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Ausgabe:

1983

Spalte:

137

Kategorie:

Praktische Theologie

Titel/Untertitel:

Erfolgreiche - nicht-erfolgreiche Gemeinde 1983

Rezensent:

Winkler, Eberhard

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Seite 1

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137

Theologische Literaturzeitung 108. Jahrgang 1983 Nr. 2

138

Peters, Albrecht: Christsein heute im Sinne Martin Luthers (Luther 53,1982
S. 53-75).

Phillips, Anthony: The Place of Law in Contemporary Society (ET 83, 1982
S. 108-112).

Ritter, Werner H.: Theologie und Erfahrung (Luther 53,1982 S. 23-37).

Sauter, Gerhard: Eine gemeinsame Sprache der Hoffnung? Gedanken zum
christlich-jüdischen Gespräch (EvTh 42,1982 S. 152-171).

Welker, Michael: Formes nouvelles de presentation de l'idee de Dieu. La
Philosophie du Processus dans la theologie americaine ä la suite de Whitehead
(RhPhR 62,1982 S. 23-47).

Zimmerli, Walther: Biblical Theology (Horizons in Biblical Theology 4,
1982 S. 95-130).

Praktische Theologie: Allgemeines

Horstmann, Johannes [Hrsg.]: Erfolgreiche - nicht-erfolgreiche
Gemeinde. Zur „Erfolgskontrolle" pastoraler Tätigkeit. Paderborn
-München-Wien-Zürich: Schöningh 1981. 116 S. 8* = Schriftenreihe
der Kath. Akademie Schwerte. Kart. DM 15,80.

Die im Oktober 1979 gehaltenen Vorträge haben besonders das
Problem der Kriterien für eine „Erfolgskontrolle" pastoraler Tätigkeit
im Blick, gehen aber auch der Frage nach, ob und inwiefern Erfolgsmessungen
theologisch legitim sind. R. Pesch geht vom neutesta-
mentlich gesetzten, exemplarisch in der Bergpredigt gegebenen Anspruchsniveau
aus, an dem „erfolgreiche" Gemeinde zu messen ist,
während H. Wieh Kriterien aus dem Gemeindeverständnis des
2. Vaticanums und der Synode der Bistümer in der BRD entwickelt.
W. Daut beschreibt „Pastorale Aufgaben und Ziele in der Pfarrgemeinde
" besonders aus katechetischer Sicht. F. Klostermann behandelt
die Messung pastoralen Erfolges als pastoraltheologisches
Problem (S. 49-83), K. Gabriel bedenkt diese Frage soziologisch.
Der Herausgeber untersucht die Eigenart des weltlichen Erfolgsbegriffs
und seine Anwendbarkeit auf die Kirchengemeinde, ehe er abschließend
Ergebnisse der Beiträge zu verknüpfen sucht. Die Autoren
stimmen darin überein, daß bei aller Relativität der Kriterien für Erfolg
die Wirkungen des Handelns in und mit der Gemeinde kritisch zu
befragen und daraus Konsequenzen für realistische und auftragsgemäße
Handlungsziele zu ziehen sind.

E.W.

Meurer, Siegfried [Hrsg.]: Erneuerung aus der Bibel. Stuttgart:
Deutsche Bibelgesellschaft 1982. 239 S. 8* = „Die Bibel in der
Welt", 19. DM 11,80.

Das Buch enthält die Vorträge und Materialien, die der EKD-
Synode im November 1981 gehalten bzw. vorgelegt wurden. Neben
Grundsatzreferaten zum Thema Bibel von Gerhard Ebeling, Hans-
Martin Müller und Hans Lachenmann sowie Predigten der
Bischöfe von Keler und Lohse und Bibelarbeiten von Ulrich
Pick, Ferdinand Hahn und Eberhard Jüngel bilden die mit der
Revision des Neuen Testamentes von 1975/77 verbundenen Probleme
einen Schwerpunkt. Walther Killy als Germanist, Friedrich
Lang als Neutestamentier und Siegfried Meurer als Generalsekretär
der Deutschen Bibelgesellschaft nehmen aus ihrer Sicht Stellung,
während Hartmut Löwe als Vizepräsident der Kirchenkanzlei der
EKD die Stellungnahmen von Gliedkirchen und Gemeinden auswertet
. Karl-Fritz Daiber u.a. untersuchen empirische Aspekte der
Bibelfrömmigkeit. Karl Dienst gibt einen Überblick über „Die Bibel
■n der gegenwärtigen Religionspädagogik", Bernhard Maurer äußert
s'ch zum meditativen Umgang mit der Bibel. Der Band schließt mit
'nformationen über die Arbeit der Deutschen Bibelgesellschaft
(S. Meurer), über den Achtjahresplan für die fortlaufende Bibellese
(Hartmut Adamek) und Bibellesehilfen in der Bundesrepublik (Oskar

