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Ausgabe:

1987

Spalte:

337-339

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Budd, Philip J.

Titel/Untertitel:

Numbers 1987

Rezensent:

Schunck, Klaus-Dietrich

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337 Theologische Literaturzeitung I 12. Jahrgang 1987 Nr. 5 338

'Kap. 4 The Meaning of Lexical Units 69fT), dabei die gegebenen die frühen Traditionen Israels dasselbe, was Chr im Hinblick auf Dtr.

-exika als offenbar zureichend ansieht und bei der simplen Dichoto- tat.

m'e von „wörtlicher" und ..übertragener" Bedeutung blieb (Kap. 5 Für das im Verhältnis zu den priesterlichen Traditionen bzw. den
Symbolic Meaning 83 IT; Kap. 6/7 wiederholen nochmals den Gang von diesen beeinflußten Überlieferungen relativ geringe nichtpriestcr-
The Meaning of Nuclear/Inlernuclear Structures und Kap. 8 exem- liehe Material, das in Num 11-12; 21-24 sowie teilweise in Num 10;
Püfiziert dann nur syntaktisch-morphologische und syntaktisch- 13-14; 16; 20; 25; 32 erkannt wird, nimmt der Vf. dagegen eine Hersemantische
Beziehungen an einigen Textbeispielen). kunft aus einem "compendium o'f materials from a varity of sourecs"
Interessant und verdienstvoll ist auf der Basis der ersten beiden Kap. an (S. XXIII), wobei er dieses Kompendium als JE bezeichnet, um so
der als Anhang beigegebene Vorschlag einer neuen, semiotisch geord- die in diesem Werk dominierenden Komponenten "proto-J? and E"
neten Klassifikation der hellenistischen rhetorischen Figuren auszudrücken (S. XXII10- Den Autor bzw. Editor dieses Kompcn-
(172-I9|) der die bisherigen Einteilungen in den Schlußtcilcn der diums, der zu dem überkommenen Material auch noch eigene Bei-
ntl. Grammatiken (z.B. B-D-R 472-496) auf eine beschreibungs- träge beisteuerte, bezeichnet er dann aber als "the Yahwist" und setzt
adäquatere Basis stellt. Darin liegt das Hauptverdienst dieses Buches. dessen Werk in vorexilischer Zeit nach dem Untergang des Nord-
Damit wird deutlich die Arbeit wieder aufgenommen, die zuletzt reiches Israel, genauer unter König Josia von Juda an (S. XXIV).
Chr. G. Wilke, Die ntl. Rhetorik, Dresden/Leipzig 1843 geleistet hat Von dem in sich geschlossenen Aufbau der Darstellung in Num
(vgl. noch J. Weiß, Beiträge zur paulinischen Rhetorik, 1897), die aber ausgehend, betont der Vf., daß dieses Buch nicht als ein nur künstlich
se'ther stark vernachlässigt wurde, so daß auch diese (u. a. ältere) durch eine schematische Teilung des größeren, ebenfalls priesterlich
Arbeiten in der (auch sonst in bezug auf den eigenen Text - vgl. z. B. bearbeiteten literarischen Komplexes des Pentateuchs bzw. Hexa-
65 - unvollständigen) Bibliographie leider nicht auftauchen. teuchs entstandenes Buch angesehen werden könne. Vielmehr: "the

t_ .. ... ... _ . , book has a degree of independence and integrity as a unit" und "the

Eppstein Wollgang Schenk °

possibility that it was construeted as a unit, albeit as one in a closely

connected series ofbooks, deserves closer consideration that it usually
reeeives" (S. XX0. Dementsprechend glaubt der Vf.. lür dieses Buch

Altes Testament auch ein spezifisches theologisches Thema erheben zu können. Er erblickt
dieses in der Frage nach den Lebensbedingungen einer "libera-

Bu<ld. Philip J.: Nunibers. Waco, TX: Word Books 1984. XXXII, ted Community"(S. XXXI).

409 S. gr. 8" = Word Biblical Commentary. 5. Geb. $ 18.95. Der vorliegende Band bietet nach einem Vorwort des Vf. und einem

weiteren Vorwort der Hgg. der Kommentarreihe, in dem diese deren

'n erstaunlich kurzer Zeit hat sich die neue englischsprachige Zielstellung erläutern, einem Abkürzungsverzeichnis und einer
Kommentarreihe "Word Biblical Commentary" einen festen Platz Hauptbibliographie, die vor allem andere Kommentare sowie für das
Ur|ter den renommierten Kommentarreihen erobert. Zweifellos ver- gesamte Numeribuch wichtige Untersuchungen nennt, eine ausführdankt
sie das nicht zuletzt der raschen Folge des Erscheinens der liehe Einleitung, in der die Fragen nach Quellen, Redaktion, Datic-
e'nzelnen Bände. Nachdem 1983 in der alttestamentlichen Abteilung rung, historischem Wert und theologischen Aussagen beantwortet
dieser alle Bücher der Bibel erfassenden Kommentarreihe sogleich werden. Der eigentliche Kommentar behandelt den Text von Num in
V|er Kommentare (zu Jos, lSam. Ps 1-50, Ps 101-150) erschienen 55 Abschnitten, wobei jeder Abschnitt nach einer speziellen Biblio-
Waren, folgte bereits nach einem Jahr neben dem Band über die Klei- graphic zunächst eine neue Übersetzung des Textes sowie Anmerkun-
nen Propheten Micha-Maleach i die Auslegung des Buches Numeri. gen zu dieser Übersetzung bietet. Daran schließen sich jeweils die drei

