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Ausgabe:

1990

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung I 15. Jahrgang 1990 Nr. 5

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chst. ob die abstrakte Besehreibung, die um Sinn, Wahrheit und sem Zusammenhang scheint mir manches etwas zu vereinlacht

Liebe kreist, nicht die Absicht des Autors selbst durchkreuzt, der sich beschrieben: Zwar will der Vf. keineswegs die Probleme auch der

in der Einleitung gegen ein moralisches und gesetzliches Mißverstand- gläubigen Existenz und die Tür das Denken unlösbaren Fragen etwa

nis seiner Ausführungen abgrenzt. Aber er muß dann ja, weil er sich in der Theodizee unterschlagen. Aber der Eindruck Wird nun doch

den Hauptpanien seines Buches selbst das Evangelium als die gute durchgehend fast überdeutheh vermittelt, daß Leben m. Glauben

Nachricht von dem. wasGott getan hat, verwehrt, in Alternativen und gelingendes Leben ist. während ein Leben ohne Gott und Glauben in

hypothetischen Formulierungen reden: „Was als Lebensmöglichkeü Sinnlosigkeit und Verkehrung mißlingen muß. Und so sehr einerseits

mir gegeben, mir eingeräumt und geschenkt wird, das wird zu einem immer wieder betont wird, wie der Glaube seinen Grund dann hat,

Eigenen, so noch nicht («kannten, wenn ich es mir selbst zu eigen daß Gott selbst sich einem Menschen ofTnct. so sehr wird doch ande-

«ache" (330). „Sterben ist. wo es gelingt, das eigene Zuendeführcn rerseits die Notwendigkeit der mensch ichen Bereitschaft »ur Gott und

nieh. nur meines Lebensweges, sondern zugleich meines Lebens- der Entscheidung betont. So habe:,chidoch msgesam. Bedenken, mehr

Sinns» (364). Diese durchgehende Sprachform ist aber, ungewollt oder noch als bei Koch, ob h.er Gott, das Leben und der Glaube zutreffend

v ielleicht doch insgeheim gewollt, von einem ungemein appellativen beschneben wird.
Charakter, der verstärkt wird durch den immer wiederkehrenden Ver-
weis darauf, daß Gott nicht ohne den anderen, den Mitmenschen erfaßt
wird. Und als Glaubender bin ich dann doch immer wieder

Erlangen Friedrich Mildenberger

gerade dieser andere, auf den es ankommt. Und ich frage weiter _ K,,„hkmil,

danach. ob die hier gebrauchte Sprache, und die mi, ihr verbundene B^ker Michael: Das

idealistische bzw. durch die Subjektivitätsphilosophie geprägte Denk- Theologie Erwägungen zum Ansa.z seiner Auslegung ,NZSTh31. ,989.

weise-Luther, Hegel und Kierkegaard sind die Gewährsleute, auf die Bc,ram<RobcrlW.:WhcnisüodTriunc?(Dialog28.1989.133).

s'ch Koch beruft, und Luther ist dabei ganz im modernen Denk- BitmKi. Andre: Die Instrumcntalität der Kirche im Heilswcrk Christi

Schema erfaßt - dem leibhaften Mcnschscin und also dem Leben in (FvDia 58 1989.85-101).

dcr Zeit und so Gott, der diese Zeit bestimmt, gerecht werden kann. „iakon Andrcj ,|urischenko: Eine neischgewordene Wesenheit des Gott-

°och das sind Fragen und Denkanstöße, zu denen der Autor seine Logos(SOrth 1989,7.43-46).

Leser Ja selbst aufgefordert und herausgefordert hat. Wie hierbei denn Ktappert. Bertold: Die Rechts-. Frcihciis-und Bcfreiungsgc^chic U«,«

Frf.,u ^ j j- o u„ „oc,r-hi ™it ,i,-m Mi-nschcn Erwägungen zum Verständnis der Auferstehung in Karl

Wahrung mit ins Spiel kommen muß, und wo die Sprache gesucht mit dem Menschen cnnpwn 460-478)

r^den werden kann, die solche Erfahrung so anleite,, daß sie ^^^^^^l^"

"as Leben und Ciotl in diesem Leben nicht verfehlt, darüber mumc Kjirtner vlrkh H j . Weltzeit. Wcltangst und Weitende. Zum Daseins- und

dann der Diskurs geführt werden. Zotvenöindnis der Apokalypük (ThLZ 45,1989,32-52).

Schäffer macht es dem Leser sehr viel einfacher als Koch. In seinem jrkh: Kirche unter dem rechtfertigenden Wort Gottes (Okumcni-

locker geschriebenen, manchmal die Grenze zum Banalen streifenden schcsForunl t988,11.63-76).

B"ch will er zu einem Verstehen und Leben des Glaubens hinführen. ; , jnk Chris,ja„: Auferstehung der Toten. Gibt es ein Leben nach dem Tode?

