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Ausgabe:

1986

Spalte:

514

Kategorie:

Neues Testament

Titel/Untertitel:

Jakob Jónsson, Humour and irony in the New Testament 1986

Rezensent:

Holtz, Traugott

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Seite 1

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513

Theologische Literaturzeitung III. Jahrgang 1986 Nr. 7

514

Ihr sieh nachträglich geboten. Die vom Vf. erhoffte unmittelbare Evidenz
seines literarkritischcn Ergebnissei kommt in meinen Augen tatsächlich
vielerorts zustande. Dazu trägt besonders die Einbeziehung
der von Seh. erforschten Struktur der wesentlichen Briefelemente bei.
Dali bei einer solchen Offenlegung neben den Stärken der Konzeption
auch ihre etwaigen Schwächen deutlieh zutage treten, sei nur am
Rande bemerkt: denn es kommt bei der Würdigung dieses Buches
nicht eigentlich auf die Konzeption als solche, sondern auf die
Instinktivität ihrer Präsentation an.

/.um Sehl uli sei noch auf einige Aspekte hingewiesen, die Weiterentwicklungen
von Seh.s früheren Auffassungen darstellen bzw. die
mir von ihm vorher noch nicht bekannt waren. Die Korrespondenz
mit Korinlh besteht jetzt aus 13 Briefen (früher erst 6. dann 9). die mit
Thessalonich aus 5 (früher 4):

Es sind dies: Kor All 11.2.17-14): Kor B (I 9.24-10.22: 6.1 2-20): Kort"
(lfi.l-ll: 116.14-7.1); Kor D (I 15.1 16.13-24); Kor Fi (111.3-16;

7.1-8.13: 9.19-22: 10.23-11.1: I2.l-3la: 14.1 b-40; 12.31 h-13.13;
16.1-12): Kor F (I 1.1-3.23: 4.14-21): Korti (15.1-13): Kor II (14.1-5:
9.1b-18; II 6.3-13: 7.2-4a): Kor .1(11 4.2-14): Kor K (1 4.7-13; II 2.14-3.1 X:
4.16-6.2: Rom I 3.12b-14). Kor 1.(11 10.1 -13.1.3): Kor M (II 8.1-24a): Kor N
dl 1.1-2.13: 7.5-7.46.8-16; 9.1-15: Röm5.1h-I0): andererseits: Thess A
(Rt.l-4a.H-l2; 3.6-16): TheasB (14.13-14: 5.1-28); ThessC III 2.13-
1*1-4.86.15-17: 3.1-2.17-18): Thess D (II.1-2.12: 4.2-12; 113.3-5):
Thess b(l 2.13:2.17-4.1)

Und im Kol. der in der sog. Nebensammlung ja den echten Phlm
mit dem deuteropaulinischen l.ph zusammenhalte, sieht Sch. einen
ursprünglich echten Paulusbrief in besonders umlänglicher redaktioneller
Bearbeitung.

Berlin Hans-Martin Schenke

I "ekelt. C. M. (Ed.): Synoptic Studies. The Ampleforth Conferences
of 1982 and 1983. Sheffield: JSOT Press 1984. XII. 231 S. 8" =
Journal for the Stüde ofthe New Testament. Suppl. Series. 7. Kart.
£ 8.95: Lw. i 18.50.

Die beiden Amplelbrlh-Konferenzen 1982 und 1983 gehören in
den breiteren Rahmen derjenigen Tagungen, auf denen - hauptsächlich
durch angelsächsische Forscher - das synoptische Problem neu
diskutiert wird. Der Band legt die Mehrheit der Referate vor. die in
Ampleforth Abbey gehalten worden sind. Einigkeit herrscht unter
ihnen eigentlich nur darüber, daß das synoptische Problem tatsächlich
immer noch ein Problem ist und nicht einfach durch die
--Quellen-Theorie als erledigt angesehen werden kann. Ereilich findet
auch sie w ichtige Vertreter (so F. G. Downing von dem Vergleich mit
zeitgenössischer antiker Literatur her und der Herausgeber
£ • M. Tucketl von einer scharfsinnigen Analyse der entscheidenden
trage der Ordnung des Stoffes her). Daneben werden aber auch bemerkenswerte
Überlegungen für die Möglichkeit, daß Lk allein von
Mk und Mt abhängt, vorgetragen (so M. D. Goulder und H. B. Green).
Es ist zu wünschen, daß die kritisch-grundsätzlichen und methodischen
Erwägungen einmünden in größere Untersuchungen, in
denen sie sich positiv an konkreten Themen ausw eisen.

Eigens hinzuweisen ist auf die wichtige ..Bibliographical Note" von
p. S. Alexander (S. 44-47). in der vornehmlich Literatur zur rabbi-
nisehen Biographik vorgeführt wird.

