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Ausgabe:

1988

Spalte:

582-584

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Kohata, Fujiko

Titel/Untertitel:

Jahwist und Priesterschrift in Exodus 3 - 14 1988

Rezensent:

Levin, Christoph

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Theologische Literaturzeitung 1 13. Jahrgang 1988 Nr. 8

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Greifswald Günther Kehnscherper

1 • Teil: Indien in der vedischen Zeit gen und Themenangaben für jede Seite sowie ausführliche Personen-;

1. Grundsatz!icher Überblick über den Hinduismus Orts- und Sachregister eine wichtige Hilfe.

Karte: Der indische Subkontinent Gegenüber einer beliebten und verbreiteten „Reise-Ökumene"

Die indische Geschichte im Gesamtüberblick mutet das ökumenische Umfeld in Kirche und Gesellschaft immer

Das hinduistische ..Religionshaus" und seine (lese fliehte noch recht dürftig an. Dem könnte das vorliegende Standardwerk iel-

2. Vorvedische und vedische Zeit - Geschichte leicht etwas abhelfen, weil es zum Studium, zur intensiven Beschaff i-
Karte: Frühzeit Indiens. Industal-Kultur gung mit den uns so fremd anmutenden Wegen fernöstlichen Denkens
Erste frühsteinzeitliche und steinzeitliche Kulturen Mut und Freude macht, weil es so die große Fülle des Materials gerade
Karte: Vedische Zeit Indiens auch für den Nicht-Fachmann auf das Wesentliche konzentriert, glie-
1 inlall der Arier- Frühvedische Zeit dert und dann aberauch veranschaulicht.

Karte: Indien 600-350 v.Chr., Arische Kleinstaaten Nachdenklich stimmt das Vorwort des Vf.. der als ausgewiesener

3. Entstehung des eigentlichen Hinduismus Kenner der Materie bei aller Liebe zur Sache und bewiesenem Ver-
Der hinduistische Götterhimmel ständnis die „Erlöser". „Erkenntnisse" und „Techniken" fernöst-
Die vedischen Schriften derspätvedischen Zeit licher Philosophien und ihre Wiederkehr in der Führung durch den

• Die theologischen Leistungen der Upanischadenzeit allwissenden Guru in den modernen Jugendsekten und Religionsbil-
Das Kastenwesen im Hinduismus düngen in christlicher Verantwortung sehr nüchtern und kritisch einKarte
'. Indien um 300 v.Chr. schätzt.
Persisch-griechische Invasionen, philosophischer Umbruch

2- Teil: Dschainismus und Buddhismus und ihre Entstehung

- wieder ausführlich gegliedert, wobei auch sekundäre Vorgänge

und Spaltungen dargestellt werden. Buss. Andreas [Ed.]: Max Weber in Asian Studies. Leiden: Brill 1985. V, 252

*■ 'eil; Indiens Geschichte und Religionsweh seil Buddha S.gr. 8' = international Studies in Sociologyand Social Anthropology. 42. Kart.

Von diesem 3. Teil mag der Hinweis auf den letzten Abschnitt: hfl 42.—.

• Das Wiedererwachen des Hinduismus im 19. und 20. Jahrhun- (iolzio. Karl-Heinz: Max Weber on Japan: The Rolc ofthe Government and

dert" Aulbau und Konzeption des Werkes deutlich machen: the Buddhist Seets. In: Buss, A.: Max Weber in Asian Studies. S. 90-101.

,,..„,... , ... , . , , ■ Menard. Jacques: Introduclion a l'ffistoire des Rcligions. Paris: Cariscript

I. Die Scll'slhesinnung des Hinduismus au seine i ipliilosoplue .„„,,„„„. „

. ° , __ , ' , . I987.60S.8 =Gnostica.

a) Die progressive Richtung, bedingt auch zum Synkretismus Rasmusscn, Tarald: Max Webers idcaltypebcgrep(NTT 89. 1988.67-77).
bereit Schumann, Olaf H.: Der Christus der Muslime. C'hristologischc Aspekte in

b) Wiedererweckung indischer Sprachen der arabisch-islamischen Literatur. 2.. durchges. u. erw. Aull. Köln-Wien:

c) Konservative Richtung: Hinduismus als überlegenste aller Böhlau 1988. X, 294. S. 8' = Kölner Veröffentlichungen zur Rcligions-
Rcligionen gcschichtc. 13. DM 58.-. (I. Aufl.ThLZ 102.1977,642)

II. Der Hinduismus als geistiger Rückhalt der indischen FreiheitS- Singer, Milton: Max Weher and the Mödcrnization of India. In: Buss. V:

bewegung ^ax Weber in Asian Studies. S. 28-45.

a) Die religiösen Propagandisten -des Widerstandes gegen die

^ngländcr Altes Testament

b) Die politischen Führer Indiens auf dem Weg zur Unabhängigkeit
(III, m u , , Ii j u■ i .• u i .u i j c ■ Kohata, Fujiko: .Jahwisf und Priesterschrift in Exodus 3-14. Berlin

W'tJ Mahalnni Gandhi und seine hinduistische Methode des Frei- „,, V .J. , , Z „. ,,.,»„,

(Wcst)-New York: de Gruytcr 1986. XII. .372 S. gr. 8" = BZAW.
166. Lw. DM 94,-.

heitska mpfes.

