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Ausgabe:

1989

Spalte:

197-199

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Wrege, Hans-Theo

Titel/Untertitel:

Wirkungsgeschichte des Evangeliums 1989

Rezensent:

Haufe, Günter

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Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 3

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- noun say 'apostolic ministry to omit if). Bewußtsein zu rücken. Dieser Versuch hegt nunmehr vor. Lehrreich

.-Aposto i X PaTusie (921^ wird so (analog zu den e.nsch.ägigen ist schon der Hinweis auf se.nen autobiographischen Sitz im Leben .

Arbeuen vo j. Ha z und trotz der Kritik voü A. Vögtle u. a. daran) Es ist die Erfahrung des Autors, daß junge Vikare Anfang der s.ebz.ger

von Phil 2 her zu Unrecht auf eine Sukzessionsidee wie auf die über- Jahre nicht nur andere Texte der B.bel bevorzugen s ,hre Lehrer,

dehnte Chiffre Amt" (82-87) hin in juridischer Absicht überspannt; sondern auch e.ne andere Praxis aulbauen. Der hie offenbar ob-

typisch d S ; die ^ waltcnde ..wirkungsgescruchthehe Zusammenhang zwischen der Art

«4-87 95 zunächst ohne dazwischen gelegentlich in Anführungs- und Struktur der Texte auf der einen und der Praxis auf der anderen

Richen, iTS^SZS Ist es auch ein Uterarkritischcs Seite" (Vorwort) veran.aßte W.. sich der Thematik grundsätzlich zu-

Indu.für eine Differenz beider Autoren?, '"Heidend für das Ganze ist das programmatisch gehaltene

uas wäre nicht so gravierend, wenn nicht dann eine wescutiicnc in „.fHnv^lnlh

Voraussetzung für den ausführlichsten Abschnitt „Eigenhändigkeits- Kapitel 1: „Was ist Wirkungsgesch chte? (. 1-31) auf das desha^

ven,erkundNamensunterschnft"(.35-.67)lägemitderHauptthese näher eingegangen sei.r^Vf

der Arbeit daß dies eine aus dem Gebiet des Rechts stammende die „Wirkungsgeschichte biblische Impulse geht, die keinesfalls zu

sprachlich" Form"i'd e dieFunktion habe, „am Ende eines Schrift- kirchlicher Se.bstrechtfertigung verkümmern darf, vielmehr k arsich-

»**s d,esl in Ge tung zu euen" (166). Di se Funktion wird aus- tig sehen muß, daß sie einerseits auch Defizite bewußtzumachen und

^itend aC Im So.ögTschen Schlußgruß des Autors zugespro- andererseits gerade die Wirkungen des Evangehums m der mchtk.rch-

chen. ffir du" teÄSSändigkeU und damit diese jundi- lieh verfaßten Gesellschaft zu verfolgen hat Sie fragt nac den

^Pm^n^^^l^^l^^Vi^ höchst realen Voraussetzungen und Folgen" 13), die selbst jene

'«her, wSZLhrift in Papyri trägt das noch nicht, wie die Theologien haben, die solche empirische Hinterfragung ausdrücklich

Begründungvon Ko.6^ 24 her uf zirkuläre Elemente hin zu ablehnen. Insofern ist die methodische Nahe zur biblischen Form-

überprüfcn'i« VsV 5 J kiL .6 21-24 gar als Glosse be- geschichte evident: „In diesem Sinne ist Wirkungsgesch.ch e eine m

s^-t). Ob g l l JE* d, ku sionslos lata- und nicht die Gesch.chte der Kirche verlängerte Formgesch.chte. Sie fragt nach

^PhoriscYal^ zu bestimmen ist (145ff), den »issenssoziologischenZ^mm»^^h;^^;

wirrim u c|genndnüigKCHsvC.,. nicht als sehen Texten und Impulsen und ihren kirchcn)soziologischen Vor-
^ man ebenso we.ter zu prüfen haben. Phlm 19 kann£n le und J „ (16). sie isl mehr als bloße Auslegungs-

Wukturparallele verwendet werden (vr . dazu eher Phil 4,18, was aussetzungen uuu ■ ^ B * ' .

n«M heran ^^^^i^Sb^Mnaacmocn^ geschichte, insofern sie als eine cmpinsche Fragenchtungd.e Vielzahl

le» aus derS >cht es doch 'eher um Rech surkunden in nur außertheo.ogischer Faktoren m.tbedenkt, die d.e Voraussetzungen

situationsbedin7e Brtelrm (Z H ßärdtke. Die Handschriften- und Folgen eines theologischen Entwurfes bestimmen. Ohne taten-

funde in der Wü e "uda 96 3-36 81-83 , zumal es be, deren siven Dialog mit den Nachbarwissenschaften wird das nicht möglich

Unterschriften r t tdi E- en^gkeit de! Bnefabsenders geht. sein. Wicht.g ist der konkrete Kontex. in dem - ■

Ma" wird außerdem textpragmatisch sowohl mit einer Po.yfunktio- jeweils wir* Als ^T^T%^1 *^ Jc erZ-

-I einem häufigeren Wechsel solcher Funktionen rech- ^^^^Ä

u^htumderFrag,ste,.ungen,SoliditätderEinzeluntersuchungen

d Präzision der Antwortformu.ierungen machen die Lektüre auch ^^^^^ „Verslehen dcr F£en" an. sondern

