Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1985

Spalte:

441-442

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts 1985

Rezensent:

Bräuer, Siegfried

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

441

Theologische Literaturzeitung 1 10. Jahrgang 1985 Nr. 6

442

Daraufgeht Wendelborn. 228. ein.
"" Ebd.. 246. '"' Ebd.. 293-295.

Zur Darstellung von Luthers Auseinandersetzung mit dem Rat in
Zwickau siehe jetzt Helmut Bräueroben Sp. 422 bei Anm. 123.

IM Entsprechend steht die Vermutung auf tönernen Füßen. Luther habe
seine Frühschriften nicht nachdrucken lassen wollen, damit sie nicht gegen ihn
ausgespielt werden können (ebd.. 414).
"', Ebd.. 96-98. Ebd.. 181.
'" Vgl. ebd.. 158.206. 256. '*" Ebd.. 295.

** Brecht, 14: Wendelborn. 10, taucht sie mit Druckfehler als „Ziegner" auf.
*° lanSiggins: Lutherand Iiis mother. Philadelphia 1981.
'" Gritsch. 3:Oberman.92-99.

91 Ernst-Otto Braasch: Die Familie Schalbe in Eisenach. In: Mosaiksteinc:
zweiundzwanzig Heiträge zur thüringischen Kirchengeschichte. Berlin 1981.
268-270.

'"' Brecht.461'. m Ebd.. 48-53.95. m Ebd..95.
"* Ebd.. 220. '"7 Ebd.. 2151'. Ebd.. 223. "" Ebd.. 220.
lm Otto Hermann Pesch: Neuere Beiträge zur Frage nach Luthers „reformatorischer
Wende". Catholiea 37 (1983). 259-287: 38 (1984). 66-134.
'"" Brecht. 216.

Diwald, 73-78: Fink. 79; Bainton 1980. 49; von Locwcnich. 79-89:
Mayer. 40-47.
""" Wendelborn.95-98.

111 Oberman, 159-184; ders.: „Immo": Luthers reformatorische Entdeckungen
im Spiegel der Rhetorik. In: Lutheriana hrsg. von Gerhard Hammer und
Karl-Heinz zur Mühlen. Köln; Wien 1984, 36.

'", Mark U. Edwards: The Luther quincentennial. Journal of eeclesiaslical
history 35 (1984). 599: "This collection is now our best source of Information
about the biography of the older Luther...."

Allgemeines, Festschriften

er/.eichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des
XVI. Jahrhunderts. - VD 16 -. Hrsg. von der Bayerischen Staatsbibliothek
in München in Verbindung mit der Herzog August
Bibliothek in Wolfcnbüttel. (Red.: Irmgard Bezzel) I. Abt. Verfasser
- Körperschaften - Anonyma. Bd. 2: Ba-Bli. Stuttgart: Hierse-
mann. 1984.801 S. 2". Lw. DM 178,-.

Bereits nach Jahresfrist liegt der 2. Bd. der auf 40 Bde. berechneten
monumentalen Bibliographie vor. Er enthält 5733 Druckbeschrci-
bungen. von denen Bibel- und Bibeltcildrucke den größten Anteil ausmachen
(Nrr B 2568-B 5312). Bearbeitern und Verlag gebührt Dank
und Respekt für den zügigen Fortgang der Arbeit und den sorgsamen
Druck (nur gegen Ende durchkreuzte die moderne Technik das Bemühen
um einen gut lesbaren Text: 779, 782f, 786). Dem Benutzer
wird erneut die Fülle der Drucke aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
bewußt, die bisher in viel geringerem Maße erschlossen
waren als die aus der ersten Jahrhunderthälfte, ganz zu schweigen von
denen aus den Jahren 1520-1525. Ins Auge fallt ebenfalls, in welchem
Umfang der Buchdruck dieser Zeit von Körperschaften (Fürsten,
Städte) für ihre administrativen Zwecke genutzt worden ist. An dieser
Stelle bedeutet die an sieh verständliche Entscheidung. Einblattdrucke
einer späteren Erfassung vorzubehalten, auch eine Eingrenzung
der Wahrnehmung. So wird z. B. unter B 274 der Sammeldruck
Hans Hergots mit den Bauernkriegsmandaten des Bamberger Bischofs
verzeichnet. Es wird aber nicht erkennbar, daß von allen vier Mandaten
im gleichen Jahr schon ein Separatdruck (Einblaltdruck) bei
Georg Erlinger erschienen war.

