Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1989

Spalte:

193-195

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Siegert, Folker

Titel/Untertitel:

Nag-Hammadi-Register 1989

Rezensent:

Schenke, Hans-Martin

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

193

Theologische Literaturzeitung 114. Jahrgang 1989 Nr. 3

194

• ur>;,> ,,r,r saet von der Forschuneslage her ein Provisorium" (S. XXIV); aber,
Ben christlichen Denkens und Schre.bens so nahe wie hej vor- * ^ ein höchst „Ukommenes und

egende Uppsa.enser D.ssertat.on untem.mmt , ^ J£Zes Provisorium Die Forschung braucht solche kühnen (nur

des nstrumentar.ums von Textlmguistik, LUeraturthe0^ont text d n Perfektionisten als vorschnell erscheinenden) Unternehmungen.

onk einer sorgfältigen Analyse » ™ ^ von ihnen befruchtet und beschleunigt. Begründet ist der vor-

onem,crten und immer w.eder auf das Brergänze b,,c^«" ' charakter des Werkes einfach darin, daß noch nicht alle Nag-

« das rekonstruktive Verstehen des Briefes als eines Aktes der Korn- '^Chara t ^ ^ ^

mumkation im Rahmen «»f/'^.^SZS s"chTch el u jenommenen Wörter und deren Vorkommen (beson-

Kontextes. Im H.ntergrund steht d.e Frage nach dem strittigen Zweck s,c^ ^ ^ ^ VII1_XII) m nich, ganz vollständig sein und ist

es riefes. 4Mhrinot nicht iede Stellenangabe wirklich genau; besonders in den Zeiten-

. Der Vf. gliedert seine Arbeit in drei große Teile Teilh3-46) bringt nicht^ cr auch bgi der bewertenden Ein.

eme grundsätzliche Einführung zu Motivation, Methode und Theo- angaben (vor a em won. in ,

He. von der der Vf. im Vorwort selbst sagt, daß der Leser sie zunächst ^^yi^tE muß durch
übergehen könne, um im Bedarfsfall später auf «e zurückzugreifen^ E n solcheBucb w U - B ^

Daher soll auch hier nicht näher auf sie eingegangen werde. oh zung ^tato-«^« JP^ ^ ^

dam,, ihr spezifisches Gewicht herunterzusp.elen^Fu de legeten kreis .uj op g ^ ^ ^

« Teil I. (49-153). der die ^^»'^SS ^„abgegebene al.gemeine Urteil abgeleitet ist) hat es „gewogen" und

vorruhr,, und Teil DI (157-190), der ,m Anschluß daran den Brief als hier^ ^ sich ^ ejn wertvolles Arbeitsinstrumcnt
*M der Kommunikation interpretiert. jesen Man vergesse aber nicht, vor der Benutzung das „Techni-

Uhrreich smd die Hauptergebmsse der Arbeit. I. Die ™e g zu ,esen (S. XI_XXV) und in dcr

Bnef« beobachteten "persuasive strateg.es" legen den Schluß nahe, che Vor g nachzuschlagen; denn die Darbietung des

Jaß es die "rhetorica.-persuasive function" ist, die "b" andere Ted- ein bißchen kompliziert. Aber man findet sich hin-

Mctionen des Briefes (Kontaktfunktion. Ermahnung unktion) do- Matenals» sc Jone ^ iche cs dje Um_

2? MaSSC ^erzeugungsst.teg.en zielt auf * B£»- ^TZ Z«^- Koptische und griechische Typen werden

jung der m 4,13-5.11 angesprochenen Zweifel, die den Br cf provo schr t dc^ P Seitenüberschriften verwendet, alles

JJI aben. Die breite Danksagung 1,2-3.13 dient als Hinfuhrung auf gcboten; und weil offenbar den griechischen

^-.Mänge.desGlaubens-M3.10)undhatdieFunk.ione,nercaptat,o andereinJ Buchstaben vorbehalten sind, wer-

^nev0,ent,ae.während4,.-12und5,.2-24imSti.derR,ngkompo- Worte de k-ncn ,a^in Großbuchstaben gegeben (z.B.

s'l'on den sachlich zentralen Abschnitt mit prohibit.ver Paranese ein- den die koptiscnen

»hmen 2. Die totale rhetorische Kohärenz innerhalb des Briefes und >" dicscs Rcgistcrs und sc,n besondcres Profil

<='ner einzelnen Tele führ. nich. nur auf eine sehr dichte, sehr Wa sdiekonkrt c g

symmetrische Komposition, sondern schließt zugleich d.e versch.e- anbelangt, soerkÜbt ^ v c direkt und jndirekt üfeer die

£tHch geäußerten Zweifel an der Integrität und Einheit des Bnefe ^^^Z^ vi, bre.ter und auf längere Sich,

