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Ausgabe:

1983

Spalte:

443-446

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Titel/Untertitel:

Teksty z Nag-Hammadi 1983

Rezensent:

Rohde, Joachim

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443

Theologische Literaturzeitung 108. Jahrgang 1983 Nr. 6

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Der § 69 „Kardinal Erzbischof Dr. Laurentius Jaeger und das Kommissariat
1941-1973" stellt fest, daß mit dem Tode dieses Paderborner
Erzbischofs die Rechtsverbindungen enden, „welche den Ost-
und Westteil der Erzdiözese über 150 Jahre lang verbunden haben"
(130). § 70 schildert den „Kommissar und Weihbischof Wilhelm Wes-
kamm (1943/49-1951)". §72 „Das Kommissariat am Ende des
2. Weltkrieges" (142-44) nennt die Einteilung in Dekanate. Neben
den persönlichen Nachrichten über jdie Bischöfe beeindrucken die
detaillierten Nachrichten über die Gemeinden.

G.H.

Dogmen- und Theologiegeschichte

|Nag Hammadi:] Teksty z Nag-Hammadi. Z jezyka koptyjskiego
przetlumaczyli: A. Dembska i W. Myszor. Wstepemi komentar-
zem opatrzyl oraz calosc opracowal W. Myszor. Warszawa:
Akademia Teologii Katolickiej 1979. 332 S. gr. 8° = Pisma Sta-
rochrzescijanskich Pisarzy, XX.

Atanazy: Apologie. Tlumaczenie, wstep, opracowanie: J. Ozög,
Przygotowali do druku: S. Kalinkowski, E. Stanula. Warszawa:
Akademia Teologii Katolickiej 1979. 220 S. gr. 8° = Pisma Starochrzescijariskich
Pisarzy, XXI.

Augustyn: O nauce chrzescijariskiej sprostowania. Tlumaczenie,
wstep i opracowanie: J. Sulowski, Przygotowanie do wydania:
E. Stanula. Warszawa: Akademie Teologii Katolickiej 1979. 308 S.
gr. 8' = Pisma Starochrzescijariskich Pisarzy, XXII.

Die Akademie der katholischen Theologie in Warschau publiziert
in ihrem Verlag eine Vielzahl von monographischen Arbeiten zur
Theologie, besonders zur Kirchengeschichte bis in die neueste Zeit,
zum kanonischen Recht, zur Dogmatik und zur Moraltheologie. Zu
ihren Veröffentlichungen gehören auch mehrere Serien, darunter die
mit dem Titel „Pisma Starochrzescijariskich Pisarzy" (Schriften altchristlicher
Schriftsteller), in der im Jahre 1979 die hier zu besprechenden
Bände XX-XXII erschienen sind. Die Bände dieser Serie
enthalten die Übersetzungen von Schriften altchristlicher Schriftsteller
in die polnische Sprache, wobei der eigentlichen Übersetzung
eine mehr oder weniger umfangreiche Einführung vorausgeht.

Der Band XX enthält eine Auswahl aus den Schriften von Nag
Hammadi. Es handelt sich dabei um den „Apokryphen Brief des Jakobus
", das „Evangelium Veritatis", die Schrift „De resurrectione", alle
drei aus Kodex I, sowie das „Evangelium nach Thomas" und das
„Evangelium nach Philippos", beide aus Kodex II von Nag Hammadi
. Die koptischen Textausgaben, auf die sich die polnische Übersetzung
stützt, werden auf der Rückseite des Titelblattes genannt. An
dieser Ausgabe arbeiteten Albertyna Demska und Wicenty Myszor
mit, wobei W. Myszor die Einführung (S. 11-99) und den Kommentar
zu den einzelnen Schriften schrieb und die Gesamtverantwortung für
den Band trug, während beide genannten Wissenschaftler an der
Übersetzung aus der koptischen Sprache beteiligt waren. Frau
Demska steuert am Schluß der Einleitung noch eine kurze Untersuchung
zur Besonderheit des oberägyptischen Dialektes der koptischen
Sprache der Kodices I und II aus Nag Hammadi bei
(S. 101-106), wobei sie sich besonders auf W. Tills Koptische Dialektgrammatik
und P. Nagels Grammatische Untersuchungen zu Nag
Hammadi Codex II stützt.

Folgende Fragen werden in der Einfuhrung behandelt: 1. Der Inhalt
der Bibliothek von Nag Hammadi (S. 12-15). Dabei wird der Inhalt
aller 13 Kodices genannt, und zwar Titel (in polnischer Sprache und
in der internationalen lateinischen Bezeichnung), Nummer des
Kodex, Darstellung seines Inhalts mit Spalten- und Versangabe sowie
Angabe der letzten Textpublikation und schließlich des koptischen
Originaltitels in der Handschrift.

