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Ausgabe:

1985

Spalte:

296-299

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Eck, Johannes

Titel/Untertitel:

De sacrificio missae libri tres 1985

Rezensent:

Roussel, Bernard

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Theologische Literaturzeitung 1 10. Jahrgang 1985 Nr. 4

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lieh geplante große Forschungsbericht zu Josephus von L. H. Feldman
, offenbar wegen seines Umfangs, aus diesem Band herausgenommen
und im gleichen Verlag als eigenes Werk publiziert worden
(Josephus and Modern Scholarship [1937-1980], XVI + 1055 Seiten,
1984); er ist ersetzt worden durch einen kürzeren Überblick des
gleichen Vf. über Ergebnisse und Probleme der Josephusforschung.
Ebenso wie in dem ersten Teilband zu Philo spielt das Verhältnis zu
Rom und die (christliche) Wirkungsgeschichte eine wichtige Rolle.
Einen besonderen Hinweis verdient der „Appendix" in dem Beitrag
von H. R. Mochring (rd. ein Drittel seines Umfangs), der sieh engagiert
mit dem Aufsatz von A. Schalit in ANRW II, 2, S. 208-327 (Die
Erhebung Vespasians nach Flavius Josephus, Talmud und Midrasch)
auseinandersetzt und dabei die aktuelle Bedeutung der Josephusinter-
pretation scharf verdeutlicht.

Inhalt: L. H. Feldman, Flavius Josephus Revisited: The Man. His Wri-
tings,and HisSignificance, 763-862.- H.R. Mochring, Joseph Ben Matthia
and Flavius Josephus: The Jewish Prophet an Roman Historian, 864-944. -
O. M ichcl. Die Rettung Israels und die Rolle Roms nach den Reden im .Bellum
ludaieum'. Analysen und Perspektiven, 945-967. - F. Trisoglio.
L'intervento divino nelle vieende umane dalla storiogralia elassiea greea a Fla-
vio Giuseppe e ad Eusebio di Cesarea, 977-1104. - H. Sc h recken he rg,
Josephus und die christliche Wirkungsgeschichte seines .Bellum Judaicum'.
1106-1217. - (Nachtrag zu Bd 11,19:) A. Y. Col I ins, Numerical Symbolism
in Jewish and Early Christian Apocalyptic Litcraturc, 1221-1287. -
A. M. Rabe 11 o. L'observance des fetes juives dans l'Empirc romain,
1288—+3L2. - J. G ut mann . Early Synagoguc and Jewish Catacomb Art and
its Relation loChristian Art, 1313-1342.

T. H.

Francis, Fred O., and J. Paul Sampley [Ed.]: Pauline Parallels. 2nd

Ed. Philadelphia. Pa.: Fortress Press 1984. XLII, 373 S. gr. 8' =
Foundations & Facets: New Testament. Lw. $ 29.95.

Das Werk will ein Seitenstück zu einer Evangeliensynopse sein. Es
präsentiert Rom, 1.2 Kor, Gal, Eph, Phil, Kol, 1.2 Thess, Phlm, aufgeteilt
in insgesamt 311 Abschnitte, die jeder je eine Seite oder auch
eine Doppelseite reserviert erhalten. Dem Textstück des jeweiligen
Abschnitts werden die Paralleltexte aus den aufgearbeiteten Briefen
zur Seite gestellt. Sie sind im Haupttext gelegentlich geteilt in solcher
„erster" und „zweiter" Art, nämlich dann, wenn einerseits strukturelle
oder formale, andererseits inhaltliche Parallcltexte angelührt
werden. Sind nur thematische Parallelen angeführt, so zählen diese als
solche „erster" Art; das ist etwas verwirrend. Vorteilhaft dagegen ist,
daß stets die ganzen Abschnitte (mit Angabc ihrer Nummer) abgedruckt
werden und damit eine Fragmentierung, die das Urteil erschwert
, vermieden wird. Freilich wird bei formalen Parallelen gelegentlich
nur auf den Abschnitt verwiesen, zu dem sie erstmalig zusammengestellt
sind. Am Fuß der Seite allerdings werden zu einzelnen
Versen oder Versgruppen Einzelparallelen angeführt, vornehmlich
aus den behandelten Briefen, aber auch aus Act, Past, dem
übrigen NT und dem AT.

Eingeführt wird die Parallelensammlung durch eine Übersicht über
die Abschnitte und die ihnen beigelügten Parallelen. Das ist nützlich,
da man so rasch die Aufteilung der Briefe erfassen und die Streuung
der Parallelen überblicken kann. Die Vff. weisen selbst mehrfach auf
die Notwendigkeit hin, immer den gesamten Kontext der Einzelabschnitte
in die Betrachtungeinzubeziehen.

Eingestreut in die Parallelensammlung sind fünf Übersichten über
verschiedene Versuche, die paulinische Chronologie zu rekonstruieren
. Ein Index der angeführten Bibelstellen beschließt den Band,
dessen sinnvolle Benutzung freilich Urteilsvermögen und einen guten
Überblick über die Texte und ihre Probleme voraussetzt.

