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Ausgabe:

1989

Spalte:

506-508

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Titel/Untertitel:

Die Pendenskonstruktion im biblischen Hebräisch 1989

Rezensent:

Schweizer, Harald

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 7

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der notwendigen kritischen Autorität des Evangeliums; sein Bemühen
um Beibehaltung bewährter und sinnvoller Überlieferungen,,denen
gegenüber jedoch niemals absoluter Gehorsm verlangt und geleistet
werden darf; seine Betonung des geistlichen, die Grenzen der Konfes-
sionalität überschreitenden Charakters der einen, wahren Kirche, die
doch immer zugleich leiblich-konkret.existiert: dies sind Momente
von bleibender Bedeutung. Zugleich können wir, gerade indem wir
hier Schüler Luthers sind, die Schärfen und Einseitigkeiten, die
damals vielleicht unvermeidlich gewesen sind, die aber heute so nicht
wiederholt werden dürfen, überwinden." (314)

Görlitz Joachim Rogge

chisme egyptien (240-258); G. Bonner. Augustin's Attitüde to Women and
„Amicitia" (259-274); G. P. Lawless, An Augustine Glossary of Monastic
Terms (276-294); A. Zumkeller, „Propositum" in seinem spezifisch christlichen
und theologischen Verständnis bei Augustinus (295-310): A. G.
Ham man, Les origincs du monachisme chretien au cours des deux Premiers
siecles (311-326); W. Gerrlings, Römisches Recht und Gnadentheologie.
Eine typologische Skizze (357-377); J. Doignon, L'extrait du fragment lo
(Müller) de la Consolation de Ciceron chez Augustin, Che de Dieu 22,20. Sa
Transmission par Lactance (400-410); A. Gabi Hon, Sur quelques passages
du livre 7 des Confessions (440-445); E. Dekkers, Sur la difiusion au
moyen äge des oeuvres moins connues de saint Augustin (446-459).

Rostock Gert Haendler

[Verheijen, Luc:] Homo Spiritalis. Festgabe für Luc Verheijen zu seinem
70. Geburtstag, hg. von C. Mayer u. K. H. Chelius. Würzburg:
Augustinus 1987. XXXVI, 459 S., 1 Taf. 8* = Cassiciacum, 38.
Kart. DM 118,-.

Der Holländer Lucas Martinus Johannes Verheijen trat 1935 mit
'8 Jahren in den Augustinerorden ein. 1949 promovierte er in Nim-
wegen mit einer Arbeit über den Stil der Konfessionen Augustins.
Seitdem hat er sich ständig mit Augustin beschäftigt, seit 1953 als Professor
am Katholischen Institut Paris. Sein Ordens-Provinzial Eugene
Roebroeck zitiert eine Äußerung.Verheijens: „Je besser man Augustinus
kennt, um so sympathischer wird er" (XII). Die Festgabe enthält
26 Beiträge, die in vier Abteilungen gegliedert sind: Augustinische
Spiritualität, Augustinusregel und Monastica, Patristische Umwelt
sowie endlich Edition und Textgeschichte. 15 Beiträge sind in französischer
, fünf in deutscher, drei in englischer, zwei in spanischer und
einer in italienischer Sprache geschrieben. Lobende Worte kommen
nicht nur von Ordensbrüdern, sondern auch von Kardinal Henri de
Lubac SJ, der „grande admiration" vor der Person und der wissenschaftlichen
Leistung Verheijens zum Ausdruck bringt (XIII)-.

Eindrucksvoll ist die Bibliographie des Jubilars. Er begründete 1976
d'e Reihe „Catalogus verborum quae in operibus Sancti Augustini
'nveniuntur", die bisher bis zu Band 8 (1985) gedieh. Die letzte Edition
der Confessiones im Corpus Christianorum stammt von ihm
(Turnholt 1981, CCL 27). Das neue Augustinuslexikon bringt in Lieferung
1 einen Artikel „Actiocontemplatio" von O'Daly und Ver-
neijen (1986, S. 58-63). Die größte Forschungsleistung des Jubilars
betrifft die Augustinusregel. 1967 erschien sein zweibändiges Werk
»La Regle de saint Augustin, I: Tradition manuscrite; II: Recherches
nistoriques". 1980 wurden 22 Arbeiten zusammengefaßt in dem Band
..Nouvelle approche de la Regle de saint Augustin". Die Ergebnisse
seiner Forschung haben sich offenbar durchgesetzt; jedenfalls sind sie
übernommen von A. Zumkeller im Artikel „Augustinusregel" in
TRE IV, 1979, S. 745-748. Danach geht die Augustinusregel für
Männer- das „praeeeptum" - auf den Kirchenvater selbst zurück und
,s' wahrscheinlich noch vor 400 entstanden; es konnte in drei unabhängigen
Stämmen handschriftlicher Überlieferung nachgewiesen
werden, es ist älter als die für Frauen geschriebene „Regularis infor-
matio". Dagegen fällt die Tatsache, daß es in Augustins Retractatio-
"en ebenso fehlt wie im Indiculus des Possidius, weniger ins Gewicht,
freilich hat es nicht seit Augustin kontinuierlich Augustinermönche
gegeben. Es geht der Augustinerregel so wie der Benediktinerregel, die
auch erst Jahrhunderte nach Benedikt voll wirksam wurde.

