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Ausgabe:

1989

Kategorie:

Bibelwissenschaft

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 1

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The Israclitc Empire: In Defense of King Solomon (181-197); J. L. Martyn. Das Buch will sich neben Studenten auch an einen breiteren Leser-

A Law-Observant Mission to Gentiles: The Background of Galatians kreis wenden. Der Stil ist vielfach großzügig; Anmerkungen findet

(199-214); K. D. Sakcnfeld. Loyalty and Love: The Languagc of Human man am Schluß des Werkes. Ein selbständiges Literaturverzeichnis ist

Interconnections in the Hebrew Bible (215-229): T. Fry mer- K en sky. nicht beigegeben Zitkn werden nach dem wi„cn des Aulors fast

ausschließlich Monographien. Zeitschriftenaufsätze nur in Ausnah-

kl

Biblical Cosmology (231-240): B. A. Lcvine. The Language of Holiness:

Perccptions of the Sacred in Ihe Hebrew Bible (241-255); J. J. Collins, The

.„ i .■ r- . . rrvj n ■ ■ /->c-7 -in» i) a c ~u i r mefäl en. Eine Einführung in den Gang der Forschung fehlt. Sie wird

ApocalypticContext ol C nnslian Ongins (257-271); U. M cG in n. Svmbolsol ° ° ■

the Apocalypse- in Medieval Culture (273-291); E. A. C a ff in, TheBindingof nur sporadisch in den AnmeYkungen berücksichtigt. Uber die teil-

Isaaein Modern Israeli Literature (293-308); D. Lehman, Fantasia on Kier- weise aufregende jüngste Phase der Pentateuchforschung liest man in

kegaard and SirGawain and ihe Green Knight (309-319); D. K irkpat rick, Anm. 53 nach einem Hinweis auf die „Einleitung in das AT" und auf

Religious Photography in ihe Victorian Age (321-336); D. Blami res. The je ein Werk von Mowinckel und Noth nur dies:

Use ofthe Bible in The Roman Quarry of David Jones (337-351). Den Aufsät- ..Gleiches gilt für die heutige Lage, in der neben dem überwiegenden gründen
hinzugefügt ist ein "portefolio of art". an dessen Zusammenstellung Diana sätzlichen Festhalten an der Annahme wenigstens zweier älterer Quellenschich-
Kirkpatrick beteiligt war (The Biblical Presence in Modern Art. ten und der gelegentlichen Bestreitung dessen auch die Tendenz zu beobachten
165-180). ist. möglichst nur eine, gegebenenfalls später erweiterte Quellenschicht (J)anzu-

£ u |) nehmen und sie in eine junge Zeit zu datieren. Jedoch die zur Rechtfertigung
dessen manchmal beschworene Krise der Pentateuchkritik ist eine hausgemachte
Krise; sie beruht hauptsächlich darauf, daü nicht wenige Alttesla-

Aejmi'laeus. Anneli: What Can We Know about the Hebrew Vorlage ofthe mentler je ein eigenes originales und originelles Modell der Entstehung des

^cptuagint?(ZAW 99.1987.58-89). Pentateuchs entwerfen wollen und darin weniger zurückhaltend sind als frühere

Hert/sch. Klaus-Peter: Zeit lür die Bibel. Die Chancen der Heiligen Schrift in Generationen."

der säkularen Welt (EK 20. 1987.314-317). Fohrer selbst hält für den Pentateuch an der klassischen Urkunden-

Romaniuk. Kazimierz: 0 Budowaniu w Biblii. Warszawa: Wydawniclwo hypothese fest, und zwar in leicht modifizierter Form, die er schon

Rady Prymasowskiej Budow y Koscolow Warszawy 1988. 94 S. m. Abb. früher vertrat. Zwei Grunderzählungen geben das Material her für die

schließlich schriftlich fixierten Quellenschichten, deren älteste der

Sacka, Magnc: The Norwegian Bible Translation of 1978/85-What have we > , , , ■ . , ■ . .

learned? (BiTr 39 1988 308-316) " W'6 vor blelbt- dem jedoch eine bereits von der alteren

cum. , . v, ,■ , r> i_ i 11 ■ j ir j Forschung in Erwägung gezogene zweite alte Quelle, die Fohrer N

siohr. Johannes: Neuaulgclundene Bibclerklarungen des ersten Exegeten der ° ° ° ° °

Universität von Alcalä. Dionysius Vasquez (1479-1539) (Aug[L] 37, 1987. (..nomadische Quellenschicht") nennt, zur Seite tritt. Somit stellt sich

279-3(6) die Urkundenhypothese formelhaft in der bekannten Reihenfolge der

Quellenschichten als JNEDP dar. Unverständlich ist allerdings, wie

der Autor jetzt die Quellenschichten präsentiert. In der großen „Ein-

AltGS T6St3ITlGnt leitung in das Alte Testament" wurden sämtliche Stellen auf den Vers

genau mitgeteilt und zu erster Orientierung knappe Inhaltsangaben

p,. hinzugefügt. Jetzt liest man nur noch diese Inhaltsangaben, wörtlich

r»nrer. Georg: Erzähler und Propheten im Alten Testament. Ge- , .., , . j- D I_ , . ,, r-,

