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Ausgabe:

1987

Kategorie:

Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 112. Jahrgang 1987 Nr. 3

"l 82

dem zweigliedrigen Vergleich bestimmt; in Ps 14 ist der Satz: „es ist schaftlicher Abhandlungen geworden sind,2 sind sie doch bislang, von

kein Gott" Leitsatz für den ganzen Psalm. In Ps 22 ist es die Bewegung Teilausgaben abgesehen,3 noch nicht in einer alle Texte einbeziehen-

von der Klage zum Lob, die den ganzen Psalm beherrscht. Hinzu den kritischen Edition publiziert worden. Zwar war ursprünglich J.

kommt hier die Bewegung aus der Enge in die Weite. Im 90. Psalm Strugnell mit dieser Aufgabe betraut worden und hatte sie mit einer

geht es im ganzen Psalm darum, einen Sinn in unserem durch den Tod Präliminarausgabe (s. Anm. 3) auch begonnen, aber, "in order to

begrenzten Leben zu finden: es ist von Gott begrenzt! Die beiden expedite the publication of the Cave 4 manuscripts" (S. VII), sie dann

Teile von Ps 127, die auch je selbständig überliefert sein könnten, 1979 seiner Schülerin übertragen, die nun mit ihrer Dissertation die

wollen auch als Einheit gehört werden; vom „Haus", das Gott segnet, Pionierleistung vollbracht hat. ,

reden beide Teile. Der Reihe nach werden darin alle Handschriften, deren Reproduk-

Die beiden Teile des Buches, dessen erster Teil mehr der wissen- tionen auf den Tafeln im Anhang zu finden sind, Fragment für Frag-

schaftlichen Diskussion zugewandt ist, der zweite mehr der Anrede an ment, ediert: 4Q400 (= 7 Fragmente): S. 85-123; 4Q401 (= 38 Frag-

den Hörer der Psalmen, bilden eine nahtlose Einheit. Der die Psalmen mente): S. 125-146; 4Q402 (= 12 Fragmente): S. 147-166; 4Q403 (=

Erforschende hört sie auch als das, was sie sein wollen: Rufe zu Gott. - 3 Fragmente): S. 185-247; 4Q404 (= 25 Fragmente): S.249-255;

Das Buch ist ein wertvoller Beitrag zum Verstehen und Vergegenwär- 4Q405 (= 105 Fragmente): S. 257-354; 4Q406 (= 5 Fragmente):

''gen der Psalmen; es wäre ein Gewinn, wenn es übersetzt werden S. 355-357; 4Q407 (= 2 Fragmente): S. 359-360; MasShirShabb

könnte- (= IFragment): S. 167-184; 1 lQShirShabb (= 30 Fragmente): S. 361

Heidelberg Claus Westermann bis 387' wobei die Anzahl der Seiten zugleich einen ersten Hinweis
auf den jeweiligen Umfang der Handschrift bzw. deren erhaltener
Fragmente gibt. Die Edition jeder Handschrift folgt dabei folgendem

Auffret, Pierre: «Qui nous fera voir le bonheur?» Etüde structurelle du Schema: Am Beginn steht jeweils die Beschreibung der Handschrift,

Psaume 4 (NRTh 108,1986,342-355). und zwar im Hinblick auf (a) Umfang und Schreibmaterial (d. i. Leder

(ScEs"™'' P'erre; <<Yahv6 m'accueillera»- £,ude structurelle du psaume 27 unterschiedlicher Dicke mit Tinte beschrieben), (b) orthographische

u i '97-11 Besonderheiten und (c) Paläographie, worin jeweils nach den von

«alpern. Baruch: The Resourceful Israelite Historian: The Song ofDeborah r. ., 4 »__.ii. ■» • . .

^d Israeli* His,oriographv(HThR 76, .983.379-401). ' ' C"~ aufg«lell'en Kn*nen eme zeitliche Ansetzung der

Hardmeier. Christof: Jesajaforschung im Umbruch (VF 31.1986,3-31). Handschriften unternommen w.rd, namheh für 4Q400 ca. 75-50

Jeremi«. Jörg: Der Prophet Hosea, übers, u. erklärt. Berlin: Evang. Verlags- v- Chr- <S- 86'< 401 ca- 25 v- Cnr- <S- 126>- 402 ca- 25 v- Chr- <S- l47>-

anstalt (Lizenzausgabe des Verlages Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen) 403 ca. 25-1 v. Chr. (S. 186), 404 ca. 25 v. Chr. (S. 249), 405 ca. 50

1986. 174 S. gr.8-= Das Alte Testament Deutsch. Neues Göttinger Bibel- v.Chr. (S. 258), 406 und 407 sind nicht datierbar (S. 355.359),

Werk.24,I.Lw.M 7,50. MasShirShabb ca 50 n.Chr. (S. 168) und HQShirShabb ca. 20-50

Lohfink, Norbert: Von der,,Anawim-Partei" zur „Kirche der Armen" (Bibl n. Chr. (S. 363).

