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Ausgabe:

1989

Spalte:

97-99

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

A - Z und Register 1989

Rezensent:

Marschner, Ralf

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 2

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Testaments folgt", so ist die Phase der Wahrnehmung, der dann die 2 Sehr klar formulieren hier Fritz und Christian A. Schwarz (Theologie des
des Erlernens. des Durchbruchs und der prophetischen Aktivität Gemeindeaufbaus. Neukirchen !I987. 61): ..Gemeindeaulbau ist alles Händigen
, am ehesten in der Familie vorzustellen. Durch Erzählen und deln- das auf das Erei8nis" und Gestaltwerden von Ekklesia zielt." Dabei wird
die t«;i i_ ..... , , . i •■ a- n u . Ekklesia als ..personale Gemeinschaft mit Jesus und mit Schwestern und Brü-

11 teilnähme am religiösen Leben wuchs der künftige Prophet in , "7............. ,

spir.,» r» 1. . . _ ?, . , „ , , ..... dem. deren Glaube in der Liebe talig wird", beschneben und streng zwischen

^me Kolle hinein. Sollte ein geordneter Schulunterricht in dieser „. . .■ , v. , . . u. w t 1 u l.hc

y ■ ■ .„ Kirche und Ekklesia unterschieden. Ähnlich versteht Michael Herbst (Missio-

r~" schon vorhanden gewesen sein, wie Lang auch annimmt . so narischer Gemeindeaufbau in der Volkskirchc. Stuttgart 1987. 660 den

W er sicher für die Weitergabe der Glaubenstraditionen nicht Gemeindeaufbau als ein ..Werk des erhöhten Herrn Jesus Christus, der selbst

edeutungslos. aber doch der Familie nachgeordnet. seine .Gemeinde von Brüdern- zusammenruft, ihrem Leben Gestalt gibt und

Die Familie war auch von entscheidender Bedeutung für das Hin- sie in seinem Auftrag sammelt". Christian Möller (Die Lehre vom Gemcin-

einwachsen in ein vom Glauben geprägtes Ethos. Ps 15 und 24 legen deaufbau. Göttingen 1987. 24). der den mißverständlichen Begriff Kybcr-

neben anderen Stellen nahe, daß beim Eintritt ins Heiligtum das netik vermeiden möchte, spricht in Anlehnung an das NT von..Oikodomik".
rcchte Handeln des Menschen abgefragt und zugleich erinnert wurde. ' Paul S' Minear: Bilder der Gemeinde. Kassel 1964. (Der englische Titel

Zweifell™, j l. ' • • ■ - a rr 11 "Images of the Church in the New Testament" zeigt die neutestamentliche

-wciieiios war das bereits eine vorexilische Einrichtung. Auffallen- . , . ,

denuo;o» ■ j j- .. „ , , ,. „ ,, . „ Oncnlicrungoflen.) Hans-Josef Klauck: Gemcindcerneucrung-neutestamcnl-

vl weise sind die Bezüge zum Dekalog an dieser Stelle nur mittelbar .. . _ ... . Ie,^ ,„„, ,„,,

n, hm liehe Perspektiven. In: LS 36. 1985.205-209.

zustellen. Wenn es aber richtig ist. daß den Bestimmungen des . Hdgc Brattgärd. Im Haushalt Gottes. Berlin/Hamburg 1964. Hinzuwei-

1 ekalogs gesellschaftliche Verhältnisse der nomadischen Zeit sen ist auch auf das Themenheft ..Kirchenwirklichkeit im Alten Testament"

zugrunde liegen21, dann war er zur Zeit der Verwendung einer solchen von BiKi 39.1984. H. 3.