*«■ Für jeden Teilabschnitt werden Abgrenzung und Funktion m 1^*^^^^^ mußte, wie es scheint, relativ

ganzen nachgewiesen. Auch der vicldiskut.crtc Abschn, t h'J

J:13-16is,originaUumalcrimSinneinerRingkompos,fon wesent- schnell zu ™"n™. wj Untertitcl jedenfalls mit

^e Motive aus 1.2-10 (Annahme des Wortes, eschatolog.scher Werk w u d w asesn w ». g

^ ^ aufnimmt. 3. Die von der Analyse erhobene komplexe hinreich „der Deu ,c

Jtenexiualitä, übergreifender Strukturen und Funktionen erwe.s, d.e werden solK .st (mcM P Te nlcn nuf um ^.

Verwand,schafi des Briefes sowohl mit antiken griech.schen Briefen ^ die „re.igionsgeschicht.ich interessanten oder

U"J dem rhetorisch-überzeugenden Lehrvortrag als auch mit der alt- ter, J"« imcrcssanlcn- von ,hnen wird Vollständigkeit der

^ment.ich-jüdischen Mahnrede. Weder der private noch der ^ff^STS die übrigen nur eine Auswahl der Stellen

^emhehe hellenistische Brief dient als unmittelbares Vorb.ld. Eine Stellen angestrebt

kon!8,adäqUatC gattungsmäßige Klassifikation ist nicht möglich D.e ^'en (^

Sie" ^ ,mertCX,UaHtal d6S BriefCS StSht d " Komp. de Nag-Hammadi-Schrifien noch die Parallelen Im Codex

DfRemrwiede'-holtegottesdienstlicheLesunggee.gnetersche.ncn. ^omp.«« ^ ^ ^ ^ ^

riet ist mehr als eme bloße Gclegenhe.tsschr.lt. Annkrvohon Johannis und der Sophia Jesu Christi.

Vergleich zu manchen anderen textlingu.st.schen Arbe.ten ^^^ZZiL Seite der P.ato-Text (VI, 5) aus dem

E1* Slch vorliegende Untersuchung durch e.n wohltuendes b-nzugenomrnen.au rt $ x,); dabej .„ djc

^""«um an ungewohnter Terminologie und durch e.nen wirklich nab-H/77* ^'^h *d wenn nicht selbstverständlich, die

!^ Stil aus. Die Ergebnisse hinsichtlich Komposition und Funk- erste Entsc «.düng «^J*^ und fünrt /u ganz grundsä(z.

n des Textes sind weithin überzeugend. Trotzdem bleibt die Frage, zweite üageg » Plato-Tcxt ? Ich sehe bloß eine

* C'n hoher theoretischer Aufwand nöt.g ist. um am Ende zu liehen ^^™3^ü--llllltdocll>^edBtulllBl.

X ZU die sich » °der ähn,ich ZUmindeSt tCi'WrT JJ2 um dta der koptisch-<L„ v, /,,„ Schriften von

Sh de?v°rnH,n aUerCn- -»«^ ArbcilC" f,nden' ^ £ Sifwant werden dann aber nich« auch die Sextus-

vi. denn auch in reichem Maße bezieht. s'rüche ausgelassen und die Lehren des Silvanus, Authent.kos
Greirswald Günter Haufe dcf Brjef des Eugnostos usw., d. h. all die Schriften, die mindestens
unter dem „Verdacht" stehen, von Haus aus gar nicht gnostisch
zu sein''M E ist es ja eine ganz wesentliche Erkenntnis der jüngsten

Si^r., F0,ker: NaK.Hammadi.RcKis,er. Wörterbuch zur Erfassung Forscnung, daß eine beträchtliche Anzahl von Nag-Hammadi-Texten

?,tr Begriffe in den koptisch-gnostischen Schriften von Nag- übernaupt nicht gnostisch .st. St.mmt dann aber d.e Konzeption des

"ammadi mit einem deutschen Index. Einführung V. A. Bohlig. N Hammadi-Rcgistcrs überhaupt noch, nämlich über die Worter

'"b'ngcn; Mohr 1982. XXVI, 383 S. gr. 8" = WUNT. 26. Lw. und 1}cgrifTc zum besseren Verständnis der gnostischen Gedankenwelt

138-• zu kommen (vgl. S. VI10? Vielleicht sind hier doch zu verschiedene

Was P e • u l in Dinge miteinander verbunden worden und zur Erschließung des gan-

diesem ■ Ve8ert im Auftra8e von A- Bohlig ausgearbeitet hat und m a ammadi-Komplexes nur ein rein sprachliches Register

Wm Buch nun der Öffentlichkeit übergibt, ist zwar, w.c er selbst zen