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Ausgabe:

1989

Spalte:

389-391

Kategorie:

Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik

Autor/Hrsg.:

Heinz, Andreas

Titel/Untertitel:

Heute segnen 1989

Rezensent:

Friemel, Franz Georg

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389

Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 5

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des Lh' llebenswürdig sind und die zu cinem größeren Reichtum bewußten und tätigen Teilnahme der Gläubigen und in Hinblick auf

ebens einladen, als "good news" im Fernsehspiel größeren die Erfordernisse unserer Zeit überarbeitet werden sollen. Den kirch-

elek,"1 8eW'nncn mußten- Jürgen Hilke berichtet aus den USA von liehen und gemeindlichen Aspekt der Segnungen erläutert T. Maas-

rornschen Gesundbetern und Tele-Evangclisten und stellt kri- Ewerd. K. Schlemmer geht der Frage nach, inwieweit die Sprache der

^ e Fragen an die „elektronische Kirche" (S. 80). Reinhart Hum- Zeichen dem heutigen Menschen noch verständlich ist. Besonders für

^ macht darauf aufmerksam, daß im BRD-Fernsehen Esoterik tele- katholische Leser sind zwei evangelische liturgietheologische Beiträge

men!!1 Und okkulte Themen bei nicht wenigen Zuschauern „ankom- wichtig: F. Schulz zeigt die evangelische Praxis der Segnungen, die

'hre W chris,liche Kanzel soH'e sich nicht zu gut sein, sich auf sich an ITim 4,4 orientiert. H.-C Schmidt-Lauher betrachtet Seg-

eise der Herausforderung der neuen Kanzel zu stellen." (S. 93) nungsfeiern unter ökumenischem Gesichtspunkt und wagt dabei, auf

yolle e™sehj°umal'sl Ko'f-Rüdiger Schmidt stellt sich in anspruchs- einen in der Zukunft zu feiernden „Gottesdienst zur Versöhnung der

lionsf ° Problcm der Med'enrcl'gion in der Kommunika- Ämter" zu blicken. B. Kleinheyer beschreibt die Aufgaben des sozu-

neuefeSe"SChaft- " elektronischen Medien ein Stück sagen in amtlicher Eigenschaft Segnenden. W. von Arx zeigt die Mög-

teuh Rell8'on' ein lnstrument der Aufklärung und der Rückver- lichkeiten der Laien. Benediktionsfeiern zu leiten. Die Bedeutung der

ein C'iUn8 e'ne e'nSt sakrale Welt Paralle' dazu diskutiert noch Schriftlesung in Segnungsgottesdiensten untersucht E. NäboU. Die

sarne3 Hg Fragc" ob und 'nw'ewcit Religion in unterhalt- Rolle von Gesang und Musik unterstreicht P. Harnoncourl. Mit dem

er Weise, wie in den USA, dargeboten werden kann, ja sich den theologischen Ort der Heiligen beschäftigt sich H. J. Limburg. Der

zu,ertma^St^'3en dcs Showgeschäfts unterwerfen soll, gewissermaßen erste Teil, den man eine allgemeine Benediktionenlehrc nennen

en Zerstreuung und Erbauung. könnte, zeigt - obgleich von vielen Autoren verfaßt - eine große Ein-

(]ju^eses ^ut'h ist lesens-und bedenkenswert. Es ist eine Art Kompen- heitlichkeit in den Grundüberzeugungen; er ist aus der Natur der

DDR ^bemenkreis -Religion im Fernsehen". Als Rez. aus der Sache trockener als der spezielle und mehr konkrete zweite Teil.

b|e We'^ man dabei durchaus, daß hierzulande viele Einzelpro- Die Vff. der Beiträge dieses zweiten Teiles gehen pastoralliturgisch,

Jah e 01 existieren, obwohl auch die DDR-Kirchen sechsmal im historisch, volkskundlich, kulturgeschichtlich, soziologisch und lite-

Bild"'m '>r°gramm 'n einer Viertclstundcnsendung „in Wort und rarisch an die Sakramentalien heran; sie machen Vorschläge zur

loh ornrnen- Da aber auch in andere Fernsehkanäle geschaut wird. Gestaltung der Segensfeiern mit Fürbitt- und Predigtanregungen, sie

Schaft"S'C'1 e'° k"l'scnes Nachdenken über „die kanalisierte Bot- denken die Angebote des Rituale weiter, machen Verbesserungsvorschläge
und beurteilen das in der Agende Gebotene nicht kritiklos.

Uiprio _ .. . „ . . Die Segnungen sind eingeteilt in diejenigen, die mit dem Kreislauf des

* K Gottfried Kretzschmar 6 6 .. .. . • , , .

