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Ausgabe:

1989

Spalte:

358-359

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Trilling, Wolfgang

Titel/Untertitel:

Studien zur Jesusüberlieferung 1989

Rezensent:

Holtz, Traugott

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Theologische Literaturzeitung I 14. Jahrgang 1989 Nr. 5

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.hvtrakt" los- Jedoch: Nicht nur um eine Zuweisung des Hebr an eine Geschichte
Bnefe und ihre theologischen Posit.onen eigenartig ..abstra io christlichen Platoniums" geht es in dem vorliegenden Buch, son-
*** von der kirchliche, Realität. Nicht unbedingt neu, gtachwohl J»^^™ von Ansatz her zu einem Gesamter
durchaus sinnvoll und zu begrüßen is, M.s Bemuhen, den p e - - mallem «pn ^ ^ ^ ^ ^
donymen (der Begriff „deutcronym" verschleiert m. E. den SM»- _ ^ ^ einzdnen Kapiteln
verhalt,daßdieSchr,ftenebennichtvonPaulusstammen,0bwohlsie ( _ melaphysische Dualismus" des
diesen Anspruch erheben) Charakter der beiden Schriften Zu erweisen ^«^Zden ist mit den "categories of permanence and
und ihnen gleichwohl einen positiven theologischen Wert zuzuwei- ^ ^ 139f.l55) ist es gerade dieser „Piatonismus", der
Insofern reiht sich die Untersuchung ein in eine Forschung- sa . ^ ^ ^ ^ M'öglichkeit gewährt. sein paränetisches
tendenz. die der These vom „Niedergang" der Theologie in der naen- Grundan|iegcn jm ßlick auf die „Instabilität" des Glaubens seiner
apostolischen Zeit widerspricht. Adressaten durchzuführen. Eben der Verweis auf die die „himmlische
Bethel . Andreas Lindemann bestimmendc „Permanenz und Stabilität" soll den Adressaten

dazu verhelfen, ihre gegenwärtige Glaubensanfechtung zu überwinden
und zur vollen Gewißheit des „ein für allemal" verbürgten Heils

""»npson, James W : The Beginnln» of Christian Philosophy. The m ge,angen Ein „metaphysischer Dualismus" (und im Zusammen-

Epistle of the Hebrews. Washington: The Catholic Biblical Associa- ha ^ jnm auch cine en,sprechend „dualistische Lesart des Alten

t'on of America 1982. VI, 170 S. 8" = Catholic Biblical Qiiarterly. Testaments) erscheint hier - im Hebr - ganz unmittelbar ausgerichtet

M°nograph Series. 13. Kart. $ 5.50. auf eine ganz konkrete Paränese (vgl. in diesem Sinne z. B. S. I39fzu

. ta seinem zentralen Teil stellt der vorliegende Band eine Sammlung Hebr 1 ,5- '^"^j.^^ guches hal in den einzelnen Kapiteln

■n sich abgeschlossener Aufsätze zum Hebräerbrief dar. von denen die •hpr7euoenden Nachweis Tür solche Grundrichtung der theolo-

^ten zuvor bereits in Zeitschnften erschienen sind (Vorwort, einen u erza g^^ ^ ^ ^ ^ ^ _ ^ ^ ^

* VIO. Theologische Grundthemen des Hebr. - wie das des Oiau- gn eh vermerkt-einer allzu einseitigen Sicht des im einzelnen

bue"s im Hebräcrbrief (S. 53-80) oder "The Katapausis Motif m au»™« religionsgeschichtlichen Problems des Hebr zu

*W (S. 81-102) - werden dabei ebenso erörtert wie einzelne gewu3 sehrW-en^ g^g^ ^ ^ ^ ^

Kapitel oder Texte des Hebr, so (in der Reihenfolge der Kapitel) l™*Uen " sie sich weniger an ihn als vielmehr an den Hebr

Hebrews 5: I ,-,4 and Greek Paideia" (S. .7-40). "The Eschato- Sinne der Feststellung H. Brauns: „Wer der

2» ofHebrews: A Study of 12: 18-29" (S. 41-52). "Hebrews 9 and selbst - ITag>. ^ der GewißheUi wie sie m

He»enis,ic Concepts of Sacrifice" (S. 103-115), "The Conceptual Metaphys,zurückhallend gegenüberstehen" (so in

^ground and Purpose oftheMidrash in Hebrews 7" (S. 116-127), "e™e™ ■ » m) Ganz in dicscm Sinne ist es übrigens auch kein

Jhe Structure and Purpose of the Catena in Hebrews 1: 5-13 TMX , . durch eing Reflexi0n zum Thema

S '28-140, sowie "Outside the Camp: A Study of Hebrews .3: ™^£™£^r abgesch.ossen wird (S. 160-162). Fragen

