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Ausgabe:

1985

Kategorie:

Christliche Kunst und Literatur

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1 10. Jahrgang 1985 Nr. 10

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1980) eine Titelblattabbildung verglichen werden: Nr. 10.1583 (.Katalog-S. 6);
20.1683 (S. 11); 20.1697 (vorderer Umschlag; Titelkupfer); 23. GA 1.1767b
(S. 13); 30.3.1706 (S. 15); 31.6.1814a (S. 17); 50.1917 (S. 20 s/w; s/rot: Hosp.
Eccl. 13,154!); vgl. .Katalog'S. 43 aus Nr. 110.2.1683.

2 Zu folgenden Seiten von Hobergs Beitrag in Hosp. Eccl. 13.1982 kann
eine nur in .Katalog' veröffentlichte Illustration beigezogen werden (wichtig
zum Verständnis!): zu Hoberg S. 151 (Abb. .Katalog' S. 4); S. 166 (S. 33);
S. 168 (S. 22; Variante! Gegen S. 48); S. 168 (S. 41); S. 169 (S. 9; 1918! Gegen
S. 48); S. 169 (S. 37); S. 170 (S. 28); S. 171 (S. 48). - Entsprechend ist Hoberg
S. 239f Anm. 20 und S. 237f Anm. 6 zu beachten bzw. zu ergänzen.

1 Keller. Rudolf: Die Illustrationen der Nürnberger Kinderpredigten von
1533. In: Lutherische Blätter 123/124, 1981/82, S. 151-164; hier wichtige
Lit.-Hinweise, v. a. S. 158 Anm. 1.

Altendorf, Hans-Dietrich: Zwingiis Stellung zum Bild und die Tradition
christlicher Bildfeindschaft (Unsere Kulturdenkmäler, Mitteilungsblatt für die
Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, 35, 1984
S. 267-275).

Göttler, Christine: Das älteste Zwingli-Bildnis? - Zwingli als Bild-Erfinder:
Der Titelholzschnitt zur ,,Beschreibung der gütlichen müly" (Unsere Kunstdenkmäler
35. 1984S. 297-309).

Gutscher, Daniel, Mattias Senn: Zwingiis Kanzel im Zürcher Großmünster
- Reformation und künstlerischer Neubeginn (Unsere Kunstdenkmäler 35,
1984 S. 310-318).

Jezler, Peter, Elke Jezler, Christine Göttler: Warum ein Bilderstreit? Der
Kampf gegen die „Götzen" in Zürich als Beispiel (Unsere Kunstdenkmäler 35.
1984 S. 276-296).

Mager, Inge: Das lutherische Lehrlied im 16. und 17. Jahrhundert
(JGNKG 82, 1984 S. 77-95).

Ränsch-Trill. Barbara: Der Mensch und das,,Schöne" - Ästhetik, eine philosophische
Disziplin ohne Zukunft? (Univ. 40. 1985 S. 21-30).

Kirchen- und Konfessionskunde

Granfield. Patrick: Das Papsttum. Kontinuität und Wandel. Aus dem
Amerikan. von S. A. Schulz unter Mitarb. von L. Scherzberg. Münster
/W.: Aschendorfr 1984. XI, 292 S„ 1 Taf. 8°. Lw. DM 39,-.

Patrick Granfield, Benediktiner und Professor an der Catholic Uni-
versity of America in Washington, vertritt die These, „daß Mitverantwortlichkeit
in der Kirche die Führungsrolle des Papstes gar nicht
ausschließt. Ganz im Gegenteil: sie ist nötiger als je zuvor" (IX). Er
will „gewisse kritische Elemente im gegenwärtigen petrinischen Amt
aufzeigen, diese in ihren historischen Kontext stellen und für sie
gewisse vernünftige Richtungsweiser für die Zukunft in Vorschlag
bringen" (X). Kapitel 1 bietet einen historischen Überblick, Kapitel 2
die Hauptargumente gegen das Papsttum. Kapitel 3 „Der Papst als
Monarch" zieht eine Linie über Leo I., Gregor VII., Innozenz III. zum
t. Vatikanum. In Kapitel 4 wird die eigenwillige Linie von G. deutlich
: „Der Papst als Mitbischof'. Vorangestellt ist ein Motto, ein Satz,
den u. a. Congar, Küng und Schillebeeckx 1978 unterzeichnet hatten
(75). Ratzinger wird zitiert mit den Worten, „daß der Primat des
Bischofs von Rom seinem ursprünglichen Sinn nach . . . communio-
Primat ist, seinen Sitz in der als Kommuniongemeinschaft lebenden
und sich verstehenden Kirche hat" (77 unter Verweis auf Concilium
1965.21). Mehrfach kommt eine „Lehre von der Kollegialität" in den
Blick. Auf Kardinal Suenens wird verwiesen, der es als „ernste Unterlassung
" bezeichnet hatte, daß das 2. Vaticanum nichts über die Auswirkung
der Kollegialität auf den Papst gesagt habe (84). Von „moralischen
Grenzen" für das päpstliche Amt ist die Rede, an die Entschließung
„Haec saneta" des Konzils von Konstanz wird erinnert; es
sollte „etwas der Verfassung Ähnliches" für die katholische Kirche
geben (87). Abschnitt 4 C ist überschrieben: „Die Möglichkeiten eines
pluralistischen Primats" (87). Der 1. Clemensbrief deutet daraufhin,
„daß die Kirche von Rom während des 1. Jh. nicht von einem Bischof,
■sondern von einem Kollegium von Presbytern und Bischöfen geführt
wurde" (88). Leider wurden diese Ideale bis heute „noch nicht voll

realisiert" (91). Trotz einiger Bemühungen „hat sich Rom dagegen
gesträubt, seine Gewalt mit den Bischöfen zu teilen". G. fordert: „Der
Papst sollte keine wichtige und die ganze Kirche betreffende Entscheidung
fällen, bevor er Rat im weitesten Sinne eingeholt hat"<92).

