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Ausgabe:

1987

Spalte:

734-737

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Titel/Untertitel:

La Septuaginta en la investigación contemporanea 1987

Rezensent:

Kilpatrick, George Dunbar

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Theologische Literaturzeitung 112. Jahrgang 1987 Nr. 10

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Geisteswissenschaftlern aller Schattierung benutzt werden!

Bei den einzelnen Artikeln bestimmt dann der Gegenstand die Art
der Darstellung. Neben den schon erwähnten Literaturangaben wird
der Forschungsgegenstand mit den gegenwärtig diskutierten Fragen
aufgezeigt.

Speziell aufgeteilt sind die Artikel in vier Kategorien:

I. Prosopographie, unterteilt in historische Persönlichkeiten mit
biographischen Daten. Charakterisierung, direkte oder indirekte
Beziehung zu Augustin, Aktivität als Schriftsteller und Einfluß dieser
Schriftstellern auf Augustin, sowie in biblische Gestalten mit besonderer
Berücksichtigung der voraugustinischen Tradition, der Exegese
z- 2. Augustins sowie der Bedeutung im Werk des Kirchenvaters.

IL Reulia mit topographischen und archäologischen, kultischen
und liturgischen Artikeln.

III. Werke, unterteilt in echte und umstrittene Werke, Ort und Zeit
der Abfassung, Aufbau und Inhalt, augustinische und zeitgenössische
Parallelen, handschriftliche Überlieferung sowie zusätzlich bei den
umstrittenen Werken die Behandlung der Echtheitsfrage.

'V. Begriffe mit ihrer semantischen Erschließung, ihrer begriffsgeschichtlichen
Tradition sowie Aufzeigung des Bedeutungsspek-
lrumsbei Augustin.

Die Startauflage mit 3000 Stück erscheint in einem Verlag, dessen
editorische Tradition als Erbe der Petri. Amerbach und Froben bis in
die Anfänge der Buchdruckerkunst, genau bis ins Jahr 1494, zurückgeht
und der bereits 1505-1517 die erste Augustin-Gesamtausgabe
herausbrachte.

Das umfangreiche Werk Augustins umfaßt über hundert Titel
unterschiedlicher Stärke. Ferner sind 246 Briefe erhalten, etwa ein
Achtel der geschätzten Gesamtzahl, sowie 545 Predigten, etwa ein
Zehntel der wirklich gehaltenen. Um die kritische Edition bemüht
s'ch die Wiener Akademie mit dem Corpus scriptorum ecclesiastico-
rum latinorum sowie in Belgien das Corpus Christianorum. Eine ausgezeichnete
Konkordanz der Werke Augustins gibt in der Einleitung
des ersten Faszikel den Nachweis, wo von den Rctractationes bzw.
p°ssidius über CSEL, CChL, Migne bis hin zum EDV-Kürzel das
betreffende Werk vorkommt bzw. ediert ist.

Das „opus magnum et arduum" (de civ. Dei), dieses große und
schwierige Werk, wird den Käufer z. Z. pro Band rd. 400 - DM
ödsten. Doch wird das Unternehmen seinen Weg gehen, auch wenn
■^an sicher nicht bei der Erarbeitung auf völlig neue Erkenntnisse
stoßen wird, denn bisher Unbekanntes über Augustin gibt es sicher
"'cht mehr.

Gewisse Bedenken sind anzumelden gegen die Praxis des Augustin-
Lexikons, die von CSEL bzw. CChL eingeführte neue Zählung bei
C|nigen Werken Augustins nicht zu übernehmen, da eine Benutzung
des überholten Migne doch immer dann auszuschließen ist, wenn eine
der modernen Ausgaben vorliegt. Auch erhebt sich die Frage, was in
einem so fundamentalen Werk etwa ein Artikel unter dem Stichwort
-Accedit uerbum ad clementum, et fit sacramentum" zu suchen hat,
der nun wirklich nichts weiter bringt als den Nachweis dieser
bekannten, vielzitierten Stelle und den Verweis auf das Stichwort
sacramentum. Daß die Artikel in der Sprache des Autors gedruckt
werden oder doch ins Deutsche, Englische oder Französische übersetzt
werden, wenn sie in einer anderen Sprache geliefert werden,
beweist die Internationalität der weltweiten Augustin-Forschung,
^tzt jedoch einfach ein gewisses Handicap bei manchen Benutzern
v°raus, bis in die feinsten Verästelungen und Feinheiten eines Artikels
v°rdringcn zu können - vielleicht hätte man sich auf Deutsch und
Engl isch beschränken sollen.

Das sind jedoch nur Quisquilien gegenüber diesem imposanten
Unternehmen, das die kritische Auseinandersetzung mit einem Denker
erneut intensivieren wird, einem Denker, der die christliche
Kultur wie kein anderer Theologe beeinflußt und geprägt hat. Nicht

nur die theologische Fachwelt sollte sich jetzt an die Stimme zurückerinnern
, die Augustin vor 1 600 Jahren zugerufen hat: tolle-lege!

