Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1990

Spalte:

465-467

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Titel/Untertitel:

Jahrbuch der Religionspädagogik (JRP). Bd. 4/1987 1990

Rezensent:

Wegenast, Klaus

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

465 Theologische Litcraturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 6 466

handlungsprägenden und handlungsfähigen Sozialsystemen durch pher „Das Eis der Seele zu spalten" und kommentiert diese mit dem
U. Schimank. Sachtitel „Theologie und Literatur auf" der Suche nach einer neuen

'■ ociumanK. ........ -------=----------

Das so gewonnene katcoriale und theoretische Grundgerüst Sprache". Theologie definiert sie in der Folge nicht, wie man erwarten
erweist sich in der Tat als hilfreich, um im folgenden zum einen die könnte, als „Denken des Glaubens", sondern durchaus selektiv als
geschichtliche Entwicklung des Kindergartens seit Ende des vergange- „Gebet", und Literatur ebenso „wählerisch" als „Gedicht" und
nen Jahrhunderts und die mit dem Unterhalt solcher Einrichtungen kapriziert sich in der Folge auf die wahrscheinlich nur schwer zu
verbundenen kirchlichen Absichten schlüssig rekonstruieren verifizierende Behauptung, nur Gebet und Erzählung seien ange-
(3- Kap.) als auch im Rahmen des gegenwärtigen gesellschaftlichen messene Formen theologischer Aussage weil nur sie „das Ex.sten-
und kirchlichen Bedingungsgeflcchts mitsamt seinen Aporien Mög- lielle" auszusagen erlaubten. Wenn wir dann wenig spater lesen, daß
henkelten einer Korrektur und Weiterentwicklung der kirchlichen „vollkommene Poesie Gebet" so. also Theologie, ist es m E. um eine
Praxis im Kindergartenbereich erörtern und entsprechende Hand- Verhältnisbestimmung, der es ja um eine In-Bczichung-Setzung von
lungsoricnticrungcn angeben zu können (4. Kap.). Deutlich wird zu Unterscheidendem geht, geschehen. Und was sagt der Dichter zu
aufgezeigt, wie die - aus verschiedenen Traditionen herrührenden - solchen Wortspielen? Im übrigen laßt es Frau Solle an harscher Kritik
unterschiedlichen Leitbilder dessen, was ein katholischer Kinder- an einer „poesielosen Theologre". an der Kirche, an den Medien etc.
garten sein soll, „auf jeweils unterschiedlich definierte Verflechtung*- nicht fehlen. Vieles, was da zu lesen ist. erscheint durchaus erwagens-
*usammenhänge zwischen Kirche. Staat und Caritas" (185) zurück- wert. z. B. die Kritik an der nur-rat,onalen Sprache auch der Fachgehen
. Diese wiederum sind - so die zentrale These dieser Arbeit - in theologie. der es dadurch verunmogheh. sei. Existentiell« authen-
Zusammenhang zu bringen mit dem Grundkonllik, der modernen tisch zur Sprache zu bringen, z. B. das Leute* das Gluck die
BN.li. ... . . „_.. . ,m lmm„r Verzweiflung Aber ist die A ternative dann gleich der Mythos, das

gesellschaftlichen Entwicklung insgesamt, nämlich dem immer verzwcniung. nua » — .

fiteren Auseinanderdnften von System und Lebenswelten, das Gedicht? Stehen wirdamcht in der Gefahr, die auch furche Theologie

mittlerweile, wie insbesondere die Lage der familialen Sozialisa- notwendige Aufklärung zu verspielen und Irrationalismen anzu-

"on erkennen läßt (vgl. 145 (Dan einen kritischen Punkt gelangt ist. hängen? _ _ „■;,.„.,,„

Angesichts der damit verbundenen Herausforderungen hält der Vf. Wie immer, nicht jedes Gedicht ist schon Theologie. Das wäre csim

eine konsequente Umkehrung gerade eines kirchlichen Kindergartens Horizont christlicher ^J^^^^U^^^?^

^n einem handlungsprägenden zu einem handlungsbefähigenden „in der Begrenzung und Erhebung durc den f^^T

Sozialsystem für geboten: Im Sinne einer evange.isatorischen Praxis ben gesprochen" wurde". So Hans Stock-mmm vorzugehen

omien er für ein Profil, das eindeutig für das Kind und seine gelähr- Rezension im „Evangelischen Erzieher 1989.479.

** familialeUmwell Parte, ergreift .In solidarischer Praxis m,t den Ursula BaUz-OtU>£X das Verhältnis ^^l****»

betroffenen Familien könnte cL solcher Kindergarten neue lebens- von der Seite eines didaktischen Interesse, an.

