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Ausgabe:

1989

Spalte:

225-228

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Kuntner, Florian

Titel/Untertitel:

Erneuerung aus dem Geist Gottes 1989

Rezensent:

Möller, Christian

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Seite 1, Seite 2

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 3

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«prpiekt. Nach einer mehrmonatigen Vorbereitung in den Buch geführt hat. Wiederum bed.ent s.ch auch H. Mühlen der

Gemeinden und durch öffentliche Werbung erhielten alle Einwohner bischöflichen Hilfe, um seine po.nt.eit pneunu.tolog.sche Pos.t.on

der Region einen Prospekt, der die Aktion ankündigte und kostenlos und seine Bemühung um die char.smat.sche Erneuerung der K.rche

«in Taschenbuch anbot, in dem Gemeindeglieder von ihren Erfahrun- offiziell abstützen zu lassen. Deshalb betont er ausdruckl.ch ,n se.nem

gen als Christen sprachen und zum Gespräch anregten. Zahlreiche Kommentar, es handle sich h.er nicht um e.ne „pnvate Buchver-

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter riefen alle erreichbaren Telefon- öffentlichung", sondern um ein Dokument offentl.chen Cnarak-

inhaber an und erkundeten, ob ein Besuch und ein Taschenbuch ters", das „in einem epochalen Rahmen gesehen werden müsse

erwünscht sind. Bei positiver Reaktion wurde meist das Taschenbuch <l85)- , . . _ . . „. . . • .,

Persönlich überbracht und damit ein Gespräch verbunden. Alle Inter- H. Mühlen sieht die konstant.msche Epoche der K.rchengesch.chte

Vierten lud man zu Gesprächsrunden in Privaträumen ein, die an an ihr Ende gekommen, in derdasChnstse.ndes e.nzelnen durch e.ne

tinf bis sieben Abenden stattfanden und von Laien geleitet wurden. christliche Gesellschaft und e.neoffentl.che Me.nung getragen wurde^

Fast die Hälfte der Gesprächsteilnehmer hatte vorher keine Verbin- Statt dessen werde immer offenkund.ger, daß jeder Chnst se.nen

düng zur Gemeinde, 11 % gehörten keiner Kirche an. Das Echo war Glauben heute eigenständ.g verantworten und s.ch zi. se.nem Ge-

«»aunlich positiv Die ehrenamtlichen Mitarbeiter empfanden die tauftsein bekennen müsse. Deshalb hatten auch Papst Paul VI. 1975

intensive Vorbereitung und spirituelle Begleitung als Bereicherung und Johannes Pau.... .985 zu e.ner Neu-Evange.,s,erung Europas

^rer Glaubenspraxis. Das allgemeine Priestertum wurde erfahrbar. aufgerufen, um d.e Getauften fah.g zu machen, s.ch zum chnst .chen

Viele entdeckten ihre geistlichen Gaben und begannen neu, sie in den Glauben bewußt zu entscheiden. E.ne ,,ntegrale und systemat.sche

DienstderGemeindezuste.len.anderestießenneuaufdie Bedeutung Katechese" sei das Gebot der Stund. Es kommem*

d« Bibel für ihr Leben und erfuhren den Wert geistlicher Gemein- legende Hinführung zum Glauben und e.ner E.nubunm das chnst-

*haft über die Grenzen von Konfessionen und Frömmigkeitsstilen liehe Üben" an, „so daß d.e Katechese ,n gesch.chtl.ch neue We.se

hinweg. Niemand wurde in eine bestimmte Frömmigkeit gedrängt, so wieder zum integralen Moment erner umfassenden, vom personl.chen

d*ß die Offenheit für unterschiedliche Zugänge und Partizipa.ions- Glaubenszeugnis und von den Chansmen getragenen'Evanyljs.en.ng

"«*n erhalten blieb. Die positive Resonanz ermutigte zu einem innerhalb der K.rche wirf (214). Für d.ese *n™™£

Projekt in Hamburg-Harburg .986/87, das ebenfalls be- zum Glauben und zur Einübung m* d"^^*^

trieben wird. Jüngste Erfahrungen in Winsen (Luhe) und Wetzlar neben den klass.schen kathol.schen Verbanden und d n necn^an

**n, daß das Projekt mutatis mutandis auch im ländlichen und denen Bas.sgeme.nschaften mnerha b »* ™*^%J^

k'einstädt,sChen Bereich praktikabel ist. ' feinden vor allem d.e neuen ge.stl.chen Bewegungen «nenent-

Das Buch ist kein Erfolgsbericht, der ein neues Rezept anpreist oder scheidenen Betrag .e.sten um e.ne ,^hche Hmgabe an Gott m

»' eine bestimmte Methode des Gemeindeaufbaus fordert, sondern der Gemc.nschaft ^S^^^ZS^^üS^

C1"e theologisch begründete Anregung dazu, gangbare missionarische Bewegungen s.eht Mühlen „neue chr.stl.che Mitwelten (217) ent-

^ritte Zu8tun stl :2 w"eder üL d.eUil.tät oder Labilität stehen, d.e bei allem Engagement m der3ese sc aüennoc«ne

der Volkskirche zu räson.eren Die Autoren betonen, daß das Projekt Distanz zu ihr bewahren und .m S.nn von Rom 12,2 rocht bere.t sind.

