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Ausgabe: | 1985 |
Spalte: | 331-348 |
Autor/Hrsg.: | Walter, Nikolaus |
Titel/Untertitel: | "Hellenistische Eschatologie" im Frühjudentum - ein Beitrag zur "Biblischen Theologie"?: Gerhard Delling zum 80. Geburtstag 1985 |
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Theologische Literaturzeitung 1 10. Jahrgang 1985 Nr. 5
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finden, gehören aber nicht zur Abendmahlsgemeinde, in die die Taufe lungnahmen. Die auswertenden Autoren sehen darin eine Interpretation durch
incorporiert. die Mitglieder, die „weitgehend identisch mit der von der Kirche formulierten
5. Die Kirche darf ihre missionarische Offenheit nicht durch eine und gelehrten Sinndeutung" sei (a. a. O., S. 99). Dabei ist freilich nicht berückrigorose
Taufzucht preisgeben, die das freie Angebot der Gnade den sichtigt' daß the°loSisch tiefer fundierte Vorgaben, die sicher weniger Zustim-
Voraussetzungen frommer Leistungen unterwirft. Der Vorrang der
mung gefunden hätten, in der Befragung fehlten.
Ein extremes Beispiel nennt Planer-Friedrich, TuK, S. 382.
göttlichen Gnade muß ebenso deutlich bleiben wie die Früchte der i<. TuK s 69
Rechtfertigung im neuen Leben. 17 Lebensordnung der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs vom
6. Es gibt „Freiräume für Veränderungen", die in volkskirchlichen 2. 12. 1955,1/7, AmtsblattderEKD 1956.S. 146.
und nach-volkskirchlichen Verhältnissen dazu dienen können, die " KD IV/3, S. 568; vgl. W. Lienemann, TuK, S. 256.
„Spaltung zwischen Bestimmung und Vollzug der Taufe"60 zu über- " KD IV/4, S. 212.
winden. Diese Freiräume lassen sich nicht durch Alleingänge von " Ebd.
Theologen erschließen, die sich bestimmten Erwartungen anpassen Vgl. ebd., S. 168: „In der Taulhandlung wird gehorcht",
oder sie rigoros korrigieren wollen, sondern dazu ist das theologisch „ Vgl' Barth. a.a.O.,S. l7°-
fundierte Gespräch über die Taufe in der Gemeinde notwendig. 24
Ebd.
_ 25 KDIV/2,S.801f.;vgl.Lienemann,TuK,S.275f.
2* W. Lienemann, TuK, S. 279.
1 In: Erdmann Schott [Hrsg.]: Taufe und neue Existenz. Berlin 1973, " Vgl. G. Delling, Zur Taufe von „Häusern" etc. (Anm. 2). bes. S. 305.
S. 11-20; ZitatS. 19. 28 Ebd.
2 Außer Anm. 1 vgl. G. Delling: Die Zueignung des Heils in der Taufe. Eine n Lienemann-Perrin, TuK, S. 116.
Untersuchung zum neutestamentlichen „Taufen auf den Namen". Berlin 1961; "' G. Delling, in: Taufe und neue Existenz (Anm. 2), S. 12.
ders.: Die Taufe im Neuen Testament. Berlin 1963; ders.: ßdnxiafiaßanxiadi)mi " Koschorke, TuK, S. I29f.
(Novum Testamentum II, 1958, S. 92-115 = Studien zum Neuen Testament 32 TuK, S. 137.
und zum hellenistischen Judentum, hrsg. von F. Hahn, T. Holtz und N. Walter. TuK, S. 138.
Berlin 1970, S. 236-256; ders.: Zur Taufe von „Häusern" im Urchristentum. 54 TuK,S 139.
In: Studien zum Neuen Testament etc., S. 288-310; ders.: Die Zuordnung von 35 TuK.S. 144; zu Augustin vgl. W. Lienemann, TuK, S. 158-166.
Taufe und Abendmahl im Neuen Testament (ungedr. Gutachten für die Synode " TuK.S. 166.
der Evang. Landeskirche Anhalts, 1977). " TuK.S. I66f.
3 Lienemann-Perrin, Christine [Hrsg.]: Taufe und Kirchenzugehörigkeit. 38 Vgl.TuK.S. 167-170.
Studien zur Bedeutung der Taufe für Verkündigung, Gestalt und Ordnung der 39 W. Lienemann, TuK, S. 181.
Kirche. München: Kaiser 1983. 540 S. 8-= Forschunger. und Berichte der 40 Vgl. TuK.S. 190.