E'nzugsthora nicht etwa unbekannt, sondern wurde (bewußt?) an ' In dem Abschnitt über das wandernde Gottesvolk, der natürlich auch auf

d'eser Stelle nicht verwendet. Einzugsthora und Dckalog sind zweier- Käsemann verweist, versteigt sich Brattgärd z. B. zu dem Satz:......der Besitz

le'- Dabei stehen sie sicher nicht im Widerspruch zueinander. Viel- Kanaans hatte für das Volk Israel nie konstitutive Bedeutung." (S. 159)
mehr war erstere Teil der offiziellen Religion, während der Dckalog ' Gottfried Schille: Frei zu neuen Aufgaben. Berlin 1986.

Iltl Drivatnr, r__d u ..i. a m tr i 11 _ Gerhard v. Rad: Theologie des Alten Testaments [. Berlin 1963.

1 pnvaten. familiären Bereich vermittelt wurde. Die offizielle, am 6

e|ligtum vermittelte Religion geriet mit dem Fall Jerusalems zu- , _ , , .. ..... ., . „ _ ..

nächst' i- .. Zu Iragen ist.obdicse Mitteilung schon neue Holmung oder wenigstens die

sem fr" ,S6' ZW Uberw,ndun8 Irug alles bei- was nebcn d,c- Möglichkeit dazu eröffnet oder ob vielleicht hier nur eine Nachricht der Voll-

othziellen Kult in den Orten und Familien an Frömmigkeit ständigkeit halber angerügt wird, ohne damit eine Deutung zu verbinden. Vgl.

/■Übt wurde." Wenn man bedenkt, welche Spitzenstellung der Hans Walter Wolff: Das Kerygma des deuteronomistischen Geschichtswerks.

ekalog in der alttestamentlichen Gesetzesüberlieferung schließ- ln:Gcsammc!tcStudicn. München 1964.308-324.

ll-'h erreichte, daß er sie einleitet (Ex 20) und alles Folgende als von ' Hans Walter Wolff: Das Kerygma des Jahwisten. Ebd.. 345-373.

"im abgeleitet verstanden werden kann, so wird daraus deutlich. " Ingo Baldermann: Der Gott des Friedens und die Götter der Macht. Neu-

*c'chen hohen Stellenwert die Familie bei der Überlieferung der kirchen 1983. 15. Claus Westermann: Schöpfung. Stuttgart 1971.8-14.

^•laubenstrjH;»;«««- j j , , ■ . c,u ■ . " Claus Westermann: Genesis I -11. Ncukirchcn'1983.89IT

""enstraditionen und des daraus abzuleitenden Ethos hatte. ., . , , r. ..

■ nestprl!,.u . • , • ■ ■ ■■ i ■ ■ • Claus Westermann: Arbctl und Kulturlctstung in der Bibel. In: Ertrage

'cuicne. prophetische, weisheitliche Kreise waren sicher in . _ . „ ... ... .... . ,„„. ., . ,

"esonrlo i/ ■ •• der Forschung. Gesammelte Studien III. München 1984, 54-65. Vgl. auch

samt h C Tradenten einzelner Überlieferungen. Insge- meinen demnächst in BZ (NF) erscheinenden Aufsatz: Die Arbeit als ursprüng-

hind bcw:lhrte die Familie durch die verschiedenen Krisen |,che und bleibende Aufgabe des Menschen.

tfgi U dic Traditionen des Glaubens. Daraus ergeben sich zen- " Hans Walter Wolff: Anthropologie des Alten Testaments. Mün-

DasC g und umfassende Bedeutung des Elterngebotes.21 chen'1977.

as bedeutet für die heutige kirchliche Situation, daß es zweifellos IJ Vgl- Eberhard Winkler in seiner Rezension zu Herbst. Missionarischer

ot|g und richtig ist. spezielle Anliegen liturgischer, theologischer. Gemeindeaufbau in ThLZ 113. 1988.300.

