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Ausgabe:

1982

Spalte:

925-926

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Dialog der Wahrheit 1982

Rezensent:

Felmy, Karl Christian

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Seite 1

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925 Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 12

926

B d' Gesprächspsychotherapie in der Altenseelsorge, ihre Grenze sleiite Axiom einer Rückkehr zum christlichen Hellenismus der
' Kirchenväter (als Verstoß gegen die Offenheit für alle Sprachen und
Bai L itlinie ragt aus den anderen heraus: Immer wieder betont die Kulturen gedeutet); die ausschließliche Berufung auf die Theologie
ine ei inie es jst daü jn der Seelsorge mit alten Men- des Gregorius Palamas; die Bestimmungen des Quinisextum von 692
Vcr asscnn, wie no^ ^ ^ ^ Amtsverständnis Klarheit ver- und die gelegentliche Bestreitung der Wirksamkeit der Sakramente
ÜLhLffl °r il vielealte Menschen im Pastor die Amtsperson sehen. außerhalb der Orthodoxie bei einigen orthodoxen Theologen,
schal t wci vit nur als Mensch" dem anderen begegnen. Dem Vortrag Suttners sollte das Referat von Christos Y an na ras
Site Manch dagegen verbindet mit ihm Autorität. Für viele ist er „wie .orthodox' muß die katholische Kirche werden?" zugeordnet
r der Kirche und letztlich sogar der Vertreter Gottes. Dies sein. Yannaras hat sich indessen zum Vorteil für sein Referat nicht auf
«fordert von einem Seelwig« die Einsicht, daß seine Identität als Pri- die Akademie-Vortrags-Spielregel eingelassen, durch Provokationen
nvirncrsönlichkcit und sein Amtsverständnis aufs engste miteinander eine angeregte Diskussion zu entfachen. Vielmehr hat er eine für das
p . . zwischcnkirchliche Gespräch hilfreiche Definition der Begriffe
verknüpft sin ^ ^ yerrasserin einfühlend auf die ,0rthodox' und .katholisch' geboten. .Orthodox' bedeute im kirch-
• lk' a"L'n ~™_ aftm MetMchen ein: auf die Einsamkeit oder liehen (anders als im altgriechischen) Sprachgebrauch nicht das Fest-
jeweilige , itua lon es ^ Verunsicherung, die einen halten an einer Doktrin, sondern „Enthüllung der Wahrheit über den
a^eTMemcTe^^ bef Krankhät Überfällen kann, auf die Krise, die Menschen und über Gott" in dem Sinne, daß die Wahrheit in Christus

u „;n „löbliches Verlegen in ein Altenheim ausgelöst wird. Hin- Person ist.

durch ein plötzliches verlegem ^ Katho,izitaT dagegen sei das Allumfassende dieser .Orthodoxie',
ter vielen Gesprächen steh, direkt odersje wcrdc , vcrwirklicht in jcdcr euchanstischen Gemeinde, 2. be-

S.nn, und bei fast jedem Ocsprai. . P Menschen neben zeugt im Leben und Sterben der Märtyrer und 3. gelebt in der sozialen

Auf Seite 46 schreibt die Verl ss n.daßdie alten ^ ^ ^ ^ werden ,0rthodoxie. und

Zuhören-könncn oftmals unautgeto den c k(tonD dcr ,KatholizitäC nicht rechtlich garantiert, auch nicht in der Hierarchie,

religiöse Ansprache erwarten, ts >s ■ Hilfestellung Sie werden vielmehr gelebt „in der trinitanschen Weise der göttlichen

protokollierten Gespräche gesch.eht. Gerade hier wa ^ ^ ^ Andersheit ^ ^ Qn ^ Verderben und Tod

notwendig gewesen. hinaus..

Hannover Hans-Christoph Piper Q^ abschiießeride Vortrag von Hans-Joachim Schulz „Eucharistiegemeinschaft
. Die Bedeutung der liturgischen Überlieferung für

fl* nilr- Ostkirche die Einheit der orthodoxen und katholischen Kirche" ruft auf zu einer

UKUmenlK. Rückbesinnung auf die Eucharistie als die „entscheidende Glaubensrealisation
im Leben der Kirche" und auf den vor allem in der Ana-

Kallis, Anastasios [Hrsg.]: Dialog der Wahrheit. P^P^11^"^^0 pnora bewahrten Zusammenhang von Glauben und Doxologie. Die

Einheit /.wischen der katholischen und der °nn^°xc" irC e' Basilius-Anaphora betone darüber hinaus in ursprünglicher Weise

Freiburg-Basel-Wien: Herder 1981,124 S. 8" Kart. DM 16.8U. den Zusammenhang von Eucharistie und Ekklesiologie.

