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Ausgabe:

1984

Spalte:

91-94

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Durth, Karl Rüdiger

Titel/Untertitel:

Kirchliche Presse-Praxis 1984

Rezensent:

Thomas, Gerhard

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Theologische Literaturzeitung 109. Jahrgang 1984 Nr. 2

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13 Durch diese Formulierung (die KJV hat "there was") wird eine andere
Schwierigkeit behoben; der mt Bericht, nach dem die Frauen das Erdbeben und
das Wegwälzen des Steines erleben, steht nämlich im Widerspruch zur Erzählung
des Mk, nach der der Stein schon weggewälzt worden war, als die Frauen
ankamen.

14 Entsprechende Korrekturen werden in U 4,12 und lTim 6,16 IV vorgenommen
.

15 Die mormonische Vorstellung der Körperlichkeit Gottes wird übrigens in
der großkirchlichen Polemik zu Unrecht bemängelt. Die Vorstellung ist auf
jeden Fall gut alttestamentlich; daß sie sich mit der Zeit entwickelte, steht auf
einem anderen Blatt. Vgl. W. O. E. Oesterley - T. H. Robinson, Hebrew Religion
(London 21937), 370f.

16 Matthews, a. a. O. 347 bemerkt trocken: "From the aecount in the King
James Version it could be inferred that Jesus expected his second Coming to be
soon alter his death". Smith's Änderungen verschieben die Parusie auf einen
späteren Zeitpunkt, "and in truth this has been the case".

17 Matthews, a. a. O. 328.
'" O'Dea.a. a. O. 39.

" Matthews, a. a. O. 328.

20 Warum Kurt Hutten das Folgende als eine „Denkschwierigkeit" ausgerechnet
der Mormoncnlehre ansieht, ist schwer verständlich: „Warum hat
Gott. . . nach dem Sündenläll einige Jahrtausende verstreichen lassen, ehe er
Christus sein Sühnopfer darbringen ließ? Die Generationen, die zwischen
Adam und Christus lebten, hätten doch dieses Sühnopfer genau so nötig gebraucht
wie ihre Nachfahren." Seher, Grübler, Enthusiasten (Stuttgart 31953),
451 f. Dieses „Loch des Unheils" (452) wird doch durch mormonische
Theologie leichter gefüllt als durch die großkirchliche, es sei denn, daß letztere
Christus als eine späte Notmaßnahme Gottes betrachtet (siehe folgende
Anmerkung).

21 Dies wird tatsächlich z. B. von Oscar Cullmann, Heil als Geschichte
(Tübingen 1965), 243 vor allem aufGrund von Rom 1-3 behauptet: „Alle göttlichen
Hcilsveranstaltungen, seine Offenbarung in den Werken der Schöpfung
und seine Offenbarung im Gesetz hätten im Prinzip die Menschen bereits zum
Heil führen können, wenn Heiden und Juden mit dem Glauben auf sie geantwortet
hätten. Weil das nicht der Fall war, mußte gerade die entscheidende
Heilsveranstaltung in Christus kommen ..." Hier wird Christus zu einer „Notmaßnahme
" Gottes; so A. van Ruler, Die christliche Kirche und das Alte
Testament (München 1955), 65. So etwas scheint Paulus in Rom 1-3 tatsächlich
vorauszusetzen; in Gal 3,21 u. ö. sieht er die Lage anders. Zu den paulini-
schen Spannungen vgl. Heikki Räisänen, Paul and the Law (Tübingen 1983).

22 Rudolf Bultmann, Theologie des Neuen Testaments (Tübingen " 1980),
549.

23 Trotzdem ist es fraglich, ob die scharfe Kritik moderner Exegeten an
Clemens berechtigt ist; siehe Heikki Räisänen, „Werkgerechtigkeit" - eine
„frühkatholische" Lehre? Überlegungen zum I. Klemensbrief. Studia Theolo-
gica37,1983,79-99.

24 Hullinger, a. a. O. 122, vgl. 148 Anm. 10. Ironischerweise (vgl. Hullinger,
a. a. 0.135 Anm. 4) trug Joseph Smith in seinen späteren Offenbarungen die
These vor, Gott selbst mache einen Fortschritt in seiner eigenen Entwicklung
durch!

25 Hinweis bei James H. Charlesworth, in: Rcflections on Mormonism (s. u.
Anm. 37), 120f. Für das Judentum ergab sich ein ähnliches Problem: Das

Gesetz mußte in die Väterzeit zurückdatiert werden (so z. B. im Jubiläenbuch
und in den Testamenten der Patriarchen).

26 Zu Christus als dem Geber des alttestamentlichen Gesetzes in der Patristik
siehe Martin Werner, Die Entstehung des christlichen Dogmas (Bern 1941),
209ff. Zum Beispiel wird der „Vermittler" in Gal 3,19 mit dem präexistenten
Christus gleichgesetzt.

27 Vorzeitiger Antinomismus wird in 3Nephi 2,24f ausdrücklich zurückgewiesen
.

2" Vgl. Werner, a.a.O. 233.