Schnetter) sowie Statistiken und Anschriften der Bibelgesellschaften.
Das Buch läßt einiges von den Schwierigkeiten und Chancen erkennen
, die sich bei dem Bemühen ergeben, den Menschen in ihren sehr
verschiedenen Erwartungen und Verstehensmöglichkeiten die Bibel
nahezubringen.

E.W.

Wink, Walter: Bibelarbeit - ein Praxisbuch für Theologen und Laien.

Mit einer Einleitung von G. M. Martin. Übers, aus dem Engl, von
[. Koch-Dubbers. Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz: Kohlhammer
1982.147 S. 8 Kart. DM 29,80.

Der New Yorker Neutestamentier beschreibt in diesem 1980
englisch erschienenen Buch („Transforming Bible Study") seine
Methode der Bibelarbeit, durch die der ganze Mensch beteiligt und
verändert werden soll. Der Gruppenleiter bereitet Fragen vor, die der
Selbsttätigkeit und Selbsterfahrung der Gruppenmitglieder dienen,
nicht aber vorher festgestellte Wahrheiten eruieren wollen. Zunächst
wird versucht, den Text an sich und als Aussage eines anderen zu verstehen
, wobei der historisch-kritischen Exegese ein begrenztes Recht
zukommt. „Der Text steht im Mittelpunkt und nicht der Gruppenleiter
oder die Gruppe" (38). Damit der Text persönlich anspricht und
verändernd wirkt, genügen jedoch die kritischen Analysen, bei denen
überwiegend die linke Gehirnhemisphäre funktioniert, nicht. Deshalb
sind Übungen nötig, in denen „mit Hilfe von Musik, rhythmischer
Bewegung, Malen, Modellieren, durch das Schreiben von Dialogen
und durch das Austauschen von Erfahrungen in Kleingruppen" ...
„der Text jenen Teil unserer individuellen und sozialen Existenz freilegt
, der der Heilung, Vergebung oder Veränderung bedarf' (40).
Wesentliche Impulse verdankt der Autor der „Guild for Psychological
Studies" in San Francisco und der Tiefenpsychologie von
C. G. Jung.

E.W.

Praktische Theologie:
Seelsorge/Psychologie

.kutsch, Werner: Handbuch der Jugendseelsorge. Geschichte, Theologie
, Praxis. Teil IV: Praxis der Jugendseelsorge: Wege. 1. Halbband
: Stufenseelsorge, Seelsorge an Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd
Mohn 1981.676 S.gr.8'Lw.DM 165,-.

Ein neuralgischer Punkt heutiger Seelsorgepraxis liegt in der Person
des Seelsorgers selbst. Einigen Seelsorgern macht das geistliche Ringen
um den einzelnen zu viel Mühe, andere finden die seelsorgerliche
Beratung in den Händen von Spezialisten auch ganz gut aufgehoben.
Sie ziehen sich zurück und wenden sich anderen Aufgaben in Kirche
und Gesellschaft zu. So ist der Pastoraltheologie dringlich aufgegeben,
sich mit Krisenthemen der Seelsorge und des Seelsorgers zu beschäftigen
, wenn die „Seelsorge aus Glauben um den Glauben" (15) weiterhin
eine Grundstruktur der Kirche bleiben soll. „Es ist nicht mehr
allein das .verlorene Schaf, sondern auch und nicht zuletzt der .verlorene
Schäfer', der verlorene ,Hirte' (lateinisch: pastor!), der nicht
mehr hüten will" (16). Die Suche nach der geistlichen Mitte des seelsorgerlichen
Vollzugs und aller daran beteiligten Personen steht deshalb
auch hinter den Ausführungen des neuen fünften Bandes (IV, 1)
des Handbuchs der Jugendseelsorge. Hier geht es nun um die bisher
noch ausstehenden eigentlichen Vollzugsprobleme beratender und
begleitender Seelsorge an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
.

Erinnern wir uns kurz der Konzeption der bisher erschienenen
Bände, auf deren Hintergrund der neue Band gesehen und verstanden
werden will: Die „Geschichte der Jugendseelsorge" (I) setzt mit einer
eingehenden Interpretation der biblischen Aussagen ein, die sich