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Ausgabe:

1989

Spalte:

301-303

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Splett, Jörg

Titel/Untertitel:

Freiheits-Erfahrung 1989

Rezensent:

Frey, Christofer

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 4

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uptet /.war. die durch die „transzendentale" Anthropologie stände, eine definitive Auskunft zu geben. Freude und Verdruß
erhobenen Aussagen über das menschliche Dasein verdankten sich wechseln einander beim Lesen ab aber Stil und Anordnung der

nicht der Eigenart einer besonderen kulturellen Tradition, sondern Gedanken (Argumente treten zurück) hieben oft dunkel. Hier spricht

*ien als ..transkulturelle" Aussagen (193) für das Menschscin über- ein Enkel Heideggers, der mit Lust unlustige Substantive tariert, und

haupt gültig und verbindlich. Aber diese Behauptung dürfte sich in- ein defensiver Konservativer, der aus dem geschlossenen Zirkel einer

s°fem nicht aufrechterhalten lassen, als die ..transzendentale" katholischen Philosophie heraus der gegenwartigen Welt thre Defizite

Anthropologie auf einen solchen Menschen zielt, der als geistig-freies bescheinigt.

Selbstbewußtsein immer schon für Gott aufgeschlossen und durch die Ziel dieser ta«» Gedankcnlolgc ,s, Erfahrung der Ge^rtS.e

Pole des Hösen und der Erlösung bestimmt sei. Folglich wird auch die setzt voraus, daß jenseitige Gegenwar. nicht verloa bleib, 2) Wie

^age nach der göttlichen Heilsoftcnbarung über das Problem des gewinnt das gestaltlose Jenseitige Profil? Ini „Lieht des Unbedingt n

*>*.> und der Sünde eingeführt. Das Basisprinzip der von K. Rahner (Teil .»soll zunächst der Mensch in «'"^^^^T^'

«««lehnten ..transzendentalen" Methode der Anthropologie, daß die nicht im Nichts des Buddha als der absoluten Enthaltung , », son-

'^duz.bleCegenwartdesdeistesunddasunthematischeBewußtsein (tarn im „Prinzip ^J^^J^f ^ÜSSSTS

*■ Absoluten ,n jedem wahren menschlichen Ak, eingeschlossen se, (37). das in der christlichen Botschaft als ^^Hoffi^mg vor-

ist immer schon in Anlehnung an (.rundaussagen der euro- standen werden kann (42). Rahners anonymer Glaube 750 mrd von

«Christlichen Tradition formulier,. Dieses Basisprmzip ist über- Sp.ett am Lebensvollzug (vor al cm Ph, osophieren) , en.,hzu, .

di* auch für den den Buddhismus, den. .induismus. den /oroastris- Kühn ist die Behauptung, die Bc ru. unga ^^^ff*.

das Judentum, den Islam und das Christentum einschließenden den Protest gegen bestehende Zustande um an I e,bn zu te»n (79

Phänomenologisch-tvpologischen Religionsvergleich leitend - als ob nicht erst die Berulung aul Gott kritisch zu klaren wäre! Hat

t'81-183), ^ItZTZcr*^ Je Haltung de, Chri- nicht der Absolutismus moderner To|a Ua= Vorlau.er ,m

Slcn.ums und seiner Heilsoftcnbarung zwangsläufig hervorgehen Absolutismus von Kirchen, darunter beso de * ^
?«*• V. stellt deshalb auch ausdrücklich fest, daß sein Resultat des Der 2. Teil (IL Lebensbedingungen) so II de <*"*^™«™

Rc|i8ionsvergleichs mit dem Ergebnis der Absolutheitsschrift Lebensvollzug darstellen. Der philosophisch .„.gedachte, I ruhe,

^roeltschs übtm^mmt ^O-m,: Das Christentum stelle den ^^«^^^2^

H°hc- und Konvergenzpunk, der religiösen En.Wicklung dar. Aber die vor allem in der Abwehr ^V«-

* Unterschied zu Troehsch will V. zugleich an der objektiven Ab- der Leser ^^^S^SSSl ^^SX

S0l^hcit des C hristentums festhalten. Durch die Berufung auf die disten des Glucks durch WbÄvenrv. J^y^^^

""anszendcn.ale" Methode der Anthropologie und ihre vermeintlich fechter des Wohlfahrtsstaats (131). I bc alt

:-,ranskul,ure..e" Geltung läßt sich diese behauptete Absoluthei, ^O^^^^^^^l^^^^^Z.

