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Ausgabe: | 1990 |
Kategorie: | Allgemeines |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 1
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moralische Anstalt und der Ort des Mönchtums". Er behauptet: Da es ReligiOnSWiSSenSChaf t
weder den Staat noch das Theater noch als moralische Anstalt gebe,
müsse die Kirche diese Aufgabe übernehmen, „eine höchst undankbare
Aufgabe, die sie überdies ihrer eigentlichen Sendung mehr und Klostermaier, Klaus K.: A Survey of Hinduism. Albany. NY: State
mehr entfremdet" (362). Die Klöster aber sind dann „zugleich die University of New York 1989. XV, 649 S. m. zahlr. Abb.gr. 8 Pp.
Vorwegnähme der weltjenseitigen Vollendungskirche, die Repräsen- $ 18.95; Lw. $ 56.60.
tation und Gegenwart des Zukünftigen, des Seinsollenden und Seinwerdenden
. Vorposten und Brückenköpfe der eschatologischen Got- Der Titel markiert den Anspruch, mit dem diese neueste Gesamt-
»esherrschaft. Lebens-, Liebes- und Kultgemeinschaft vor dem darstellung des Hinduismus von internationaler Geltung auftritt:
Throne des Lammes" (367). Der Aufsatz-und damit auch das Buch- Nicht nur Religionsgeschichte im engeren Sinn der religiösen Litera-
endet mit der Forderung, die Klöster müßten „vor- und zielbildlich turgeschichte wird geboten, überhaupt nicht nur diachronische Historien
Christen im reinen Spiegel ihres Daseins und ihres Wirkens die riographie. sondern "survey", Bestandsaufnahme des "way of life for
eigentliche Endgestalt der Kirche vor Augen führen, als lichte Wolke Hindus" (289), Überschau des „ganzen Panoramas der Phänomene,
bei Tag. als Feuersaule bei Nacht" (368). Bei allem Respekt vor dem die in ihrer Gesamtheit die lebende Überlieferung von Hindu-Indien
Mönchtum darf doch bezweifelt werden, ob es so einfach mit der ausmachen" (29). Nicht allein die „Außenperspektive" traditioneller
Offenbarung Gottes für das wandernde Gottesvolk in Exodus 13.21 zu westlicher Religionswissenschaft gibt also den Ton an, sondern auch
vergleichen ist. und vor allem die „Innenperspektive", das Selbsverständnis derer, die
Die weiteren Beiträge der Festschrift seien genannt: in und mit dem Gesamtsystem leben-ohne daß doch der Forscher da-
Corona Bamberg: Vitam aeternam omni concupiscentia spiritali desiderare mit selbst zum Zeugen und seine Darstellung ihrerseits zu einem
Her4 ("~l6): Pia Luislampe: Demut als Weg menschlicher Reifung. stück Hindu-Theologie unter zahllosen anderen werden müßten. Der
RaTTTu'*^ ScHrU,e Zum 7Kapitel der Regula Benedieti (17-30); vf. hat lange Jahre als katholischer Ordenspriester und Philosophiert
! und ,°"L63^, I PetrUS Nowack: Das Kapi,el 58 der Regula Bcnc" Professor in Indien gewirkt, bevor er die Vertretung der Religions-
»-ii und die benediktimsche Profeßliturgie (31-75); Benedikt Müntnich: ,, . ... ... . . 6 ,
°" Mönch als ..operarius domin," (77-97): Angelus A. Häußling: Ergo w™chaft a" der Universität von Man.toba in Wmn.peg (Canada)
MM operi dei praeponatur (RB43.3). Relecture eines benediktinischcn übernahm. Unter den Publikationen, die bisher von seinem Ubcns-
Aworns (157-174); Anno Schoenen: Oratio brevis. Das kurze Gebet als - dial°g mlt Hindu-Indien Rechenschaft gegeben haben, ist nicht nur
^esenszug des stillen Gebetes in der Tradition und heute (175-188); das große Werk „Hinduismus" (Köln 1965), sondern ebenso nach-
ilibrord Heckenbach: Das mittelalterliche Reimoflizium „Praecla- drücklich „Christ und Hindu in Vrindaban" (Köln/Olten 1968) herauf
" ->ZU de" Fes,en des nei|i8en Benedikt (189-210) (mit Text und Noten vorzuheben. Jedes der beiden Werke bildet in-seiner Weise eine Vor-
leilun 'd92"";!'0); Anselm Rosenthal: Condentibus nova. Die neue Ein- stufe fur das neue opus magnum, das nun allerdings auch in der
Konore Z Bcncdicti rürdie Lesung im 0{r'c'um Capituli der Bursfelder gesarnten heutigen Hinduismus-Literatur indischer oder westlicher
henedikHn'i0V"'^22); HCrmann Reirenberg; '<"ran'<ensa'bung "ach Herkunft kaum seinesgleichen hat. Aufschlußreich ist schon ein Blick
raiKtinischer Ordnung im 15. Jahrhundert... (223-230); Burkhard .. ,. .. .. _. .. , ... . .
^sunheiispr- xi___■ ■ j »- - - ■ • ~,. , ... in die 65seitigc Bibliographie: Die Mehrzahl der Titel stammt von
"icuser. Wandel der Frömmigkeit aus der Sicht einer Abtei und der 6 ° r
"^eren liturgischen Bewegung (231-249); Michael B. Merz: Das „Feierliche indlfhen Autoren. Daß der Vf. nicht in seiner Muttersprache ge-
^gensgebet über die Neuprofessen" als „Hochgehet" der Profcßfcier schrieben hat, weist in dieselbe Richtung: Er will „sich identifizieren
James Hogg: The Carthusians and the "Rule of St. Benedict" mit dem, was für die Hindus selbst relevant ist" (14). Sie sollen also
Mefififkn Andreas He'nz: °Puset meditatiosimul peragantur. Priesterliche auch selbst sein Buch lesen und sich darin wiederfinden können.
