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Ausgabe:

1989

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 5

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ebenbildhchkeit. der Sünde und der neuen Menschheit in Christus Vf. gliedert seine Darstellung übersichtheh. In einer kurzen E.nfuh-

*"d nur sehr knapp am Schluß der Studie angeleuchtet. Von diesem rung wird das Anliegen mitgeteilt: Gottesdienst als Gemeindeaufbau:

Hintergrund her lassen sich vielleicht doch mehr Konkretionen einer das meint eine ständige Gestallungsaufgabe. die nur gelingen kann

normativen Ethik entwickeln, als es im Rahmen der Voraussetzungen wenn sie aus Dankbarkeit dafür geschieht, daß Gott uns mit Wort und

Möglich ist. unter denen hlerdie Idee der Menschenwürde betrachte. Sakrament dienen will, um Gemeinde als sein Werk zu bauen. (140

wird. In einem 1. Abschnitt (Wahrnehmungen) werden exemplarisch drei

Bereiche - aus der Ökumene, der äußeren Mission und den Frei-
R°stock Joachim Wiebenng kjrcnen - auf dort gewachsene Erfahrungen mit Gemeindeaufbau in
_ den Blick-genommen. Neben kritischen Rückfragen werden gewichtige
Gesichtspunkte für einen Bau von Gemeinde aus dem Evan-
AnKelini, Giuseppe: II trattato teologico di etica sociale. La sistematica e Ic ge|ium hervorgehoben. Der Frage, inwieweit Gottesdienst in einem
^estionirondamcmalilTeologiaXIII, 1988,167-182). «anzheitlichen Sinn als Oikodome verstanden werden kann, wendet
|var: Hva anne. enn etisk subjektivisme? (NTT 89. 1988. jj£ - ^_ Abschni„ zu (Dimensionen). Verschiedentlich sieht der Vf.

»~ , ji.u- Brhit das biblische Verständnis von Charisma nicht voll entfaltet, was sich

Au«. Alfons: Verantwortete Vermittlung. Bausteine einer medialen Ethik das DlDIlSCne v trsianun ^U-rhl«-» «nV«nfi

,ln: [Moser. G l /ei.gespräch Frciburg-Bascl-Wien: Herder 1988. jeweils in der gottesdienstl.chen Versammlung niederschlagt. So kann

S. 63-84). heute Gottesdienst durch eine Ethisierung in seiner Eigenart, durch

«riämmer. Vincent: Moral sensitivity and the free will defence (NZSTh 29. Ak,jvierung eigener Potentiale in seiner Normalität oder durch Begei-

l987.86-100). sterung für das Außerordentliche in seiner solidarischen Einheit

Gronemeyer, Reimer: Orthothanasie - Vorschläge für einen therapeutisch bedroht sein. Dagegen formuliert Vf. Charisma als „Begeisterung für

ees|chencn Abgang aus dem Leben (Univ. 42,1987,187-196). das Alltägliche", eine Gabe, die sich verdankt, erfahrbar wird, wo

Honecker. Martin: Zeichen statt Argumente? Zeugnis und Begründung in der Unterbrecnung des Alltags geschieht und erlebbar aus dem Wort Got-

**<EK 22,1989,2,31-34). , tägliches, erbauendes Geschehen, das ,.Sprachlosigkeiten"

Hunermann. Peter; Das neuzeitliche Menschhei.sethos und die Kirche: unc M a g charisrnatischen schließt Gemeindeaufbau aus

s^'ema„sch-theo.og,scheRenexion(ThQ .67. .987,7-25). "ZTo«*ZteM auch dessen evangelistische Dimension ein. die.

f0««. Hans: Ist erlaubt, was machbar ist? Bemerkungen zur neuen Schopfer- dem Gottesdienst auen ucssen g verschiedenen

ro|l«desMenschen(Un,v 42 1987 101-115) nach einer biblischen Besinnung (Acta 8), auf den verschiedenen

«*. Trau ou jEÄS 2 'Ghanas," als Thema der Ethik Hand.ungsfe.dern vorgeführt wird. Sie rag, in D.akonie. Jugendarbeit.

,2T"K 84,1987 87-117) Seelsorge. Kasualpraxis am Grabe und Predigt hinein, insofern der

lt^h<>pf. Hans-Georg: Gentechnik und Ethik (I u. II) (Standpunkt 16. 1988. Mehrwert dcsfiw„ Namens gegenüber allen menschlichen Namen

-9<>-292 u. 327-329). ^" Eindeutigkeit verhilft und Gemeinde baut (79). Zuletzt nennt Vf.

Schaner Bruno: Pluralismus in der Ethik. Zum Stil wissenschaftlicher sabbal|iche Dimension, die jene entlastende, festliche Ruhe um-

^ontroversen. Münster/W.: Aschendorffl988. IV, l44S.gr. 8- = Münstensche jeßt ^ aus einem liturgischen Gottesdienst als dem gemein-

zur Theologie, 55. Kart. DM 38,-. SC ' , A „fPINtHndencn in den „Gottesdienst im Alltag der

Volker: Die ungeborenen Kinder in Gottes bedachten Händen samen Fest des Auferstandenen

(LuThKl? iqus i !■» Welt" hineinwachst. .

