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Ausgabe:

1989

Spalte:

278-280

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Munro, Winsome

Titel/Untertitel:

Authority in Paul and Peter 1989

Rezensent:

Merk, Otto

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Theologische Litcraturzcitung I 14. Jahrgang 1989 Nr. 4

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janzc nicht abgehackt in viele nebeneinanderstehende Einzelcrzäh- Jerusalem sowie Judäa und Samaria beschränkte, nehme Paulus die

ngtn zerfällt. Mission so universal wahr(Apg 26,20; 28,28), wie Lukas das zunächst

'e übrigen 18 Aufsätze sind nicht nach Themen geordnet, sondern als Aufgabe der Apostel beschrieb (Lk 24,47f; Apg 1,8). In der Apg

der Reihenfolge der Stellen in der Apg, auf die sie sich besonders erscheine Paulus „gewissermaßen als das einzigartige Verbindungs-

ch -C wenigstens in etwa. Gleich der nächste Aufsatz über die glied, durch das sich die Kirche in der Zeit nach den Aposteln an ihre

histologische Bedeutung der Völkermission (Nr. 3; 37-57) gilt drei Ursprünge bindet" (456). - An diese eindrückliche Darstellung D.s

bes h" <LI< 24'47; Apg 13,47; 26-23). und der ihm folgende Aufsatz seien einige Fragen gerichtet. Spricht die Rolle des Paulus in der Apg

c atiigt sich nicht nur mit den Petrusreden, sondern zugleich mit nicht doch gegen eine zu einfache Identifikation von „Evangelium"

cm Bezug auf Lk 24 (Nr. 4; 58-111). Zu Apg I gehören die drei und „apostolischer Tradition"? Zwar stimmen in der Apg Auftrag

satzc über das apostolische Amt (Nr. 5; 112-132), die Ämter in und Botschaft der Apostel und des Paulus weithin überein, aber das

Jud Cntstenenden Kirche (Nr. 6; 133-185) und die Ersetzung des macht aus der Botschaft des Paulus im Sinne des Lukas noch nicht

as (Nr. 7; 186-192). Mit Apg 2 sind vier Aufsätze verbunden: zwei eine „apostolische Tradition". Berücksichtigt D. bei seiner Heran-

209)C ZÜ APB 2-1-11 (Nr8: l93~l98)und Apg2,33(Nr. 9, 199 bis Ziehung von Apg I4,22f; 20,17-35 für das „Amt" der Presbyter aus-

^ • ein recht ausführlicher zur Verwendung von Ps 110,1 in reichend, daß an diesen Stellen nicht die Apostel handeln, sondern

zur8 -34"36 S0W'e 'm NT ubcrnauPt <Nr- '0; 210-295) und einer Paulus (und Barnabas)? Verbietet es nicht dieser Sachverhalt, ini

^^Gemeinschaft zwischen den Christen nach Apg2,41-47; Zusammenhang mit den Presbytern von „apostolischer Tradition" zu

?u *A 35 5'12-'6 (Nr. 11; 296-308). Es folgen vier knappe Aufsätze reden? Läßt sich nicht auch dagegen einwenden, daß nach der Apg in

l3^Pg 10,34-38 (Nr. 12; 309-328), 12,1-11 (Nr. 13; 329-342), Jerusalem Jakobus und die Presbyter an die Stelle der Apostel treten,

sich ~52 (Nr' 14' 343-349> und 14,21-27 (Nr. 15; 350-357), an die ohne daß irgendwie die Kontinuität zu den Aposteln hervorgehoben

clem übcr d,c APg hinausgehender Aufsatz über das Leben nach wird? D. selbst bemerkt dazu, „daß Lukas uns über den Ursprung die-

Weil ^ 'm ,ukanischen Doppelwcrk (Nr. 16; 358-379) anschließt, ser neuen Hierarchie keine Auskunft gibt" (163).

Ab -m ^T die Auslegung von Apg 14,22 nicht unwichtig ist. Den Was die beiden anderen Schwerpunkte und die übrigen Aufsätze

AreC ußbi'den Aufsätze über vier große Reden des Paulus: auf dem D.s betrifft, mögen einige allgemeine Bemerkungen genügen. Eins ist

Eph- 8m '7,22-31 (Nr. 17; 380-423), vor den Ältesten von für sie alle charakteristisch, nämlich die strenge Konzentration auf die

in A* Apg20-18-35 (Nr- 18; 424-445), vordem König Agrippa Texte selbst. Sie stehen für D. immer im Vordergrund, und er bemüht

r0 pK -6,2-23 (Nr. 19; 446-456) und vor den Ersten der Juden sich, zu erfassen, was die Texte (und deren Verfasser) sagen wollen.

s in Apg 28,17 bis 28 (Nr. 20;457-511). Nur Hilfsmittel sind ihm dabei die verschiedenen Methoden der Ex-
SchiT'"'4'1 8">t CS be' den Aufsätzen bestimmte thematische egese und die Sekundärliteratur, so souverän er erstere handhabt, und
'assen rf"Jn'<tc' aucn wenn sich ihnen nicht alle Aufsätze zuordnen so erstaunlich seine Kenntnis letzterer ist. Von D. als einem Meister
Chriw C'3S aposto''sche Amt sowie überhaupt die Ämter im frühen der Exegese des NT läßt sich immer wieder sehr viel lernen. Ob man
(jvjr 8entUm (Nr. 3.5.6.7.14.19), die Gestalt der Gemeinde seiner Auslegung zustimmt oder ihr widerspricht, man wird in jedem
aber " '5' und die Christologie (Nr. 9.10.12). Nicht so deutlich, Fall an die Texte selbst herangeführt. In diesem Sinne ist dem vorfehl
Um.so bemerkenswerter ist, daß zwei Themenbereiche völlig liegenden Sammelband zu wünschen, daß er ebensoviel Aufmerksamen
w m''cn Qucllenfragcn und Probleme der Chronologie; letzte- keit erfährt wie sein Vorgänger.

