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Ausgabe:

1982

Spalte:

626-627

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Theologischer Konsens und Kirchenspaltung 1982

Rezensent:

Kühn, Ulrich

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Theologische Literaturzeitung 107. Jahrgang 1982 Nr. 8

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von Erfahrungskontexten und Glaubensaussagen einerseits im Blick
auf die geschichtlichen Glaubensdokumente herauszustellen und andererseits
für die Gegenwart zu reflektieren" (224). Die Begründung
für die Einbeziehung der Bibel in den Religionsunterricht leitet er
nicht aus vorgegebenen exegetisch-fachwissenschaftlichen Traditionen
ab, sondern sieht sie in den Problemen und religiösen Erfahrungen
der Schüler liegen. So kann er konkrete Lernangebote machen,
sich mit den persönlichen und gesellschaftlichen Realitäten und den
diese Realitäten interpretierenden, stützenden und zu echter Tiefendimension
führenden biblisch-christlichen Glaubensaussagen auseinanderzusetzen
.

Greifswald Günther Kehnscherpcr

Albrecht, Horst: Elcmentarisierung im Konfirmandenunterricht. Plädoyer
für eine theologisch verantwortete Erweiterung der Katechetik (Pth 70, 1981
S. 367-380).

Benz, Annegret, Jürgen Karasch und Wolfgang Grflnberg: Trend und Tradition
-Lernen im Konfirmandenunterricht (Pth 70,1981 S. .'75-289).

Bizer, Christoph: Zur Auferstehung von Jesus Christus. Ein zu kurzer und
ziemlich unpraktischer Versuch (EvErz 33,1981 S. 58-62).

-: Der Religionsunterricht heute-cine Standortbestimmung (EvErz33, 1981
S. 99-106).

Bleistein, Roman: Pastorale Chancen der kirchlichen Jugendarbeit (StZ 106,
1981 S. 537-546).

Brechtken, Josef: Die weltliche Wirklichkeit Gottes. Zur Kritik der Trans-
zendenzauffassung in den neueren Religionsbüchern für Grund- um Hauptschule
(ThGI 71,1981 S. 154-183).

Buschbeck. Bernhard: Ostern in der Grundschule (EvErz 33,1981 f.. 23-30).

Daiber, Karl-Fritz: Glaubensbuch für junge Menschen. Das Konfirmandenbuch
der VELKD regt zum Fragen an(LM 20,1981 S. 312-314).

Fox, Helmut: Die Bedeutung der „Einstellung" für eine für den schulischen
Religionsunterricht relevante Didaktik der Christologie (TThZ 90, 1981
S. 190-206).

Fraund. Martin: Die Geschichte des Religionsunterrichts zwischen 1848 und
1933 am Beispiel ausgewählter Krisen- und Knotenpunkte und die Frage nach
Freiheit, Konfessionalität und Wissenschaftlichkeit (Theol. Promotion. Mainz
1980).

Geiger. Gottfried: Mit Sozialkunde oder lieber ohne. Was wird aus dem Beruf
desReligionspädagogen?(LM 20,1981 S. 391-392).

Grünhorn. Wolfgang: Lernen im Rhythmus des Alltags. Luthers Kleiner
Katechismus nach 451 Jahren. Anmerkungen zu einem theologisch-pädagogischen
Konzept (Pth 70,1981 S. 258-274).

Guist, Roswitha: Die religionspädagogische Vertretbarkeit der biblischen
Vaterfigur - Zum Problem der Gottesdarstellung (Theol. Promotion, Frankfurt
/M. 1980).

Hämisch Rolf: Lcgitimationsproblcme der curricularen Arbeit im Bereich
der evangelischen Religionspädagogik in der Bundesrepublik Deutschland
(Theol. Promotion, München 1980/81).

Hennig, Peter: Arbeit mit Konfirmandeneltern - Zielgruppe - Ansätze -
Methoden (Theol. Promotion, Bonn 1980).

Ilerrmann. Botho: In den Dingen ist ein Gleichnis. Die Anschaulichkeit der
biblischen Metapher als didaktische Möglichkeit (EvErz 33,1981 S. 132-141).

Hildisch, Reinhard: Erziehungsberatung: Aufgaben und Selbstverständnis
(WzM 33, 1981 S. 95-105).

Das Johanncscvangclium im Religionsunterricht (EvErz 33, 1981 Heft 3):
Beeker, Jürgen: Zur gegenwärtigen Auslegung des Johannesevangeliums
(S. 169-184)-Schröer, Henning: Anweisung zum Leben. Elementare Zugänge
zum vierten Evangelium in religionspädagogischer Absicht (S. 185-201) -
Aschermann, Hartmut: Das Evangelium des Johannes als Thema des Religionsunterrichts
in der gymnasialen Oberstufe (S. 201-212) - Sieg, Günter: Bilder
zum Johanncsevangclium. Anregungen - Fragen - Stichworte (S. 212-224).

Lachmann. Rainer: Antwortschreiben an Gert Otto- Versuch, einen Preis zu
gewinnen (EvErz 33,1981 S. 97-98).

- : Rcligionspädagogische Wandlungen als wissenschaftliches und ethisches
Lcgitimationsproblem. Exemplifiziert an Gert Ottos religionspädagogischer
Entwicklung (EvErz 33,1981 S. 86-94).