2. Der Wert der Quellen (S. 15-48). Hier führt der Verfasser die Ergebnisse
der internationalen koptologischen Forschung vor, besonders
auch die der DDR, darunter von H.-M. Schenke, K. Rudolph,

P. Nagel und dem Berliner Arbeitskreis für koptisch-gnostische
Schriften. Dabei wird jedoch nur auf eine Auswahl von Einzelschriften
innerhalb der 13 Kodices von Nag Hammadi eingegangen.

3. Der Valentinianismus (S. 48-64). In Auseinandersetzung mit der
Forschung und unter Auswertung von Äußerungen der Kirchenväter
(Tertullian, Irenäus, Hippolyt) sucht W. Myszor hier die Frage zu klären
, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen den Schriften von Nag
Hammädi und Valeritinian bzw. den Valentinianern. Er kommt zu
der Annahme, daß wir es zumindest beim „Evangelium Veritatis"
und den übrigen Schriften im Kodex I mit den Originalwerken entweder
des Valentinian selbst oder eines seiner nächsten Schüler zu tun
haben.

4. Originale Werke Valentinians? (S. 64-99). In diesem Abschnitt
erörtert W. Myszor noch einmal seine vorsichtige Annahme aus Abschnitt
3 in größerem Umfang, kommt aber zu keiner letztlich sicheren
Antwort.

Der Kommentar zu den in diesem Band in die polnische Sprache
übersetzten Schriften aus Nag Hammadi ist seinem Umfang nach teils
von der etwa gleichen Seitenzahl wie die Texte selbst, manchmal aber
auch kürzer. Er geht Vers für Vers vor, setzt sich mit der Forschung
auseinander, nennt erläuternde Äußerungen bei den Kirchenvätern
und biblische Parallelen. Die Spalten- und Verszählung des Thomas-
und Philippusevangeliums stützt sich zwar auf das System, welches
vom koptischen Museum in Kairo benutzt wird, doch gibt der Bearbeiter
zur Erleichterung in einer Synopse auch das Zählungssystem
an, das der Bearbeitung des Textes durch P. Nagel in seinem Buch
„Das Wesen der Archonten" zugrunde liegt.

Als Anhang schließen sich an: Ein Index der griechischen Wörter
(S. 293-299), ein biblischer Index (S. 300-308), ein Index der Autoren
(S. 309-311) und ein Sachindex (S. 312-316). Die bibliographische
Auswahl (S. 317-329) umfaßt im wesentlichen die Literatur bis 1969
und nur noch ganz wenige Veröffentlichungen nach 1970, aber in den
Anmerkungen erscheinen darüber hinaus noch eine ganze Reihe von
Literaturverweisen bis 1975, besonders aus der ThLZ. Die Vorbemerkungen
der Redaktion und das Vorwort des Herausgebers erscheinen
am Schluß noch einmal in französischer Übersetzung.

Insgesamt erhält der polnische Leser durch diesen Band eine
instruktive Einführung in die Schriften von Nag Hammadi und die
wichtigsten von ihnen in einer guten polnischen Übersetzung.

Der Band XXI enthält die drei Apologien des Kirchenvaters Athanasius
. Sie wurden von Jan Ozög übersetzt, mit einer Einführung versehen
und bearbeitet. Die Vorbereitungen zum Druck besorgten
Stanislaw Kalinkowski und Emil Stanula. Die Übersetzung stützt sich
bei der ersten Apologie auf die griechische Textausgabe von H. G.
Opitz (1938/40) und für die zwei anderen Apologien auf eine 1958 in
Paris erschienene Textausgabe der Reihe «Sources chretiennes», Tom
56. Es handelt sich bei dieser Ausgabe um die drei Apologien „Gegen
die Arianer" (Apologia contra Arianos), „An Konstantius" (Apologia
ad Constantium) und „Über die eigene Flucht" (Apologia de fuga
sua).

Auch hier geht der polnischen Übersetzung eine sehr umfangreiche
Einführung voraus, in der die allgemeine kirchliche Situation beschrieben
wird, in die Athanasius mit seinen drei Apologien gehört.
Diese Einführung ist wie folgt gegliedert: 1. Das donatianische
Schisma (S. 9-19), seine Ursache und Entwicklung bis zum Jahre 330,
2. das erste meletianische Schisma in Ägypten, seine Ursache und
Entwicklung bis zum Konzil von Nicäa (S. 19-24) als die Vorgeschichte
des Arianismus. Dann folgen 3. 1. die theologischen Quellen
des Arianismus (S. 25-28), 3. 2. Arius und der Anfang der Häresie
(S. 29-31), 3. 3. das Konzil von Nicäa (S. 32-37), 3. 4. die Geschichte
des Arianismus bis zurSynode von Tyrus(S. 37—51), 3. 5.der Arianismus
in den Jahren 335-350 (S. 51-66), 3. 6. der Sieg der Arianer und
der Tod des Konstantius (S. 66-80), wobei hierbei die Verbindung mit
dem Leben des Athanasius im Auge behalten wird. Erst mit Punkt 4.
der Entführung kommt der Herausgeber dann zu den drei Apologien
des Athanasius. Er beschreibt in 4. 1. ihre literarische Gattung