29 Verständlicherweise konnte sich Smith nicht vorstellen, daß ein Paulus je
„ohne Gesetz" gelebt hätte.

0 In V. 8 wird der Ausdruck noch unverändert beibehalten.

31 Siehe dazu Räisänen, Paul and the Law, 148-150. Chrysostomos hat
richtig eingesehen, daß die Behauptung, das Gesetz diene zur Vermehrung der
Sünde (die von Chrysostomos abgeschwächt wird), logischerweise zur Folge
haben müßte, daß auch die neutestamentlichen Anordnungen dieselbe
Wirkung haben; siehe Maurice F. Wiles, The Divine Apostlc (Cambridge
1967), 57.

32 In Ex 34,1 f hat Smith auf Grund von Hehr 7,16 eine lange Erklärung eingeschaltet
, die klarmachen soll, daß Gott nach dem Zerbrechen der Gesetzestafeln
ein neues Gesetz gab, das insofern vom ursprünglichen abweicht, daß
„das Priestertum" weggenommen wurde und das Gesetz deshalb als „das
Gesetz eines fleischlichen Gebotes" gilt. Vgl. Matthews, a. a. O. 361-363.

33 Natürlich wird der Umfang der Glosse von der modernen Kritik etwas
anders eingeschätzt.

34 C.H.Dodd, The Epistleof Paul to the Romans (London 1947), 46.
33 Dodd,a.a.O.43.

'*' O'Dea, a. a. O. 27 hat eingesehen, daß das BM "an almost complelcly
neglected primary source for the intellectual history of the common man"
darstellt.

37 Madscn, Truman G.: Reflections on IMormonism. Judaeo-Christian
Parallcls, cd. with an Introductory Essay. Papers Dclivcred at the Religious
Studios Center Symposium Brigham Young University March 10-11, 1978.
Third ed. Provo, Utah: Religious Studies Center Brigham Young University
1980(1978]. XVIII.245 S.gr. 8- = ReligiousStudiesMonographScries,4.

3* So z. B. Peter Meinhold, Ökumenische Kirchenkunde (Stuttgart 1962),
575,577.

39 Das Wort khorlazein wurde in der KJV durch/;'// wiedergegeben, das die
Auffassung Smith's erst ermöglicht.

40 Vgl. auch Meinhold, a. a. O. 576.

41 Eduard Meyer, Ursprung und Geschichte der Mormonen (Halle 1912),

39.

42 Meyer, a. a. O. 137.

43 Zu Hutten, a. a. O. 447, der der „mirakelhaften Atmosphäre" des BM
entgegenhält: „Gott bedient sich solcher Mittel nicht... Er handelt durch die
Geschichte in Führung, Heimsuchung und Fleischwerdung . . ." Dabei abstrahiert
Hutten reichlich von der konkreten Gestalt des AT, wo Gott sehr wohl
„mirakelhaft" wirkt.

44 Darin hat Meinhold, a. a. O. 577 recht.

45 Zitiertz. B.bei J.Tanner-S. Tanner.a. a. 0.92.

46 O'Dea, a.a.O. 237f. Siehe das ganze Kapitel "Sources of Strain and
Conflict"(222ff).

Allgemeines, Festschriften

Durth, K. Rüdiger: Kirchliche Presse-Praxis. Ein Handbuch. Wiesbaden
: coprint 1982.207 S.8 .

Der Verfasser dieser ökumenisch orientierten kirchlichen Presse-
Praxis, evangelischer Theologe und hauptberuflich Parlamentsjournalist
der Kölnischen/Bonner Rundschau, sieht die christliche Presse
in der Bundesrepublik Deutschland immer noch ganz im Schatten der
säkularen Zeitungen, Magazine, Illustrierten und Zeitschriften. Sein
Handbuch versteht er als einen Beitrag dazu, die Kirchenpresse aus
dieser bescheidenen Nebenrolle herauszuführen und ihr zu helfen, die
Herausforderung aufzunehmen, dem heutigen Menschen da, wo er
lebt, arbeitet und leidet, die frohe Neuigkeit von der Freiheit eines
Christenmenschen ins Haus zu tragen. Dazu ist nötig, daß die Kirchen
noch mehr als in den zurückliegenden Jahren sich zu ihrer Publizistik

bekennen und die haupt- und ehrenamtlichen publizistischen Mitarbeiter
sich bemühen, die christlichen Zeitschriften professioneller
zu gestalten. Das vorliegende Handbuch versucht, beiden Forderungen
gerecht zu werden. Es bringt die Publizistik in ihrer vielfältigen
Gestalt, vom zentralen Pressedienst bis zum lokalen Gemeindebrief,
als einen wichtigen Dienst der Kirche, selbst wo er nur in loser Bindung
an die Institution Kirche geschieht, ins Bewußtsein. Und es bietet
den mit dieser Aufgabe befaßten Mitarbeitern ein leicht handhabbares
Nachschlage- und Lehrbuch an. Der Autor ist dabei von der
Überzeugung getragen, daß es für einen Journalisten keine lohnendere
Aufgabe als die gibt, „täglich neu die gute Botschaft von Jesus Christus
, außer dem kein Heil auf Erden ist, unter den Bedingungen der
Publizistik zu buchstabieren - in Nachrichten, Berichten, Interviews,
Reportagen und Kommentaren".

Unter der Frage „Werbringt die Well ins Haus?" beschäftigt sich
der Autor einleitend mit der „Ethik des Informierens", die nach