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Ausgabe: | 1988 |
Kategorie: | Neues Testament |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung I 13. Jahrgang 1988 Nr. 11
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bar erweist, von Paulus mit dem Firnis christlicher Interpretation
überzogen und so unschädlich gemacht wird. Die Sakramente sind
also, ebenso wie Kirche undAmt, Auswirkungen allgemeiner gesellschaftlicher
Gegebenheiten ohne ursprüngliche Affinität zum Evangelium
, die aber durch entsprechende theologische Interpretation in
positive Beziehung zum Evangelium gebracht und zu Werkzeugen
von dessen Bezeugung gemacht werden können. Abschließend geht
Barrett noch auf die Frühkatholizismus-Problematik ein. um ihr
Vorhandensein im Blick auf das Neue Testament völlig zu bestreiten.
Das ist letztlich nur konsequent und ergibt sich aus der harmonisierenden
Sicht der neutestamentlichen Schriften, in die hier auch die
Pastoralbriefe - allerdings mit gewissen Einschränkungen (891) -
einbezogen werden. Denn wenn auch die Schriften der dritten Generation
, wie Barrett behauptet, den sakramentalen und institutionellen
Momenten keine genuine theologische Bedeutung für das Evangelium
zumessen, dann ist die Frage nach der Legitimität solcher Gewichtung
von Kirche, Amt und Sakramenten letztlich gegenstandslos.
■ Dies ist ein eigenwilliges Buch, zu dessen historisch-exegetischen
Urteilen, mehr aber noch zu dessen systematisch-theologischer
Grundthese eine Menge kritischer Fragen zu stellen wären. Dessen
unbeschadet stellt es Für das ökumenische Gespräch eine konstruktive
Herausforderung dar. für die dem Vf. Dank gebührt.
Erlangen Jürgen RolofT
Trümmer, Peter: Aufsätze zum Neuen Testament. Graz: Institut für
Ökumenische Theologie und Patrologie 1987. 224 S. 8' = Grazer
theologische Studien. 12. Kart. öS 240.-.
Die Sammlung präsentiert mehrheitlich bislang unveröffentlichte
Arbeiten. Der letzte Beitrag faßt zwei Äußerungen des Vf. aus dem
Jahre 1980 über die Nabatäcr und ihre Geschichte zusammen, der
zweite - über das Jesus- und Gottesbild - bietet, offenbar etwas erweitert
, einen Aufsatz der Festschrift für J. B. Bauer, die ebenfalls 1987 in
Graz erschien. Die übrigen Studien gehen wohl mehrheitlich auf Vorträge
zurück. Den am meisten ausgearbeiteten Eindruck macht die
„Skizze" zur Bildersprache der Apk. Alle Beiträge sind sichtlich von
einem aktuellen theologischen Engagement bestimmt, das um die
individuelle Person und ihre Psyche zentriert ist.
Zum Abschluß werden ..Summarien" der einzelnen Aufsätze geboten
, Indizes dagegen fehlen.
Folgende Themen werden behandelt: I. Was heiüt ..Armut um des Evangeliums
willen"".'. 7-37 - II. Die Sanftmut Jesu und der Zorn Gottes. Exegetische
und hermeneutische Beobachtungen zum Jesus- und üottesbild. 39-79 - DI.
Wieso „aus Werken des Gesetzes kein Mensch gerechtfertigt wird" (Gal 2,16)
und welche Konsequenzen dies für uns hat, 81-94 - IV. „Treue Menschen"
(2Tim 2.2). Amtskriterien damals und heute, 95-135 - V. Ein barmherziger
Hohcrpriester. Das Christusbild des Hebr, 137-174 - VI. Offenbarung in Bildern
. Zur Bildersprache der Apokalypse. 175-205 - VII. Neutestamentliche
Zeitgeschichte aus östlicher Perspektive: Die Nabatäcr. 207-220.
T. H.
Zähmt, Heinz: Jesus aus Nazareth. Ein Leben. 2. Aufl. München-
Zürich: Piper 1987. 316 S. 8°. geb. DM 38.-.
Mit diesem Buch hat sich H. Zähmt nicht unterdie Biographen Jesu
begeben, sondern er möchte die Faszination, die Jesus aus Nazareth
auch heute noch ausübt, bei seinen Lesern lebendig werden lassen.
Und das gelingt ihm in einer brillanten Darstellung. Dies ist aber kein
wissenschaftliches Buch, „kein .Leben Jesu" im Sinne eines Lebenslaufes
, wohl aber ein Bild seines Lebens, geformt aus den verschiedenen
Aspekten seiner Erscheinung" (10) und ergänzt durch acht
„Historisch-kritische Exkurse" (273-308).
Einsetzend mit einer Schilderung der Umwelt und Herkunft Jesu
(„Zwischen den Zeiten", 13-62), erzählt Z. in zwei großen Kapiteln
(„Der Anfänger des Glaubens", 63-185, „Der Vollender des Glaubens
". 187-234) vom Re'den und Handeln Jesu, seinem Sterben ujid
Aufcrwccktwcrden, das er bis zur „Entstehung des Christentums"
(235-272) weiterführt.
Dabei intendierte Z. offenkundig weder eine Auseinandersetzung
mit Ergebnissen historisch-kritischer Forschung noch eine vollständige
Wiedergabe des biblischen Erzählstoffs, sondern eine anregende
Story, die zum Glauben mit Jesus Mut macht.
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