Joachim. (j'berlegungcn aus der Sich, der theologischen Ethik (in: finden Dazu gehört ein neuer Umgang mit der Bibel als ein Lcbens-

Frö"lich helfen 1988/2 34-37) akt der „aus dem gemeinsamen wie einsamen, sonntäglichen und alltäglichen
Zusammenhören" gewonnen wird. Sodann geschieht einladender
Gemeindeaufbau, wo das Amt des Wortes der Eigenbewegung
der Botschaft in Vollmacht dient (Lk 10.16) und nicht in „kraftlose
Demut" flüchtet. Endlich gilt es den Sonntag als „Tag der Recht-

1 ■ „,,,,„ fertigung des Sünders allein aus Glauben" zu entdecken, an dem „der

Christian: Gottesdienst als Genuindiaufhau. Ein Werkstatt- * Menschen willen bedacht (wird) und nicht um seiner
"««Cht Göttinnen- V.nnVnVw** * Runmdil 1988 235 S. er. 8 .

Praktische Theologie: Allgemeines

Kart"rNiV?ttln8en: Vandenhocck & Ruprecht 1988. 235 S. gr. 8'. Mensch um des Mens.

DM 29.80. Leistung willen" (127)
£jn ^ Aufgrund des Gemeindeaufbaus vom Gottesdienst her ergeben sich
n°Cn in H attDer'cru zieht Bilanz und versteht sich als Angebot, das Folgen (4. Abschnitt). So gehen von nichtverzweckten, schönen Got-
lädt. rjje Cr Erprobung steht und so zum anregenden Gespräch ein- tesdiensten (Ps 27) ungeplant und unvorhersehbar die „größten Wir-
Versuc(ie Vorl|egende Publikation basiert auf erfahrungsbezogenen kungen auf den Gemeindeaufbau" aus (134). Unter der Überschrift:
lempr n Und 'st darin wohltuend, daß der Vf. Anteile am eigenen „Aus der Taufe wachsen lassen" wird deren elementare Bedeutung für
einbe?je^ m'ttciJt und damit glaubwürdig in eine Lerngemeinschaft den Gemeindeaufbau überzeugend dargestellt. Nach Auseinanderleben
jn ■ '? anscr|aulichen Schilderungen aus persönlichem Er- setzung mit einem Taufverständnis im Sinne eines objektivistischen
rariSche ^"ä'rigen Materialien (sie reichen vom Leserbrief über lite- Sakramcntalismus bzw. eines subjektiven Fideismus, wird die Taufe
und durchCXtC Crproh,e Modelle bis hin zu Vorträgen und Predigten) als ein „lebenslängliches Hineinwachsen in Christus" (Limapapier)
Grundan| St'mrnen von Journalisten zur kirchlichen Praxis wird das verstanden und als „weitgeöftnetes Tor" hin zur Gemeinde als Leib
der bib|j !f8Cn verdcutlicht. In Orientierung an „Kristalltextcn" wird Christi beschrieben. Die Tragkraft der Taufe besteht auf der Grund-
an Ges > °' 3n den besprächen mit Luther der reformatorische und läge, daß „der Anfang in Christus schon gemacht ist" und darin zum
Hinterg racnen mil Bonhoeflcr der jüngste kirchengeschichtliche Ausgangspunkt für Oikodome wird (160). Die darauf folgenden prak-
nteint]Ca Jr s'cnIr>ar, vor dem die in Teil I der „Lehre vom Ge- tischen Anregungen sind ein Beispiel dafür, wie sehr Theologie Praxis
w°net W(. ,au"dem Leser vorgeführten zwei Fragen praxisnah bcant- fördert und Praxis Theologie auf Spuren bringt, die zu Entdeckungen
c'genCn sollcn: Wo gelangt die Kirche am intensivsten zu ihrer führen. Noch immer leidet der Gottesdienst unter einer notvollen
e'8enrnäch ahrung? Wie rang> Gemeindeaufbau an. wenn er nicht auf Trennung, die es nicht zu einer Gemeinschaft der Generationen in
254) ''8eS Bauen von Gemeinden hinauslaufen soll? (ebd. 251 ihrer gegenseitigen Bereicherung kommen läßt. Für einen ganzheitlichen
, die vielfältige Gemeinschaft vertiefenden Gottesdienst werden

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che'r ^,teSdienst als Gemeindeaufbau" ist an vielen Stellen ein in glei- Beispiele aus der Begegnung mit dem orthodoxen Gottesdienst, dem

raSch i'Se. Von Leistungszwängen entlastendes und durch über- Judentum, den afrikanischen und asiatischen Kirchen, der röm.-kath.

üc Einsichten erhellendes Buch Kirche und mit der reformatorischen Tradition angeführt.