^'Stlicher. diakonischer oder noch anderer Art in bestimmten " Nachdenkenswert hierzu: Horst Dietrich PrcuB: Einführung in die alt-

ruPDen 7i, nti„„ apj j c- •. i .u-jj teslamentlichc Wcishcitslitcratur. Stuttgart 1987. I74f.

ffen zu pllegen. Aul der anderen Seite kommt es entscheidend .,, , ,„,,..,

uarauf-in ,i: r- ■ L . ^. . • • < , ,., ■ Ernst Kutsch: Salbung als Rechtsakt im Alten restament und im Alten

an, qk tmsichten des Glaubens in einer solchen Weise zu _ . _ ,.

elementar' ■ j n Orient. Berlin 1963.

vermi,, , Cn' * S'C °hnC SPczialkenn,nisse in den Fam.l.en n Manfrcd c|auss. Gesellschaft und Staat in Juda und Israel. München

"nittell um~J— l.tt____ r-:_ ___n____n____i___. . . r-^_

übu

"ttelt werden können. Ein solcher Prozeß verlangt stete Ein-
ng. •

1985.

Insofern ist die Bezeichnung der Kirche als einer ..Lern- "Bernhard Lang: Wie wird man Prophet ,n IM*! Düsseldorf .980.

^meinschaft" gerechtfertigt.2'' 31"5j|,

Zusammenfassend kann festgestellt werden: Wir haben mehr und ^ Tcrnpe|cin|aßliturgien und Dekaloge. In: Studien zurTheo-
mehr gelernt, daß der Jahweglaube des Alten Testaments ein gewach- ^ a|„cstamentlichcn Überlieferungen (FS v. Rad). Hg. v. Rolf Rendtorff
sener Glaube ist. Dem entspricht eine inneralttestamcntlichc Dyna- ^ K(mu! Koth Ncukircncn i% 1.45-60.
nilk- Diese für den Bau der christlichen Gemeinde aufzunehmen. rrankCrüscmann: Bewahrung der Freiheit. München 1983.
deren gültige Glaubensgrundlage auch das Alte Testament ist. u Vg, ncbcn Rciner A|bertz. Persönliche Frömmigkeit und otr.ztelle Reilsheim
als ein legitimes und notwendiges Unternehmen. Erste gion. Stuttgart 1978. vor allem auch Victor Maag: Erwägungen zur deu.erono-
lmP"'se in dieser Richtung wollen die vorstehenden Zeilen geben. mistischen Kultzentralisa.ion. In: Oers, Kultur. Ku.turkontak, und Religion.
'----- (iöttingen 1980.90-98.

i ji „ a o r> »n Pi-irr Klemm- Zum Elterngebot im Dckalog.

, ^olfengRat^ann: Gemeinde für andere-Gemeinde mit den anderen. Cruscman"n ^ ° '

n: D'c Christenlehre 39. 1986. 275-283. insbes. 275f. Vgl. Günter Krusche ,n BThZ 2 IW^H» Schönherr) sowie den Aufsatz

"Alumne.. Im Gespräch", n der ..Potsdamer Kirche" vom .9.6. .988.der » ^17!^^^^^ N I ohfmk (BiKi 39. 1984. 90-100. s.
Wlcdcr auf die Anlange des Glaubens zuruckgeworlcn .

Allgemeines, Festschriften

^•''""s Deutscher Gelehrten-Kalender 1987. Bio-bihl iogra-
Wan u ^crzc'crin's deutschsprachiger Wissenschaftler der Cicgcn-
rjr H8- von W. Schudcr. 15. Ausg. Berlin (Wcst)-Ncw York: de
UruVter 1987. XII. 581 1 S. (J Bde.) X

Unter der Fülle der regelmäßig erscheinenden Lexika und Handbücher
gibt es nur wenige, die so sprichwörtlich sind und ein derartig
unentbehrliches Informationspotential darstellen wie ..Kürschners
Deutscher Gelehrten-Kalender", und so eigentlich keiner Vorstellung
bedürfen. Daß an dieser Stelle dennoch einmal darauf hingewiesen
werden soll, ist dadurch mitbedingt, daß die 15. Ausgabe von 1987