Kapitel 5 „Der Papst als ökumenischer Hirte" stellt fest: Die meisten
katholischen Theologen sind „darüber einig, daß die von Vaticanum
I erlassene Definition des päpstlichen Primats in juridischen
Kategorien und nicht im Kontext einer totalen Ekklesiologie verfaßt
worden war" (126). Es wächst der Konsens darüber, „daß ein im echten
Wandel begriffenes Papsttum die von Vaticanum II begonnene
Reform fortsetzen sollte, indem es seine monarchische Autorität nicht
mehr so betont und stattdessen die Kollegialitätsidee unterstützt"
(126). Vorschläge werden gemacht: Der Eintritt in den Weltrat der
Kirchen sollte neu überprüft werden, Gipfeltreffen mit geistlichen
Führern anderer Konfessionen sollten jährlich oder halbjährlich zur
festen Einrichtung werden, nichtstimmberechtigte Vertreter anderer
Konfessionen sollten der Kurie zugeteilt werden, um eine Zusammenarbeit
im Lehramt zu erreichen (137). G. denkt nach über eine „multiinstitutionelle
Kirche", die er näher definiert als „communio von
Menschen, die an das geschichtliche Ereignis Christus glauben" oder
als „eine feste Gemeinschaft von Menschen, die die Idee verbindet,
mit Hilfe einer Reihe von praktischen Tätigkeiten gewisse Werte zu
schaffen und diese zu teilen" (142). Er will ein „Nebeneinanderbestehen
einer Vielzahl ekklesialer Typen innerhalb der einen Kirche
Christi" (143). Über einer solchen föderativen Kirche soll dann der
Papst stehen: „Der Papst wäre das Oberhaupt sowohl seiner eigenen
katholischen Kirche als auch der föderativen Kirche. Die Katholiken
müßten natürlich seine oberste Autorität der Jurisdiktion und im
Lehramt anerkennen, die anderen Mitgliedskirchen brauchten das
nicht zu tun. wenngleich sie ihm beschränkte Gewalt einräumen würden
. Die Zwittcrrolle des Papstes gibt jedoch Anlaß zu Schwierigkeiten
" (148). Besondere Probleme würden dann bei der Papst wähl vorliegen
, an der Nichtkalholiken mitwirken sollten. Endlich sagt G.
nüchtern, „daß es zur Zeit unter den Christen gar kein so großes Verlangen
nach Gründung einer weltweiten Kirchenorganisation gibt,
weder bei der Führung noch bei den einfachen Gläubigen" (150).

Kapitel 6 „Der Papst als gewählter Hirte" kommt zu der Frage:
„Muß der Nachfolger Petri immer der Bischof von Rom sein oder
kann der Primat an einen anderen Bischofssitz gebunden werden?"
(178). Vorgeschlagen wird eine Altersgrenze von 70 Jahren oder eine
Amtszeit von 10 Jahren (183). Entscheidend sind die spirituellen
Qualitäten eines Papstkandidaten. Dazu zitiert G. aus der Bencdik-
tinerregel die Forderungen an einen Klosterabt (193). Kapitel 7
beschreibt „Außergewöhnliche Vakanzen", besonders den Rücktritt
Cölestins V. Kapitel 8 geht auf Johannes Paul II. ein. Seine hervorragende
Persönlichkeit wird gerühmt, er hat „eine Vision des Papsttums
" (229). Doch dann nennt G. die Probleme, die mit den Bischöfen
beginnen: Der Papst wünscht deren Mitarbeit, aber es scheint, „daß
der Papst Kollegialität auf eigene Weise durchsetzen will, d. h. er will
seine eigenen Entscheidungen fällen" (235). Trotz des Mangels an
Priestern lehnt der Papst eine Priesterweihe für Frauen ab. Das Verhältnis
zu den Orden entwickelte sich im Falle der Jesuiten zeitweise
dramatisch (237). Gegenüber den Theologen hat der Papst Bedenken;
er verwirft „die liberalen theologischen Vorschläge und beklagt deren
Opposition zur Kirche" (241). Der Papst wünscht keine politische
Tätigkeit seiner Kleriker, aber es ist „Tatsache, daß sich der Papst
selbst ständig bei politischen Fragen eingeschaltet hat" (247). Den
Ökumenismus will der Papst fördern, aber der Ökumenismus soll
„nicht eine Abschwächung der von der Kirche fortwährend gelehrten
Wahrheit bedeuten" (247). G. konstatiert Kritik am Papst, dem man
ein „Bestehen auf Uniformität der Kirche" vorwirft (254). Ausdrücklich
sagt G„ daß der Papst nicht „Stellvertreter der Gläubigen" sei.
sondern vielmehr „ihr Führer, mag er auch kollegial und pastoral
sein" (257). Der Papst wird mit Moses verglichen, der die Gläubigen
„ins verheißene Land" führte. Doch dann kommt G. zu seinem Anliegen
zurück: „Nur wenn der Papst und das Gottesvolk im Glauben