Jahres, und solche, die mit dem Menschenleben zu tun haben, danach

kommen Segnungen zu verschiedenen Anlässen zur Sprache - damit

Praktische TheOlOClie* gliedert das Werkbuch übrigens anders als das Benediktionale, wcl-

L i ti rn ipuuicconc h af t ches nach pfalTgemcinde. Familie und Öffentlichkeit unterscheidet.
LllUrgieWISSenSCnan Die Segnung des Adventskranzes wird von F. Schneider zum Anlaß

^e'nz A rt genommen, über das noch nicht alte vorweihnachtliche Symbol des

Bcncdik7rCHcinrich Rennin8s: Heu,e segnen. Werkbuch zum Adventskranzes in Kirche und Haus nachzudenken. Die Kinderseg-

paston,i !,° ' ^'b^-Basel-Wicn: Herder 1987. 399 S. 8' = nu zm Weihnachtszeit und ihre gottesdienstlichen Möglichkeiten

^oralhturgischc Reihe n Verb, mit der Zeitschnft „Gottes- , „f . ... ., . . „ 7Z . . ■ , ,

a'enst'.gen DM38- stellt .4. Wamel dar. Die Weinsegnung am Johannistag kommentiert

y. B. Schneider und bietet dazu Gestaltungshilfen. Segensbrauchtum an

(jje pCrz'8 deutschsprachige Liturgiewissenschaftler haben dem um Epiphanie erläutert M. Eham. Kerzenweihe und damit zusammen-

sar prneuerun8dcr Liturgie sehr verdienten Trierer Liturgiker Baltha- hängend Lichtsymbolik und Lichtmeßbrauchtum einschließlich Bla-

^ lscher eine Festgabe zum 75. Geburtstag überreicht. In gegen- siussegen erklärt K -B. Müller. Der Kreuzverehrung und Kreuzseg-

E ger Absprache und disziplinierter Zusammenarbeit liegt als nung in Geschichte und Gegenwart widmet L. Bertseh einen Beitrag.

iene 6m Werkbuch zum 1978 (in der DDR Leipzig 1979) erschie- Die Volksfrömmigkeit des Palmsonntags und die Segnung der Zweige

'■seh" Bened'k,ionale. dem Buch der Sakramentalien der katho- werden von A. Pomella untersucht. Mit den Wurzeln und der heuti-

eine ^ Klrche im deutschen Sprachgebiet, vor. Das Rituale ist - nach gen Gestaltung der österlichen Speisesegnung beschäftigt sich A:. Rich-

Ujjjj. NVort von Balthasar Fischer - das liturgische Buch, „das am ter. Die Kräutersegnung an „Mariä Himmelfahrt" und ihre kultur-

großltlelbarsten auf den Gläubigen zukommt, das in seine Welt, in die geschichtlichen Zusammenhänge zeigt R. Berger. Den „getauften"

Sch e" Stunden seines Lebens, zuweilen sogar in sein Haus, in seine heidnischen Brauch des Wettersegens und der Segnung der Fluren

^Ur>e und in seinen Stall eintritt". stellt E. Nagel vor. Ein tieferes Verständnis des Tischsegens ermög-

naieer das Wci"kbuch zur Hand nimmt, muß immer das Benediktio- licht T. Perler mit seinem Beitrag. M. Klöckner gibt einen Einblick in

sehen'1'"1 Bl'ck haben, womöglich auch die 1984 erschienene römi- den Brauch der Gräbersegnung an Allerseelen.

kejtd 10 'VP'ca „De Benedictionibus", welcher die Aufmerksam- Bei den Segnungen im Laufe des menschlichen Lebens erklärt K.

Daer 8earheiterdes Werkbuches auch intensiv zugewendet wird. Küppers die Feier der Verlobung, A. Jilek analysiert das Formular

GrunH enthä" cinen a"gemeinen Teil mit liturgietheologischen eines Muttersegens vor der Geburt und macht Vorschläge für die Pra-

Bene,.^beitragen und einen speziellen, der sich den einzelnen xis. Den Zusammenhang von geweihtem Wasser und Taufe macht B.

Im zuwendet. Neunhäuser deutlich. Auf die problematische Geschichte und heutige

gen si|^0riVort entwickeln die Herausgeber einige Leitsätze: Segnun- Realisierung des Muttersegens nach der Geburt weist R. Schwarzen-

hat Vr, Go,,esd'enste und gehören in eine Gemeinde; der Lobpreis hergerhin.

heit . rran8 vor der Bitte; Segnungen haben es mit der Gottbezogen- M Probst zeigt Segnungen im Zusammenhang mit Ehejubiläen,

benedSÜ D'n8C zu ,un; die Segensbitte gilt immer - auch bei Sach- Der in der katholischen Volksfrömmigkeit bedeutsame Primizsegen

miede n°n ~ dcn Renschen; magische Vorstellungen müssen ver- wird von //. B. Meyer, der Krankensegen von G. Duffrer dargestellt

Ce,/, "Werden- Solche Grundsätze werden im ersten Teil entfaltet./«. und in pastorale Zusammenhänge eingeordnet. Mildem Pilgersegen

gisch he i Und H teker fragen danach, was Benediktionen theolo- macht D. Eissing vertraut, während M. Marx Vorschläge für die

Aktionm utcn' H HoUerweger vergleicht das deutschsprachige Bene- Gestaltung eines Reisesegens für Urlauber macht. Den Beitrag über

gehen j mit dem römischen Buch „De Benedictionibus"; beide den Abendsegen weiten H Becker und A. Gerhards zu einer Abhand-

^ck w3 aUf dcn Auftrag der Liturgickonstitution, Nummer 79. zu- lung über die Segnung der Zeit.

°nach die Sakramentalien im Sinne des Grundsatzes von der B« den Segnung zu verschiedenen Anlässen beschreibt W.