„a.; , . ,. . , /„..,,, . , . . ,, • , , aus der ..Einleitung übernommen, aber ohne die Bibelstellen. Das

senichte der israelitischen und fruhjudischen Literatur. Heidel- . .

berg-Wiesbaden: Quelle & Meyer 1988. 331 S. 8°. Lw. nützt memandem und verschafft vor allem einem breiteren Publikum

DM 39.80 keine rechte Vorstellung von der literarischen Zusammengesetztheit

der Texte, wie sie sich letztlich nur dem Kenner des Hebräischen voll

Der Autor selbst betrachtet sein Buch als Weiterführung seiner erschließt. Um so notwendiger wäre die exakte Angabe der Stellen

früheren umfänglichen Werke „Einleitung in das Alte Testament" gewesen. Der Vf. zog wohl den umgekehrten Schluß, indem er meinte,

ur|d „Vom Werden und Verstehen des Alten Testaments". Er ver- daß die genauen Stellenangaben für breitere Kreise entbehrlich seien.

We'st ferner auf seine Darstellung der Geschichte Israels und aufsein Das Gegenteil ist richtig. Außerdem könnte die jetzige Verfahrens-

s,ebenbändigcs Übersetzungsunternehmen „Die Propheten des Alten weise den Verdacht nähren, daß die Urkundenhypothese doch nicht

Testaments". In Zusammenfassung dieser großen Bücher mit jeweils ganz überzeugend am vorliegenden Text nachzuweisen sei. Dem wäre

Vcrschiedener Akzentsetzung ist nunmehr ein Werk im Umfang und entgegenzuwirken.

eines erweiterten Taschenbuches entstanden, dessen Schwer- Fohrers Buch gibt zweifellos einen interessanten Überblick über die
gewicht eindeutig auf den literarischen Problemen des Alten Testa- Entstehung der alttestamentlichen und frühjüdischen Literatur, den
ments und der frühjüdischen Schriften bis in das 1. nachchristliche man, befreit von der Last neuerer Hypothesenbildungen, in einem
Jahrhundert hinein liegt. Die Besonderheit der Darstellung besteht Zug bequem lesen kann. Der Student wird zur Begründung des Vorge-
darin. daß nach einer allgemeinen, den Alten Orient berücksichtigen- tragenen allerdings zu Fohrers großer „Einleitung in das Alte Testaden
Einleitung in acht Einzelabschnittcn die Epochen der Geschichte ment", 12. Aufl. 1979, die aus Sellins gleichnamigem Werk aus dem
Jsraels, beginnend im 15. Jh. v.Chr., durchgegangen und ihnen die Jahr 1910 hervorging, aber von Fohrer völlig neu gestaltet wurde.

'eraturwerke zugeordnet werden, die in ihnen entstanden sind oder zurückgreifen müssen. Er wird außerdem zur Beurteilung der neue-

er|tstanden sein sollen. Die gleiche Methode verfolgte bereits 1930 sten Entwicklung auf dem Gebiet der alttestamentlichen Einleitungs-

annes Hempel in seinem Werk „Die althcbräische Literatur und Wissenschaft auf eines der inzwischen erschienenen Bücher über die

^r hellenistisch-jüdisches Nachleben" im Rahmen des von Oskar Entstehungsgeschichte des Alten Testaments, vornehmlich ebenfalls

a'zel herausgegebenen Handbuches der Literaturwissenschaft. unter dem Titel „Einleitung in das Alte Testament", nicht verzichten

Der Nachteil eines solchen Vorgehens ist. daß namentlich die Ent- können.

ptenun8 großer literarischer Komplexe des Alten Testaments wie des Der Autor lebt in Jerusalem. Es sei erlaubt, hier eine Empfehlung

entateuch oder der Geschichtsbücher nicht in einem Zuge geschil- anzufügen. Für eine Neuauflage sollte zu den einzelnen biblischen

Ab SOn<^ern unter dem Zwang der „Epochen" auf verschiedene Büchern die jüdische Auslegungsliteratur zusammengestellt werden.

scnnitte verteilt werden muß. Um beispielsweise in Fohrers Werk die es dem Studenten erlaubt, eine rasche Übersicht über die jüdische

le Entstehung des Pentateuch zu verfolgen, muß man laut Register Auslegungstradition zu gewinnen, wie sie bisher an keiner Stelle in

fischen S. 40ff und S. 204fan insgesamt 13 Stellen nachschlagen. griffiger Form existiert. Dies wäre dann eine ähnliche „Fortschrei-

flieh verhält es sich beim Jesajabuch, wo ebenfalls 13 Stellen bung" des literarischen Prozesses, wie sie der Vf. im Blick auf die

anzuziehen sind. Bei einem Sachregister von nicht einmal einer historische Entwicklung jenseits der alttestamentlichen Zeit in seiner

en Druckseite ist die Erschließung des ganzen Buches nicht Geschichte Israels bereits vorgetragen hat. Auf solche Weise gewänne

Wesentlich erleichtert. Fohrers neues Buch über seine früheren Darstellungen zum Gegen-