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Ausgabe:

1984

Spalte:

201-203

Kategorie:

Kirchengeschichte: Neuzeit

Autor/Hrsg.:

Meier, Heinrich

Titel/Untertitel:

Das apostolische Vikariat in den sächsischen Erblanden 1984

Rezensent:

Blaschke, Karlheinz

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201

Theologische Literaturzeitung 109. Jahrgang 1984 Nr. 3

202

nians (cf. 5:14). With regard to the classic "katechon" of 2:6fT, Tril-
ling rejects the recent suggestions of Giblin and Best: the "restraining
force" is the "delay of the parousia". Since God Stands behind this
delay, one can in fact say that it is therefore „Gott selbst . . . der das
Ende aufhalf (92).

Henceforth any commentator wishing to argue for the Pauline
authorship of 2 Thessalonians must persuasively demonstrate the fal-
lacies of Trilling's brilliant analysis. That will be a most difficult, if not
an impossible task, given the rigorous, precise and crcative applica-
tion of the critical tools of contemporary Biblical scholarship bv Tril-
ling to the hitherto vcxing problcm of 2 Thessalonians.

Northampton. Mass. Karl P. Donfried

Dahl. Nils Alstrup: Trinitariskc dapsbckjennclser og nytestamcntlig tcologi
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41. Kart. FF 160.-.

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Kirchengeschichte: Neuzeit

Meier, Heinrich: Das Apostolische Vikariat in den Sächsischen
I iMauden Leipzig: St. Benno 1981. XIV. 295 S. 8- = Studien zur
Katholischen Bistums- und Klostergcschichtc, 24. Kart.
M 19,30.

Das Buch ist in langer, intensiver Forschungsarbeit entstanden und
beruht auf umfassender Kenntnis der archivalischcn Überlieferung

wie auch der Fach- und Populärliteratur. Der Vf. hat mit großem
Fleiß eine Fülle von Tatsachen zusammengetragen, die zur Entwicklung
der katholischen Kirche in Sachsen von der Konversion des Kurfürsten
Friedrich August 1. 1697 bis zur Errichtung des katholischen
Bistums Meißen mit dem Sitz in Bautzen 1921 wissenswert sind. So
wird eine sowohl für die sächsische Geschichte wie auch die Geschichte
des Katholizismus willkommene Zusammenfassung dieses
Themas geboten, die über das bisher Bekannte hinausgeht. Der Ankündigung
des Vorwortes, es solle eine rechts- und verfassungsgeschichtliche
Darstellung des Apostolischen Vikariats in Sachsen geboten
werden, wird freilich nicht in dem zu erwartenden Maße entsprochen
, denn die Fragen von Recht und Verfassung stehen nicht im
Vordergrund und treten nicht thematisch vorherrschend auf, sondern
erscheinen eher am Rande und verstreut inmitten einer nach dem biographischen
Prinzip aufgebauten Schrift. Sie ist nach den Amtszeiten
der vierzehn Apostolischen Vikare gegliedert, deren Lebensweg und
Dienstverhältnisse ausfuhrlich geschildert werden. Innerhalb dieser
Abschnitte w ird dann alles berichtet, was jeweils über die Entwicklung
der katholischen Kirche und ihr Verhältnis zum sächsischen
Staat zu sagen ist. Diese Entwicklung mußte viele Widerstände überwinden
, aber sie zeigt doch insgesamt einen stetigen Aufstieg, der
praktisch am Nullpunkt begann und beim Übergang in eine geordnete
Bistumsorganisation immerhin einen Anteil von etwa 5 % der Bevölkerung
und ein das ganze Land überspannendes Netz von katholischen
Pfarreien zustandegebracht hatte. Ein Anhang von 19 z. T. umfangreichen
Dokumenten gibt Gelegenheit, instruktive Blicke in die
Primärquellen zu werfen, wobei auch die Beweggründe und Gesinnung
jener Männer bekannt werden, die auf der Seite des Staates den
evangelischen Standpunkt vertraten. Eine Zeittafel, ein Orts- und Personenverzeichnis
und ein kurzer Abbildungsteil ergänzen die Darstellung
.

Für den Wiederaufstieg der katholischen Kirche in dem rein lutherischen
Sachsen war es wichtig, daß sich auch nach der Reformation
in der Oberlausitz ein Rest katholischer Bevölkerung und Pfarr-
gemeinden mit zwei reichdotierten, verfassungsmäßig gesicherten
Feldklöstern und dem Domstift Bautzen erhalten hatten und dem
Domdekan zu Bautzen das Amt eines Apostolischen Administrators
für die Lausitzen übertragen worden war. Da die beiden Lausitzen
16.35 unter Wahrung weitgehender Sonderrechte mit Kursachsen vereinigt
worden waren, gab es nun in diesem sächsischen Gesamtstaal
bereits ein wenn auch regional begrenztes katholisches Kirchenwesen.
Es war darum naheliegend, von der Oberlausitz her eine Stützung der
neuentstehenden katholischen Kirche in den sog. Erblandcn Sachsens
zu erwarten. Das geschah durch die seit 18.31 fast ununterbrochene
Personalunion des Apostolischen Vikariats für Sachsen mit dem
Bautzener Domdekanat, worauf die Schrift mit Recht besonderen
Wert legt.

Unter den Bedingungen der lutherischen Staats- und Volkskirche
Sachsens, das sich als Ursprungsland der Reformation verstand, war
es für die katholische Kirche im 18. Jh. sehr mühsam, wieder Fuß zu
lassen. Die Bindung des Apostolischen Vikariats an die durchw eg dem
Jesuitenorden angehörenden Beichtväter der Landesherren während
des 18. Jh. war sehr ungeschickt, denn in Sachsen roch man hinter
jedem Jesuiten die Gegenreformation. In Fragen der Religionspolitik
beherrschten die lutherischen Stände das Feld. Die Landesherren
waren gut beraten, daß sie den Konfessionsstand des Landes in keiner
Weise antasteten und ihr katholisches Bekenntnis als Privatsache für
sich behielten.

Eine nennenswerte Entwicklung des katholischen Kirchenwesens
ist erst seit der rechtlichen Gleichstellung der Katholiken 1807 zu verzeichnen
. 1828 gab es acht katholische Pfarreien in Sachsen, bis zum
I. Weltkrieg wurden weitere .31 Kirchen und 10 Kapellen errichtet,
eine Fülle von regelmäßigen Missionsgottesdiensten eingeführt,
katholische Vereine, Seminare und diakonischc Einrichtungen gegründet
und infolge der Konversion zweier adliger Familien katholische
Schloßkapellen in Betrieb genommen. Vor allem die Zuwandc-