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Ausgabe:

1984

Spalte:

526-528

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Martikainen, Jouko

Titel/Untertitel:

Gerechtigkeit und Güte Gottes 1984

Rezensent:

Drijvers, Han J. W.

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Theologische Litcraturzeitung 109. Jahrgang 1984 Nr. 7

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gen soll. Gerade wenn im wesentlichen nicht Auszüge, sondern ganze in ipsis. . ." nicht korrekt wieder. Es müßte etwa so heißen:.....die an Christus

Schriften geboten werden sollten, konnte man kaum anders vor- glauben, an Christi Leiden teilhaben und die Leiden C hristi an sich selbst im

gehen Übermaß haben". Theologisch dürfte diese Stelle sehr bedeutsam sein. Diese

. „ . , ,. , , „ , „. .. Aussage bestimmt das Verhältnis von Cilaube und Nachfolge und sollte nicht in

Zusammengefaßt Sind die Luther-Schnllen - ,n Klammern die irgendeinem Sinne ..geglättet" werden. - LTA 21 Z. 19 v. u./VF 80.1 I f: La.ei-

obengenannten Nummern - dieses Bandes unter folgenden Tttcln: nisch. A( quj |gnoran( c( no,um ^ quod h dcQ ^ laelandum e, g|o.

•d. Aus einem Iruhen biblischen Kommentar" (I); „II. Relormato- riandum .. « Beintker: ..Aber die nicht wissen und nicht wissen wollen, daß

nsche Hauptschrift als evangelische Ethik" (2); „III. Katechetische man sich über Gott freuen und um seinetwillen rühmen soll..." Richtig muß

und ethische Schriften" (3; 4); ..IV. Weisungen für den Weg des Citri- es heißen, daß man sich „in Gott" freuen und (seil, in ihm) rühmen soll. Das

sten in der Welt" (5): „V. Seelsorgerliche Erinnerung für Christen" ergibt einen recht anderen Sinn. - Zu dem ganzen Zusammenhang LTA 2011'

(6-9). Vom Umfang her nimmt die Schrift „Die guten Werke" mit muU llicr grundsätzlich gefragt werden, ob man „gloria". entsprechend dem

knapp 100 Seiten einen besonders großen Raum ein. Beintker betont «•«•»«. n|cht besser durchgehend mit „Ruhm" stau, wie es Beintker in der

in der „Einführung" (7) die polemische Form dieser Schrift. Tatsäch- Rcgel lut' mit "Ehre" wi^ebcn sollte. Es scheint, daß hier bei Luther die

i:_t, ■ . ■ , . , , v „ r- , , .. ■ Kritik Augustins an der „gloria" durchklingt und insofern die Übersetzung

ucn zeigt sich gerade in Luthers Äußerungen zu Fragen der Indivi- _ , ,. . . ,rä . .....

, " „Ruhm die einzig angemessene ist. Aber selbst wenn man anderer Ansicht ist.

dualethik sehr deutlich deren Zeitbcd.ngthcit. Mit Recht sagt Beintker müDtcdoch wohl auch der des Lateinischen unkundige Leser aufdieses Über-

(II). daß die hier gebotenen Schriften „die Wirkung des Evangeliums setzungsproblem, das ja zugleich ein Sachproblcm ist. hingewiesen werden: je

auf das menschliehe Leben in mancherlei Weltbczügen verdeulli- nachdem, wie man hier übersetzt, wird der Sinn des Abschnitts ein anderer. -

chen" können. Dabei handelt es sich freilich eher um Beispiele, die LTA 21,1 v. u./VF 80.23 „inordinatus alTcctus" sollte nicht mit „regelwidrige

unter den veränderten Bedingungen der Gegenwart oft nicht unmittel- Neigung", sondern mit „ungeordnete Neigung" (oder Liebe) wiedergegeben

bar nachgeahmt werden können. werden.

vu- ■ , .. , „.. , . . ,. i__n •„■ Bei der Überprüfung des Widmungssehreibens der Schrill „Von den guten

wie in den bisherigen Banden, so sind auch hier manche Begrille „ , ., , „ , ,

. A ■ ... ■ ■ , Werken" ergab sich, daß der Herausgeber im ganzen ollenbar bemüht war. dem

ouer Aussagen kurz erläutert. Im ganzen sind diese knappen Kom- ,- , , , a~ ,

■ ° KK Luthertext möglichst genau zu folgen - genauer, als es in den früheren Banden

mentierungen gut. Nicht recht glücklich scheint die Erklärung für Jer LTA geschehen war. Diese Bemühung ist durchaus begrüßenswert. Zu dem