^ in jede *ZZZZl« übertragbar ,st, s.e verschwe.gen s.ch „dieser Weh^anzugleichen". Mer^^»^

^ aufgetretene Schw.erigkeiten nicht. Die aus Finnland übernom- gungen sei ein überschaubarer P"™«*™ von 20-4^Menschen,

^ne Methode des telefonischen Kontaktes setzt entsprechende Mög- die örtlich so nah be.e.nander wohnen daß m,m

''Ekelten voraus. Wo sie fehlen, sind erhebliche methodische Ande- tausch miteinander leben können und

^notwendig Trotzdem bleiben ermutigende Anregungen dafür, des einzelnen trage und durchformc freilich mit dem Ziel, als

2ui»rt 1 <j'duotns uiiu V-L—Ui. „„„„ fiir rine bessere We t' das Neokatcchumcnat und der Cursillo,

mu1TT' rÜhrtC bCi a"en Pr°JCklen ZU C,nem H ii'hf h ni d e s.ch S e Förderung von Taufspiritualitä, zur Aufgabe gemacht

SÄ"- T NaCHfra8e G,aUbCn;kHTC3e: vöm Gc" be Wierht werden d.e Foko.ar-Bewegung. die Gemeinschaften

g nt?aS *"Chu ZClgt" W1<! S1Ch em " WChhe t v rbirn Sn chris liehen Lebens, die ac.ion 365, die Bewegung zur Erneuerung der

5£U^^£E22£ L und -iiiTnlua,,tät und die katholischc char,sma,ische

Z£ auch di<= ökumenische Zusammenarbeit, in der fundamentale Pfingstbewegung in ihrer klassischen wie neo-

J^amkeiten prakt.sch erfahren wurden, ohne daß das jcwe.l.ge Es w^ auch^f d c Fingstg g ^

^owche Profil vcrlorcnging. Es ist zu hoffen, daß das Projekt v.e.e ^^'^^ in seinem Kommentar, daß es

"""nddamitpo^i^E^H^ngenimGemeindeaufibauzumachen. au^dea^Oaro^nnd ~ Gemeindeerncuemng

Halle (Saale) Eberhard Winkler ^ vcrbjndcn da dje Bedeutung dieses Wortes in einen praktisch

unlösbaren Konflikt mit dem durch die Pfingstbewegung geprägten

K Wortgebrauch tritt" (224). Deshalb ist auch das Anl.egen des ganzen

U",ner, Florian, Stimpfle Josef, u. Otto Wüst: Erneuerung aus dem Dokumentes nicht bloß von Anerkennung oder Durchsetzung der

^ Gottes. Ermutigung und Weisung. Mit einem Kommentar charjsnlatischen Bewegung in der katholischen Kirche bestimmt, son-

D°n H.Mühlen. Mainz: Grünewald 1987. 225 S. 8. Kart. vielmehr von dem Willen, das Gemeinsame aller n<

Drei kath ,

Schwej7 scne Bischöfe aus Österreich (F. Kuntner), aus der Gottes fruchtbar zu machen. Die Grundlinien für diese Erneuerung,

diesem B - ^üst' und aus der BRD (J. Stimpfle) unternehmen mit wie sie aus dem vorliegenden Dokument ersichtlich werden, gleichen

die Em UC'1 ^en Versuch. Impulse neuer geistlicher Bewegungen für zumeist dem, was in den Büchern von H. Mühlen und in der von ihm

Und sjcederung der Kirche aus dem Geist Gottes fruchtbar zu machen bestimmten Zeitschrift „Erneuerung in Kirche und Gesellschaft"

^dienen ZU8'e":n in die katholische Kirche zu integrieren. Sie schon seit längerer Zeit zur Sprache kommt:

H. MUn| S dazu vor "llcm der Hilfe des Paderborner Dogmatikers 1. „Jeder Christ sollte sich wenigstens einmal im Leben klar und

sehtn naCn' der dieses Buch nicht nur mit einem Kommentar ver- bewußt für Gott und seine Kirche entscheiden" (43). Auf „diese

• sondern wohl auch entscheidend die Feder für das ganze Grundentscheidung" komme es für eine Erneuerung aus dem Geist

liehen Bewegungen für eine Erneuerung der Kirche aus dem Geist