Nach einer Einführung von ('. M. Tuckett folgen:
p- S. Alexander. Midrash and the (iospels. 1-18. - P. S. Alexander,
ßabbinie Biograph) and the Biography of Jesus: A Survey of the Evidencc
'9-50. - F. G. Dow ning. t'ontemporary Analogies to the Gospel and Acts:
Genres' or "Molifs".'. 51-65. - D. L. Dungan. A Griesbachian Perspective
°" the Argument from Order. 67-74. - W. R. Farmer. Certain Results
"eaehed by Sir John C. Hawkins and C. F. Burncy which make more sense if
L"ke knew Matthew, and Mark knew Matthew and Luke. 75-98. - M D.
Goulder. Sonic Obscrvations on Professor Farmer*! 'Certain Results . ..'.
99-104. - W. R. Farmer. Rcply to Michael Goulder. 105-109. - M D.
Goulder, The Order ol'a Trank. 111-130.-H. B.Green. ThcCredibilityof

Luke's Transformation of Matthew. 131-155. - H.B. Green. Matthew
12.22-50 and Parallelst An Alternative to Matlhean (onllation.
157-176.-Ci. D. Kilpatrick. Matthew on Matthew. 177-185.-A. Mcre-
dith, The Evidencc of Papias for the Priortt) of Matthew. 187-196. - C. M.
Tucketl. Arguments from Order: Definition and Evaluation. 197-219.

f. Fl.

Jönsson, Jakob: Humourand Irony in the New Testament. Illumina-
ted by Parallels in Talmud and Midrash. Pholomechanical Reprint,
with a Foreword by K. Stendahl. and an Epilogue. Leiden: Brill
1985. 315 S. 8' = Beihefte der Zeitschrift für Religions- und Gcistcs-
geschichte. XXVIII. Kart. hfl. 80.-.

Das Buch erschien ursprünglich 1965 bei Bökaütgalä Mcnningars-
iöths in Reykjavik. Dieser relativ entlegene Erscheinungsort sowie die
etwas isolierte Position seines Autors haben es nur zu einer begrenzten
Wirkung kommen lassen. Dabei behandelt es ein interessantes Thema
auf eine Weise, die durch das literarische Inbczichungsctzcn der neu-
tcstamcnilichen mit der rabbinischen l Iberlieferung durchaus moderner
F ragestellung inhaltlich und methodisch entspricht. So ist es erfreulich
, daß das Werk erneut vorgelegt wird, in einem großen Verlag
und aufgenommen in eine bedeutende Reihe. Eingeführt wird es
durch ein warm empfehlendes Vorwort von Krister Stendahl. jetzl
Bischof von Stockholm, abgeschlossen durch einen „Epilog" des Vf..
der darin Ansatz und Reichweite seiner Untersuchung präzisiert unter
der F rage: Why not Humour in the New Testament'.'

Leider ist das Literaturverzeichnis nicht ergänzt worden; wenigstens
ein Nachtrag der thematisch unmittelbar einschlägigen Titel
wäre dieser Neuvorlage angemessen gewesen.

T. II.

Becker, Jürgen: Das Johanncsevangelium im Streit der Methoden
(l98()-l984)(ThR 52. 1986. 1-78).

I.uz, Ulrich: Israel und sein Land - aus der Siebt des Neuen Testaments
(ZdZ 39. 1985.266-269).

Kirchengeschichte: Alte Kirche

Arcus. Herbert: Die christologischc Sprache Leos des Großen.

Analyse des Tomus an den Patriarchen Flavian. Freiburg—Basel—
Wien: Herder 1982. 716 S. gr. 8* = Freiburger Theologische
Studien. 122. Kart. DM 128.-.

Wer antike oder mittelalterliche Texte verstehen will, wird sehr
aufwendige philologische Mühen nicht scheuen dürfen und „usque ad
unum iota" gehen müssen, wie das Motto dieses Buches, ein Zitat
Gclasius' I. aufnehmend, lautet. Das gilt ganz besonders von Texten,
die in der geistigen Entwicklung eine besondere Rolle gespielt haben.
Zu ihnen gehört auch der sog. Tomus Leonis. Er hat bislang noch
keine ausreichende Durchleuchtung gefunden. So ist seine hier zu
besprechende Analyse sehr zu begrüßen. Die editorische Basis für eine
solche Arbeit ist gut. Die Briefe Leos wurden von E. Schwanz, und
von C. Silva-Tarouea. die Sermones von A. Chavassc kritisch herausgegeben
.' Aus diesen Editionen hat Vf. auf datentechnischem Weg
einen Index verborum hergestellt (S. 1421". 6920. der die Grundlage
seiner semantischen Untersuchung ist. aber in seiner Studie natürlich
nicht zum Abdruck gebracht werden kann.

Der Motor seiner Arbeit ist nicht historischer oder theologischer,
sondern sprachwissenschaftlicher Natur: „Das Interesse bestand
darin, an einem quantitativ überschaubaren theologischen Text den
Bedingungen und Voraussetzungen seiner sprachlichen Gestalt nachzugehen
... Im Hintergrund steht das umfassendere Interesse am Phänomen
der Sprache überhaupt mit seinen Gesetzmäßigkeiten und an