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Ausgabe:

1984

Spalte:

73

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Schritte zur sichtbaren Einheit 1984

Rezensent:

K., U.

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73

Theologische Literaturzeitung 109. Jahrgang 1984 Nr. 1

74

Handelns - Utopie oder Realität? (S. 27-40), Risto Canteil, Das Luthertum
in seiner kritischen Funktion im ökumenischen Gespräch (S. 41-62), Reinhard
Slenczka, Die Krise der ökumenischen Bewegung und ihre Überwindung
durch die Besinnung der Kirchen auf ihre Grundlagen (S. 63-78), Günther
Gaßmann, Die Bedeutung der bilateralen Konfessionsgespräche und ihr Einfluß
auf die Rolle der konfessionellen Weltbünde innerhalb der ökumenischen
Bewegung (S. 79-89), Hermann D i e t z fe I b i n ge r, Das katholisch-lutherische
Gespräch (S. 91-106). Eingeleitet wird der Band durch ein Vorwort des Präsidenten
der Luther-Akademie, J. Heubach.

M.P.

Link, Hans-Georg [Hrsg.]: Schritte zur sichtbaren Einheit. Lima
1982. Sitzung der Kommission für Glauben und Kirchen Verfassung
. Berichte, Reden, Dokumente. Frankfurt/M.: Lembeck 1983.
213 S. 8' = Beiheft zur ökonomischen Rundschau, 45. DM 28,-.

Diese Dokumentation der Sitzung der Kommission für Glauben
und Kirchenverfassung in Lima, Januar 1982, bringt vor allem die
wichtigsten Texte zu den beiden in Lima verhandelten Studien „Auf
dem Weg zu einem gemeinsamen Ausdruck des apostolischen Glaubens
heute" und „Die Einheit der Kirche und die Erneuerung der
menschlichen Gemeinschaft". Dabei sind den in Lima vorgetragenen
oder entstandenen Berichten Texte aus vorangegangenen Konsultationen
zu den beiden Projekten zur Seite gestellt, die im Jahre 1981 in
Genf, Chambesy und Odessa gehalten worden waren, so daß ein Einblick
in den Fortgang der beiden Studien vermittelt wird. Vorangestellt
ist neben einer Einführung von Hans-Georg Link eine Zusammenstellung
der in Lima gegebenen Berichte über die Arbeit von
Glaube und Kirchenverfassung sowie von zwei Beiträgen über die
Situation in Lateinamerika. Die Beiträge sind fast ausnahmslos bereits
m englischer Fassung in den beiden Bänden "Towards Visible
Gnity", Genf 1982, erschienen. Nicht dokumentiert werden in diesem
Band die Konvergenztexte zu „Taufe, Eucharistie und Amt", deren
Präsentation und Verhandlung in Lima sowie die sog. „Lima-Litur-
8te". Diese Dokumente stehen in gesonderten Veröffentlichungen zur
Verfügung.

U. K.

Fahlbusch, Erwin: Einheit der Kirche - eine kritische Betrachtung des
ökumenischen Dialogs. Zur Rezeption der Lima-Erklärung über
Taufe, Eucharistie, und Amt. München: Kaiser 1983. 48 S. 8' =
Theologische Existenz heute, 218.

E. Fahlbusch, wiss. Referent im Konfessionskundlichen Institul
Bensheim, legt in diesem Heft nicht „eine detaillierte Analyse der
Konvergenz-Erklärung des ORK. Lima 1982, über das Verständnis
von Taufe, Eucharistie und Amt" vor (so der Umschlagtext), sondern
8eht kritisch auf die Möglichkeit wirklicher Rezeption dieser Erklärung
ein. Der Text sei das „Studienergebnis von Experten" und beanspruche
daher personell wie thematisch „eine gewisse Exklusivität"
(9). Seine Rezeption werde dadurch problematisch, daß vor allem an
höhere kirchliche Autoritäten und allenfalls Fachtheologen als Re-
ZlPienten gedacht sei, bei dem grundsätzlich auch ins Auge gefaßten
ganzen Volk Gottes jedoch die hier verhandelten theologischen Lehrfragen
- die weithin auch „keine aus dem Evangelium Jesu Christi
kommenden Fragestellungen" seien (22) - kaum Interesse erwecken
(26 IT, unter Hinweis auf das Studienprojekt „Ökumene am Ort" des
Straßburger Ökumenischen Institutes). Der Rezeptionsbegriff, wie er
auf dem Dritten Forum für bilaterale Dialoge im Oktober 1980 entwickelt
worden ist (29fT), kranke vor allem daran, daß nicht die Taufe
a's entscheidender Vorgang von Rezeption (nämlich Aufnahme in
den Neuen Bund) gewertet werde (37) und von daher das Volk Gottes
,n der Vielfalt seiner Situationen und Glaubensweisen nicht zureitend
in den Blick trete (43). Daß es sich bei der Verabschiedung der
Lima-Texte um einen geistgewirkten „kairos" handle, sei fraglich

(13); was hier in Gang gesetzt werde, „schwebt wie der Geist über den
Wassern, doch das feste Land kommt trotz aller Beschwörung nicht in
Sicht" (19) und sei interessant allenfalls als ein elitärer Vorgang auf
einer „Insel der Seligen" (45).