Berlin Hans-Ulrich Dclius

[McKane, William:] A Word in Scason. Essays in Honour of
W. McKane. Ed. J. D. Martin and P. R. Davies. Sheffield: JSOT
Press 1986. XI, 266 S., 1 Taf. 8* = Journal for the Study oftheOld
Testament,Suppl.Series42. Kart.£ 10.50; Lw.£ 20.-.

Schüler und Freunde von William McKane haben dem langjährigen
Professor of Hebrew and Oriental Languages an der Univer-
sity of St. Andrews (Schottland) zu seinem 65. Geburtstag eine Reihe
von Aufsätzen gewidmet. Sie befassen sich mit Themen aus dem
Umkreis der hauptsächlichen Arbeitsgebiete des Jubilars, der während
des letzten Jahrzehnts besonders durch seine "Studies in the
Patriarchal Narratives" (Edinburgh 1979) und durch den ersten Teil
seines Kommentars zum Jeremia-Buch (Kap. 1-25, Edinburgh 1986)
hervorgetreten ist. Die Verfasser und Titel der elf Beiträge sind.

E. W. Nicholson, Israelite Religion in the Pre-Exilic Period. A Dcbate
Renewed (3-34); P. R. Davies, Sons of Cain (35-56); J. F. A. Sawycr.
"Blcsscd be My People Egypt" (Isaiah 19.25). The Context and Meaning of a
Remarkable Passage (57-72); R. B. Sa I ters, Lamentations 1.3: Light from the
History of Exegcsis (73-90): P.W. Coxon, The Great Tree of Daniel 4
(91-112); W. Johnstone, Guilt and Atonement: The Theme of I and 2
Chronicles (113-140); J. D. Martin, Ben Sira - A Child of his Time
(141-162); J. C. Van der kam, The Prophetic-Sapiental Originsof Apocalyp-
tic Thought (163-176): B. Paradise, Food for Thought. The Septuagint
Translation of Genesis 1.11-12 (177-204); D. R. G. Beattie, Towards
Datingthe Targum ofRuth (205-222); J. G. Fräser, A Preludetothe Samari-
tan PentateuchTextsofthe Paris Polyglot Bible (223-248). - Angefügt sind eine
Bibliographie von W. McKane (249-252)und zwei Register(253-266).

K.-H.B.

Hcmmcrle, Klaus [Hg.]: Fragend und lehrend den Glauben weit machen.
Zum Werk Bernhard Weltes anläßlich seines 80. Geburtstages. Einführung
(K. Hemmerle) (6-11) - Bernhard Welte und Martin Heidegger. Zur Stellung
Bernhard Weltes im christlichen Denken des 20. Jahrhunderts (B. Casper)
(12-28) - Bernhard Welte und der philosophische Glaube bei Karl Jaspers
(K. Kienzier) (29-55)- Sehen und Denken - Überlegungen zu Aquarellen und
Zeichnungen von Bernhard Welte (E. Wächter) (56-67) - Fragen der Christolo-
gie im Werk Bernhard Weltes (P. Hünermann) (68-88) - Bernhard Welte und
die Herausforderung Lateinamerikas (P. Peralta) (89-l0l)-Eine Phänomenologie
des Glaubens - Erbe und Auftrag von Bernhard Welte (K. Hemmerle)
(102-122) - Brief Martin Heideggers an Bernhard Welte und Weltes bisher
nicht veröffentlichte Interpretation zu Heidegger: „Stiftender ..." (123-132)-
Bemerkungen zum Seinsbegriff Heideggers (B. Welte) (133-138) - Bibliographie
der Veröffentlichungen Bernhard Weltes (139-166) - Autorenverzeichnis
(167). München-Zürich: Schnell & Steiner 1987. 167 S„ I Taf. 8" = Schriftenreihe
der Kath. Akademie der Erzdiözese Freiburg. Kart. DM 28,-.

Bibelwissenschaft

Fernande/ Marcos. Natalio [Ed.]: La Septuaginta en la investigacion
contemporänea (V Congreso de la IOSCS). Madrid: Instituto „Arias
Montano"C.S.I.C. 1985.287 S. = Textos y Estudios, 34.

On 26-27 August 1983 the fifth "Congress of the International
Organization for Septuagint and Cognate Studies" (IOSCS) took place
at Salamanca. The papers from the proeeedings are published in this
volume.

The volume may be said to have two poles of which the first is
constituted by the paper of J. W. Wevers, "The Use of Versions for
Text Criticism: the Septuagint" (15-24). In determining how far we
may use the evidence of the versions in the textual criticism of the
Originals, Wevers Stresses that we must have a knowledge both of the
language of the original and of the language of the version concerned.