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Ausgabe:

1990

Spalte:

518-520

Kategorie:

Kirchengeschichte: Reformationszeit

Titel/Untertitel:

Zur Bilanz des Lutherjahres 1990

Rezensent:

Bräuer, Siegfried

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Theologische Liteniturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 7

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licht haben gebühren Respekt. Dank und ausdrückliche Ermutigegeben
. Der Paralleldruck der ..Responsio" und threr englischen UcM haben, gen

Übersetzung (S. 45-119) steht im Mittelpunkt der hier anzuzeigenden gung. ^ ^
Edition. Vorangestellt ist eine "lntroduction" (S. 11-43). die sich mit Leipzig
der historischen Situation, den beiden Kontrahenten und ihren Schritten
befaßt. Die Möglichkeiten einer derartigen historisch-kritischen .....

Einleitung sind z T. leider nur unzureichend ausgeschöpft. Am Peter [Hg.]; Zur Bilanz des .utherjahres. Stuttgart Sie ner

setzer des NTs ins Niederdeutsche: Melchior Lotter!), Mißverstand- Beiheft 19. Kart. DM 28,80.

nissc und einen nahezu totalen Verzicht auf die Berücksichtigung der T,

„...... . . __u__ rVr Titel der Pub ikation ist identisch mit dem I hema einer

neueren Bugenhagenliteratur (wenige, zu.a ig wirkende Ausnahmen, Der T,t du ^ ok(ober ( ^

-m,tentsprechendenFo.genlurd,eDarste.lung-aufwe,s,. waShbach-Burgalben (Haus Maria Rosenberg, durchgeführt

Daß die Cochlaeus-Schnfl nun ,n einer modernen, kommen ■ ten ™ bd 8 > ^ Wissenschaftler aus dem In- und Aus-

^ÄSÄ Ä ™ d:raS-bete„,gt,m Mittelpunkt stand ..der Ertrag des

iv.ii im dum, udu rv. im «ti yy^ „__ i „ihpriahrps für d e systematische Theo ogie sowie lur die Oku-

••Epistola" sowie Luthers Brief an Heinrich VI . mit aufgenommen Lutherjanres rar ms ijw"« e

hai c t Ll"ner!> Dne' <"i nc"" fc mute" (VII, Drei der gehaltenen Vortrage werden in überarbeiteter

Ein Register rundet die Ausgabe. ..... ...s Form hier vorgelegt. Auf eine Information überdas Gesamtprogramm

In den Dank für die aufgewandte Mühe mischt sich das angesichts Form h,tr o g; g ^
ermeidbare Defizite nicht zu unterdrückende Bedauern darüber, daß ujdd-V«u d J*» ^ hierfürgeboten
J.e vorhegende Edition nicht in allen ihren Te.len den heut.gen An- se^nr^Cphilipp Wo|f Sachkenner dcr französischen Lutherrezep-
orderungen zu genügen vermag. ^ den ßand mjt dem Beitrag <Das Lutherjahr in Frank-
Greifswald Hans-Günter Leder rejch" (1-49,. Von seinen Beobachtungen verdient festgehalten zu

. werden, daß Luther jetzt auch in Frankreich zunehmend als Persönlichkeit
der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte und als

IBullinger, Heinrich ] Briefwechsel 4: Briefe des Jahres 1534. Bearb. lnitiator der Reformation angesehen wird. Er gibt weiterhin einen

von E. Zsindely t M Senn K J Rüetschi. u. H. U. Bächtold unter überb|ick über die Editionen (z. B. 1983 Ubersetzung der Vorlesung

Benützung der Abschriften von E. Egli u. T. Schieß. Philol. Bc- über Römer als Band 11 der MLO, und würdigt die wichtigsten ein-

ratung durch B. Bonsack u. R. Jörg. Zürich: Theologischer Verlag sch|agigen Einzelveröffcntlichungen von A. Greiner. Y. Congar, M.

1989. 484 S. gr. 8* = Heinrich Bullinger Werke. II. Abt. 4. Bd. Lw. üenhardt M Montei|, P. Toinet sowie kleinere Beiträge von G.

sFr 160■-• Bedounelle, J. Lebeau. C. Gerst. D. Olivier, B. Chenu. M. Lienhardt.

n; „■ r u . „.hsit 189 Stücke Die außerdem aufgerührten Presseartikel über Luther stammen

Dieser neue Band des Bulhnger-Bnefwechsels enthalt 189 Stucke. " Feder bereits genannter Autoren. Ins-

Rud0,r Schnyder als vom Zwingliverein mit der Edition des Brief- großemul. eben.a Entdeckung Luthers als religiöse Per-

*<*hsels Betrauter zeichne, im Vorwort die wiederum von vielen t£otataMte stärker bemerkbar macht als die

""glücklichen Umständen begleitete Vorgeschichte dieses Bandes ******* Erbes ,m Protestantismus.