°abei werden die Inhalte der Glaubenslehre in elf Punkten dargebo- (EK 22. ,989.11.28-31).

ten- Zunächst geht es um das religiöse Wesen des Menschen - er sei Nclh5n. Wolfgang: Gen«, und Struk.ur pneuma.ologiseher Erkenntnis

^"heilbar religiös", wie die Überschrift zu diesem Punk. sagt. Dann (NZSTh ^'9f beschouwing op afstand

von Gott geredet, vom „Rätsel Gott", von der Verbindung der J*^* V, ^

unaufgebbaren Sinnfrage mit der Gottesfrage und von der Offen- ,>JnnenberR Wollhart: Den Glauben an ihm sclbs fassen und verstehen,

barung der Liebe Gottes in Jesu Kreuz. Wenn Gott erkannt werden Ejnc Amwort(/ThK 86. ,989.355-370).

Sol|c, dann müsse er sich selbst offenbaren, auch dem einzelnen Men- ' Ruokanen Miikka. Das Prob,cm der Gnadcnlchrc in der Dogmatik Gerhard
sehen; aber diese Offenbarung weise in die Geschichte der Offen- Ebclings(KuD 35.1989,2-22). '
bar"ng zurück. Hier ist dann von der Bibel die Rede, auch von der scoo^berg, Piet: Eine Diskussion über den tmiterachen Penonbegnff.
Wissenschaftlichen Bibelauslegung: auch der Gang der Heils- Kar, Rahner und Bernd jc^hen Hilberath (ZK7 h 111.1989 29-162K
«»Chichte wird knapp skizzier,. Ein vierter Punk, behandelt das' Schwöbel. Christoph: God's Geiodness and Human Moraht} (NTT 43. ,989.
J.hema Schöpfung, ein fünfter die Christologic und ein sechster Er- ,22-,38). [)crHeiligcGcist(EvTn49.1989. ,26-,4„.
'°sung und Heil. Dann wird die Frage des Heiligen Geistes und in WeB», Mienae
C|nem achten Punkt die Lehre von der Dreifaltigkeit behandelt. Auswich
folgt dann Ekklesiologic und Sakramentsichre. Ein elfter Praktische Theologie: Homiletik
' un^ „Christsein - wie geht das.'" spricht von Taufe und Tauf- KraKIl&Ulie »
^neuerung, von der Entscheidung für Gott, vom Tun des Willens

S:«««, vom Gebet vom Tun der Liebe, schließlich auch, weil das E anB, Wilfried: Persönlichkeitsstruktur und Predigt. Homiletik

>ma offensichtlich nicht umgangen werden kann, von der Sexuali- aus transaktionsanalytischer Sich. Berlin: Evan* VeHagsansu, t

lat "nd vom Sinn des Ehesakramen.s. Schließlich ist dann in einem IN9. .03 S. gr. 8'=Auf*«*M»d VortrageRd-

;wö"-ten Punkt von der Eschatologie die Rede, vom Tod. der aktuel- gionswssenschaft. 83. Kart. DDR M 4.50. Ausland DM 8. .

ges rrae° CmCr Rcinkarnation- *c*cn dic der A"ferstchun^sglaubcn Wcnn man nach elaborierten psychologischen Konzepten fragt, mit

" zt wird, und einer Eschatologie der Welt. .. das |ntcraktionsgeschchen zwischen Prediger und Hörern

uer knappC Überblick über den Inhalt zeigt, daß die ganze Breite °*"" Ruch thcrapicren aßt, stößt man sehr schnell auf

Glaubenslehre abgehandelt wird. Das geschieht in einer gescmCK- Tnnsaktionsanalyse (TA). Es handelt sich bei der TA um eine

" apologetischen Weise, die mögliche Einwände zu entkräften 'oneMc Therapic die sich anstatt auf das Individuum auf

, cht- Die Grundhaltung ist eine positive, eher konservative Kirch- [TT mxMkiie Beziehungen konzentriert, und es liegt nahe,

JJkeit. Nur ganz gelegentlich, etwa in der Frage eines möglichen ^ Aa|gö auch an dic Beziehungen und Interaktionen

' «Stenums von Frauen, wird dic offizielle Meinung der Hierarchie Prediger und Hörern heranzutreten. Systematisch ausgewer-

T gestellt. Gelegentlich, nicht nur in der Befürwortung einer z . ^ ^ Homiletik war die TA allerdings bisher noch nicht:

du|emeucrung, zeigt sich eine Nähe zur ..charismatischen Uc- ,jcßsich an einschlägiger Literatur lediglich ein knapp

^ndeerneucrung". Vf. will eine Freude am Glauben vermitteln: blSVOTKUr * jp ^ versucht wird, von der TA her

"^cr wieder ist auch davon dic Rede, daß dcr. der wirklich an Gottes ^ Streiflichter auf das Predigtgcschchen fallenzulas-

L,ebe glaube, auch einen erlösten Eindruck mache. Nicht nur in die» zumindest einig