. innerhalb dessen sich individuelle

in jhrcn Grundlagen^ ein. Auch wenn sie fast nur ncn. die ein r _ ^ ;

S? h Verständnis ist die „phänomenologische Betrachtung" „in

diesen Versuchen mag der in der vorliegenden Studie gewählte j^cm her' pcrspcktive". von der „Trinitätslehre" her „zu beleuch-

nämlich der Bedeutung der Trinitätslehre Für die Frage nach der eo ogi prjktjsch.theo|ogiscn reicvant ist im Anschluß an Gadamer

m'nhl-,it der Praktischen Theologie nachzuspüren, merkwürdig alt- Jen . ^ theologische Frage der Horizontvcrschmelzung von

J**1'«* anmuten." (9) Grözinger schlägt ihn im Anschluß an Barth (^ schjchtc und individueller Lebensgesehichle". (60)

Jüngel dennoch entschlossen ein. ^ Erzählung als grundlegendes „Medium der Praxis" protegieren

Zunächst wende, er sich in zwei Schritten der Trinitätslehre zu. Der _ ^ ^ K;mn m;m hcule nocn .erzählen'?" stel-

hltcl des ersten: .„Geschichte" als Mitte der Trinitätslehre" zeigt ™ '3ff)G(özingerwiil jn diesem Teil „der Bedeutung der Dirnen-

ere,ts sein Verständnis dieses „nicht ungefährlichen Theorems ■ Narrativen Für eine militärische Grundlegung der Prakti-

' n- < 15) Nicht „leere Spekulation" wie die „Lehre von den vestig.a » nachspüren, ohne sich ihrer „Problematik" zu ent-

r,n"a,is". die „gesondert von der besonderen Geschichte Gottes Hm- senen ^ ^ ft ^ w Benjamin über-

*.nsc auf die Trinitä, aufzuspüren" versuch, (29). sondern alleine e • lk.stimnlUngen der „poetischen Struktur des Erzähl-

besondere Geschichte", die „die biblischen Texte zur Sprache ein- ^ schr crne„cndcr Interpretationen einer

r|ngen". der JchclKlc (lot, in sciner Geschichte" (II) * ■»■» Litera.urauswahl. Die Gefährdung der ersten Best.m-

ii 'Kreits im NT linden sich „Ansätze" der Trinitätslehre-bei reprasent
"ani....

amen - H. Luther. Ciräb. Korsch. Rösslcr. Ci. Otto - nennen, setzen Lebensgeschichte auf vielfältige Weise realisieren kann". (48) Eine
Slch mit deren Konzeptionen in der Sache auseinander. „Gegen- solche ist die „Geschichte vom gekreuzigten und leidenden Gott". Zu

,Us u- a. Röm 1.1-4 und Ml 28.19 bereits in einer Formel - als mung. des „Ich. dascrzahlt" (66). zeigt Grozingeran Fontanes „Stech-