Evang. Studiengemeinschaft, 39. Lw. DM 58,-. (Abk.: TuK) 41 BSLK 691, 38f. Vgl. Gerta Scharffenorth: Taufe und Kirchcngliedschaft in
Forck, Gottfried: Im Blickpunkt: Taufe. Theologische Informationen für Nicht- der Theologie Luthers und in den Kirchenordnungen der Reformation. TuK
theologen. Berlin: Evang. Verlagsanstalt 1985. 113 S. 8'. Kart. M 3,40. S. 192-245; Karl-Heinz zur Mühlen: Luthers Tauflchre und seine Stellung zu
Nitschke, Horst [Hrsg.]: Taufe. Predigten - Gottesdienstentwürfe - Praxis- den Täufern, in: Helmar Junghans [Hrsg.]: Leben und Werk Martin Luthers
berichte. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus G. Mohn 1984. 144S.8- = Got- von 1526 bis 1546. Berlin 1983, S. 119-138; 765-770.
tesdienstpraxis. Serie B: Arbeitshilfen für die Gottesdienste zu den Festzeiten 42 BSLK 692, 5-8.
und flir Kasualien. Kart. DM 19.80. 43 Vgl. zur Mühlen, a. a. O.. S. 130; zu Luthers späterer Haltung ebd..
Taufe. Entwurf der Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemein- S. 134.
den Band III Taufordnungen. Im Auftrag der Kirchenleitung der VELKD hrsg. 44 WA 26, 172, I9f.; vgl. BSLK 701. 41 f. : „mein Glaube machet nicht die
vom Luth. Kirchenamt. Hannover: Luth. Verlagshaus 1984. 78 S. gr. 8' = reihe Taufe, sondern empfahet die Taufe".
gottesdienst, I5.Kart.DM 14,80. 45 Vgl.WA26, 164,25-32; Scharffenorth, TuK, S. 225.
4 Lienemann-Perrin, a. a. O., S. 17. ' Forck, a. a. O., S. 15. * Z. B. WA 30 II, 212,28.
* Ebd., S. 57. 7 Ebd., S. 58 . 47 Ges. Schriften III, S. 432-454, teilweise abgedruckt bei Forck. a.a.O..
8 A. a. O., S. 71 IT. Der Autor erklärt dazu, ihm sei bewußt, daß er keine auch S. 67-70.
nur annähernd umfassende evangelische Taufverkündigung biete - was wohl 48 Bonhoeffer, a. a. O., S. 449
auch niemand von einer Predigt verlangt -, aber die Geschichte gefalle ihm 4' Ebd.,S. 450.
nicht nur selber, sondern er habe „dafür besonders bei der Kirche nicht sonder- 50 Ebd., S. 452; Hervorhebungen bei Bonhoeffer.
lieh nahestehenden Gottesdienstbesuchern eine gesteigerte Aufmerksamkeit" 51 Vgl. D. Ruthsatz-Franzen, TuK, S. 315.
beobachtet. 52 TuK.S. 331.
" A.a.O.,S. 136. l0Ebd.,S.24. 53 TuK,S.335.
" Im Entwurf der Tauditurgie Für Erwachsene und ältere Kinder ist diese 54 Vgl. TuK.S. 358IT.
Änderung nicht vorgesehen, doch wird eine Erklärung des Textes in jedem Fall 55 TuK, S. 393.
erwartet (S. 47). * TuK, S. 402.
12 Lienemann-Perrin, a.a.O.. S. 47. 13 Ebd., S. 49. 57 TuK,S.4l3.
14 Je 85 % nach der EKD-Untersuchung „Wie stabil ist die Kirche?", hrsg. 58 Vgl. die Dokumentation bei Forck, a.a.O.. S. 77-96; ZdZ 36, 1982.
von H. Hild, 1974; vgl. Lienemann-Perrin, TuK S. 51. Die 2. EKD-Umfrage S. 271 ff.
„Was wird aus der Kirche?", hrsg. von J. Hanselmann, H. Hild und E. Lohse, " Kommentar zu Nr. 12, Forck S. 82.
Gütersloh 1984, S. 100, verzeichnet 75 bzw. 74 % Zustimmung zu diesen Stel- w Lienemann-Perrin. TuK, S. 431.
„Hellenistische Eschatologie" im Frühjudentum -
ein Beitrag zur „Biblischen Theologie"?
Von Nikolaus Walter, Naumburg (Saale)
Gerhard Delling zum 80. Geburtstag
1.
Die Überschrift dieses Aufsatzes stellt eine Frage. Aber vielleicht
erscheint manchem1 schon die Voraussetzung, die in der ersten Hälfte
der Überschrift enthalten ist, als fraglich. Denn wer an die Eschatologie
des Judentums in der Zeit zwischen dem Alten und dem Neuen
Testament denkt, der denkt mit Sicherheit zuerst - und vielfach wohl
ausschließlich - an die Apokalyptik und kaum an so etwas wie eine
„hellenistische Eschatologie"2.