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Ausgabe: | 1984 |
Spalte: | 81-92 |
Autor/Hrsg.: | Räisänen, Heikki |
Titel/Untertitel: | Joseph Smith und die Bibel 1984 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack *
Herausgeber: Ernst-Heinz Amberg
in Verbindung mit Karl-Heinz Bernhardt, Gert Haendler,
Erich Hertzsch, Traugott Holtz, Ulrich Kühn, Erhard Peschke, Eberhard Winkler
ISSN 0040-5671
Nummer2 109.Jahrgang Februar 1984
Sr-üte
Joseph Smith und die Bibel. Von H. Räi-
sänen........................... ..... 81
[Binder. H.:] Im Kraftfeld des Evangeliums,
hrsg. von H. Klein u. H. Pitters (M. Pet-
zoldt)................................. 94
Bonnard, P : Anamnesis(J. RolofT)......... 121
Bottermann. M.-R.: Die Beteiligung des
Kindes an der Liturgie von den Anfängen
der Kirche bis heute (K.-H. Bieritz)....... 149
Brenz. J.: Die christologischen Schriften. 1.
Hrsg. von Th. Mahlmann (H.-U. Delius) 134
Bussmann, C: Befreiung durch Jesus?
(H.Schulz)............................ 141
Colpe, C: Theologie. Ideologie, Religionswissenschaft
(H.-F. Weiß)............... 97
Durth. K. R.: Kirchliche Presse-Praxis
(G. Thomas).......................... 91
Fokkelman, J. P.: Narrative Art and Poetry in
the Booksof Samuel. I (H. J. Stoebe)...... 106
Hullingcr. R. N.l Mormon Answer to Skepti-
cism (H. Räisänen)..................... 81
Hultgärd. A.: L'eschatologie des Testaments
des Douze Patriarches, II (G. Delling)..... 112
Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, 25.
Hrsg. von K. Ameln, W. I. Saucr-Geppert,
A. VölkerfW. Nagel)................... 147
Kaiser, Ph., u. D. St. Peters [Hrsg.]: Evolutionstheorie
und ethische Fragestellungen
(J. Hübner)............................ 144
Keel, O., u. M. Küchler: Orte und Landschaften
der Bibel. 2 (K.-H. Bernhardt).... 100
Kellcrmann. M., St. Mgdala. M. Piccirillo u.
Spalte •
E. Schwarz: Welt aus der die Bibel kommt
(K.-H. Bernhardt)...................... 102
Kienzier. K.: Glauben und Denken bei
Anselm von Canterbury (H.-G. Fritzsche) 132
Klein. H .s. Binder, H..................... 94
Küchler. M.,s. Keel,0.................... 100
McDonald. J. I. H.: Kerygma and Didache
(J. Roloff)............................. 122
Madsen, T. G.: Reflections on Mormonism
(H. Räisänen)......................... 81
Mahlmann, Th.. s. Brenz, J................ 134
Matthews, R.J.: "Plainer Translation"
(H. Räisänen)......................... 81
Medala, St., s. Kellermann, M.............. 102
Mildenberger. F.: Geschichte der deutschen
evangelischen Theologie im 19. und
20. Jahrhundert (E. Hübner)............. 126
Peters, D. St., s. Kaiser, Ph................. 144
Pitters, H., s. Binder, H.................... 94
Platvoet. J. G.: Comparing Religions
(P. R. McKenzie)...................... 99
Schmidt. H.: Religionsdidaktik (I. Baldermann
)................................ 151
Schreckenberg, H.: Rezcptionsgeschichtliche
und textkritische Untersuchungen zu Fla-
vius Josephus(G. Baumbach)............ 114
Schrimpf, G.: Das Werk des Johannes Scottus
Eriugena im Rahmen des Wissenschaftsver-
ständnisscsseinerZeit(K.-H. Kandier).... 129
Schweizer, H.: Metaphorische Grammatik
(W.Thiel)............................. 104
Sievernich. M.: Schuld und Sünde in der
Theologie der Gegenwart (W. Krötke)..... 139
Spalte
Strömberg Krantz. E.: Des Schilfes Weg mitten
im Meer (K.-H. Bernhardt)........... 103
Tanner, J. and S.: The Changing World of
Mormonism (H. Räisänen).............. 81
Trilling, W.: Mit Paulus im Gespräch
(E. Schweizer)......................... 115
Wischmeyer, O.: Der höchste Weg
(Ch. Wölfl)............................ 119
Wold', Ch.: Der erste Brief des Paulus an die
Korinther, II (W. G. Kümmel)........... 117
Ziegler. J. [Ed.]: lob (I. Soisalon-Soininen) ... 110
Kurzanzeigen:
[Coppens, J.:] Logia...................... 124
Die Denkschriften der Evangelischen Kirche
in Deutschland 1/1,1/2,2 u. -3........... 146
[Durwell, F.-X.:] La Päque du Christ -
Mystere de salut....................... 96
Frieden wahren, fordern und erneuern. Eine
Denkschrift........................... 146
Gryson, R.: Litterature Arienne Latine, II u.