Rentierte Formen der Solidarität aufbauen und stützen." einer grundsätzlichen Kntik an der'^^^^SL

(194fi Tächern wie Religion, Deutsch und Philosophie, die es alle mit I txten

'nsgesam, handelt es sich be, dieser Arbeit um eine methodisch und darin auch ^J^^^^T^^^

vorbildlieh durchgeführte und inhaltlich ma.erialreiche Unter- &Vh<to^ta^ ^^^

**ung zu einem von der Pastoral.heologie bislang vernachlässigten Bedeutung ästhetischer Kategorien ***** £

Jüchen Handlungsfeld. Neben einer V,elzahl von aufsch.uß- zwischen literarischen ^^^^^^^

r^hen Einzelbefunden, die s,e erbringt, leiste, s,e einen bedeutsamen die jeweiligen Kontexte Unten*he de des sJ^ ^*

-:nr:,:fr;rt,crT7rhandlun8Sthcore,,schenAnsat" ä^ä^

innerhalb der Praktischen Theologie. ^ ^ ästhetjschen Kalegorien gerech, zu werden vermag, oder

Paderborn Norbert Melle njcht doch um ..Ergriffene", die leidenschaftlich der Sache des

Glaubens nachdenken und diese Sache missionarisch zur Sprache
bringen wollen. Das aber führt den Betrachter gerechterweise nicht in
ästhetische Distanz genießender Betrachtung, sondern konfrontiert

Erbuch der ReliRionspädaK<>Kik (IRP)- Bd. 4/1987. Hg. von ^ Ansprucrien und fordert vor allem anderen eine eingehende

£ ßiehl. C. Bizer, H.-G. Heimbrock, F. Rickers. Neukirchen- Ref|exjon dcr Inhalte. Das bedeutet schulorganisatorisch, daß der

V|uyn: Neukirchener 1988. VII, 339 S. 8'. Pb. DM 58,-. Lehret differenzierte theologische Kenntnisse braucht, um etwa den

n ,n m ■ u , • iz- k» Störfall" von Christa Wolf, in dem biblische Texte anklingen.

Das JRP is, für die. we.che sich für religiöse Erziehung ,n Kirche ,>Uteratur" zu vergleichen. Dabei kann es

Und Gesellschaft, ihre Theorie und Prax,s interessieren und auf angeme sc Kategorien gehen, sondern doch wohl um

*m Feld arbeiten, bereits zu einer kaum mehr wegzudenken den = ^JJltilSE M. E. hat Frau Ba.tz-Otto in

"«itution geworden, und das nicht nur wegen der vorzüglich einen „Stre. u adagogiscnc Zielvorstellungen von

P rtCn B'b"°^hie- dic " *» °-*2 CbCnS° ^ £ ZI Umerricht zu rasch auf die „Sachen" der

£*hker ermöglicht, auf einen Blick das Wichtigsten zu identifi- nen fache™ g ^ Untencheide^ ^

z,eren. sondern auch wegen der zuweilen Monographien ersetzenden verschiedenen racoc

ul^^'w' britische Rezension und sorgfältig: in.Auf- geebnet jfl ^ sorgfaltig gearbeiteten und kenntnis-

J8 gegebene Artikel und Berich* zu aktuellen Fragen erganzen „Praktiscnc Theologie und Religionspädagogik" nicht

dun 'S " Angeb0t' DaS RegiSler ermÖ8"Chl ' QUCrVCrb'n' d," Werdegeschichte des Verhältnisses und ihre Problematik,

"gen zwischen den einzelnen Beiträgen herzustellen. institutionellen, wissenschaftstheoretischen und

. emer kurzen Rezension is. es nicht möglich, alles Gute Revue senddeneiben. Besonder, interessant, ja

^'eren zu lassen, aber einige besondere aktuelle und profunde kirchlich inco og p Würdigung des institutionellen und

Jgg können doch gewürdig, werden. Dazu zähle ich alle drei «Ä^SSL^rK»

; Grundsatzbeiträge". die dem Problemfeld „THeohgU und Ultra- historischen A pektes. ^ Faku|täten, der theolo-

^ -wie dem Verhältnis zwischen PraknseHerTneol^e und Reil- -haften zuen, sozialwisscnschaftlichen, am Werk.

"»"Pädagogik gewidmet sind. Hierher gehört auch der „auf- g.scnen u historiscnc Phänomen der gesellschaftlich nicht

S5fTArtikel aus der Feder des Göttmger Praktischen Theologen ^^^^ dl Christentums zur Jahrhundert-

lstophBizcr„KatcchetischcMemorabihen". 6 D-iioinnsnäHaeonik als eine Disziplin, die diese

b»'-<Hhee Solle überschreib, ihren Grundsa.zbeitrag mit der Meta- wende, das die Rehgionspadagog.k