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Ausgabe:

1988

Spalte:

430-431

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Dietrich, Walter

Titel/Untertitel:

David, Saul und die Propheten 1988

Rezensent:

Schneider, Christoph

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Theologische Literaturzeitung 113. Jahrgang 1988 Nr. 6

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Wevers ist irreführend) und alles pluralisch ist? Die LXX hätte die „lectio diffi- S. 101 f. Im Blick auf Dtn 23,2-9 - so unklar dort der Sinn dieser Versammlung

cilior"*! ist - müßte man doch wohl vorsichtiger mit der Behauptung sein, zur ekklesia

Zu den literar- und sachkritischen Analysen. S. III: Beginn eines Gesetzes dcr Ethischen Polls gebe es im Dtn „nichts Vergleichbares". S. 104: Wenn

durch vorgezogenes Thema-Stichwort ist im Dtn häufig: vgl. 13,1; 14,1.28; Joschija einen F.id auf das dt Gesetz ablegte, kann man doch nicht sagen, dieses

15,1.19; 16,9.13.16.18. So erübrigt sich der übergenaue Vergleich von 16,18 sei "kein in absehbarer Zeit durchzuführendes Rcformprogramm" gewesen,

mit 15,1.5. 12Anm. 7: Vgl. darüber hinaus P.-E. Dion, SR 12(1982) 16;ders„ 5 '06: Der hier fur die exilische Zeit als wichtig herausgestellte Begriff des

in: Pietersma u. a. (Hg.). De Scptuaginta (FS J. W. Wevers; Mississauga 1984), „Geschlechts" (msphh) kommt im Dtn außer in 29,17 auch in Spätschichten

153f. 5. 14 und Anm. 26: Fmdiesptjm ist der Hinweis tsbljk keineswegs belang- nicht vor- 5 106 unten-Zu meiner zu undifferenziert berichteten Meinung über
los. Vgl. Rüterswörden, Beamte, 111 mit Anm. 8. Neben Dtn 1,15 ist auch 1,13 Dtn 16,20 vgl. am besten FSH. W. Wolff( 1981)98 Anm. 40.

zu beachten. S.21f: Dtn 16,19 kombiniert bewußt Ex 23,6.8 mit Dtn l,16f. Frankfurt am Main Norbert Lohfink

Vgl. dazu demnächst G. Braulik, Zur Abfolge der Gesetze in Dtn 16.18-21,23,
Bibl. 1988. Heft 2. S. 23: Bei den Verglcichstexten zu 16,20 würde ich 5,33;
33.19 streichen und 6.18 hinzufügen. Wäre es hier nicht sinnvoll, an die von

K Smend, Das Gesetz und die Völker, in: H. W. Wolff (Hg.), Probleme Dietrich, Walter: David, Saul und die Propheten. Das Verhältnis von
biblischer Theologie (FS G. von Rad; München 1971)495-509, für Jos und den Religion und Politik nach den prophetischen Uberlieferungen vom
Anfang von Ri herausgearbeitete spät-dtr Schicht DtrN zu erinnern? S. 24 frühesten Königtum in Israel. Stuttgart-Berlin (West)-Köln-
Anm. 103: Für Rose spricht immerhin, daß 12,2 das letzte Vorkommen von>* Ma,nz: Kohlhammcr 1987. 168 S. gr. 8' = BWANT, 122. Kart.
vor 16.21 ist, daß es sich in beiden Fällen um Kult handelt und daß zwischen DM 49-80-

Kult unter Bäumen und hölzernen Kultsymbolen ja vielleicht doch ein gewisser

innerer Zusammenhang besteht. S. 24 Anm. 104: Über dem Jonglieren mit In drei Abschnitten werden „die Erzählungen über das Gegenüber

Autorenmeinungen wird eine Untersuchung von'sh mzbh versäumt, dazu eine von Königen und Propheten in den Samuel-, z. T. auch in den

genaue Bestimmung, inwiefern 16,21 auf Ex 20,23f anspielt und worin es sich Königsbüchern" (S. 9) „vorwiegend mit den methodischen Mitteln

bewußt davon absetzt. S. 29f: Daß Dtn 16,18-21 ein Übergangsbereich mit der Übcrlieferungs- und Redaktionskritik" (S. 8) erörtert.