C HnCm GeWinn' W° ^ WeitCren D,SkUSS'0nh-5H ^ Dank auc u d r n at ver Verantwortung, Weiterfuhrung, Vertiefung

"n Herausgeber dieser Reihe, B. M. Metzger, gebührt der Dank „auch zu deren aw Maßstab für die Bewertung

darur-daß er mit dieser Untersuchung seine Reihe fortgeführt hat. und Veränderung (20f). Wesentlicher Maßstab tur d.e Bewertung

um dieser untersuenung seine kc.mc u s Impulses ist die Frage, „ob er und seine Folgen zum Aulbau
Eppstt.jn —- «-»•

Wolfgang Schenk

einer humanen, christlich-evangelischen Welt beitragen oder nicht"

^gef HDans-Theo: Wirkungsgeschichte des Evangeliums. Erfahrun- <21 >' ^ wiederum weist auf die Notwendigkeit "eines ideologie-
hoe'r. PersPektiven und Möglichkeiten. Göttingen: Vanden- knt.schen Verstandn.sses der W.rkungsgesch.chte" hin (21). Aber
LK « Ruprecht 1981. 290 S. gr. 8". Kart. DM 39,80. nicht nur im geschichtlich-gesellschaftlichen Raum, auch im Bereich
Seitd der Scclsorge hat die kritisch orientierte Rückfrage nach der Resonanz
geschieh™.. ^ ° Gadamer uber -das Prinzip der Wirkungs- biblischer Texte und Impulse ein weites Betätigungsfeld. Offensicht-
(Wahrh 6 a'S nerrneneutischc Fragestellung geschrieben hat lieh gibt es hier „altersspezifische Resonanzen" (25), so wie im
Raun, C.U Und Methode, I. Aufl. i960, 284ff), steht ein Stichwort im geschichtlichen Raum vom Gesetz einer „strukturanalogen Reso-
angerejc,as ~ "her Gadamer hinaus soziologisch und psychologisch nanz" zwischen theologischen Texten und Symbolen und entste-
t'onen ~ 8ee'gnet 'st- nach dem Zerfall der theologischen Posi- hungsgeschichtlich strukturverwandten neuen Situationen zu reden
binaend°n Bartn und Bultmann Anfang der siebziger Jahre das ver- ist (28). Freilich kennt die Wirkungsgeschichte keine Wiederholungen
s.C.Ft''cctl e'ner sich allmählich profilierenden neuen theologi- gen; vielmehr müssen sich nach dem weiteren Gesetz der „strukturem
Söll r0lTlung 07-W. Hermeneutik abzugeben. Schon 1968 erklärte analogen Assoziation" die Impulse alter Texte mit anderen, ebenfalls
lange Prograrnmatisch: „Die Hermeneutik des Wesens bleibt so strukturverwandten Impulsen verbünden, um so eine neue geschieht-
FolgenUngeschichtlich..., wie sie nicht eine Hermeneutik der liehe Gesamtgestalt zu bilden (30f)- Die Einsicht in dieses Gellecht
t'ert" (pu einscnl'eßt und die Wirkungsgeschichte theologisch reflek- wirkt faktisch entmythologisierend und ideologiekritisch, ohne in
nach der3"'3516 ""^ Genorsam- 15f>- 1976 stellte U. Luz „die Frage Entmythologisicrung oder historischem Materialismus aufzugehen,
die BevT ^cdeutung der Wirkungsgeschichte für das Verstehen und Der Autor stellt sodann die Wechselwirkung zwischen unterschied-
365) m _CrlUng biblischer Texte" (Rechtfertigung. FS E. Käsemann, liehen biblischen Impulsen und verwandten geschichtlichen Situatio-
'"che h Uerdir|gs nehmen sogar Kommentatoren wirkungsgeschicht- nen und Erfahrungen an fünf typischen Geschichtsphasen dar:
geliun, nWeise in inre Darstellung auf (vgl. J. Gnilka: Das Evan- Kap. 2: „Die Anfänge der christlichen Wirkungsgeschichte im Neuen
EinsjCntnach Markus, EKK II, 1978/79). Offensichtlich wächst die Testament, bei Ignatius. Montanus, Markion und Augustin"; Kap. 3:
wirkUn J" , ^tische, wenngleich nicht überall gewußte Bedeutung „Reformation, Rationalismus, lutherischer Eintluß in Amerika";

w'rkun arll!>ene. wenngleich nicht uberall gcwuuic Deueuiung „jwnniuauvu, —-i---------- -.....— ... ,

vonTh8SfSCh'ch,licncr Zusammenhänge für den Gesamtbereich Kap. 4: „Wurzeln der Entweltlichung"; Kap. 5: „Evangelischer

^ eologie und Kirche. Glaube angesichts der technischen Revolution"; Kap. 6: „Das Evan-

graph- b'shcr fehlte, war der Versuch, die genannte Thematik mono- gelium erschließt neue Möglichkeiten für die Welt". Auf die Fülle der

Sch aufzuarbeiten und so noch stärker in das allgemeine hier ausgebreiteten wirkungsgcschichtlichen Einsichten kann aus