• •Fleisch" (19 Anm. I) zu sein: „Darum ist mit .Fleisch' der Mensch

Text des Widmungsschreibens seien nur zwei Bemerkungen gemacht. LTA 39

charakterisiert, der Gott nicht braucht und in dem Gottes Geist z. 7 v. o./WA 6, 202.8 Nicht ersichtlich ist. warum nicht auch in LTA wie in

keinen Raum findet." Besser wäre es vielleicht zu sagen: Gemeint ist WA von Luthers „armem" Gebet die Rede ist. - LTA 41 Z. 10 v. o./WA 6.

der Mensch, der glaubt, ohne Gott auskommen zu können. 204.3 f: Die Formel „Gibt es Gott" meint bei Luther: „Wenn Göll es schenkt".

Was die Textherstellung betrifft, so wurden Stichproben gemacht. Für die Hicr durllc cs' um Mißverständnisse zu vermeiden, geboten sein. Luthers Text

Übersetzung aus dem Lateinischen wurden die Seiten 19 oben bis 22 oben, für "iL'hl wörll'ch « übernehmen.

die Modernisierung des Luther-Deutsch die Seiten 39 bis 41 Milte kontrolliert. Im ganzen sind Herausgeber und Verlag zum Erscheinen dieses

Dabei ergaben sich für die Übersetzung manche Fragen und Beanstandungen. Bandes zu beglückwünschen. Freilich muß doch die Bitte ausge-

lm folgenden bezeichnet LTA den von Beintker herausgegebenen Band. VF das sprachen werden, im Blick auf eine hoffentlich bald notwendig wer-

Vatikanischc Fragment in der Ausgabe von Erich Vogclsang. Unbekannte Frag- dendc Neuauflage die Übersetzung des lateinischen Textes noch ein-

mente aus Luthers zweiter Psalmcnvorlesung 1518. Berlin 1940 (= Arbeiten zur ma| sorgfältig zu überprüfen.
Kirchengeschichte 27).

LTA 19 Z. I v. o./VF 37,7 Beintker übersetzt „Sacrilicatc sacrilicium ms!,- Hamburg Bernhard Lohsc
l|ae" hier mit „Opfert ein Opfer der Gerechtigkeit". Es muß jedoch heißen:
••Opfert das Opfer der Gerechtigkeit", wie aus dem Kontext hervorgeht. So
auch Beintker selbst 19 Z. 51'v. o. - LTA 19 Z. 8 v. u./VF 37.22 ist ein kurzer
Passus des lateinischen Textes in der Übersetzung ausgefallen. Es muß heißen:
.....wendet sich gewiß eifrig dem zu. was nicht zu sehen ist. und wendet sich

^on dem ab. was zu sehen ist." Im übrigen hätten hier wohl die Begrille „Sicht- ... . _, _ .... ,. . e, ...

u.,r.. .... Ilnmann, Heinz-Dieter: Stadthistoriographie und Stadtrelormation. Zur

"ar '„Unsichtbar" kurz erläutert werden sollen. - LTA 19 Z. 4/3 v.u. statt _ .... ... , .. ,. , ,. ... ■„. _ „ , i -

Iradition des mittelalterlichen Gcmcindebcgrills am Beispiel des „Soester

.....Doli immer zu loben und recht zu geben (bzw. zu rechtfertigen)..." sollte ... .... .,c„ ii«nnuvnn lacte m in,

„ , ., 6 6 Kriegstagebuchs von ca. I450 und I 533 (JWKG 76. I983 S. 30-49).

s woni besser heißen:.....Gott immer zu loben und ihm recht zu geben (bzw. ,, ... .. „ ... ,. . „ ,. „ ,. , ,,..„

,l,„ , . Hcnss, Walter: Frühe Spuren der Relormation in Kurplalz I 51 X-l 52X 29)

titn zu rechtfertigen)**.-LTA 20 Z. 9fv. o./VF 54222 Der Ablativus absoluttu ,„__,,. ,„„-,<• , ,,.

e: (Iii IKti 50. IVojV 5-44).