"-h.dieesalserheblicheLeistungerscheinenläßt.daßeringewohnt g^^^tJd^ Zurückhaltung bescheinigt. Die

^bearbeiteter Form vorliegt; die Qualität von Texterstellung und ^ ^ jm ganzcn bcgrenzte Zah| der betei|jgten

Jommcnticrung hat keinerlei Einbuße erlitten, fast laßt sich sagem j * Autoren und damit auch das sachliche Gewicht für die

U|e Erfahrungen aus der Arbeit an den vorausliegcnden Banden naoen ^ (abgcsehen von den Veröffentlichungen M. Licn-

,'Ch nur günstig auf den vorliegenden ausgewirkt. Die Kommen- ^ Q oljviers) zu überschätzen, ist nicht zu übersehen. Die

™g ist dichter geworden, theologische Zusammenhange werden Verhältnis zu Müntzer von M. Schaub entspricht

e"".cher durch Querverweise aufgedeckt. Gelegentlich fre ic *^£Sd der Forschung.

«Munt es zu Doppelungen bzw. konkurrierenden Kommentaren (vgl. ■ ^ Referat Zum Ertrag des Luther

•-59Anm.24mitS.374Anm.9). ' ^ die Geschichtswissenschaft" (51-79, einleitend einen

Die Einleitung der Herausgeber verweist auf Schwerpunkte im In- J ^ Überblick über neue Lutherbücher, Werkausgaben (die

J* von Bullingers Briefwechsel im Jahre 1534: die Ereignisse in StUudjcnausgabe feh|t) und Veröffentlichungen zur Reformations-

"ntemberg (Rückeroberung und beginnende Reformation,, die sehjchte Außerdem kommen die Rahmenbedingungen zur Spra-

. m'gung zwischen Wittenberg und Zwingliancrn in der Abendmahls- gew. ^ Bemcrkungi idje protestantischen Theologen und Kirchen-

,rage. eher am Rande die Entwicklung in Frankreich, stärker die C . ^ ^ würden VQn der marxistisch-leninistischen

'nnerschweizerischen Beunruhigungen durch Schwenckfeld und BM zümehl jgnoriert wo nicht abschätzig-polemisch betrach-

arlstadt. die politischen Probleme zwischen Zürich und Bern, die höchstens für die Zeit vor anderthalb Jahrzehnten zutreffend,

'^tionen der Altgläubigen. Berchtold Hallcr. Oswald Mycon.us und tet , i. Zustandsbeschreibung, der Dialog scheine sich in

«achim Vadian „bleiben die Eckpfeiler in Bullingers Korrespon- V* ■ belebt zu haben" (57), ist ebenfalls längst

^ntennetz", während sich die Gesamtzahl der Korrespondenten jungswr emm ^ kupzen zeitlichen Abstand heraus dar-

^ erweitert. "boten muß der Überblick über die Lutherforschung im Jubiläums-

^'ederum handelt es sich bei den in diesem Band vorgelegten g verständlicherweise skizzenhaft bleiben. Das sachliche Gewicht

Ucken in der überwiegenden Zahl um bisher ungedruckte Texte, ja ^ ^ Junghans herausgegebenen zweibändigen ..Leben und

88 bedeutet, daß die Forschung Quellen zur Verfügung gestellt be- Lulhers von 1526-1546" hätte dennoch deutlicher

ommt, die die oberdeutsch-schweizerische Reformationsgeschichte ^ H 0bermans Lutherbuch hat keineswegs

e'tcr erhellen, persönliche Beziehungen in diesem Bereich verdeut- Fachwelt fast uneingeschränkt Zustimmung gefunden" (70).

r**1- die theologischen Positionen in ihrer Wechselwirkung prazi- »i annimmt. Gelungener sind seine Ausführungen zur refor-

^r "fassen helfen, aber auch die Biographic Bullingers hinsichtlich hicht|jchen Forschung. Hier benennt er deutliche Pro-

'C,n" Familie und der Wirkung seines literarischen Werkes besser mauon g ^^^^ und Desiderate (W. Hubatschs

^nheßen können. Das Personen- und Ortsregister, das der Band Die ^ Reformation in Deutschland" wird erstaunlich

ntna|t. kann dazu erste Einstiegsmöglichkeiten bieten. Denen, die „r handcU). Die von Postel erwähnte, aber nicht lokalisierte

den Fortgang der Bullinger-Briefedition in so hoher Qualität ermog- unknt.scn