Wie der Vf. des vorliegenden Kommentars, Lccturer Für Altes Teile "Form/Structurc/Sctting", "Comment" und "Explanation"

Testament am Westminster College in Oxford und am Ripon College an, die gelegentlich noch durch weitere spezielle Teile erweitert sind,

"i Cuddesdon/England, in einem Vorwort betont, ist dieser "a pro- Mit diesem Aufbau, der für alle Bände der Kommentarreihe gilt,

duet of extended reflection on the problems associated with the ori- ähnelt dieser Kommentar stark dem „Biblischen Kommentar Altes

8<ns, exegesis, and Interpretation of the Pentateuch" und "builds on Testament". Hebr. Wörter werden durchgängig in hebr. Schrift wic-

earlier researches into priesthood. and into the murmuring molif" dergegeben; Umschrift wird grundsätzlich vermieden. Der Band wird

'S- IX). Als Ziel des Kommentars bezeichnet er es. "some of the rele- abgeschlossen durch Indices der zitierten Autoren, der hauptsäch-

vant scholarly discussion pertaining to the book of Numbcrs" zu- liehen genannten Sachbegriffe sowie der herangezogenen Bibel-

Sämmenzustellcn und dabei zu versuchen, in gewisser Hinsicht neue stellen.

Wege zum Verständnis und zur Auslegung der einzelnen Abschnitte Der Kommentar steht auf der Höhe der Forschung und erweist sich

w>e zur Erklärung des Hintergrunds des ganzen Buches aufzuzeigen so gerade auch für den Leser aus dem deutschsprachigen Bereich, in

'S. IX). dem es z. Z. keinen analogen ausführlicheren Kommentar zu Num

Das führt konkret zunächst zu der Feststellung, daß das Numeri- gibt, als sehr nützlich. Obwohl auch für ihn die für die ganze Reihe gc-

buch in seiner jetzigen Gestalt planvoll angelegt ist, indem drei wich- wählte Sclbstbezeichnung "evangelical" (S. X) verbindlich sein muß.

''ge geographische Bczugsstcllen seine Darstellung beherrschen: vertritt er doch keineswegs nur konservative Positionen, sondern

Die Wüste Sinai (1.1).2. die Wüste Paran (10,12) und 3. die Steppen basiert durchweg auf einer kritischen Auseinandersetzung mit der

von Moab (22.1; 36,13). In Anlehnung daran werden drei große Teile Überlieferung wie auch der modernen Literatur. Dabei vermißt man

unterschieden: 1. "Constituting the Community at Sinai (1:1-9:14)", freilich bei dem ohnehin zu knapp gehaltenen Abschnitt über den

"The journey - its setbacks and success (9:15-25:18)" und Aaronitischen Segen (6,22-27) die Anführung von mehr, vor allem

"Final preparations for settlement (26:1-35:34)"; an sie schließt moderner Literatur (z. B. K. Seybold. Der aaronitische Segen. 1977;

Slch mit Kap. 36 noch ein Anhang an. der die Aussagen von D. N. Frccdman. The Aaronitic Benediction. FS J. L. McKcn/ic.

Kap. 27,1-11 ergänzt (S. XVII). Dieser Aufbau des Buches wird auf 1975. 35-48; H.-J. Stoebe, Der aaronitische Segen. EMM 113. 1969.

e'ne der "priestly revisions of tradition". die in der 2. Hälfte des 5. Jh. 50-53; H. Ringgren, Den aronitiska välsignelsen. FS E. Gulin. 1953.

N Chr. vorgenommen wurde, zurückgeführt. Dabei identifiziert der 35-45; G. Wehmeicr, Der Segen im AT. Theol. Diss. Basel 1970).

^f- diese "priestly revision" dann genauer mit der sonst als P (= Prie- Ebenso wäre es für eine umfassende Information über die Bileam-

slerschrift) bezeichneten literarischen Schicht, wobei er diese nun als Sprüche (Num 22-24) zweckmäßig, auch die Publikation der Texte

8 fresh presen tation of tradition, incorporating older matcrial and in von teil der- 'cilhi (J. Hoftijzer/G. von der Kooij. Aramaic Texts from

Places interpretative comment. but providinga distinetive theological Dcir Alla, 1976) zu nennen sowie zum Verständnis dieser Texte hilf-

s<ructure" versteht (S. XXII). P tat nach Auflassung des Vf. damit Für reiche Beiträge (z. B. A. Caquot/A. Lemaire, Les textes arameens de