Themenkreisverschränkung ist, ist eine wertvolle, bisher noch nicht gemachte (I) Die Untersuchung setzt bei eindeutig königskritischen Prophe-

Erkenntnis; doch ist (auf der vor-dtr Ebene) ein Übergang zum Sachbereich tenerzählungen ein. Nach eingehender Analyse von lSam 15 werden

..Gericht" nicht automatisch auch ein Ubergang zum „Block der Amter- vjer Textebenen unterschieden: 1. eine „altertümlich wirkende

gesetze (30). Ob das zunächst sich zeigende Thema Gericht auf dieser Ebene .- .... „ , A . . ■. , ■ . , . , ■•

ä„. ......... , „. _......„ ,. Erzählung von Sauls Amalekiterkneg und der Tötung des Amaleki-

•■«mtergesetzc einleitete, ist vielmehr noch offen. Es konnte ja sein, daß die ... ... ,,

DiatM.;».. «u r ■ i v_. . ■-. u jj terkonigs durch Samuel (S. 13) V. 4-8a. 12b-13a.3 b-33 (S. 24); 2.

"'gression über die einzelnen Amter erst spater eingebaut worden ist und der ■

mit dem Übergang in 16,18-21 eingeleitete Themenkreis allein das in Dtn 19 "die Ausgestaltung dieses Erzählkerns zu einer Beispielgeschichtc
weiterlaufende Thema „Gericht" war. Hier fällt eine von der Analyse nicht UDer das Verhältnis von Prophet und König, von theonomer Weltgedeckte
Vorentscheidung. Sie ist dadurch der Aufmerksamkeit entzogen, daß auffassung und autonomem Politikverständnis", V. laa.3.8b.9a.
aufs. 29 f fast nur auf der Ebene des Endtextes analysiert wird und die für einen 14-16a.27.28a.30.31 a.34.(35aa) (S. 24); 3. „die redaktionelle Be-
* Grundtext nötigen Subtraktionen nicht sofort in ihren verschiedenen Mög- arbeitung dieser erweiterten Fassung" durch die prophetisch orien-
'chkeiten durchdiskutiert werden. S. 33: Bei der Liste expliziter Nennungen tierte deuteronomistische Redaktion DtrP V. 1 aab.2.6a/?.I0-I2a.
auch derFrauist 15.15 hinzuzufügen. 5. 46/: Die Hypothese über die Schich- ] 6a/?b. 17-21.23b.35a/?b (S. 24); 4. eine Erweiterung durch den
nbezuge von (singularischem), Priester (pluralischen) Priestern und „Richter" Nomis(en und Deuteronomiumsprediger" DtrN (S. 12) V. 24-26
isi nicht sehr einleuchtend. Wie in der Ubersetzung von 17,9 das Wort ,'. . . , ,

„anwMo^^i"/™ . -. ■ u a i/ ...___„ .„, , (29?) „mit einer weiteren Deminuierung der Person Sauls und der Er-

,.anwesend (mit weitreichenden Konsequenzen!) begründet werden kann, sehe

ich nicht. Erst recht nicht, wie der Richter beim Zentralheiligtum (der doch höhung der Dominanz Samuels" (S. 25).

s,cher kein einfacher Ortsrichter war) „schon mit Dt 16,18 institutionalisiert" Ursprünglich aus nordisraelitischer Tradition leitet sich

*orden sei. 5.47: Für die Analyse von 17, lOf wäre vielleicht eine Auseinander- ISam 28,3-25 her. „Die Erzählung von der Orakelanfragc Sauls in

Setzung mit den Beobachtungen bei Lohfink, Gotteswort, 152f angebracht der letzten Nacht vor seinem Tod atmet unverkennbar Sympathie für

gewesen. 5. 52: Bei den Belegen für historisierende Gcbotseinleitungen fehlen ihren Helden." (S. 32) Eine Neufassung der Erzählung mildert die

* 23,23.31, auch sie ohne IVaw. Die Belege aus Ex 13 sind nicht so unbestrit- mantischen Praktiken der Totenbeschwörung, indem zuvor die regu-

^n deuteronomistisch". Müßte man nicht auch noch Dtn 12.20; 19,9; 25,19 |ären Orakclquellen genutzt werden, indem vor allem Samuel als

"tnedenken? S. 571: Die Argumentation gegen mich aufgrund der futurischen T. u-.j uj ■«- ■ «■ i ijh.