•■ms enim ruentibus" bezieht sieh aul die vorangegangenen Nomina „sensus ,. ., , ,• ,. , ,., ■

s.„ .. Marmi. Gottlned: Luther und die ..Germanisierung des C hnstentums .

u"d „lustitia operum", nicht aul die Menschen, die durch diese Begrille ., .. ,. . rl ,tvn oa inosc ni

. ........... Notizen zu einer last vergessenen I heselZKG 94. 1983 S. 3 I 3-337).

enaiakterisierl werden. Hier bedarl die Ubersetzung der Korrektur. - LTA 20 „ ., „ „. „.„ . . D . „■ , D ,. ,. c

Press, Volker: Em Ritter zwischen Rebellion und Reformation - Franz von

1 Siehe dazu ThLZ 107. 1982 Sp. 751-753; 108. 1983 Sp. 35-37; 108. 1983
Sp. 8301'.

- v. o./VF 67,18 .....sc solos oportere laelari. . ." kann nicht übersetzt

wer,! u v »«—"t™»«««"i.-. ua„i, ,,,e,„ uue.seo.i Sickingen(1481-1523)(BPfKG 50, 1983 S. 151-117).

eiucn durch „(sie meinen.) sie müßten ihre Freude allein (hervorbringen)", n__, — .. _,_ ... . ,, itn loon/ocn

.„„,, . 6 Reuter, Fritz: Das Wormser Rehgionsmandat von 1523 (BPfKG 50, 19X3

andern mit „(sie meinen,) sie allein müßten sich freuen". - LTA 20 Z. 13 s |99_-,()7)

■ u./VF 67.22 f.....non quia bene vivunt aut bona operantur laetantur..." ... . . ,, , . „ , „ ,• ,• ,., ....

so|i. . H ' Stupperich, Roberl: Der innere Gang der Relormation in Westlaien

nicht mit „sie treuen sich nicht deshalb, weil sie ein christliches Leben ,,„,,,,.,, ,„„,,. ,,

fühn> i r (JWKG /o. 19X3 S. 15-49).

u"d Gutes tun" übersetzt werden, sondern etwa so: „Sie freuen sich ... . . .... ., „ ... ....... ... . .. . , .. ,

n; i . . Wartenberg. Gunther: Kurlurst Moritz um Sachsen und die l.andgralschalt

cm deshalb, weil sie ein rechtschaffenes Leben führen und Gutes tun". Die ,, „ ., , , „ , , . • ,, „„„,.„„ .„„,

gedn, Ih i",u Hessen: ein Beilrag zur hessischen Relormationsgeschichtc (JIIKGV 34. 19X3

t «■ ucKle Ubersetzung könnte leicht das verbreitete Mißverständnis bestärken. s I 15)

als bestünde Christiichkeit lediglich in Wohlanständigkcit. - LTA 20 Z. 2

. u./VF 79.24 „propter naturam spei" sollte nicht mit.....Natur der Hoff-

nung". sondern mit „Wesen der HolFnung" wiedergegeben werden. - LTA 21

6 v.o. VF 79.28 „adccrsitates" durch „Widerwärtigkeiten" zu übersetzen. Dogmen- Ufld TtieOlOgiegeSChiChte

lsl zwar möglich, erweckt aber wohl falsche Assoziationen. Gemeint sind hier.
Wlc es scheint, „Widrigkeiten. Mißgeschicke. Verluste, Schweres" o. ä„ jeden-

U||K nicht primä, etwas, was einem widerwärtig im Sinne von ekelhaft ist. Martikainen, Jouko: Gerechtigkeit und Güte Gottes. Studien zur

Ahnlich auch LTA 21 Z. 16 v.u./VF80,l.3 (adversa); LTA 21 Z. 6 Theologie von Ephraem dem Syrer und Philoxenos von Mabbug.

v. " /VF 80.20 (adversitates).- LTA 21 Z. 13 v. o./VF 80.1 l'muß cs „das" statt Wiesbaden: Harrassowitz 1981. XI, 242 S. gr. 8" = Göttinger Oricnt-

••daß" heißen. - LTA 21 Z. I5fv. o./VF 80,4 muß cs heißen: „Es werden sich l'orschung. I. Reihe: Syriaca.20. Kart. DM 36,-.
"' <'»■ alle freuen...". - LTA 21 Z. 181' v. o./VF80.61': Die Übersetzung

" ■ -die -weil sie an Christus glauben - an den Leiden Christi teilnehmen und Der Verfasser hat cs unternommen, die Theologie von Ephraem

d|csc Leiden im Überfluß haben . . ." gibt den lateinischen Text „qui lideles dem Syrer und im Anhang die des Philoxenos von Mabbug, aus-

sunt Christi, passionibus Christi communicant et .abundanl passioncs Christi' gehend von der lutherischen Thematik der Gerechtigkeit und Güte