Ses FeahTennim,erSten Sammelband "0ch rünf AufsatZe *Cwidmet- Die" Münster Martin Rese
ersten IM symptomatisch für D.s Arbeiten zur Apg nach dem

v°n B amme,hand- Immerhin vermerkt D. in seiner Besprechung

gen ?°Vons ßuch mit Wohlwollen, jener habe sich auf die Forschun- Munro, Winsome: Authority in Paul and Peter. The Identification ofa

trien U FragCn der Theologie des lukanischen Doppelwerks konzen- Pastoral Stratum in the Pauline Corpus and 1 Peter. Cambridge -

lassen Md die zu literarischen und historischen Fragen beiseite gc- London - New York - New Rochelle - Melbourne - Sydney: Cam-

JJ»««>. Außerdem unterstreicht D. in einem Aufsatz von 1979 bndge Umvenjty Press 1983 VII. 226 S. 8' - Society for New

. -^ausdrivu^i. • > ^ „ r u • • Testament Studies. Monograph Senes, 45. geb. £ 15.-.
Jahre . cn-in der Qucllenfrage sei jetzt ebensowenig wie vor

s0Urcn be' der Abfassung seines Buches zu diesem Problem (Les Gegenüber dem bisher in der Forschung weitgehenden Konsens,
hat ses du Livre des Actes, i960) irgendeine Lösung in Sicht. D. selbst daß in den Paulusbriefen (einschl. Deuteropaulinen) und auch im
Statt '"K ^ diesem Problem auf jeden Fall nicht mehr beschäftigt. IPetr u.a. Traditionsgut eingeflossen und besonders in den sog.
Aufm möelic'1c Quellen zu spekulieren, wendet er seine volle .Haustafeln' traditionelles Gut verarbeitet ist, möchte W. Munro (im
y^crksamkeitden Texten selbst zu. folgenden: M.) eine ganz neue Sicht begründen. Sie erörtert zunächst
ä'uß,,^ das apostolische Amt und die Ämter im frühen Christentum jene Abschnitte, die nach verbreiteter oder auch vereinzelter Ansicht
derp Slcn Lukas, wie D. betont (vgl. Nr. 6). weder in Verbindung mit sekundär in Paulusbriefe eingedrungen sind (z.B. IKor 11,2-16;
macht''er Eucharistie noch mit der Vorstellung von einer „Voll- 14,33b-36), um von dieser Vermutung her, die sich ihr als gegebene
LU|cas ' die d'e Gültigkeit der Amtshandlung sichert; „die Optik des Tatsache zeigt, die unter dem Namen des Paulus überlieferten Briefe
f°rrnul' (SC' Cbcn) nicht die dcs Konzi's von Tricnt" (135). Lukas (und IPetr) als eine Kompilation anzusehen. Darauf beruht ihre
seinc th^ viclmchr in freier Verwendung verschiedener Traditionen These: Zumindest die Abschnitte, die Unterordnung unter eine Autorität
gischc s'cht der Ämter: Sic garantierten Tür ihn die Konti- rität zum Ausdruck bringen und die, wie sich nachweisen lasse, in Stil
bcricht2WlSchcn den einzelnen Etappen der Geschichte, über die er und Ausdrucksweise ähnlich seien, gehörten nicht einem früheren
Tradii D'C Apostel scicn nicht nur Auferstchungszcugcn wie in der Traditionsstadium an, sondern seien einem wesentlich späteren Sta-
sic sci '°n' sondcm auch Zeugen des ganzen irdischen Wirkens Jesu; dium zuzuweisen. Wie im Untertitel der Untersuchung ';Thc Identifi-
tion dU UlS0 rür dic Kirchi: »die Garanten der evangelischen Tradi- cation of a Pastoral Stratum in the Pauline Corpus and 1 Peter-
Kirch'""' Kontinuität zwischen der Botschaft Jesu und der seiner bewußt betont, gehöre diese Schicht in das Umfeld der Pastoralbnefe
nach * hei*teHten"( 185). Die Presbyter (und Bischöfe) seien dann und könne im literarischen und historischen Kontext mit IKIem,
'ion- u f U'22r; 20,17-35 die Wächter der apostolischen Tradi- Ignatiancn. Polycarp v. Smyrna gesehen werden. Aus und im Gefolge
IlK J nd damit „Garanten der evangelischen Tradition" (183). Pau- der Situation nach dem zweiten jüdischen Krieg (132-135 n. Chr.) -
dem a Sondcrfall (vgl Nr 5 I26f Nr 19) nämlich weder einer nicht auszuschließen aber sci insgesamt der Zeitraum von 90-140
sie zur M°Stclnochvon diesen abhängig(1260 hingegen genauso wie (S. 134) - habe sich für dic Kirche, auch in der Abgrenzung zum
Oiristu l0n bcstimmt, „aufgrund des Mandats, das er direkt von Judentum, die Notwendigkeit ergeben, die an sich schon bekannten
s empfing» (455). Doch während sich die Mission jener auf und gesammelten 10 Paulusbriefe und den .Deuteropaulinen' IPetr