Auf 56 Seilen werden hier Fakten, Trends ebenso wie die Lehren
^es Hinduismus in größere Zusammenhänge eingezeichnet. DieGlie- Gegenstand des Buches, einer Marburger Dissertation vom Sommerung
wird nicht von der Systematik der Rcligionsgcschichte vorge- mersemester 1985, ist das Verhältnis der Priesterschrift zur älteren
8eben, sondern Beschreibungsraster sind: prägende Persönlichkeit - Pentateuchtradition am Beispiel von Ex 3-14. Warum verhält P sich
Gruppe - religiöse Gemeinschaft - Gesellschaft - politische Gruppie- zu den älteren Quellenschriften nicht wie die Chronik zu den Königs-
run8- Unter religionsphänonienologischen. religionspsychologischen büchern. sondern eher wie das Johanncscvangclium zur synoptischen
und religionssoziologischen Aspekten werden dann die historischen Tradition? W. H. Schmidt, der diese Frage mehrfach gestellt hat (VF
Bereiche der Region abgeschritten und, soweit sinnvoll, akzentuiert: 1974. H. 2, S. 87; Einführung in das Alte Testament, 1979. S. 930.
Philosophie, Dogma und Kommunikation; Bildung und Soziali- hat die Untersuchung angeregt und betreut. Die Wahl von Ex 3-14 als
sation; geistesgeschichtliche und politische Ausstrahlung und Wir- Gegenstand dürfte mit dem im Erscheinen begriffenen Exodus-
^ung; religiöse Institution und Leitung. kommentar Schmidts (BKAT II, 1974ff) in Zusammenhang stehen.

Natürlich entstehen bei einem derartigen Raster Probleme der Wo es sich nachprüfen läßt, wie in Ex 3, stimmt die Dissertation bei

Zuordnung: Die überragende Persönlichkeit Gandhis z.B. sprengt der Analyse des Textes mit den Ergebnissen des Kommentars überein;

e,nfach den Rahmen der vorgegebenen Gliederung (64). Kapitelüber- nur daß Frau Kohata der Redaktion einen geringlügig größeren Anteil

Schrilten können die Fülle der inhaltlichen Aspekte und religiösen am vorliegenden Textbcstand zuschreibt. Bei der Auslegung von

Themen nur andeuten, nicht zusammenfassen. Ex 4.1-17, wo die Beziehung zu Ex 7 in Frage steht, läßt sich bereits

Eine Besonderheit des Werkes liegt darin, daß es als eine Sammlung eine gewisse Rückwirkung der (in Arbeit befindlichen) Dissertation

v°n Arbeitsblättern (Ringbuch) angelegt ist, die sowohl im Zusam- aufden Kommentar (S. 193) beobachten.

Anhang als umfassendes Nachschlagwerk wie auch einzeln zum Ler- Die Fragestellung bewegt sich im Rahmen der herkömmlichen
ncn und Lehren verwendet werden können. . Urkundenhypothese. Vorausgesetzt ist insbesondere das Vorhandcn-
34 Karten zur Geschichte und Religionswissenschaft, 42 Tabellen sein der Priesterschrift als ehemals eigenständiger Quelle, das Frau
und Zeittafeln, 22 Graphiken und Schaubildcr zu den Lehrinhalten Kohata. unbeeindruckt von der gegenwärtig angezettelten Unsicherer
Religionen und 15 Kurzdarstcllungen der wichtigsten mit fernöst- heit. mit den bekannten, stichhaltigen Beweisgründen belegt. Voraus-
lchcm Ideengut zusammenhängenden Neu- und Jugcndrcligronen gesetzt ist ferner die Penlateuchqucllc E. die allerdings nur bei
'assen sich unter Benutzung der erläuternden Texte je nach den Ex 3 einen tragenden Teil der Beweisführung bildet, so daß für den
Bedürfnissen und Interessen der Hörergruppe kombinieren. Dazu (höchst wahrscheinlichen) Fall, daß der Elohist sich als „Irrweg der
S|nd die sorgfältigen, detaillierten Inhaltsübersichten. Hervorhcbun- Pentateuchkritik" erweist, das Ergebnis nur unwesentlich berührt ist.