9-l4" (S. 141-151). Gleichwohl handelt es sich hier keineswegs nur Hebrews d ^ ^ ^ dem ^ ob ^ inwiewelt der

lm ^ne mehr oder weniger zufällige Aufsatzsammlung. Vielmehr Steuers Kalegt)rien aus der platonischen Schultrad.t.on

gründen alle Aufsätze je auf ihre Weise die im Titel des Bandes aus- J^lSShnillg dcs theologischen Grundanliegens des Hebr

**Prochene These, wonach der Hebräerbrief insgesamt als ein Doku- jse docn 7Ugleich eine Auslieferung urchristlicher Glau-

mem der „Anfänge einer christlichen Philosophie" zu gelten hat. und wi g an ^ bcstimmte philosophische Onotologic s.gnali-

umreißen somit ein bestimmtes Grundverständnis des Hebr. das in Den ^ »« ^ ^ ^ ^g^.^ zu dncr _ idea,,_

^'ener Konsequenz bisher noch nicht vertreten worden ist. Kenn- s Philosophie, die in der weiteren Geschichte des Chnsten-

««hnend für die Richtung, in die der Autor zu gehen beabsichtigt, ist si.se ^ ^ über ^ Hefer hjnaus worden ,st;

°ere,ts das erste Kapitel, überschrieben "The Riddle of Hebrews tum. h(. Phiiosophie" (Justin, Clemens. Origenes usw.).

S- U'6): Hier werden nacheinander die z. T. bis heute diskutierten eben als, _ Dokumenl der iAnfänge christlicher Philoso-

Unterschiedlichen Modelle hinsichtlich der Bestimmung des rehg.ons- Vom _ zeichnen sich hier Grundfragen und Grundpro-

f^hichthehen Ortes des Hebr vorgeführt, jeweils der Kritik unter- ph-e J egeschichtc insgesamt ab, Grundfragen nicht nur

Z°een und damit zugleich die eigene These vorbereitet. Auch wenn Wcmeoer enen Beatimmung des Verhältnisses zwi-

£ Autor des Hebr selbst noch keineswegs als ein „Philosoph zu n«hlhd. X l phi,OSophie. sondern auch hermeneutisehc

^lehnen ist (S. 158-160). sind für ihn doch in ***** ^SdS« hinsichtlich einer sach-.,^ situationsgerechten Weiter-

2J«We "metaphysical assumptions" charakteristisch, für die Art ^^^kh« ülaubcnstradition. Die eigentümlich „plato-

J"e; Argumentation sogar "a constant metaphysical dual.sm ^ * der djes Hcbr geschehen ist. steht da ja nur

g 13>- Dies alles verweil den Hebr in den Zusammenhang der msiernnd ^ Grundf die die Theologiege-

^"ichte des spätantiken (mittleren) P.atonismus, in den - jeweils »£g%£L heutigen Tage begleiten. Uber all das hinaus, was in

^maufihreWeise-auch Philo von Alexandrien und die Gno- ^ Buch im einzelnen für die Auslegung des Heb

Sls "'hingehören (S 16H Im Sinne des Autors bedeutet solche Orts- dem vorliegeno das s{e Verdiens, des

-—ng S^^X gegen die offensichtlichen ^^^Sg,^*.^

f ^mmenhange zwjschcn Hcbr und Jüdisch.Urchr,s,..cher Apota, JJSÄ ins Bewußtsein gerückt zu haben.

ywPtlk- Unter der Voraussetzung jedenfalls, daß im Hebr entsprechend und e.ndnng Hans.Friedrich Weiß

S*? Tradition und Redaktion unterschieden wird (S. 13). besteht Rostock

lun.. diC Eigenart dcs Hebr 8eradc darin"d3ß"3Uf ''"u ^'.."f ,• r „o siuttaart- Verlag

^ nie der Frühgeschichte des Christentums zu ve^tehen J a Wq, ^«^J£**^^AÄ

zun v. 'e Slcllc ^ner ursprünglich „apokalyptischen Weltsicnt Bibelwerk 1988. 368 S. 8 - Mutig

"Ahmend die Hinwendung zu den philosophischen Kategorien des , Kart DM 39,_. v ,k ,. h c Rihpl

^»■«nu. getreten is, (S. 153f sowie bereits S. 1 Sft Dement- Bibclwissenschaft verdiente Verlag ^o.isches Bib -

Wnd ^ im Sch.ußkapite. - unter der übercchrift T wj^k Stuttgart hat eine neue Reihe eröffnet,in der Biblische A sat z^

^•ontoari^Phito»ophy"(S.152-162)^eLimento^ ^J^w^^.D»Vrtolto^^&^

und ^ePtl°n dcs »ebr im ..christlichen Piatonismus" eines Giemen tand > * B Norbert daß „der elgentliche Fortschntt

n th°?enes ««ogen: "Hebrews thus represents a pre.im.nary stage J^«, Erkenntnis ... weiterhin noch am ehesten
lhe ehurch'sadoption of a Piatonic metaphysic" (S. 158; S. 160).