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Ausgabe:

1989

Spalte:

222-224

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

Autor/Hrsg.:

Bockmühl, Klaus

Titel/Untertitel:

Gesetz und Geist 1989

Rezensent:

Fagerberg, Holsten

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Theologische Literaturzeitung I 14. Jahrgang 1989 Nr. 3

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Gretchenfrage, feministisch" (86ff). „Wissenschaft zugleich den von Heine undurchsichtig bzw. widerspruchlich bean-
als Liebesbeweis" (9311) usw. methodenkri.isch, wissenschaflstheo- spruchten FreihcitsbegnfT tangiert Ansätzen zu einer „wc.bl.chcn
retisch, anthropologisch und ideologiekritisch aufs Korn genommen Wissenschaft", sofern s,e sich nicht auf den von Herne bejahten
und mitsamt „des" Konzepts „weiblicher Wissenschaft" diagnostisch Primat der Praxis reduzieren lassen (176), wird die quas.-platomschc
in den Horizont einer „Dialektik der Aufklärung» gestellt (127* These entgegengesetzt: Weder Kunst noch Wissenschaft haben an
1.63fr). So wird ein reduküonisfsches. linearabbildliches Mythosver- Geschlecht» (171); - ohne auch nur annähernd genaue Reflexion au
«ändnis mitsamt der entsprechenden Kausallogik in Anschluß an eine nun einmal von Androzcntrismen und Scx.smcn mitbestimmte
längst von Männern geleistete Kritik an längst schon von Männern Geschichte auch von Kunst und W.ssenschaft und ohne Auseinandergegangenen
Fehlern (I 18ff, vgl. 9511) ebenso kritisier, wie eine auch setzung mit anderen derartigen Konzepten die nun gerade mchau.
Politisch bedenklich (bes. 7 177). sc.bstlcgit.matorischc Flucht in simpler Übernahme traditioneller We,bl,chke,tskonzeptberu he*
^n Mythos. So w,rd mutig an den nüchternen,™/ zugleich untragi- Die Kritik an neu-alten SubstantialiS.erungcn des We bl.chcn leb
*hen Realismus des jüdisch-christlichen Glaubens im Blick auf die zugleich von alten Substanüa hs.erunger.andererArt, d.e z.T. auch
%ründ,ge Aporetik menschlicher Existenz (z.B. I4f. I8f. 67ff. innerfeministisch b.s hm zur Gefahr des Nom.nahsmus/Relat.v.smus
' "ff, 1 sS), dam., an feministisch mit Folgen (vgl. das Patr.archat als hin zur Debatte stehen. O^^^J^TifSSS
Sündenbock) meist noch unterbestimmte Radikalität der Verstrickt- problemat.schen Umgang m.t der Gesch. h.e und m.t historischen
>*a in Endlichke Schuld und Sünde erinnert, deren gänzliche über- Rekonstruktionen (n.cht nur einer matnarchalen Ursprungsge-
^ndung mitsamt der entsprechenden Ganzheitlichkei. der streng schichte) wirdiad»„V*#■.^mm^^Qm^-...
^•urischen, wt^gtich gegenwartsbest.mmenden Eschato.ogie an- einer Geschichte. d.e es noch nie gegeben ha (181). geflohen und
««hört und dam , Go , sdber zu überlassen ist (vgl. I8.f. 201. diese Flucht m.t e.ner recht abstrakt bleibenden, wennge,c. gegen-
Ann,. 32). Und so wird mit Bestimmtheit an das befreiende, weil ver- wartsbestimmenden futur.schen Eschatolog.e verbunden (ebd.), -
gewissernde Poten" e ner - wie alles (152) - m.ßbrauchbaren und obwohl doch die „Botschaft von der (sc. geschieh chen Mensch-
MißbrauchtenKreuzes- und Rechtfertigungstheologie werdung (sc. in Jesus Chnstus) als d.e vollkommene .Utop.e dcsMcn-
"innert 150fT)^aele.^SataS. »-/gegen feministische sehen" (.52) beansprucht wird. Entsprechend (?) kann es mit emem
n u5uii). das gegen deren Milttraucn mi « ^ rechter im Schlußsatz heißen: „Auf den Zusammenbruch aller
gerungen au. d.e Fakfzitäl solchen M.ßbrauchs neu zu entdecken D.ehter rm^cn« « ^ ^ ^ ^ (|^ _

Aber so wichtig und richtig das alles ist - Heines eigene Problem- gerade so, als würde es theologisch nicht ein Tcrtium geben und geben

'Hungen bleibe e her I problematisch: bestimm, von argumen- müssen, mi, dem Heine selber recht unverm.ttel un von oben ope-

•*fv-methodischen Sw1Z .nkons.s,enzen und Sprüngen, in- riert (s.o.,. ^J^'^T^^^^

*>k™ ..Kopflosigkeiten" die sie selber zu Recht so scharf kritisiert. sachlicher w.e method.schcr „Ebenen (169) w.rd demnach m ernp-

DennübcrS^ing^^d mangelnden Problemrekonstruk- findlichcn Zweifelsfalle mit deren Ovanon-geantwortet, die selbe,