III................................... 137
Jean Chrysostome: Commentaire sur Isafe, par
J. Dumortier.......................... 137
Paschke, F. [Hrsg.]: Überlieferungsgeschichtliche
Untersuchungen.................. 136
Sonntag, F. P.: Das Glaubenszeugnis der
frühen Kirche......................... 135
Von Personen:
Bibliographie Hans Joachim Stoebe (H.-D.
Neef).................................. 155
Joseph Smith und die Bibel
Die Leistung des mormonischen Propheten in neuer Beleuchtung
Von Heikki Räisänen, Helsinki
Die Auseinandersetzungen um das Buch Mormon (BM) galten
bisher meistens der historischen Wahrheitsfrage: Ist das Werk
wirklich eine alte Urkunde? Dabei handelte es sich selbstverständlich
auch um die dogmatische Frage: Hat Joseph Smith die seit langem
verworrene biblische Wahrheit wiederhergestellt? Nur der Mormone
wird solche Fragen bejahen.' Das heißt jedoch nicht, daß man die
Herausforderung des Mormonismus an die großkirchlichc Christenheit
leicht von der Hand weisen sollte. Vielmehr sollte die Auseinandersetzung
auf eine neue Ebene versetzt werden. Dazu bietet eine
historisch-kritische Betrachtungsweise sowohl der mormonischen
Quellen als auch der Bibel heute die Möglichkeit.
I
Von einem recht ironischen Gesichtspunkt aus hat vor kurzem der
lutherische Pfarrer Robert N. Hullinger die Frage behandelt.
„weshalb Joseph Smith das BM verfaßte".2 Durch scharfsinnige
Analysen grundlegender mormonischer Überlieferungen (Mittel und
Art des „Übersetzens" des BM durch Smith; das Zeugnis des
Klassikerprofessors Charles Anthon über Smith's Goldplattcn; die
Aussagen der Zeugen des BM) erhärtet Hullinger, was jedem historisch
denkenden Nicht-Mormonen ohnehin klar ist: Das BM ist ein
Produkt des 19. Jahrhunderts. Dabei räumt er jedoch auch im Anschluß
an Fawn Brodie' mit einem Fehlgriff der antimorraonischen
Kritik auf, die das BM durch die Vermittlung des ehemaligen
Campbelliten-Prcdigers Sidney Rigdon auf ein verschollenes Manuskript
eines Solomon Spaulding zurückführte.4 Diese Theorie beruht
auf der unzutreffenden Annahme, Smith sei zur Abfassung des BM
intellektuell unfähig gewesen. Auch aus Hullingers Ausführungen
wird völlig klar, daß die Abfassung Smith durchaus zuzutrauen ist.
In lebendiger und anschaulicher Weise stellt Hullinger, der auch
ÜB TÜ3
fi r i nn ai fs r t