Ijuibach. Hans-Jürgen: Mut zum christlichen Profil. Religionsunterricht hat
Anteil am Auftrag der Schule (LM 20. 1981 S. 318-321).

Longardt. Wolfgang (Hrsg.): Das bunte Jahr. Werkbuch zur religiösen Früherziehung
. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1981. 127 S. m.
21 Abb. 8 Kart. DM 19,80.

Maurer, Friedemann: Vom pädagogischen Sinn des Erzählens. Plädoyer für
eine poetische Erziehungskultur (WzM 33,1981 S. 131-139).

Otto, Gert: Einige höchst subjektive (fast autobiographische) Randbemerkungen
zu Rainer Lachmanns Erforschung meines religionspädagogischen
Lebenswandels (EvErz 33,1981 S. 94-96).

Rahn, O.: Materialien zum identitätsbildenden Religionsunterricht (Theol.
Promotion, Frankfurt/M. 1980/81).

Raske, Michael: Didaktische Hinweise zu den Abraham-Geschichten (EvErz
33,1981 S. 122-131).

Reents, Christine: Ostergeschichten in Kinderbibeln (EvErz 33, 1981
S. 31-38).

Der Religionslehrer und das Buch (EvErz 33, 1981 Heft 5): Schröer, Henning:
Religionspädagogisches Büchertagebuch (S. 341-352)-Wegenast, Klaus: Was
wir lesen sollten . . . Vorschläge aus der Religionspädagogik (S. 352-363) -
Hanisch, Helmut: Didaktische Modelle: Was sollte ich lesen? (S. 364-374) -
Reinmuth, Wilhelm: Was sollen wir lesen? Bücher aus der pädagogischen Psychologie
(S. 374-386).

Ruh, Hans Arnold: Science und modernes Denken als klimatische Voraussetzung
heutigen Religionsunterrichtes (ThGI 71,1981 S. 140-153).

Schleuder. Rudolf: Haß und Liebe - eine Grundambivalenz menschlicher
Existenz. Erlebbar gemacht an der Josephsgeschichte (WzM 33, 1981
S. 217-230).

Steinmeier, Erwin: Der evang. Religionsunterricht an den Gymnasien in
Gütersloh und Minden-Ravensberg in den Jahren 1859-1884 unter Berücksichtigung
von Theodor Braun, D. (Theol. Promotion, Münster 1979/80).

Urbach, Gunnar: Ich mach mit. Was will ich, was soll ich, was kann ich im
Kindergottesdienst? Gütersloh: Gütersloher Vcrlagshaus Gerd Mohn 1981.
95 S. m. Abb. 8"=GTBSiebenstern 642. DM 8,80.

Ökumenik: Allgemeines

Lengsfeld, Peter, u. Heinz-Günther Stobbe [Hrsg.]: Theologischer
Konsens und Kirchenspaltung. Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz:
Kohlhammer 1981. 174 S. 8'. Kart. DM 28,-.

Die im Jahre 1978 gegründete europäische Gesellschaft für ökumenische
Forschung „Societas Oecumenica" hielt vom 15.-19. September
1980 in Münster ihre erste wissenschaftliche Konsultation zum
Thema „Theologischer Konsens und kirchliche Rezeption". Der vorliegende
Band enthält, nach einführenden Bemerkungen von P.
Lengsfeld, die meisten der während der Konsultation gehaltenen
Referate und Berichte (nicht aufgenommen wurde z. B. der von H.
Küng gehaltene Vortrag, obwohl S. 56 auf ihn Bezug genommen
wird). Abschließend faßt H.-G. Stobbe, der Sekretär der Societas
Oecumenica, in einem nochmaligen Durchblick in dankenswerter
Weise die Problemstellungen und Ergebnisse der Tagung zusammen.

Mit dem Thema der Konsultation ist ein Kernproblem der gegenwärtigen
ökumenischen Situation im Blick. Denn die Sorge, welchen
Gebrauch die Kirchen von den in ihrem Auftrag und von ihren Theologen
erarbeiteten theologischen Texten machen, ob sie sich zu praktischen
Schlußfolgerungen entschließen, ja wie weit man sich in.den
Kirchen und zumal an der kirchlichen Basis überhaupt (noch) für die
von den Theologen verhandelten Fragen interessiert, belastet die ökumenisch
Engagierten erheblich. Die Stichworte „Stagnation der Ökumene
" und „Krisenbewußtsein" begegnen nicht umsonst an entscheidender
Stelle im vorliegenden Band (S. 141; vgl. S. 121 und 123 über
Ökumene an der kirchlichen Basis). Der Vorgang der Rezeption ist in
der Tat ein Schlüsselproblem der Ökumene beim Übergang vom theologischen
Dialog zu gelebter Gemeinschaft (S. 20), allerdings bleibt
der Dialog mitunter auch hinter der gelebten Gemeinschaft zurück.

In den thematisch-grundsätzlichen Beiträgen zum Problem der Rezeption
wird deutlich, wie sehr es hier nicht um einen bloß rechtlichen
Vorgang geht, sondern um einen umfassenden Lebensprozeß der Kirchen
, der im tiefsten ein geistlicher Prozeß von Umkehr und Identitätswandel
ist (Lengsfeld: S. 1320- Ob dies in jeder Hinsicht ein
„Loslassen der alten Identitätsmerkmale" mit sich bringen muß
(S. 132), darüber wird man allerdings - etwa im Lichte des