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Ausgabe:

1989

Spalte:

354-357

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Müller, Peter

Titel/Untertitel:

Anfänge der Paulusschule 1989

Rezensent:

Lindemann, Andreas

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 5

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■ o rvH Für das I ehen der-Kirchcn in der Gegenwart betont Martin die not-

wurde dazu durch Vorträge an, Golden Gate wend ge des Wendigen Gefstes zur Hertschaft Christi, die

forma, und auf der Jahresversammlung der ^J* ™™^ v0„e Partncrscnaft a„er Gläubigen untereinander, die verpflichtende

S^es 1982 angeregt (V.l). Martin stell, sernenltot«« .n «nen ol urt ^ ^ .chließlich die Bedeutung

*Wen ökumenischen Bezug. Er geht davon aus. daß in Jen»«*« ^an * wichtigstem Element chnstlichen Lebens, auf die

allenthalben nach Erneuerung und Verbesserung der gottesdienst- der L cbe oottes ais vv.c *

"ichen und gemeindlichen Praxis gefragt wird. Verbindliches Hören steh alle Hoffnung gründen muß (144).

a"f die paulinischc Argumentation in I Kor 12-15 soll hier Anregung Naumburg (Saale) Eckart Re.nmuth

und Hilfe geben. __

Dabei sind es vor allem die konkreten, von Paulus gegenüber der

Gemeinde in Korinth angesprochenen Probleme, die Martin als aktu- - Bisweilen wird der Versuch eines direkten aktuellen Bezugs gewagt ,vg..

•J« kirchliche Probleme wiedererkennt: Der Anspruch von Pfingst- 45f:53 64 b). sgebers der Nachgelassenen Reden und Auf-

bzw. Charismatikern, das Reden in Zungen als Echtheitszeichen Ernsl Kiihlcr (vgl. Anm. 6 zu Kap. Vi.

™* ein authentisches Christentum zu bewerten, die Frage naen acr } ^ Rap yl|I Ljteraturverzeichnis 161). Zitate aus zweiter Hand wer-

Gemeinschaft von Männern und Frauen in der vollen Wahrnehmung ^ ^ j und 6 zur Einruhrung, Anm. 8 zu Kap. III sowie Anm. 8 zu

kirchlicher Verantwortung, die Frage nach Inhalt und Gestalt chnst- ^ y

llcher AuferstehungsholTnung heute, und schließlich die durch 14,26 , Djes js, sjcher uberwiegend durch den knappen Charakter der Anmer-

ausgelöste Frage nach der Beteiligung aller Gemcindeglieder an der kungenzur Übersetzung begründet.

Gestaltung des Gottesdienstes (VI-Vll) - Fragen, hinter denetr vor « Martin geh, davon aus, daß „Reden" auch in 14.34 msp.ner.es Reden

WirkHch^t der Gemetnde, ™*™<J%^^ ^^^^^^^^^^ **
*««tes und (im Blick auf die Autorität und die seelsorgerl.che Rolle

aes Apostels) nach Bedeutung des kirchl. Amtes heute steht (2-4). 7wischcn Männern und Frauen führte (85II). Die Spannung zu 11.5 bleibt bei