Es versteht sich von selbst, daß Perfektion bei einem Werk von derartigen
Ausmaßen nur angestrebt werden kann und Wünsche sowie
Lücken bleiben. Erneut (vgl. ThLZ 109, 1984 Sp. 333-336) ist zu fragen
, ob das Prinzip, für die Autoren des 16. Jahrhunderts die volks-
sprachlichc Namensform zu verwenden, „sofern nicht der .. . Huma-
nistenname wissenschaftlich gebräuchlicher ist"' (Bd. 1. XXIII). angemessen
berücksichtigt wird, wenn für Billican auf Gerlacher (764) und
für Karlstadt auf Bodenstein (314) verwiesen wird. Zur Basiliusübersetzung
(B 693) hat Ökolampad auch eine eigene Stellungnahme zum
Wucherproblem beigesteuert. Die Schrift ist von Sigmund Grimm
und Marx Wirsung in Augsburg gedruckt worden. Emsers Widmungs-
vorosde zu Bachmanns Epistola gratulatoria (B 15) ist ebenfalls unerwähnt
geblieben. Bei den Drucken B 5731 und B 5732 ist der gängige
Name des Pegauer Abtes Simon Blick und seines Bruders, des Erfurter
S ndikus Dr. Wolfgang Blick, nachzutragen.

Bei den nachfolgenden Bdn. sollten die bibliographischen Hilfsmittel
konsequenter ausgewertet werden. Claus Baucrnkr. ist leider
nur bei einem (B 793) der vier Drucke des Bauernkriegsliedes zu Rate-
gezogen worden. So ist zu ergänzen, daß B79I aus der Offizin von
Hieronymus Andreac. und zu korrigieren, daß B 792 nicht aus der
von Jobst Gutknecht, sondern der von Hans Hcrgot stammt. Übersehen
worden ist der Druck von Georg Erlinger in Bamberg (Claus
Baucrnkr. 223). Gleiches gilt für Müntzers Bekenntnis, von dem der
Erfurter Druck Melchior Sachscs d. Ä. (nach B 1554) übergangen
wurde. Vom Abdruck des Müntzerbekenntnisses im 2. Bd. der Wittenberger
Lutherausgabe wird nur die Aufl. von 1551. nicht aber die
von 1557. 1567. 1569 und 1588 verzeichnet. Die Abdrucke im 3. Bd.
der Jenaer Ausgabe 1556. 1560. 1565. 1573 und 1588 bleiben unberücksichtigt
. Beim „Bekenntnis Martini Luthers" (B 1539IT.) fehlt der
Coburger Erstdruck (Benz. Luth. 2850), der wohl auch in Wf vorhanden
ist, desgleichen der Wittenberger Druck Benz. Luth. 2851 und der
Würzburger Druck Benz. Luth. 2857. Nach Claus Luth. wurde
B 1541 vermutlich durch Jakob Stockei in Eilenburggedruckt. B 1548
müßte nach Benz. Luth. 2860 auch in Wf vorhanden sein. Wünschenswert
wäre bei Lutherdrucken künftig auch die Angabe der Nrr
bei Benzing.

Zu den Bibeldrucken, die fast die Hälfte des Bds. lullen, ist ergänzbar
: Bei B 4622 stammt die Matthäus-Übersetzung von Johannes
Lange und die des Johannesevangeliums von Nikolaus Krumpach.
Gleiches gilt für B4896 und B4940. Die bei Sigmund Grimm in
Augsburg erschienene Ausgabe der Johannes-Übersetzung von
Krumpach wurde übersehen (nach B9444). Von B 5229 existiert in
Wf noch ein weiteres Exemplar: K 144. 4" Heimst. (9).

Für die weiteren Bde. sollte die Frage der Verweisungen noch einmal
bedacht werden. Oft müßte der Name, auf den verwiesen wird,
noch auf derselben Seite zu finden sein. Der Benutzer sucht in zahllosen
Fällen aber vergeblieh. Die ßenutzungscinführung gibt über
diese Fehlverweise keinen Aufschluß.

Bei lin Siegfried Brauer

(Modi. Ludwig:] Kenovatio et Reformatio. Wider das Bild v om ..finsteren
" Mittelalter. Festschrift für Ludwig Hödl zum 60. Geburtstag
überreicht von Freunden sowie Kollegen und Schülern. Hrsg. von
Manfred Gcrwing und Godehard Ruppert. Münster/W.: Aschen-
dorff 1984. VI. 246 S. gr. 8 Lw. DM 48.-.

Ludwig Hödl lehrt Dogmalische Theologie und Mittelalterliche
Theologiegeschichte an der Katholisch-theologischen Fakultät in
Bochum. Der Band enthält keine Vita und keine Bibliographie, aber
er nimmt Intentionen des Jubilars auf in einer Konzentration, wie sie
bei Festschriften selten erreicht wird. Das Bild vom „finsteren" Mittelalter
ist ein Fehlurteil, das verbunden ist mit der naiven ..Gleichsetzung
von wissenschaftlich-technischen Errungenschaften mit
geistig-sittlichem Fortschritt des Menschen in seiner individuellen wie
sozialen Existenz" (Vorwort). Der erste Beitrag von Bernhard Georg
Langemeyer (OFM) trägt den programmatischen Titel: ..Leitideen
und Zielsetzungen theologischer Mittelalterforschung aus der Sicht
der Systematischen Theologie". Er betont die Pluralität der gegenw ärtigen
Theologien und ihrer unterschiedlichen Grundlagen auch im
Hinblick auf die Wertung der Tradition. „Jede Theologie sucht gemäß