,ionen hinaus die> hrc Lö^vo^Ä faktisch auf einen unklaren nicht konsequent durchgehalten w.rd und d.e Theologie ohnehin

^SSSLm Problem^ bez.ehen. schon mehr als genug ^t.mmt Oder aber es w.rd m.t emem «unklar

* sieh allzu munter, allzu selektiv und z. T. allzu sekundär an bleibenden, Begr. von />,ak / M/. .« ^ ^^^^

Mwtorica (bes 27ff 4911 82 fD um deren gordische Knoten zu rasch dessen e.gene total.tarc Imphkat.onen nur mBl.ek aul das Verhaltn.s

BPtr. ^"1, hv.i, öz.u, un. ucicm Bu Mensch eebroehen werden (85). Entsprechend wird der

«reu dem Grundsatz zu zerhauen, „daß erst die systematische von Gott und Mensch gep oe Leibfeindlichkeil des

J^xion p|ausihle Urteile ermöglich." (13). Und die systematische femimst.sch erneuerte ,h ^nu^ n Hile

Rcfl<=xion selber ist oft nicht überzeugend. Denn für die Anstrengung Christentums zwar zu Recht zurückgewiesen (h.e nur cm Hinweis

derA„ i • une,/euBcnu. l/ .„f die Praxis der karitativen Liebe), aber doch allzu locker m der

°Cr Analoga wird nur auf Kant (als hier allein thcmcnrelcvanl - 188. auf d.e raus oer » Christentum nie leibfeindlich uewesen

Anrn sn . V •■ ur. *h,tmki auf der These „aulgehobcn , clali das e nnsieuium nie icimcinuiicii gewesen
9U) verwiesen, entsprechend zunächst ODimua aui uei

msseu, tmspieciieiiu zuiiacusi uuaumiu " (701) Und SO weiter . .

"Andersheit" und „Transzendenz" Gottes insistiert (43.1) und von da t • ^ ^ djes ßuch mjt ciner gcwissen Sflffi.

^s<!?)rürcincfcministischdurchausbekanntc..FüllederAnalog.cn v ^ ^ nlanchmal mit Zorn" (II) und deshalb allzu be-

m)- Ja „Namen" (43) plädiert: - um dann dennoch mit problcmati- ^ ^ ubcrstürzl geschrieben ist. Schade. Denn das könnte Hei-

K*cn sozial-psychologischen Argumenten den „Vater" zu Pra,eric- " kritischer Vcrmittlungsintcntion nach mindestens zwei

rc" (47), zentral und exklusiv auf (den Analogien von) „Bund und nes m b Und ^ kann nur holTen, daß dies trotz allem

-Menschwerdung« Gottes in Jesus Christus bis hin ans Kreuz zu Setten m

«^«n (m,,8genera.,s,,schen his,or,schen Konvenienzargumen n,eh,gesch,eht.

,en feministischer Art gegenüber einer Jesa Christa - 15311). Aus- Hamburg
8er^hnet an diesem empfindlichen Punkt (Menschwerdung Gottes in

ÄÄÄ-ES systematischeTheologie: Ethik

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"»»"• to nahe l,„„„„: ,,„ Ml,„„. de, dien,-). TTO,z enc P»rl«l- Ert>K 1«»»^»^^^^«^*^^;

Studienbücher, 330. geb.

**rekt für emet, Abschied von ihm plkßert; - vorbei m auch Wler- 8- TVG - Monograp

^■"'stisehen Diskuss.onslagen (im Blick auf seine Form), d.e .m DM 79,-.

"br'8en auch die Rede von der Menschwerdung Gottes berühren (vgl. hervorgeht, ist es die Absicht des Buches, eme

^ J- Hick). Gegenübe, einem feministischen Terror ^ Empirie als J"^^gung des Erbes protestantischer Ethik zu geben. Uber

••^•kgassen» (143)-Renex auf ein Leiden am Terror in der Empirie krtt.se ^ ^ zwe. ßände gep,ant ^ über d

8i- «Iber, 21 ff, 145.) wird um der Rela.iv.erung der protestantischer Ethik im Schrifttum Martin Luthers, teils

willen allzu unmittelbar an den, gar an Hegels Begriff des U»P*M S P ^ ^ ^ ,9 und 2Q Jh Hier ,„ vorhegcn.

Aschen» erinnert (140.1), der aus Gründen - wie andere Begriffe ub rdie ^ Ethjk ^ Katcchjsmcn Lulhers (Kap. 1). die

^Uch ~ nicht nur innerfeminis.isch strittig ist. Entsprechend wird der d n • f Bckcnntnisses und dcr Apologie (Kap. 2 und 3).

eingeklagt „Kopf auf bestimmte Köpfe und ihren Begriff vom B« Fthjk (Kap 4) und dic weitere Entwicklung diskutiert.

bzw. von Rationalität zurückgeschnitten:-gerade so. als gäbe °? sjc jn der Konkordienformcl und im älteren protestantischen
es n**t auch außerfeministisch eine breitere Rationalitätsdebatte, die