■ Ii Im Snätsommcr Der vorliegende Band kann die Befürchtung zerstreuen, der ortho-

Der Band bietet Vorträge und Protokolle einer^ ,mr dox/röm,sch-kathol.sche Dialog müsse zwangsläufig zu einer An-

1979 an der Katholischen Akademie Hamburg vera • -»«• ^ ^ BMI einer in beiden Kirchen noch immer leben-

Tagung, die, wie der Hrsg. meint, dadurch au gewe ^ ^ neoscholastischen Theologie führen. Stattdessen haben drei der

reits wenige Monate später der offizielle Dialog zwisc Referate die ökumenische Relevanz einer eucharistischen Ekklesio-

doxen und Römisch-katholischen Kirche auf8cnt^me" ^ ^ Ejn_ ,ogie nervorgehoben. Ausdrücklich verwiesen sei auf die beigerügten

Der Titel „Par cum pari. Eine Bedingung des W g ^ ^ Diskussionsprotokolle, die eindrücklich Fortschritte und Grenzen der

heit zwischen der katholischen und der orthodoxe bisherigen Annäherung erkennen lassen. Die Diskussion zum zweiten

gangsreferats von Anastasios Kai Iis nenn ncic m ^ ^ Referat enthält allerdings Schärfen, die das möglicherweise nachträg-

Hauptbcd.ngung und Haupt-Gravamcn der ort o o bl _ überarbeitete Referat in seiner vorliegenden Gestalt nicht mehr
zweite panorthodoxe Konferenz auf Rhodos habe 1963 einen u g

auf der Basis der Gleichberechtigung vorgeschlagen. Nur « fa£ rechtfertigt.

6poK (so die Formulierung von Rhodos) sei ein Dialog möglich, der Wachendorf/Mfr. Karl Christian Felmy

tatsächlich Dialog und nicht Diktat einer Seite sei. • . ,___

In den römisch-katholischen Stellungnahmen, die die orthodoxen

Kirchen betreffen sieht Kallis auch nach dem 2. Vaticanum noch GreKorios, Pau|os. Lazareth, William H., and Nikos A. Nissiotis:

• ' |i h h it VVcrdcn die orthodoxen Kir- D Chalcedon divide or Unite? Towards Convergence in Ortho-

stehen dem Aussagen gegenüber, nach denen s,e dem 156 S- 8 'Sfr '5~

sprechen, was nach römisch-katholischem Verständnis Djeser Band dokumentiert die 4 inoffiziellen Gespräche zwischen
Die zwischen den Kirchen stehenden Probleme konn ^"^^^ Theologen der sog. „östlich-orthodoxen Kirchen", die auf dem Boden
der Basis der römischen Primatslehrc noch im Sinne er o ^ ^ ^ altkirchlichen Konzilien stehen, und der sog. „orientalisch-
Scholastik, etwa eines Androutsos, sondern nur au "^^.^ orthodoxen Kirchen" (von Ägypten, Syrien, Armenien, Indien und
grundsätzlichen Gleichheit der Ortskirchen im Sinne ^ Äthiopien), die nur die 3 ersten ökumenischen Konzilien anerkennen
sehen Ekklesiologie" gelöst werden. Diese Ekkksl° j*!^ Es und seit dem Konzil von Chalcedon von den anderen orthodoxen Kir-
dem „Vorrang" in der Kirche den ihm gebührenden ^ getrennt sind (weithin als .nicht-chalcedonensische Kirchen' bedankbar
vermerkt, daß sich hier auch einmal ein gricc HC ^^.^ zeichnet). Diese Gespräche fanden 1964 in Aarhus, 1967 in Bristol,
lo8e nicht scheut, in diesem Zusammenhang den amen ^ Genf sowie 1971 in Addis Abeba statt, und sie wurden vom
ausdrücklich zustimmend zu nennen. behandelt die Sekretariat für Glauben und Kirchenverfassung und seinem dama-
Der zweite Vortrag von Ernst Christoph Suttncr ^j^^,,,. _ ljgcn Direktor Lukas Vischer unterstützt. Der Band enthält außer
Ffage: „Wie .katholisch' muß die orthodoxe Kirche wer cjnem Vorwort von w H. Lazareth (jetziger Direktor des Faith and
•Katholisch' definiert Suttncr hier als Offenheit . ur Order-Sekretariates) und einer Einleitung von Metropolit Paulus Mar
2 "Jr alle Sprachen, 3. für alle Kulturen. 4. Tür alle Riten. üreaonos und Professor Nikos Nissiotis die 4 Abschlußberichte der
*hen Norm widersprechen nach Su.tner das von Florovskij aulge