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Ausgabe:

1984

Spalte:

161-172

Autor/Hrsg.:

Stahl, Rainer

Titel/Untertitel:

Das Verhältnis von Frieden und Gerechtigkeit als theologisches Problem 1984

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Theologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Ernst-Heinz Amberg
in Verbindung mit Karl-Heinz Bernhardt, Gert Haendler,
Erich Hertzsch, Traugott Holtz, Ulrich Kühn, Erhard Peschke, Eberhard Winkler

ISSN 0040-5671

Nummer3 109.Jahrgang März 1984

Spalte

Das Verhältnis von Frieden und Gerechtigkeit
als theologisches Problem. Von

R. Stahl.............................. 161

Kommentare zu den Lima-Frklärungen.

Von Ch. Hinz......................... 173

Adamiak, R.: Justice and History in the Old

Testament (W. Thiel)................... 189

Altmann, A.: Die trostvolle Aufklärung

(M. Greschat)......................... 214

Bezzel. E.: Frei zum Eingeständnis

(H.Obst).............................. 227

Bianchi. U.. u. H. Crouzel [Ed.]: Arche e

TelostB. Studer)....................... 205

Biesenbach, H.: Zur Logik der moralischen

Argumentation (E. Herms).............. 221

Crouzel. H.. s. Bianchi, U................. 205

Duby. G.: Der heilige Bernhard und die

Kunst der Zisterzienser, übers, v.

M. Heurtaux(G. Strohmaier)............ 216

Ebeling. G.: Die Wahrheit des Evangeliums

(H. Weder)............................ 198

Flusser, D.: Die rabbinischen Gleichnisse

und der Gleichniserzähler Jesus. l.Teil

(H. Weder)............................ 195

Friedman, R. E.: The Exilc and Biblical

Narratived. v. Loewenclau)............. 187

Halbfass, W.: Indien und Europa

(H. Bürkle)............................ 181

Heiniger. E.: Ideologie des Rassismus

(S. Krügel)............................ 230

Klostermann. F.: Die pastoralcn Dienste

heute(H.-Ch. Schmidt-Laubcr).......... 229

Spalte

Kommentar zu den Lima-Erklärungen über

Taufe. Eucharistie und Amt (Ch. Hinz).... 173
Kraus, H.-J.: Theologische Religionskritik

(H. Hübner)........................... 218

Levin.Ch.: Der Sturz der Königin Atalja

(G. Hentschel)......................... 188

Meier, H.: Das Apostolische Vikariat in den

Sächsischen Erblanden (K. Blaschke)..... 201

Mildenberger, M., s. Schreiner, L........... 185

Müller, G., s. Osiander, A................. 207

Ogawa, A.: L'histoire de Jesus chez Matthieu

(P. Pokorny)........................... 194

Osiander, A. d. Ä.: Gesamtausgabc, Bd. 4.

Hrsg. v. G. Müller u. G. Seebaß (J. R.

Fligge)................................ 207

Perrone, L.: La chiesa di palestinae le contro-

versie cristologiche (Walter Nagel)........ 204

Reventlow, H. Graf: Bibelautorität und Geist

der Moderne (S. Wagner)................ 209

Schreiner. L.. u. M. Mildenberger [Hrsg.]:

Christus und die Gurus(H. Obst)......... 185

Schweizer, E.: Das Evangelium nach Lukas

(W.G.Kümmel)....................... 193

Seebaß, G., s. Osiander. A................. 207

Thurian, M. [Ed.]: Ecumenical perspectives

on baptism. eucharist and ministry

(Ch. Hinz)............................ 173

Thurian, M. [Hrsg.]: Ökumenische Perspektiven
von Taufe, Eucharistie und Amt,

übers, v. R. Stolze (Ch. Hinz)............ 173

Trilling, W.: Der zweite Brief an die Thessa-

lonicher(K. P. Donfried)................ 200

Spalte

Yoder, J. H.: Die Politik Jesu - Der Weg des

Kreuzes (M. Petzoldt)................... 226

Kurzanzeigen:

Altrussische Malerei des 15.-17. Jahrhunderts
aus der Sammlung des Andrej
Rubljow-Museums Moskau............. 217

[Braun, H.:] Die Auslegung Gottes durch
Jesus, hrsg. v. L. u. W. Schottrolf......... 183

Crüsemann, F.: Bewahrung der Freiheit..... 191

[Gyllenberg, R.:] Glaube und Gerechtigkeit,
hrsg. V. J. Kiilunen, V. Riekkinen u.
H. Räisänen........................... 184

Kern, U. [Hrsg.]: Freiheit und Gelassenheit,
in Verb. m. H. Falcke u. F. Hoffmann hrsg.
u. bearb.............................. 215

Kern, U., F. Hoffmann, H. Falcke: Gespräch
mit Meister Eckhart.................... 215

[Kinlaw, D. F.:] A Spectrum of Thought, ed.
byM. L. Peterson...................... 184

Kornfeld, W.:Levitikus................... 191

Nielsen, E.: Law, History and Tradition..... 192

Stephan. S.: Karapet Episkopos Ter-
Mkrttschjan(!866-19l5)............... 203

Referate über theologische Dissertationen
in Maschinenschrift:

Lee. Sung-Hee: Der ontologische Gottesbeweis
von Anselm von Canterbury....... 233

Wegner, U.: Der Hauptmann von Kafarnaum 234

Von Personen:

Eva Oßwald zum 60. Geburtstag........... 234

Bibliographie Eva Oßwald (R. Stahl)........ 235

Das Verhältnis von Frieden und Gerechtigkeit als theologisches Problem

Von Rainer Stahl, Genf

Eva Oßwald zum 60. Geburtstag

Dieser Beitrag beginnt mit der Untersuchung eines alttcstamcnt-
lichen Prophetenwortes. Er tut dies deshalb, weil sich die Sorge um
den Frieden schon längst über den Bereich des Politischen in den des
beinahe Religiösen ausgeweitet hat: Die Verantwortung für die Erhaltung
des Friedens in der Welt scheint vielen von Positionen der Vernunft
aus nicht mehr ausreichend begründet. Sie wird zu einer Frage
des Glaubens. Da mag es gerechtfertigt sein, vom Wort eines Mannes
auszugehen, der seinerseits noch nicht zwischen profan-politisch und
sakral-religiös zu scheiden wußte, dem ganz selbstverständlich der
Gang der Weltpolitik Ausdruck des Handelns Gottes und damit die
Bewährung in ihr eine Fragt des Glaubens war - womit er sich doch
wohl mit manchen Heutigen treffen dürfte. Der Versuch, eines seiner

Worte zu verstehen, soll einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer
Orientierung darstellen, dem dann noch drei weitere folgen werden.

I. Der Ansatz: Saeharjas erste Vision

M. E. muß das Problem der Anzahl handelnder Personen in der
Einheit 1,8-15' von den Schlußversen her gelöst werden. Dort steht
dem Propheten ein „Bote, der mit mir redete", gegenüber (VV. 13.14).
Dieser „Bote" wird der Anrede durch Gott gewürdigt und gibt diese
Rede Gottes an den Propheten weiter. Die VV. 13.14 differenzieren
also zwischen zwei Handlungsebenen, der Gesprächsebene zwischen
Gott und dem „Boten" und der Gesprächsebene zwischen dem ..Boten
" und dem Propheten. Zwischen beiden vermittelt eben der „Bote,

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