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Ausgabe:

1984

Spalte:

720-721

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Strobel, August

Titel/Untertitel:

Das heilige Land der Montanisten 1984

Rezensent:

Tröger, Karl-Wolfgang

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Theologische Literaturzeilung 109. Jahrgang 1984 Nr. 10

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berg, MSRT HBRYT, "the Obligation oftbe covenant," in Ezekiel 20:37
(37^46); M. Dahood, The Minor Prophets and Ebla (47-67); E. M. Meyers,
The use oftörä in Haggai 2:11 and the Role ol'lhe Prophet in the Restoration
Community (69-76); A. E. Hill, Daling the Book of Malaehi: A Linguistie
Reexamination (77-89); H. R inggren, Psalm 2 and Bclit's Oracle for Ashur-
banipal (91-95); M. L. Barre, S. S., and J. S. Kselman, S. S., New Exodus,
Covenant, and Restoration in Psalm 23 (97-127); F. M. Cross, Studies in the
slruclure ol'Hebrew Verse: The Prosody of Lamentations 1:1-22 (129-155); A.
Di Lella, O. F. M., Sirach 10:19-11:6: Textual Criticism, Poetic Analysis,
and Exegesis(l 57-164); F. I.Andersen and A. D. Fo rbes, "Prose Particle"
Countsofthe Hebrew Bible(165-183); D. R. Hillers, Höyand Höy-Oracles:
A NeglectedSyntactic Aspect(185-188);C. B, Houk, ASyllable-WordStruc-
ture Analysis of Genesis 12-23 (191-201); J. R. Lundbom, Abraham and
David in the Thcology of the Yahwist (203-209); J. M i Igrom, The Two Peri-
copes on the Purilication Offering(21 1-215); B. Peck ha m, The Composition
of Deuteronomy 5-11 (217-240); R. Bol ing, Levitical History and the Roleof
Joshua (241-261); E. F. Campbell, Jr., Judges9 and Biblical Archeology
(263-271); P. K. McCarter, Jr., The Ritual Dedication of the City of David
in 2 Samuel 6(273-278); H. Tadmor, Rab-sarisor Rab-shakeh in 2 Kings 18
(279-285); K. Koch, Dareios, der Meder (287-299); A. Malamat, The
Proto-History of Israel: A Study of Mcthod (303-313); O. Borowski, The
Identity of the Biblical str'ä (315-319); F. A. Spina, Israclitcs as gerim, 'So-
journers', in Socialand HistoricalContext(321-335);Carol L. Meyers, Gen-
der Roles and Genesis 3:16 Revisited (337-354); H. B. Huffmon, Priestly
Divination in Israel (355-359); J. W Flanagan, Social Transformation and
Ritual in 2 Samuel 6 (361-372); A. R. G reen, David's Relations with Hiram:
Biblical and Josephan Evidence for Tyrian Chronology (373-397); Tikva Fry-
mcr-Kensky, Pollution, Purilication, and Purgation in Biblical Israel
(399-414); W. Zimmerli, Jerusalem in der Sicht des Ezechielbuches
(415-426); H. Cazelles, S.S., 587 ou 586? (427^435); M. O'Connor,
Writing Systems, Native Speaker Analyses, and the Earlicst Stages of Northwest
Semitic ürthography (439-465); B. A. Levine, The Descriptive Ritual Texts
from Ugaril: Some Formal and Functional Features of the Genre (467—475);
J. D. Seger, The Gezer Jar Signs: New Evidence of the Earliest Alphabet
(477-495); S. H. Horn. The Discovery of the Moabile Stone (497-505); K. P.
Jackson, Ammonite Personal Names in the Context of the West Semitic
Onomasticon (507-521); A. Temerev, Social Organization in Egyptian Military
Settlements of the Sixth-Fourth Centuries B. C. E.: dgl and m't (523-525);
B. Porten, Aramaic Papyri in the Egyptian Museum: Missing Endorsements
(527-544); L. T. Geraty. The Historical, Linguistie, and Biblical Signillcance
of the Khirbet et-Köm Ostrava (545-548); K.A.Mathews, The Background
of the Paleo-Hebrew Texts and Qumran (549-568); W. G. Devcr, Material
Remainsand theCult in Ancient Israel: An Essay in Archeological Systematics
(571-587); W. H. Shea. Two Palestinian Segments from the Eblaite Geographica
! Atlas (589-612); L. E. Toombs, Baal, Lord of the Earth: TheUgaritic
Baal Epic (613-623); G. L. Windfuhr, The Zoroastrian Cosmos (625-645);
D. F. Graf, Nabateans and the Hisma: In the Footsteps of Glueck and
Bcyond (647-664); G. M. Landes, Matthew 12:40 as an Interpretation of
'The Sign of Jonah' Against its Biblical Background (665-684); C. H. Gordon
. Jewish Reaction to Christian Borrowings (685-690); M. H. Goshen-
Gottstein, Humanism and the Rise of Hebraic Studies: From Christian to
Jewish Renaissance (691-696); S. Segc rt, Prague Structuralism in American
Biblical Scholarship: Performance and Potential (697-708); D. Robertson,
Prophet, Poet, Shaman: The Bible and the Literature of Western America
(709-718).

K.-H. B.

Fabiny, Tibor: Bewährte Hoffnung. Die Evangelisch-Lutherische
Kirche Ungarns in vier Jahrhunderten. Aus dem Ungarischen von
Eva Vejda. Erlangen: Martin-Luther-Verlag u. Verlag der Evang.-
Luth. Mission 1984. 106 S. m. zahlr. Abb. 4 geb. DM 22,-.