Fragt sich nur, ob die schier unbegrenzte, auch „Disharmonie,
Konkurrenz und Widerspruch" (43) einschließende Pluralität aller
Getauften, die dem Vf. offenbar vorschwebt, ohne eine vor der Tradition
geistlich und theologisch verantwortete tatsächliche Konvergenz
im Verständnis der zentralen Vollzüge der Gemeinde Christi wirklich
der der Ökumene gewiesene Weg ist.

U. K.

ßoesak, Allan: Leben in Gemeinschaft. Die 6. Vollversammlung des Weltkirchenrates
entschied sich für das Leben. (SOrth 1983 S. 23-27).

Brockway, Allan R.: The Mcaning of Life. A Multifaith Consultation in
Preparation for the Sixth Asscmbly of the World C ouncil of Churches (ER 35.
1983 S. 246-265).

Held, Hans-Joachim: Zu einem Leben in Gemeinschaft berufen. Eine Orientierung
auf dem Wege nach Vancouver(ÖR 32, 1983 S. 164-179).

Jesus Christus, - das Lehen der Welt. Ein Gottesdienstbuch für die Sechste
Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Genf: WC C 1983.
XIII, 166 S.m.28 Abb.gr. 87 Kart.sfr 12.50.

Jongeneel, J.A.B.: Opwekking cn zending (kerk en theologic 34, 1983
S. I-Il).

Kamphausen, Erhard: „Theologische Praxis in einer beteiligten Welt."
Beobachtungen und Anmerkungen zu einem Dialog zwischen Theologen der
Dritten und Ersten Welt(ÖR 32,1983 S. 208-224).

Kodera, T. Lames: A Vortex of East and West. Watsuij Tctsuro's Phenomc-
nology and the Problem ofContcxtualization (ER 35, 1983 S. 266-276).

Manns, Peter: Was macht Martin Luther zum „Vater im Glauben fürdieeine
Christenheit?(ZW 54,1983 S. 207-228).

Schulze, Rudolf: „Kirchcngcmcinschaft". Überlegungen zum engeren Zusammenschluß
der evangelischen Kirchen in der DDR (ZdZ 37, 1983
S. 68-72).

Referate über theologische
Dissertationen in Maschinenschrift

Beyer, Franz-Heinrich: „Die Wahrheit, die verborgen lag, die kommt
jetzt an den lichten Tag." Eine Untersuchung zum Erscheinungsbild
und zur Eigenart des reformatorisch-polemischen Flugblattes,
sowie zu seiner Funktion als eigenständiges publizistisches Medium
der Reformationszeit. Diss. Rostock 1983; X, 251 S.; 3 Anlagen.

Im Unterschied zu der reformatorischen Flugschrift, die sowohl als
literarische Gattung, wie auch als publizistisches Medium bereits
Gegenstand zahlreicher Untersuchungen wurde, gibt es bisher nur
Ansätze, das Phänomen der Flugblattpublizistik in der Reformationszeit
näher zu untersuchen. Die hier anzuzeigende Arbeit möchte auf
dieses Desiderat aufmerksam machen und auf den Ertrag einer
Berücksichtigung der Flugblattpublizistik für den Prozeß der Reformation
insgesamt hinweisen. Flugblätter - einseitig bedruckte Bögen
unterschiedlichen Formats - sind durch die vorherrschend visuelle
Wirksamkeit charakterisiert und somit zugleich von der Flugschrift,
die primär literarisch wirkt, unterschieden. Da die spezifische Ausformung
des illustrierten Flugblattes in der Reformationszeit als „reformatorisch
-polemisches Flugblatt" näher als Bild-Text-Gegenstand zu
beschreiben ist, muß sowohl nach der bildlichen Tradition, wie auch
nach der Bedeutung des Textes und entsprechend nach dem Sinn dieses
„Bild-Tcxt-Gcfügcs" gefragt werden. Diesen Fragen wird in den
Teilen I-Ill nachgegangen.

„Der Beginn des reformatorischen Bilderkampfcs" (Teil I, 1-14)
wird durch die Schrift „Passional Christi und Antichrist", 1521 in
Wittenberg gedruckt und mit Holzschnitten aus der Cranachwerk-
statt versehen, bezeichnet. Antiklerikale Polemik im Bild gab es be-