7|,nlr , r , , , , . , , T, , „ ■ . , . Totengeist erscheint und nun auch dem Heerbann Israels den Unter-

•-"iraiisationslormel geht ins Leere; ich habe nie bezweilelt, daß sich auch das ..... • r- „

josi-hia«. u r-.. i -r . j r- m. -. ■ i u i ,.„..„ gang ankündigt, woraufhin Saul vor Erschütterung über Samuels

J"m.nianischc Dt als Text aus der Fruhzcit Israels gab - vgl. ausdrücklich FS °^ " 6 6

H W.Wolff(198l) 91. Wie leicht im übrigen die Verbform von /Wirgeändert Botschaft niederstürzt - V. 6.8b. 14ab«. 1 5f. 19b.20a/? (S. 33-35).

werden konnte, zeigt der Samaritanus. Wenn er nun, wenn auch mit anderem „Eindeutig stehen Prophetenkreise dahinter, und zwar königskri-

verständnis. die ursprüngliche Form hätte? Die Landgabesätze im Dtn halte tische, jedenfalls Saul-kritische. insofern möglicherweise judäische."

,ctl allerdings erst für dtr Stilisierung. .S'. 60 Anm. 45: Das in Dtn 17.16 zitierte (S. 33) Nur „pragmatisch" hat DtrP schließlich den Passus

Jahwewort steht in Hos 11,5. Vgl. N. Lohlink in VT 31, 1981, 226-228, ein R. V. 1 7-19aa eingefügt (S. 35).

entgangener Beitrag. S. 61 Anm. 53: Das Argument funktioniert natürlich nur. Auch jn dcr Darstellung von David und Nathan angesichts des Bat-

jnn man vorher in 17,16 einen Teil des Textes ausgeschieden hat. S. 70 seha-Skandals zeigt sich diese dreifache Schichtung: In die ursprüng-

20: Lies: Dt 33. S. 70: Warum w,rd die früher übliche Auffassung von ^ Abfo| d£r Thronfo|geerzählung 2Sam , , ,27a^; I2.24ba.25

m 18.1 als „Erbe Jahwes" = die ..heiligen Abgaben außer den Oplcrn" ,, , , ... , , „ ,., ,,

(Kein „: i i u ii j -^i j „ j j- (der zunächst die Episode von dem verstorbenen Kind 12.15 b—2 3

nicht einmal erwähnt? Wie sollen die Glossatoren die Syntax und die

L°gik von 18.1 eigentlich verstanden haben?S. 79Anm. 7: Wie vereinbart sich zugewachsen ist) fügte DtrP m 1 1,27b-l 2.1 5a eine vor-dtr David-

dle Deutung von mnhs auf Schlangcngiftbannung mit 2Kön9,22? S S3 Natan-Geschichte 12,l-5.7a.*9a.IOa.15a ein. in der prophetische

4n"i 29: Dtn 9.1-6 korrigiert offensichtlich Dtn 6.17-19.dasselbst die Theo- Kreise Natan als einen der Ihren darstellen, „der unabhängig und

'ogiedes von Smend in Jos und Ri nachgewiesenen DtrN ins Dtn einträgt: sollte unangepaßt der durch den König repräsentierten Staatsmacht kritisch

ua Mayes wirklich recht haben? S. 89. letzte /.eile: In der (einzigen im Buch gegenübersteht" (S. 36-41, Zitat S. 41).

gegebenen) Definition der dt Grundschicht sind 17,8-10 vollständig enthalten. |n 2Sam 24 „wird aus dem im profanen (V. 2ff) wie im kultischen

anrend sich dort nach S.46fspätere Zusätze befinden sollen. S. 92: In Gottes- Bereich (V. 16fT) klug und erfolgreich handelnden Herrscher ein

"• 145. halte ich nicht gesagt, daß der König „der höchste Richter war", , , . . „ .„ n. , ,■ .7 ir--.r-v.n-

sonH , , schuldbeladener Mann (S. 51). Zu diesem Zweck fugte DtrP eine

"uern. daß er dies „früher", also vor der Formulierung des Dtn, gewesen sei. „ . ....... _ . ... ,__. , ,

S 94 i. -, • u. r- i «j „,. , vor-dtr Prophctenerzahlung über Gad. der hier als „Genchtsprophet

^ nnm. 2: Wenn nur der Mann, nicht seine Frau als Adressat in den Blick

kommen ist. dann müßte man logischerweise im Zusammenhang der Ncn- und -kritisches Gegenüber des Königs" erschient, ein (V. 11-15),

nung der Töchter und Sklavinnen eine vorangehende Nennung der Ehefrau „indem er sie mit Schuldbekenntnissen Davids rahmte (V. 10.17) und

erwarten. Da dies nicht der Fall ist. muß sie wohl doch zu den Adressaten durch eine negative Glossierung des Zensusberichts vorbereitete

gehören. S. 97 Anm. 19: ..Erwählung der Stämme": doch wohl „Erwähnung"? (V. l.3.4a)"(S. 50).