T. H.

Dogmen- und Theologiegeschichte

Boesc, Helmut: Die alte „Glösa Psalmorum ex traditione Seniorum".

Untersuchungen, Materialien, Texte. Freiburg/Br.: Herder 1982.
286 S. gr. 8° = Vetus Latina. Aus der Geschichte der lateinischen
Bibel, 9.

Der Verlässer ist, von einer Psalmenerklärung des Stuttgarter ( od.
Bibl. 2°73 ausgehend, auf eine verzweigte, in den einzelnen Zeugen
mehr oder weniger fragmentarisch überlieferte, südgallische Psalmenerklärung
aus vermutlich benediktinischen, jedenfalls monastischen
Kreisen gestoßen, die er der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts zuschreibt
. Eine kritische Edition scheint ihm beim Stand der Erforschung
noch nicht möglich zu sein; doch macht er immerhin auf
S. 139-271 eine ansehnliche Zahl von Psalmcrklärungen dieser Überlieferung
bekannt, der erden in einigen Zeugen überlieferten Titel der
Glosse „ex traditione seniorum" gibt und deren Wert er vor allem
darin sieht, daß sie „einen unmittelbaren Einblick in die Vorstellungswelt
, wie sie weithin in den Klöstern des 7., 8. Jahrhunderts den
Psalmengesang begleitet haben dürfte", vermittle (S. 5); auch sei sie
Grundlage weilerer Bearbeitungen gewesen, vor allem des „Brevia-
rium in Psalmos", das Hieronymus zugeschrieben wurde und bis ins
15. Jh. abgeschrieben und danach auch gedruckt wurde, ferner des
Gebetbuches des Eremberlus (Ende 8. Jh., Cod. Vat. Pal. lat. 67) und
der im Stuttgarter Bilderpsalter (hrsg. und untersucht von P. Bonifatius
Fischer O. S. B.) und im Cod. 51 der Kathedralbibliothek von
Tortosa bezeugten Randglosse. Spätester Zeuge des Fortlebens ist ein
Psalmcnkommentar in Cod. 158 von Stift Klosterneuburg, vermutlich
österreichische Papierhs. des 1 5 Jh. Auch für die Geschichte der
Vetus Latina ist der zugrundeliegende Psalmentext, der sich freilich
angesichts der Überlieferung kaum eindeutig feststellen läßt, als alter
gallischer „Mischtext" von Interesse (S. 61).- Inhaltlich ist das Fehlen
von Einwirkungen der großen Psalmcnauslegungen Augustins und
Cassiodors von Bedeutung; als Verfasser wird ohne überzeugendes
Ergebnis ein lohannes Romanus diaconus erwogen, dessen Brcviatio
zu den Psalmen ein gewisser Adelpert in seinem Psalmcnkommentar
in der Hs. Einsiedeln Nr. 18 (8. Jh.) erwähnt (S. 70iT). Freilich spricht
es m. E. nicht gegen diese (auch unabhängig hiervon ganz vage bleibende
) Zuschrcibung, daß unsere Psalmenglosse von der Kirche nur
als der Gemeinschaft der Heiligen (boni christiani, saneti, saneti prae-
dicatores, Märtyrer) spricht und niemals Rom erwähnt und Petrus
zwar als prineeps oder primus apostolorum nennt, aber auch öfter an
seine Verleugnung Christi erinnert. So romfixiert war die Bibelexegese
im Frühmittelaltcr auch in Rom nicht, daß man dort in solchem Kontext
immerfort hätte von sich selbst reden müssen.

Die Forschung wird den hier aufgewiesenen Spuren weiter nachgehen
können; der Kirchengeschichtc des Frühmittelalters steht mit
den abgedruckten ausgiebigen Beispielen schon jetzt ein anziehendes
Zeugnis monastisch-biblischer Spiritualität zur Verfügung.

Berlin Kurt-Victor Sclgc

Eck, Johannes: De saerifieio inissae libri (res (1526), hrsg. von E. Iser-
loh, V. Pfnür, P. Fabish. Münsler/W.: AschendorlT 1982.
XXXIV, 206 S., 8 Taf. gr. 8" = Corpus Catholicorum, 36. Kart.
DM 85,-.

Cet ecrit de Eck est ä plus d'un titre inseparablc de VEnchiridion
locorum communium ... 11525-1543) edite par P. Fraenkcl et sescol-
laboratcurs genevois, en 1979, dans la meme colleetion (n" 34). Ce
traite developpe, ou annonce. Ics theses du chap. XVII de VEnchiridion
. Les editeurs y font, avec raison, frequemment reference, et la
Bibliographie etablie par P. F. doit etre consultee.

En 1526, Eck apparait comme un lecteurattentifdc Luther. Zwingli
et U. Rhcgius; puisant abondamment dans les cerits de Emser, Coch-