Die angeschnittenen Probleme sollen in der fortlaufenden Exegese „ Deutung freilich ungelöst (vgl. 840-
der genannten Kapitel geklärt werden. Martin stellt den Abschnitten , ^ ^ dagcgen p Renkopf, Grammatik des neutestamenthehen Gne-
Sf'ies Buches jeweils eine Übersetzung des behandelten Textes sowie chischüöttingen "1976,252, Anm. 1
lhr ^geordnete Anmerkungen voran. Sein Buch ist offensichtlich an
eine breitere, interessierte Leserschaft gerichtet. Ein kurzes Schlußwort
faß, die Ergebnisse im Überblick zusammen; Anmerkungen, ein peter; Anfänge der Paulusschule. Dargestellt am zweiten
L'teraturverzeichnis sowie Register zu Stichworten, Autoren und Thessalonicherbrief und am Kolosserbnef. Zunch. Tn.to'^er
Schnftste..en schließlich an. Die Erklärung des Bneftextes ist Verlag .988. X, 346 S. 8' = ™ The°^
'"s,ruktiv und engagiert geschrieben1; ihr dient auch die reiche und Neuen Testaments, 74. Kart. UM jj, .
^rucksichtigungder Beziehungen zum Kontext und zur übrigen pau- anzuzeigenden Buch handelt es sich um eine Dissertation,
'"'sehen bzw. biblischen Literatur. Der überwiegend sparsame Ge- Bei oc™ ^ ^ Streckcn neben dem Pfarramt erarbeitet
Jjiueh der Sekundärliteratur2 ermöglicht es bisweilen nicht, dem die ^ ^ ^ Verarbeitung der jüngsten Diskus-
eser zitierte Entscheidungen plausibel zu machen'. w0 Thema vor allem im nicht-deutschsprachigen Raum, sind
U|e Lektüre des Buches hinterläßt ein lebendiges Bild der geistigen s.on vcr7cihlieh tragcn gleichwohl aber mit zu dem Eindruck
"uation der Gemeinde in Korinth und des Ringens des Apostels um von vor ^ (J Jahren hüUe
An manchen stc|len m Martins Exegcsc zur Auseinande.e,- e, *^Ln.
r '8 ein. So bleibt fraglich, ob das Stichwort „Gesetz" in 1 inaer * be„jnnt mit einer kurzen Problcmanzeige zur unterschiedlichen
ersetzung mit "ruling" (Verfügung. Anordnung) richtig wieder- " d B riffs „(paulus-)Schule" in der Forschung. Sein
geben ist (75). Die Erläuterung stellt dazu fest (76). daß wegen eines veroenou^ ^ ^ ^ ^ „Übergang von Paulus zu den nachsenden
alttestamentlichen Beleges zum Schweigen der Frau in der i ^ Buf der thc0|0gischen und der literarischen
eme.ndeversamfnlung nur an ein Gesetz im übertragenen Sinne Paul,nl L s j); dazu wil, er jeweils paulinische Texte mit
wnannt werden Röm 3,27; Gal 6,2). genaugenommen an das von "en ^ ^ detai„ierten Exegesen verglei-
S ÖS m der Aut°ntä. des Herrn Angeordnete (14.37) zu denken sei W « 2 weist M knapp und ohne neue Aspekte die
87»- Das Schweigegebot wird m. E. zunächst auf die umfassende i ^ E pseudonymen Pau,Usbriefe nach.
«B«ng an die Frauen, sich unterzuordnen, zurückgeführt; diese uneem cincIseits die deutliche literarische Abhängigkeit
I '?"8 aber ist durch^s schlüssig auf Gen 3.16 zu beziehen (so die Für 2Thess den ^ diesem signifikant abweichenden
^„ Kommentare). Darüber hinaus war es Frauen auch im Tem- von YThe», and ^ ^ lTness4>,3ff mlt
J "b^. Synagogengo.tesdiens. nicht gestattet, das Wort zu ergreifen; sprachhenen > ^ situation.. und 2Thess
'?*'rd dUrch die jüdische Auslegungstradition des AT bestätigt. .^rf" Ben erkennen, „daß Paulus offenbar als normative Größe
han!an Wird dem Vf- ^stimmen, wenn er generell den Zusammen- 2 «W™^ ,}) Auch rür Kol bestätige sich ,m Stilver-
Jüchen der Auferstehungshoffnung (bzw. ihrer Leugnung) und der^ 8 dje nicmpaulinische AbfassUng. die These
b L ;k',chkeit d" Gemeinde feststellt und dies an den im Brief, gleich und der * Abfassung.. weist M. zurück, doch se,

üb m JCdem Fa" dienen kann, bleibt fraglich. Z. B. wird 15.19

0Jir in this life we are those who have set our hope -n Christ ™™ 2Thess bzw. Kol: Die eschato.og.schen Entwürfe^

dun;-' • Und ^ Penphrastische Formulierung gedeutet5; die Wen- scher, Paulus u > m das Apostel- und

u"8 ist docn aber auch bei Anschluß an die gängige Übersetzung als Taufe und Kos^ J ^„j,. Zur Eschato.og.e: Die Exegese

iS 6 Leu6"er der AuferstehungsholTnung gerichtet zu verstehen. schließlich da ( ^ (§ 2,_41) bnngt allerd im

baplW'rd Übe^z.t: For (otherwise). wha. will they achieve who are vonJTnes ^ ^ gilt auch für die Exe-

whv k f°r,heirdyingbcKiies?lfthe(completely)deadarenotra.sed ^ 2ThMs2J_12: Die ablerne werden gr^henatar durch-

Mart „ l ,hey baPtized for themselves as dead persons? (107) *« , m (S 43: Die Aussage von 2,2 se. „als Ausdruck

ersteh ^ bestritteneS Anliegen, eine Leugnung künftiger Auf- aus tradrt g ^ anzusehen„ ^ Pedek, zelge

Übe^ng in Korinth nachzuweisen, wird durch diese ungesicherte aune astjsche Hochstimmung" in Erwartung der Aonen-
e^etzungnichtüberzeugender