Dieser gut ausgestattete, reich illustrierte und doch preiswerte Band
erschien anläßlich der VII. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes
in Budapest. Er macht den deutschsprachigen Leser mit der
Geschichte der gastgebenden Kirche dieser Vollversammlung bekannt
. Dabei ist der gut übersetzte Text so gehalten, daß das Buch
über den aktuellen Anlaß seiner Entstehung hinaus jedem Interessierten
eine sachkundige Einführung in das ungarische Luthertum bietet
.

U.C.

Religionswissenschaft

Strubel, August: Das heilige Land der Montanisten. Line religionsgeographische
Untersuchung. Berlin-New York: de Gruyter 1980.
X, 308 S. 12 Abb., 24 Taf„ 1 Beilage, 8" = Religionsgeschichtliche
Versuche und Vorarbeiten, 37. Lw. DM 112,-.

Es sind vor allem zwei Dinge, die den Autor beschäftigen: er will das
Zentrum der montanistischen Bewegung genauer lokalisieren, namentlich
die Lage von Pepuza, und er will nachweisen, daß der
Montanismus von der religiösen und kulturellen Eigenart und Mentalität
der phrygisehen Hochlandbewohner geprägt ist. Das Ergebnis
sieht so aus: Für Pepuza kommen die Ortslagen von Sirikli und Ikiz-
baba im Hochtal von Kirbasan in Frage (südöstl. von Usak, nordöstl.
von Denizli bzw. Kolossae, im Einzugsgebiet des oberen Mäander). In
Betracht kommen könnte aber auch das Gebiet um Karahalli und
Delihidirli, nördlich von Sirikli und Ikizbaba. An der phrygisehen
Prägung des Montanismus hat Vf. keine Zweifel und sucht sie im einzelnen
nachzuweisen, so u. a. hinsichtlich seines enthusiastisch-
ekstatischen Charakters, seiner kultischen und kalendarischen Eigenheiten
und seiner „religiösen Hoehsehätzung der Frau". Es hat sich
also bei der montanistischen Bewegung „um ein ganz und gar phrygi-
sehes Phänomen gehandelt" (230). Gegen Schepelern. der die Ansieht
einer späteren Phrygisierung des Montanismus vertrat, meint Vf., daß
der Montanismus „eine im Grunde zutiefst christliche Bewegung darstellt
, wahrscheinlich in der Tat auf dem Llintergrund einer johan-
neiseh geprägten endzeitlieh-apokalyptischcn Überlieferung, die aber
von Anfang an, wie in das phrygisehe Volkstum, so auch in seinem
Religionshintergrund eingebettet war, ohne sieh ihm vollends in syn-
kretistischer Weise versehrieben zu haben. Es scheint, daß mit der
montanistischen Kirche das Paradebeispiel einer frühen unvermeidlichen
.indigenisation' vorliegt, die sie von Anfang an in Verruf
bringen konnte, die aber auf jeden Fall, je länger je mehr, logischerweise
ihrer Verketzerung Vorsehuh leisten mußte" (228; vgl. 481j-

Das Buch enthält außer einer Einleitung, einer Zusammenfassung
und Registern 4 Kapitel. Im ersten Kapitel wird „Das Zeugnis der alt-
christlichen Überlieferung" behandelt: Zur Bedeutung von Pepuza
und Tymion, zur Lage von Pepuza. zur Herkunft des Montanus, zur
Lage von Ardabau, zur frühen Verbreitung des Montanismus (10-64).
Das zweite Kapitel ist den interessanten Inschriften gewidmet
(65-127), Kapitel drei „Archäologisch-topographischen Beobachtungen
" (128-221, mit 26 Abschnitten, u.a. über das Heiligtum des
Apollo Lairbenos). In Kapitel vier geht es um „Thematische Untersuchungen
" (222-291), d. h. um die oben erwähnte Absieht des Vf.,
die phrygisehe Prägung des Montanismus im einzelnen zu begründen.
Hier wird auch auf den Vorwurf des eucharistischen Kinderopfers, auf
die Besonderheiten der montanistischen Hierarchie (die Koinonoi waren
- nach einheimischem Vorbild - Kirchenstcuererheber), auf die
Rolle der Frauen, speziell der Prophetinnen, auf phrygisehe Elemente
im prophetischen Zeugnis und auf die Spezifika der montanistischen
Endzeiterwartung eingegangen. Letztere „bleibt von äußerster Aussagekraft
Für den Charakter des Montanismus in seinem Ursprungsland
. Eine Naherwartung, die die Herabkunft des himmlischen Jerusalem
in einem Teil des phrygisehen Landes gelehrt hat. mag formal
zwar noch auf das Neue Testament und sein jüdisches HolTnungsgut
zurückgehen, war in ihrer inhaltlichen Füllung aber zutiefst .phry-
gisch'" (2870- In der Bewertung des Montanismus hält sich Vf. zurück
, sieht ihn aber nicht bloß als eine reaktionäre Bewegung, sondern
als eine „Reaktion des frühen Christentums gegen den damals verbreiteten
Trend der Kirche zur Institutionalisierung und Klerikalisie-
rung"(285).

Das Buch ist engagiert geschrieben und läßt den Leser in den topographischen
und archäologischen Abschnitten an den interessanten
Erkundungen des Autors teilhaben. Aber es wird mitunter sehr weit
ausgeholt, und wegen der Fülle von Details und ihrer minutiösen Beschreibung
(die natürlich für den Forscher nützlich und wichtig ist) -