£■* »«„ hcgründcl, ,Ln diese Begründung bliebe zirkulär: Soll logen, die sexuelle Behebrgkei. g.huüc 8& M.

das Chr,s,en.um als Höchstform der pcrsonalis.ischen Religionen .utionen verachter,(148 ft) oder de "J^^^^S

8el^n, so wird damit genau der Begnfi des Menschseins zum Ziel- ebnen wollen (.59). ^^^^^^^

Zl £ ^onsgesSht. erklär,, der immer schon aufgrund der ^J^^^^Z^^^ £

vorausgesetztcn7nthropologie für den Religionsvcrgleich leitend ist. fehle die I ranszenotnz u ^

AUS di~— r-- ■ . . -

relatj

die vom Vf~ gesuchte Gottesbezug müßte in einer eigenständigen Sozial-

s dieser Einsicht hatte Troehsch die Konsequenz gezogen, daß die vom -w* ecwinnen Dem Rez. ist nicht deutlich geworden,

•-"ve Höchstgeltung des Christentums nicht mit dessen objektiver Ji.o^p .e Gesu « ^ ^ ^ ^ ^ ^

^luthei, verwechselt werden dürfe. Genau diese Konscquen wdl ltewcislast habe - weil das überlieferte und Be-

• »«Cht eingehen. Gleichwohl gelangen die Bemühungen der Schiuli- vera jjj^ scjni. Normicrungcn kenne. Oder nähert er

™«agcn, die Glaubwürdigkeit des christlichen Anspruchs aul Abso- stentnu katholischer Soziallehre: Die Abneigung

Ulht;i1 auf dem Boden einer „transzendentalen Chnstologie" zu s.cn eine i^ Liberalismus" ließ sie nicht scharf

^e,sen. über Behauptungen und Versicherungen nicht hinaus. Die- gegen ^^ nihj|islischcr Konservativismus zum Faschismus

^Einwand bedeutet jedoch nicht, das Unternehmen V.s lur geschei- geaugia ^ Woh,fahrt sakularcr Gesellschaften angriff.

" 'u erklären. Im Gegenteil, es ist nicht zu übersehen, dal rom.scn- Nihi|,smus m sich nicht mit dem Nachweis, in jedem Leben

^'Uche Theologen, durch die Wcichcnstellungen des II. Vatika- u.c■ ider,tezugaurTranszendcnzmilgcsctzt.auniclfcn.

Umi- beflügelt, Themenstellungen aufgreifen, die einmal lur die pro- un - /eitlVagen läßt den Gestus des abwehrenden Konser-

^lantischc Theologie in besonderer Weise signifikant gewesen sind. uer u . ^ cartesianische Problem, daß der Mensch

"as geschieht, von den diskutierten Einwänden abgesehen, auf eine «usrnus» ^ du monde>) sei (238) läßt sich nicht mit einer

Urchaus undogmatische und unvoreingenommene Weise. Immer «mai rc p ^ ^ Problem spüren, aber nicht abarbeiten

*h von den gettoisierenden Folgen der „dialektischen" Theologie 1 olcm.k g b j • ^^^^ Remystiflk-ation der Natur", mit

fihm- muß die protestantische Theologie' aufpassen, nicht den konncri nt a » ^ dann an den struk.

thncSChlUÜ an eine religionswissenschaftlich gewendete Fundamental- ^^JJ^J^ der .,cinen Welt" vorbei auf wiederzuinstallie
e°l°gie und Religionsphilosophie zu verpassen.

Wjcn rende Werte und den Schutz der Mehrheit, damit sie gewissenhaft

Falk Wagner

handeln kann (gegenüber dem Schutz der Minderheit) (296). Wäre der
Autor ein Protestant, so wäre er hier (und an anderen Stellen) zu fra-
^Plett ix-n „ ... Ken ob er nicht ein protestantisches Mißverhältnis zur Demokratie

Amn •"relheits-Erfahrung. Vergegenwärtigungen christlicher ■ '

DM 480p_°-'heologie. Frankfurt (M.): Knecht 1986. 352 S. 8«. geb. ^ Verlegungen zum ...rinitarischen Sinnraum" (Teil IV) halten -

mit Rahner-die Wesenseinheit von Gottes- und Menschenliebe fest.

St. Oc0 n F rank,url am Main an der katholischen Hochschule Wäre nur im Verläuf der Überlegungen die Gottesliebe „substantiell"

War,igu 8.Cn rcnc'e Religionsphilosoph legt mit diesen „Vcrgegen- geworden (um einen Begriff des von Splctt öfter zitierten Hegel üufzu-

Ar, Sje(i gcn christlicher Anthropo-theologic" ein Buch vor. dessen greifen)! Der Vf. entläßt seinen Leser mit wichtigen Überlegungen zum

^aftli ,/chwer bestimmen läßt: Handelt es sich um eine wissen- „Zwischen" zwischen Ich und Du. einen seichten Personalismus korri-

geSpracn C Abhandlung, um eine Meditation oder um ein Selbst- gierend, und zur Spiritualität der Ehe (wobei die Ehe so oft im Buch auf-

rüngCn ' r** sich um viele erinnerte ZiUtc und schmerzhafte Erfah- taucht, daß ein Leser vermuten muß. daß hier die besonderen BcTürch-

der eigenen Epoche gruppiert? Der Rez. sieht sich außer- tungen des Vf. angesichts der heutigen Gesellschaft liegen).