(3l9 r5>rnrn'gKeit im benediktinisohen Reforramönchtum des 15. Jahrhunderts Mit alledem soll schon angedeutet sein, daß selbstverständlich
Eherhard'iv^'"15 Beckcr: Dcr Laacher Monch und St. Mattheiser Abt auch der nichtindische Benutzer sich der sicheren Hand des Vf. ohne
rZ, ' vonKamP,1-M9-|-S2f'H341-354). Bedenken anvertrauen kann. Die Anlage des Werks ist freilich un-
Kostock (:ert Hacndler
gewöhnlich. Im kürzeren ersten Teil, überschrieben "Hinduism:
Ba Development and Essence", geht es keineswegs nur um „Einleitungs-
*S sT'l" V<-'anfred m h E'"e Handvo" ülück- Gütersloh: Mohn 1989- fragen" im konventionellen historisch-kritischen Sinn, sondern eher
" ■>•■» rarbtaf 8' geb DM 19 80
Gros« m:^k i i ' ■ , ' ' , „ LJ ■ ■■ ■ L , • L . ,- um alles das, was als unentbehrlich für ein geistesgeschichtlich fun-
Michael: Sprachschutz und Sprachdisziplin als theologisches Anlie- .. „ _, . „. . . , . ... . , _ . ,,
Ben (Kirchliche Blätter 1989 8 8) diertes Profil des Hinduismus gelten kann: Historische Entwicklun-
Han»n, Rarstem M.: K. E. Logsirups forfatterskap 1930-1987. En biblio- &en von Prägender Kraft- mit Berücksichtigung der Beziehungen zur
WML Aarhus: Aarhus Lniversitetsforlag 1987. 146 S. gr. 8" = Acta Jutlandica, westlichen Welt; Gestalt und Gehalt des Hindu-Dharma als verbind-
xll|:3.TeologiskSerie. I5.DKK 148.-. licher Lebensgrundlage, die Abweichungen nicht duldet; die großen
stik'68'" ^ans"Wo"gang: Erwartung und Besorgnis. Die evangelische Publizi- Epen und - nach Meinung des Vf. noch bedeutsamer - die Puränas
i".dfrMe<H''"*1 M*l*ln»(BK 22.1989.5.17-19). als die eigentliche Matrix aller Historien, Mythen und Symbole, fer-
^a V.: Lareligionsocialemcnt finie?(NRTh 111.1989.361 -388). ner jjc Bhagavadgita als Leitfaden der Ethik; schließlich das Hindu-
8' gerDM'^o (H8l: WiCS° WeihnaChICn° üü,ersloh: Mohn l988- 119 S Weltbild (wobei die Aeoncnlehre vielleicht zu sehr zurücktritt) und
[Schmirit m__,L • , r- , ... „ . , _ . .. ,„ die Elemente der Hindu-Theologie, kulminierend in der Spannung
,. nmidt. Martin Anton:] Festschrift für Martin Anton Schmidt zum 70. _. , . . „ , . „, ...... f ' ,,
»Jsburtstaparr.->n i r mon »j-. o •. •• v u ilj ii ,, , von Einheit des Brahman und Pluralitat der istadevatas. Auffa en
"üiagam 20. Juli 1989. Mit Beitragenon K. Hammer. A. M. Haas. H. A.
•Jberman. E. Stegemann. H. Ott u. a. Basel: Reinhardt 1989. III. S. 101-273. kann hier- neben der Hochschätzung der Puranas auch als Geschichts-
Taf-gr. 8' = Theologische Zeitschrift 45.1989,2/3. quellen, vor allem die harmonistischc Deutung der Gita. mit der der
^Tiebe. Ulrich J.: Erich Kästner und das Christentum (JK 50. 1989. Vf. doch wohl allzu einseitig der spekulativen Auslegung von S. K.
^~'8-' Belvalkar folgt, die kritische Überlegungen westlicher Exegeten bei-
eiB-Hans-Friedrich: Christliche Theologie nach Auschwitz (Die Christen- seite schiebt und dann einerseits die universale Geltung der Gita-
|ehre4'> IQso in imx
- iv8v. jj.-jiy). Botschaft unterstreicht (97), andererseits aber am Rande (449, Anm.
GkJÜÜ*' Valemin: Die Bibel zw,schen wi«enschaft und Theologie. Welche , g) doch den bjs zu ofTener Intoleranz getriebenen Absolutheitsan-
"oens- und Erkenntnislehre heute? (Vertrieb durch Verlag Herder. Frei- , , „ , ■ ,„• , . .
hurei iqüq -) ,n c- ,, spruch der Krsna-Oftenbarung registriert - ein Widerspruch, an dem
or "cv. j4v m Abb gr o
W'irth r.r.nt. u -ur- -v. a i n ■ mo-> c- iiAuuiio- freilich keine Gita-Auslegung vorbeikommt, der dann aber auch als
"in, uunter: Heinrich Gruber. Berlin: Lnion 1987.43 S. m. 13 Abb. kl. 8
= Christ in der Welt, 66 geb M 2 20 solcher kenntlich gemacht werden sollte.
vvolfT. Kurt: Von der Farbigkeit des Wortes. Sprachbilder und Bildersprache. Dcr umfangreichere zweite Teil folgt dem auch sonst vielbenutzten
e*te und Textiles. Wuppertal: Kiefel 1989 64 S. m. 24 färb. Taf. gr. 8". geb. Schema der drei Heilswege, in absteigender Ordnung, nicht ohne den
16.80. wichtigen Hinweis, daß eine evolutionäre Zuordnung nicht herzustel-