• 1986,153-176). Daran schließen, nun Fragment für Fragment, die Transkription

Neef, Heinz-Dieter: Der Scptuaginta-Text und der Masoreten-Text des des jeweiligen Textes in Quadratschrift an (wobei man angesichts der

Hoseabuches im Vergleich (Bibl 67.1986.195-220). Kleinheit der gelegentlich nur wenige Buchstaben umfassenden Frag-

^eu. Rainer: Israel vor der Entstehung des Königtums (BZ 30. 1986. . . . , , , _, , , »__•*>_ •«

204-2">i) mente und des oft schlechten Erhaltungszustandes über die bntzitte-

Van Ueuwen, Raymond C: What Comes out of God's Mouth: Theological rungskünste der Autorin zuweilen nur staunen kann) Anmerkungen

Wordplay in Deuteronomy 8 (CBQ 47,1985,55-57). zur Transkription, wortgetreue Ubersetzung sowie ausfuhrlicher

Kommentar, in dem die philologischen Probleme ebenso wie die

Judaica

religionsgeschichtlichen und theologischen eingehend behandelt werden
, ohne daß hier indessen auf Einzelheiten daraus eingegangen

», werden kann.
™som. Carol: Songs of the Sabbath Sacrificc: A critical Edition. Vorangestellt ist eine umfangreiche Introduction, in der die Autorin

W,13'^;5'110^ Prf SJ985- X.';476 S- 'l Taf-™oarV,ard das Wichtigste zu "Provenance" (S. 1-4.730, "Form, Content, and

^emitic Studies. Harvard Semitic Museum. Kart. $23.50; Lw. _ . „, ... . , '. In. ..a i ,

$340,5 Function (S. 5-21.750, sowie den zentralen Themen Angelology

(S. 23-38.770 und "The Heavenly Templa" (S. 39-58.790 und

Mit ihrer hier anzuzeigenden Arbeit, der ihre von J. Strugnell schließlich zu "The Qumran Context of the Shirot" (S. 59-72.81-83)

betreute Dissertation (Diss. phil. Harvard 1982) zugrunde liegt, setzt im Zusammenhang darstellt.

Frau Newsom die Reihe der editorischen Bemühungen um die litera- Angesichts des fragmentarischen Charakters aller edierten Hand-

nsche Hinterlassenschaft der Gemeinschaft von Qumran mit einer Schriften ist eine Rekonstruktion der gesamten liturgischen Kompo-

Fdition fort, deren Gegenstand die von G. Scholem "oldest Hebrew sition unmöglich. Auch eine Kollationierung aller erlaubt diese nicht.

Merkabah texts"' genannten "Shirot olat ha-shabbat", die „Lieder Zwar überlappen sich die Handschriften an vielen Stellen, was stets

zum Sabbatopfer", aus der Höhle 4 von Qumran sind. Es handelt sich nicht nur vermerkt, sondern in der Transkription an allen betreffen-

dabei um eine liturgische Komposition aus 13 Liedern, die "invoke den Stellen durch Hervorhebungen im Druck auch kenntlich gemacht

angelic praise, describe the angehe priesthood and the heavenly wird, ebenso ergänzen sie öfter einander; dennoch bleiben nicht zu

temple, and give an'account of the worship performed on the Sabbath schließende Lücken. Daß die gesamte Komposition dennoch nicht

in the heavenly sanetuary" (S. 1). Jedes dieser Lieder ist, in laufender mehr als 13 Lieder, also nur das erste Viertel der Sabbate eines Jahres

E°lge, für einen der ersten 13 Sabbate des Jahres bestimmt. Ihr Text ist umfaßte, kann die Autorin, wiewohl die Bestimmung für einen kon-

ln acht, nur bruchstückhaft leider erhaltenen Handschriften über- kreten Sabbat durch entsprechende Überschrift nur bei sieben Liedern

liefert (4QShirShabb 400, 401, 402, 403, 404, 405, 406, 407), die erhalten geblieben ist, anhand der Struktur der vorhandenen Texte

Paläographisch aus der späten hasmonäischen bis frühen herodia- nachweisen, derzufolge Lieder I und 13 eine Art inclusio bilden, wäh-

n>schen Zeit stammen (S. 1). Zwei weitere Texte, beide in späterer rend Lied 7 den Kulminationspunkt innerhalb der klimaktischen

berodianischer Schrift geschrieben, zum einen das Ende einer Rolle Struktur, und zwar in Form und Inhalt gleichermaßen, markiert

der Sabbatlieder und zum anderen ein größeres Fragment mit dem (S. 13-17).

Schluß des 5. und dem Anfang des 6. Liedes, sind in Höhle 11 Wenn auch die in den Liedern entfaltete Angelologie durchaus ihre

" lQShirShabb) bzw. Massada (MasShirShabb) gefunden worden und Ähnlichkeiten zu entsprechenden Aussagen v. a. in Jub und Levi-

lr> die späte herodianische Zeit zu datieren. Wenn auch die Lieder seit Apocryphon (= aram. TestLevi)5 hat und die Schilderung der himm-

'ängem bekannt und schon verschiedentlich Gegenstand wissen- lischen Welt und des himmlischen Heiligtums, von Ez (1.10) 40-48