Folgende Beiträge seien genannt: C. Mayer, Augustins Lehre vom „homo
spiritalis" (3-60); E. Feldmann, Sinn-Suche in der Konkurrenz der Angebote
von Philosophien und Religionen. Exemplarische Darstellung ihrer Pragmatik
beim jungen Augustinus (100-117); M. Testard, La „superbia"
dans les Confessions de saint Augustin (136-170); T. G. Ring, Die pastorale
Intention Augustins in „Ad Simplicianum de diversis quaestionibus"
"7l-184); T. J. van Bavel, "And honour God in one another" (Rule of
Augustine 1,8) (195-206); M.-F. Berrouard, La premiere communaute de
■•"usafcm commc imagc de l'unite de la Trinite. Une des exegeses augustinien-
ncs d'Act 4,32a (207-224); G. Madec, Le communisme spirituel (225-239);
A de Vogiie, L'horaire de fOrdo monasterii. Ses rapports avec le mona-

Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel: Theologie. Frankfurter
Ausgabe Nr. 19/7. März 1989. S. 673-2382.4°.

Alljährlich, in zeitlicher Nähe zur Frühjahrs-Buch-Messe in Frankfurt
(Main), erscheint das „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel
" mit dem Schwerpunkt Theologie. Geboten werden hier nicht
nur zahlreiche Verlagsanzeigen theologischer Novitäten sowie eine
Fülle von Annotationen, sondern auch Referate zu ausgewählten
Themen, die Vorstellung von Autoren, Verlagen, Buchhandlungen
oder Reihen aus dem Bereich der Theologie. Grund genug, daß diese
Publikation nicht nur bei Buchhändlern, sondern auch bei Theologen
geschätzt wird.

Der Selektionsprozeß bei Tendenzanalysen kann zu Verkürzungen
führen. Das wird auch hier sichtbar. Allerdings ist die deutliche
Dominanz katholischer Beiträge damit noch nicht erklärt. Gerade
aber, um in die sich stetig verändernde Verlagslandschaft Licht zu
bringen, sind übersichtliche Informationsvorgaben unverzichtbar.
Dem entsprechen auch die durchweg sachkundig verfaßten Artikel
dieser Ausgabe. Der Nutzwert könnte durch ein Autorenregister noch
wesentlich erhöht werden.

Folgende Beiträge verdienen besondere Aufmerksamkeit: Übersichten:
D. Weber, Gentechnologie und Kirche, 700-707; B. Schimmelpfennig. Geschichte
der Päpste - Geschichte des Papsttums. 718-723; G. Adler. Phänomenologie
Engel, 730-735. Porträts: W. Teichert, Heinz Zähmt, 786-787;
G. Fuchs, Hans Urs von Balthasar, 788-791. Vertage: M. Menzel, Piper -
Abteilung Theologie, 832-833; H. Cremer, Neukirchener Verlag, 834.-836;
A. Buhrfcind, Athenäum, theologisches Programm, 837-839.

E.-H. A./R. M.

Bibelwissenschaft

Groß, Walter: Die Pendenskonstruktion im Biblischen Hebräisch.

Studien zum althebräischen Satz I. St. Ottilien: EOS Verlag 1987.
XVII, 229 S. 8" = Münchener Universitätsschriften. Arbeiten zu
Text und Sprache im Alten Testament, 27. Kart. DM 37,-.

An über 1000 Belegen wird ein im literarischen Hebräisch wichtiges
Stilmittel untersucht, das allerdings regelmäßig in Übersetzungen
ignoriert wird. Vf. versteht „unter Pendentia Wortgruppen, nominale
oder pronominale Elemente, die im folgenden Satz syntaktisch oder
zumindest semantisch die Rolle eines Syntagmas oder des Teils eines
Syntagmas spielen, von diesem Satz aber isoliert sind, insofern in diesem
Satz eine pronominale Kopie von ihnen vorhanden und/oder zu
Beginn dieses folgenden Satzes durch w' =/wa =, Konjunktion, Fragepronomen
oder Satzdeiktikon eine Satzgrenze angezeigt ist" (2). Mit
dieser präzisen Definition ist das Problem der Satzgrenzen angesprochen
. Hierzu mehr Klarheit zu kommen wird als Hauptinteresse der
Arbeit bezeichnet. Ahmann folgend werden „Linksversetzung" (im
Hebräischen müßte es heißen: „Rechtsversetzung") und „Freies Thema
" unterschieden. Im ersten Fall steht nach dem Pendens und an